Im letzten Jahr hatte ich die Qual der Wahl, Rennsteig oder Doppelmarathon in Mannheim und Heilbronn.
Im Blick auf Biel fiel dann die Entscheidung auf das Doppel . 84 Km innerhalb von 20 Std. schienen mir als Vorbereitung für den Hunderter in Biel sinnvoller, zumal in Biel das Profil flach ist und der Untergrund bis auf den Emmendamm eher einem Straßenlauf entspricht.
Hinterhältiger Weise war in diesen Jahr der Rennsteig 1 Woche früher und den wollte ich unbedingt wieder laufen . Friedensangebot Rennsteig + Mannheim.
Der Rennsteig wurde dann auch das erwartete traumhafte Erlebnis. Meine Ziel war bescheiden nach 8:00:49 von meinem Debüt wollten ich mindestens 50 sek schneller sein. Das Wetter optimal, nicht zu vergleichen mit dem sintflutartigem Regen von 2006. Den Inselberg überquerte ich nach 2:28 – 17 min schneller als beim Debüt. Bis Neuhaus (km 55) lag ich dann sogar immer knapp im Bereich von Sub 7. Danach bekam ich beim bergab laufen Probleme mit den rechten hinteren Oberschenkel. Auf den restlichen Kilometer ging es nur noch darum laufend, ohne Krampf ins Ziel zu kommen. Vom Gefühl her schlich ich nur noch durch die Gegend. Nach 07:08:43 war das Ziel erreicht. Ein Blick in die Ergebnisse zeigte, wie sehr doch das Gefühl täuschen kann. Trotzdem auf dem Schlußteil 18 min schnell als 2006 . Nur 3 Läufer, die bei der Zwischenzeit hinter mir lagen, habe die Sub 7 noch erreicht. 76 Läufer die bei der Zwischenzeit vor mir lagen haben die Sub 7 nicht erreicht, davon habe ich 37 noch überholt.
Zur Regeneration und Vorbereitung auf dem MLP-Marathon machte ich dann langsame Regenerationsläufe von 6-8 km, Dauer 35-50 min. Dabei entstand dann auch der Plan sich bei einem ansprechenden MLP-Marathon für den Trollinger nachzumelden.
Nie wieder MLP, hatte ich nach dem Lauf im letzten Jahr gedacht, die Organisation am Start war chaotisch, die Strecke hat teilweise den Flair einer Autobahn und das schwüle, heiße Wetter hätte mir fast den Zahn gezogen. Nach hinten raus zeitlich keine Luft, da ich den letzten Zug nach Heilbronn bekommen mußte, war das einer meiner härtesten Wettkämpfe mit einer für die Anstrengung schlechten Zeit von 3:54.
Das Gedächtnis ist aber kurz und einem „Geschenkten Gaul ..... „. Wann bekommt man schon mal einem Marathon zum Nulltarif, aber meine Firma bestand darauf die Startgebühr zu übernehmen.
In diesem Jahr war alles anders, ok am Start war es immer noch chaotisch (da hat man nix dazugelernt, eher im Gegenteil), die Strecke war auch die selbe, aber wenn es läuft, empfindet man das alles als nebensächlich. Pünktlich zum Start ein netter Regenschauer und von Beginn an mit einem erstaunlich niedrigen Puls gesegnet, konnte ich erstaunlich gut erholt, fast mühelos 5 min/km laufen. Zwei Seelen wohnten dann in meiner Brust, die Gelegenheit nutzen oder diszipliniert auf die geplante 3:45 laufen. Mit 3:36:56 war dann ausreichen Zeit um ganz gemütlich den Zug zu erreichen.
Bei Trollinger ist alles anders
Zeit spielt keine Rolle, ankommen ist angesagt, nach 4:16 im Vorjahr war meine Ansage 4:00 (worst case höchsten 5 :00, sollte ja noch ein marathon sein
)Traditionelle ist der Trollinger mit hochsommerlichen Wetter gesegnet. Als ich zur Nachmeldung ging, regnete es kräftig. Bis zum Start war blauer Himmel und dann schnurrte der Motor . Der erste Zehner in 55 min, einschließlich Weinberg rauf. Da brennt heute nix an, auf die Erkenntnis mußte ich mir erst mal einen Trollinger genehmigen. Und den trinkt man nicht so im vorbei sausen- Etwas Kultur muß auch sein. Ein kleines Schwätzchen, Kleinmedoc – ok Plastebecher, dafür die Vorfreude auf km 32,5, der hat sich aus dem Vorjahr im Gedächtnis eingebrannt. Bistrotisch mit weißer Tischdecke, leicht gekühlte Rotwein bei 28°c im Schatten, Trollinger selbstverständlich, wer denkt da an Zeiten ....
Aber bis da war es noch ein Stück zu laufen, z.B. nach Lauffen über die Neckarbrücke (netter Trollingerstand auf selbiger) Durchs Neckartal, dem schönsten Teil eines schönen Landschaftsmarathons und die Sonne stieg und stieg. Trollinger traditionelle sommerlich, aber ausreichen Wasser überall. Neben den Offiziellen, viele private Labestellen mit Duschen aus Wasserschläuchen, gefühlten Eimer und Schüssel, . So auch noch bei keinem anderen Marathon erlebt. Da kann man Wasser saufen wie ein Kamel, wenn man den mag. Den Schwamm habe ich dann gleich im Gurt gelassen, die Mütze zur Schöpfkelle umfunktioniert. Die Hälfte nach 1:55, aber Zeit spielt keine Rolle. Bei km 26-27 der Haiger, das steilste Stück, für einen Rennsteiger ein Klacks. Trotzdem wieder gegangen, laufen findet halt auch im Kopf statt. Die „leichte Enttäuschung bei km 32,5 nix Trollinger, heute Rieslingsekt rose/halbtrocken. Schön kühl – leeecker- auch wenn ich Sekt nicht mag. Aber einem geschenkten Gaul .... und richtige Gläser! Dann ging es tendenzsiel bergab/ Höhenmetermäßig. Bei km 37,5 trifft man auf das Halbmarathonfeld, die 95 min später gestartet sind. Das sind dann Läufer mit Zielzeit 2:10-2:15. Da fliegt man mit 5:30 min/km durch das Feld. Der Einlauf dann ins Stadion genial und nach 3:52:10 über die Ziellinie. Bekommt die Medaile umgehängtm muß sie sich nicht von Zaun glauben wie beim MLP. Trollinger ist so geil, im nächsten Jahr bestimmt wieder, aber irgendwann bin ich reif für Medoc.
Frett
erstmal reif für Biel
Doppelmarathon 2007 3:54:14/4:16:16 = 8:10 Std Biel 11:23/ 2008 3:36:56/3:52:10 = 7:29 Std Biel 10:??
Frett, Frett, Frett...Du hast wohl ein wenig tief in den Trollinger-Becher geblickt. Der Haigern ist das nicht gewesen. Den haben wir bereits bei etwa Kilometer 10 genomen. Du meinst natürlich die Steigung in Neipperg. 
Ich könnt ja behaupten, das es Absicht war um zu sehen ob es einer merkt. Muß ich im nächsten Jahe wohl genauer aufpassen 
- Deine in der Ruhe liegt die Kraft-Strategie beim Rennsteig habe ich ja auf den letzten km in Pfungstadt als Überholter auch schon kennenlernen dürfen. 
