Im Rahmen der Oberland-Challenge muss auch ein Lauf in der Kategorie "Berglauf" gemacht werden
In der Ausschreibung zum 25. Tölzer Blomberglauf stand fett gedruckt: Teilnahme nur für trainierte Bergläufer!
Ich bin zwar trainiert, aber kein Bergläufer, ging es mir schon Wochen zuvor durch den Kopf, aber ich ließ mich dennoch nicht abschrecken
Der Renntag am Samstag, 21.06.2008:
In mein Auto hatte ich, neben meinen Laufsachen, mit sapsi & Chris auch noch ein eigenes Fototeam eingepackt. Derart bewaffnet trafen wir um 17:00 Uhr bei der Talstation der Blombergbahn ein. Ich nahm meine Startnummer entgegen (Chipmessung gab es keine), während sapsi & Chris sich schon zu Fuß auf die Strecke machten. Sie wollten sich oben kurz vor dem Ziel die hechelnden, schwitzenden, keuchenden und dampfenden Läufer vor die Linse nehmen
Die Stunde Wartezeit bis zum Start nutzte ich, um den Anfangsteil der Strecke zu inspizieren, und spazierte bis zur ersten km-Markierung hoch. Ziemlich steil gleich das erste Stück
, aber nach 800m immerhin eine kurze flache Passage zum Erholen 
Bald war ich wieder unten beim Start und nutzte die letzen 30 Minuten, um mich ein wenig warm zu laufen - aber im Flachen, weil bergauf laufen muss ich später noch genug, dachte ich mir
. Es schien die Sonne und im Schatten hatten wir etwa 24°C.Kurz vor 18:00 Uhr reihte ich mich relativ weit hinten ein, um nicht in Gefahr zu kommen, mein Anfangstempo zu hoch zu wählen. Wie sich später zeigen sollte, war das eine gute Wahl.
Etwa 2 Minuten vor dem eigentlichen Starttermin um 18:00 rannten plötzlich alle los - Startschuss war keiner zu hören. Also drückte ich den Startknopf meiner Pulsuhr und trottete los. In wenigen Minuten war ich schon patschnass geschwitzt.
Den Pacer meiner Uhr hatte ich auf einen optimistischen 6-Minuten-Schnitt eingestellt. Den ersten Kilometer passierte ich nach 6:54 und Ernüchterung machte sich breit. Der kiesige Fahrweg war zwar ganz gut zu laufen, aber teilweise recht heftige Steigungen bremsten mein Tempo enorm. Trotzdem zog ich langsam an einigen anderen Läufern vorbei und hatte auf dem 2. km immerhin einen 5:50er Schnitt drauf
Jetzt wurde es wieder härter - sprich steiler - und auf Kilometer 3 musste ich auf 6:28 nachgeben. Nun kam ein Abzweig nach links von der Fahrstraße zum Rodelweg. 10 Höhenmeter ging es flott bergab. Ah, das tat gut! Aber der Hammer kam gleich danach.
Der Rodelweg war noch steiler als der Fahrweg zuvor, und viele Läufer vor mir konnten nur noch Gehen statt Laufen. Ich war zwar auch schon relativ fertig, es war mir aber zum Glück noch möglich, im langsamen Laufschritt weiterzulaufen und viele andere zu überholen - das motivierte natürlich! Bald schon sah ich ein Schild mit der Aufschrift "noch 500m". Mein Blick auf die Uhr zeigte 27:00 an und insgeheim hoffte ich, wenn ich nun einen 6-er Schnitt laufen könnte, noch unter der magischen 30-Minuten-Marke zu bleiben. Die permanent starke Steigung, meine schweren Beine, und vielleicht auch noch die dünne Luft, machten dieses Vorhaben jedoch leider zu einer Illusion. Raus ging es aus dem Wald und von vielen Zuschauern "getragen" schwebte ich zum Blomberghaus hinauf dem Ziel entgegen.
Es war mir sogar noch möglich, als ich sapsi & Chris mit ihren Kameras erblickte, ein müdes Lächeln aufzusetzen
, und schon war ich im Ziel mit einer Zeit von 31:16.Unvorstellbar, wie fertig man nach nur 30 Minuten sein kann!
Das alkoholfreie Bier floss kühlend meine Kehle hinunter, und interessanterweise war ich schon nach wenigen Minuten wieder völlig erholt - das muss wohl am Bier gelegen haben
.Es war mein erster Berglauf.
Es war ein Erlebnis.
Und es war sicher nicht mein letztes dieser Art.
Berglaufgruß
Tino
Das war gar nicht mehr schön. Andererseits war es lustig, alle, die vor uns waren, aufzusammeln. An einem besonders steilen Stück meinte mein mich auf Händen tragender (wann eigentlich, wenn nicht Samstag?) Partner doch tatsächlich, er dürfe jetzt auf keinen Fall langsamer werden. Ich würde nicht rummaulen, das wäre ein gutes Zeichen. 
Die Aussage widerspricht ja eigentlich auch der Idee der ROC, oder? Denn das ist ja eine Volkslaufveranstaltung, da sind sicher verhältnismäßig gesehen wenige Bergläufer dabei. Und wenn man beim Start sieht, wer sich das alles zutraut und welches 'Gepäck' der eine oder die andere dabei hat, muss das für einen gut trainierten Läufer wie du es bist möglich sein. 
Direkt vor den Stiegen ganz am Ende wäre sicher auch geil gewesen zu stehen. Läufer kommt, ist völlig fertig von diesem steilen Endstück - und sieht die Stiegen ! 
Zum Glück dürfte der Atem da nicht mehr reichen für einen anständigen Fluch...
Sollte mir wohl diese Woche irgendwas organisieren, rechne nicht wirklich fest mit dir und möchte den Lauf nur ungern verpassen, wenn das Wetter so genial bleibt.
wie gut, dass Frank uns mitgenommen hat zum Osterfelder. Von ihm bis zu uns ist es zum Glück nicht so weit, dass das noch größere Auswirkungen hatte. Bin schon in Klappmesserstellung aus dem Auto geklettert. *uaaaahhhh* Herrlich zu wissen, dass und wo überhaupt man Muskeln hat. 
