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HM bis 1:15 ohne Tempotraining

HM bis 1:15 ohne Tempotraining

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in wirklichkeit sind bis zu einer hm-zeit bis 1:15 kaum intervalle notwendig. da reichen wie schon vorher beschrieben ein paar steigerer u. fahrtenspielchen. dazu zwei, drei kürzere rennen in der vorbereitung für die tempohärte.

aber fürs ego... da sind intervalle natürlich sinnvoll.

ein 1000er in sub 3 kommt halt besser als ein hm in 1:30
Das war der Post eines Triathleten aus einem anderen Forum, nachdem es darum ging "wie werde ich schneller beim Laufen"


Was sagt ihr dazu? Führt das jeglichen angebotenen Laufplan ad absurdum?
snfu
21,1km
01:37:34

Bild

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Also ich bin bei ca. 1:20 ohne Bahntrainng, nach 2 Jahren Laufen, Grundlagenläufe plus Tempoläufe (v.a. in Form von Wettkämpfen).

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Führt das jeglichen angebotenen Laufplan ad absurdum?
Das würde ich nicht sagen.
Allerdings paßt eines (Plan oder Nichtplan - der oder jener Plan - ...) nicht für alle.

Bis 1:15 reichen meine Erfahrungen (leider) nicht, aber bis 1:30 gehts bei mir ganz prima ohne Intervalle und nur mit Fahrtspiel nach Lust und Laune.

Gruß
Wolfgang

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Ich bin noch nicht einmal bei den 1:30, rede aber trotzdem ungefragt mit. Meine Trainingszeiten bewegen sich zwischen 5.30 und 6.30 je Kilometer, im Tempodauerlauf ging es auch mal bis 4.46. Dieser Trainingsbereich passt laut einschlägigen Tabellen zu Leuten mit einer 10erZeit von etwa 53 Minuten und 1.59.xx auf dem Halbmarathon. Letzteren hab ich dieses Jahr in 1.40.xx absolviert, den 10er nun in etwa 43 Minuten. Man muss sich also nicht an alle Vorgaben halten und kann sich trotzdem verbessern. Alle Wege führen nach Rom, manche sind halt schneller - andere dafür schöner ;o)

Auf einer nicht mehr einsehbaren Internetseite wurde einmal von Läufern erzählt, die NUR langsame Dauerläufe gemacht haben, und solchermaßen olympische Goldmedaillen abgeräumt hätten. (Keine Ahnung, ob das stimmt)

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snfu hat geschrieben:Was sagt ihr dazu?
Das ist eine Aussage in der Qualität von "Nachts ist es kälter als draußen." oder "Zu Fuß ist es weiter als über den Berg."

1. Es gibt Läufer, die schaffen mit und ohne Tempotraining keine 1:15 im HM (dazu gehöre ich auch), denn das ist schon eine ziemliche Hausmarke.
2. Es gibt Toptalente, die packen das ohne großes Tempotraining, ja. Die können aber auch mit Training 1:10 oder 1:05 laufen.
3. Es gibt Läufer, die schaffen ohne gezieltes Tempotraining vielleicht 1:20 oder 1:18 und mit Tempotraining eben 1:15 und drunter.

Also: eine Aussage ist nur relativ, bezogen auf das individuelle Leistungsvermögen, sinnvoll. Ohne Tempotraining erschließt man x % seines Leistungsvermögens, und um das restliche Potenzial zu nutzen, bedarf es großer Anstrengungen inkl. aller gängigen Trainingsgrundsätze. Ob das x nun 90 oder 95% beträgt, das wäre Spekulation, dazu müßte man eine Breitenstudie machen, aber wem nützte das am Ende wirklich?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Besser kann man es nicht sagen.

Ich bin vor meinem ersten HM auch nur sehr sporadisch mal eine Intervalleinheit gelaufen, einfach weil ich das nicht mag.

Letztes Jahr vorm München Marathon bin ich auch kaum Intervalle gelaufen und war trotzdem schnell.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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burny hat geschrieben:Das ist eine Aussage in der Qualität von "Nachts ist es kälter als draußen." oder "Zu Fuß ist es weiter als über den Berg."

1. Es gibt Läufer, die schaffen mit und ohne Tempotraining keine 1:15 im HM (dazu gehöre ich auch), denn das ist schon eine ziemliche Hausmarke.
2. Es gibt Toptalente, die packen das ohne großes Tempotraining, ja. Die können aber auch mit Training 1:10 oder 1:05 laufen.
3. Es gibt Läufer, die schaffen ohne gezieltes Tempotraining vielleicht 1:20 oder 1:18 und mit Tempotraining eben 1:15 und drunter.

Also: eine Aussage ist nur relativ, bezogen auf das individuelle Leistungsvermögen, sinnvoll. Ohne Tempotraining erschließt man x % seines Leistungsvermögens, und um das restliche Potenzial zu nutzen, bedarf es großer Anstrengungen inkl. aller gängigen Trainingsgrundsätze. Ob das x nun 90 oder 95% beträgt, das wäre Spekulation, dazu müßte man eine Breitenstudie machen, aber wem nützte das am Ende wirklich?

Bernd
:daumen: ganz meine Meinung
You can check out any time you like but you can never leave

geplant:
10.07.11: Challenge Roth LD (3,8-180-42,2)


http://lonerunner-lauf-triathlon.blogspot.com/

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Und auch ich schließe mich Bernd an.

Allerdings mit der Einschränkung, dass ich mal den unpräzisen Begriff "Talent" weglassen würde und behaupte, es hinge vom Grundtempo ab. 1:15h beim HM entsprechen immerhin 3:32/km und die wollen erstmal gelaufen werden. Es gibt genug (regelmäßige) Läufer, die sich freuen würden, das Tempo auf 3000m zu packen. Woher die Grundschnelligkeit jetzt kommt und warum sie beim einen schneller, beim anderen langsamer ist, darüber mag ich nicht spekulieren.

Für nahezu allgemeingültig würde ich aber mal folgende Aussage halten: Steigert ein Laufanfänger über einen ausreichend langen Zeitraum (nehmen wir mal ein halbes Jahr) das Trainingspensum auf bis zu 100km / Woche und hält er das dann für weitere 3-4 Monate, ist ohne Tempotraining relativ bald der Punkt erreicht, an dem durch "einfach immer weiter trainieren" keine allzu großen Fortschritte mehr zu erzielen sind. Grundschnelligkeit ist eben da oder nicht, jedenfalls aber verändert sie sich nicht von ganz allein.

Bei uns im Verein wird nach der Methode gearbeitet, auf kürzeren Distanzen (3-10km) am Tempo zu arbeiten und dann nach ausreichend langer Zeit auf die langen Distanzen zu wechseln. Und zumindest die "älteren" Leute bei uns haben auch überwiegend HM Zeiten von < 1:10h stehen. In die Richtung geht meine persönliche Hoffnung auch... mit viel harter Arbeit ist's hoffentlich in zwei Jahren soweit

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Hallo!
Ich kann leider auch nur theoretisch mitreden, aber ich würde "kein Intervalltraining" nicht mit "kein Tempotraining" gleichsetzen. Es gibt noch genügend andere Methoden, Schnelligkeit und Tempohärte zu trainieren. Und ein Fahrtspiel kann auch von soft bis extra-hart alle Varianten bedeuten.

LG Marion

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pauschale aussagen, was und wieviel "man" machen muss, um bestimmte leistungen zu schaffen, kannst du alle in die tonne treten.

der "main factor" im sport ist und bleibt so oder so das talent. und nur die kombination der informationen über talent und training lässt mögliche leistungen prognostizieren.

dem zitat stimme ich nur insoweit zu, dass die trainingsform intervalltraining wohl von den meisten überschätzt wird.

Natürlich hat man gegenüber den stundenläufen das gefühl, dass man nur mit intervalltraining das maximale tempo aus dem körper rausholen kann und ihm somit einen qualitativen(!) trainingsreiz gibt, der sonst nie im training vorhanden ist.

jedoch ist laufen immer gleich laufen. man trainiert immer alle systeme. somit gibt es keine neuen qualitativen reize durch intervalltraining, sondern es werden nur die schwerpunkte anders gesetzt. es handelt sich also nur um quantitative verschiebungen.

das bedeutet: alles, was ich mit intervalltraining überhaupt trainiere, kann ich auch anders trainieren. ich muss eigentlich nur laufen in hinreichendem umfang, egal wie!

wenn man tempoläufe unterschiedlicher intensität oder gar fahrtspiele macht, dann hat man schon sehr verwandte trainingseinheiten im programm und so gesehen, ist zu erwarten, dass intervalltraining im vergleich zu tempoläufen oder fahrtspielen wirklich nicht viel mehr bringt.

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alsterrunner hat geschrieben:Und auch ich schließe mich Bernd an.

Für nahezu allgemeingültig würde ich aber mal folgende Aussage halten: Steigert ein Laufanfänger über einen ausreichend langen Zeitraum (nehmen wir mal ein halbes Jahr) das Trainingspensum auf bis zu 100km / Woche und hält er das dann für weitere 3-4 Monate, ist ohne Tempotraining relativ bald der Punkt erreicht, an dem durch "einfach immer weiter trainieren" keine allzu großen Fortschritte mehr zu erzielen sind. Grundschnelligkeit ist eben da oder nicht, jedenfalls aber verändert sie sich nicht von ganz allein.
Für den Marathon zählt das nicht, da beeinflussen auch die Anzahl der Laufjahre die Verbesserung erheblich, ohne gross an der Tempo oder Umfangschraube gedreht zu haben.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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@Alfathom: Richtig.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Alfathom hat geschrieben:Für den Marathon zählt das nicht, da beeinflussen auch die Anzahl der Laufjahre die Verbesserung erheblich, ohne gross an der Tempo oder Umfangschraube gedreht zu haben.
Wenn man die Unterdistanzen verbessert, ist man auch beim Marathon schneller.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Wenn man die Unterdistanzen verbessert, ist man auch beim Marathon schneller.

Gruß
Rolli
Dann will ich mit deiner 34:19 im Herbst die 2:39 sehen :D

Die Zinsen von vergangenen Trainingsjahren kann wie Alfa sie beschreibt kann ich nur
bestätigen. Mit 28 bin ich nach 6 Monaten Training ne 2:56 gelaufen und hab dafür härter trainiert als heute für die 2:39, für die ich jetzt 3 Jahre am Stück trainiert habe und 39 bin.
Damals wäre das mit 3 Jahren Training bestimmt noch ein Stückchen schneller gegangen, einfach nur durch "am Ball bleiben".
Ich habe letztes Jahr vor meinem Herbst Marathon für meine Verhältnisse viel Intervalle und Bahn Training gemacht, weil das Ziel nicht der Marathon war. So konnte ich mit extrem geringen Umfängen (64km/Woche statt 84km/Woche) trotzdem meine Marathonzeit steigern.
GRüße
Lupert

Sonst kann ich Bernd nur zustimmen.
Haile läuft die 1:15 bestimmt auch ohne Bahntraining und Intervalle, für manch andere wird die Zeit nie erreichbar sein, selbst wenn sie trainieren wie ein Hochleistungssportler.
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

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Lupert hat geschrieben:Dann will ich mit deiner 34:19 im Herbst die 2:39 sehen :D
Vielleicht bin ich noch läuferisch zu unerfahren.

Ich bin der Meinung, dass man sich zuerst auf die kürzeren Strecken konzentrieren und da alles rausholen soll. Mit der persönlich guten Grundschnelligkeit sind danach bessere Marathon-Zeiten erreichbar.
Also grob gesagt: es ist besser mit 1500m anzufangen und sich im Laufe der Jahre in die "Länge" einzuarbeiten als mit 100km-Wettkämpfen und dann gute 10km-Zeiten zu laufen.

Gruß
Rolli

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alsterrunner hat geschrieben:...es hinge vom Grundtempo ab. 1:15h beim HM entsprechen immerhin 3:32/km und die wollen erstmal gelaufen werden.
Also ich finde es liegt ein wenig an der Veranlagung. Wenn man nicht so die Grundschnelligkeit hat, dann muss man sie sich halt mit Bahntraining erarbeiten. Manche haben sie und brauchen kein Bahntraining.
Rolli hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass man sich zuerst auf die kürzeren Strecken konzentrieren und da alles rausholen soll. Mit der persönlich guten Grundschnelligkeit sind danach bessere Marathon-Zeiten erreichbar.
Also grob gesagt: es ist besser mit 1500m anzufangen und sich im Laufe der Jahre in die "Länge" einzuarbeiten als mit 100km-Wettkämpfen und dann gute 10km-Zeiten zu laufen.
Genau das ist der Grund warum ich mein Marathon-Projekt um 2 Jahre verschoben habe. Ich möchte erstmal Erfahrung sammeln, meine Unterdistanzzeiten verbessern und dann Herbst 2010 den Marathon angehen.
Gesperrt

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