Fünf-Seen-Lauf-Fan hat geschrieben:Überläufer hat geschrieben: Baue für den Marathon die langen Läufe langsam auf Einheiten von 2:00 h bis 2:45 h aus.
Könnte man vielleicht sagen, ich laufe jetzt meinetwegen 2:45 h im lockerem Tempo, ohne mir dafür eine direkte Kilometerzahl vorzunehmen ?
Im Wettkampf würde ich in dieser Zeit so ca. 30-33 km zurück legen, würde dann fürs Training vielleicht reichen, wenn ich in dieser Zeit z.B. nur 25 km schaffe, wichtig ist nur, ich war 2:45 h auf den Beinen ?
Es hängt natürlich auch vom restlichen Training in der Woche ab. Soweit gebe ich atp recht. Wenn ich unter der Woche 1-2 schnelle Einheiten dabei habe und über die Woche verteilt 8-9 h trainiere, dann sind die 2,5 h sicher genug, da sich über die Woche(n) verteilt eine Ermüdung aufbaut, die erst beim Tapering ganz verschwindet.
Man sollte die Sache anders herum betrachten: Bis etwa 3h ist man, wenn man die langen Läufe vorsichtig aufgebaut hat, auf der sicheren Seite, was Trainingsverletzungen und Burn-out bzw. Übertraining betrifft und vorausgesetzt, daß das restliche Training dazu paßt.
Bei längeren Läufen erhöht sich das Risiko, sich zu verletzen überproportional, was nicht heißt, daß das Training im Einzelfall doch gut geht oder gut gehen kann. Es ist die Frage, wieviel gesundheitliches Risiko Du bereit bist, einzugehen, denn man sollte ja auch an das Training nach dem langen Lauf denken. Da ist die Trainingsdichte auch ein wichtiger Faktor, sprich, lieber etwas weniger weit und häufiger kann mehr bringen als ein sehr langer Lauf und dann zwei Tage Pause. Man muß ja nicht gleich ins Extrem von atp verfallen.
Wer behauptet, daß der Marathon ja auch über 3 oder gar 4 Stunden dauert und ein gesundheitliches Risiko darstellt, dem sei entgegnet: Ja, das ist so. Das ist ein Wettkampf, von dem man sich dann auch 3-6 Wochen erholt, je nach Intensität. Wettkampt ist nicht gleich Training. Man soll sich Teile des Wettkampfes herausgreifen im Training und diese trainieren, wie das Wettkampftempo, das Trinken, die annähernde Dauer, aber nie alles auf einmal - das ist dem Wettkampf vorbehalten, sonst besteht die Gefahr, daß man seine Leistung auf der Trainingsstrecke läßt und im Wettkampf schon ausgebrannt ist.
Ich kenne einen 4h-Läufer persönlich, der seine Langen kaum über 2h gelaufen ist. Natürlich werden wir nie erfahren, wie schnell er gewesen wäre, wäre er die Langen schneller gelaufen.
Für mich waren 2:45 h genug. Das war annähernd die Marathonzeit (2:53h).
Zur Psyche: Am Langen sollte man vor allem eines lernen: Nicht ans Ziel denken (wieviel man vor sich hat), sondern immer nur an den nächsten Kilometer (im Endstadium vielleicht an den nächsten Schritt). Das war für mich die nützlichste Übung bei den langen Läufen.