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Potsdam - Sonne und Seitenstiche

Potsdam - Sonne und Seitenstiche

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Mein zweiter Marathon stand heute an, der 5. Potsdamer Schlössermarathon.
Erstaunlich das von Nervosität, Aufregung und Spannung vorm Marathondebüt in Berlin nicht mehr viel anzutreffen war. Erst jetzt wird mir klar, das es nie wieder so sein wird wie beim Debüt. Schade eigentlich, aber auch gut, auf Dauer wäre das zu anstrengend :wink:

Aber zurück nach Potsdam. Der Marathon geht über 2 Runden, ein HM ist also auch mit dabei. Die erste Runde läuft bei mir sehr gut, vielleicht etwas zu gut... Mein Zielzeit sollte um die 3:50 sein, immerhin 30 min schneller als beim Debüt. Den HM laufe ich in 1:52, erst im Stadion merke ich, dass so ziemlich alle um mich herum den HM gelaufen sind.
Die KM 20 und 21 waren mit 5:0x-Zeiten zu schnell, da ich das Tempo der HM-Läufern automatisch mit gelaufen bin.

Dann die zweite Runde, auf die sich nur 500 Teilnehmer der 3200er Starter machten. Bei 30 Grad gar keine so dumme Entscheidung ;)
Ich laufe bis KM 35 mein 5:20er Tempo weiter. Auf der Strecke ist nichts mehr los, teilweise bilden sich kleine Grüppchen, ich laufe aber die meiste Zeit alleine. Es sind gefühlt mehr Helfer als Läufer auf der Strecke, der Vergleich zum Debüt in Berlin könnte kaum krasser sein.
Bei KM 35 kommt mir die Frage in den Kopf, ob es wirklich so einfach werden würde, bei diesem Wetter seine Wunschzeit zu laufen... Meine Beine fühlen sich immer noch gut an, es deuten sich keine Krämpfe an, mir ist zu diesem Zeitpunkt klar, dass mir meine Beine heute keinen Strich durch die Rechnung machen können.

Tja, nicht die Beine, aber bei KM 37,5 bekomme ich aber dann doch die Rechnung für mein zu hohes Tempo bei diesem Wetter. Was mit einem Ziehen rechts in Nähe der Leber beginnt wird schnell zu einem starken Seitenstechen auf der rechten Seite. Laufen ist damit nur noch möglich, indem ich auf die Stelle meine Hand presse. Aber das reicht meist nur für 50 Meter. Die letzten Kilometer 4 KM gehe ich fast nur noch.
Trotzdem ist eine Zeit unter 4 Stunden noch möglich sagt meine Uhr. Die 4 Stunden sind mir dann aber kurz vor dem Einlauf in das Stadion doch so was von egal, da es einfach nicht mehr geht. Ins Ziel jogge ich, eine Hand auf der rechten Seite, lächele dabei sicher nicht. Falls es davon ein Foto gibt, ist es sicher kein schönes. Die Uhr bleibt bei 4:00:47 stehen, völlig egal, ich freue mich nur noch meine Freundin und meine Mutter zu sehen.

Die 3:45, die 3:50 und zum Schluss selbst die 4:00 sollten heute bei mir nicht fallen, umso mehr freue ich mich auf den Berliner Marathon im September. Zuhause ist es halt doch am schönsten :nick:
Gruß
Steini

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trotz oder gerade wegen der Widrigkeiten ein lesenswerter Bericht.
Mann bin ich froh, dass ich nicht für Potsdam gemeldet hab, hätte sogar einen Freistart bzw die Kohle erstattet bekommen, aber bei 30°... wo mir doch die 22° beim M in Würzburg schon zuviel waren. Aber durchgekämpft, kein DNF das war schon wichtig!
Dann schon mal das Beste für Berlin, vielleicht schaff ich´s ja auch mal dahin

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Super durch gekommen bei der Hitzeschlacht. Ich hatte kurzfristig auf die zweite Runde verzichtet.

Jörg
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4
Ich laufe gerne bei Sonne und höheren Temperaturen, allerdings hab ich gestern Lehrgeld dafür bezahlt, bei diesem Wetter ans Limit gehen zu wollen. Alles im allem aber eine gute Erfahrung.

Genial waren neben den netten Helfern auch die vielen Hausbesitzer, die Wasserschläuche auf die Strecke gehalten haben. In Potsdam gab es zwar wenige Zuschauer, aber die die dort standen, fand ich spitze.
Gruß
Steini

5
Bei den Bedingungen klasse gekämpft :daumen: !

:respekt2: für das Durchbeißen auf den letzten Kilometern! In Berlin fällt dann die 4-Stunden-Grenze!

Vielen Dank für den Bericht.

Gruß
Ralph
Gesperrt

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