Meniskus-OP - Alle laufen weiter, nur ich soll nicht !?

Liebe Laufkollegen,
ich habe mir vor einigen Jahren beim Volleyball einen Meniskus angeknackst. Dieser wurde nicht gleich operiert da ich nur wenig bis gar keine Beschwerden hatte. Seit 2 Monaten hatte ich sehr starke Beschwerden sogar im Alltagsleben. An Laufen war nicht zu denken.

Vor einer Woche habe ich mich darum einer Meniskus-OP unterzogen. Dabei wurde ein grösserer Riss am hinteren Innenmeniskus festgestellt und ca. 35% des Meniskus entfernt. Laut Chirurg konnte der Randbereich erhalten bleiben. Der Knorpel habe vom mehrjährigen Meniskusdefekt leichte 'Gebrauchsspuren', welche aber nicht in die Substanz gehen. Alles in allem sei mein Knie etwa 5 Jahre älter als ich (44).

Und jetzt kommts : Der Arzt rät mir, in Zukunft nur noch schonende Sportarten wie Walken, Rad, Schwimmen zu machen damit ich im Alter (ab 60) keine Arthrose habe.

Ich habe ihn mehreren Threads gelesen, dass einige von Euch auch eine solche OP/Schädigung haben und ohne Selbstbeschränkung alles machen, was 'im Moment' keine Probleme verursacht. Einige scheinen sogar wieder mehrfach Marathons zu laufen.

Hat Euch der Doc ausdrücklich gesagt, dass das ohne grosse spätere Probleme möglich ist? Oder hat er Euch ähnliches gesagt wie meiner und ihr denkt (mit einer gewissen Berechtigung):

"Warum soll ich meine Knie 'sparen' für ein Alter, von dem ich heute nicht weiss, ob ich es jemals erreiche!?"

Was haben Eure Aerzte zur Langfristprognose Laufen/Meniskusdefekt gesagt? Oder war das gar kein Thema?

Vielen Dank für alle Meinungen oder Anregungen, die mir über den momentanen Frust hinweghelfen.
stixi

Hay!
Am Besten redest du über deine sportliche Zukunft ausschließlich mit deinem Physio und nicht mit den Ärzten!
Die Ärzte müssen dir sagen, dass du "nie" wieder Kontaksportarten ausführen darfst, weil sie im Endeffekt die "Verantwortung" tragen. Wenn dir dein Arzt sagen würde, dasss du in 6 Wochen wieder laufen darfst bzw. Kontaktsportarten und du reißt dir wieder den Meniskus - du läufst zu deinem Arzt und sagst:"Ja, aber Sie haben doch gesagt , ich darf..." Dass wollen sich die Ärzte ersparen, erteilen daher komplettes Sportverbot.
Wie gesagt, du musst deinen Physio fragen - er arbeitet die nächsten 6-9 Wochen mit deinem Knie und weiß am Besten, wie gut die Muskeln das Knie abstützen usw.

Wenn dein Physio dir sagt, dass du ruhig bald wieder Laufen kannst, dann rede damit auf keinem Fall mit deinem Arzt *lach* Und sollte dir wieder was passieren - auch dann verschweigen, dass du wieder "profimässig" gelaufen bist.
So nen Kreubandriss zieht man sich schnell beim Zebra-Streifen-Überqueren zu

Aber auf jeden Fall erst mal für die nächsten 2 Monaten KEINEN Sport, außer die muskelaufbauenden Sachen bei der KG.

PS: Sollte dein Physio dir ebenfalls Sport untersagen, dann musst du dich wohl oder übel damit abfinden. Irgendwann geht das..auch wenn´s verdammt schwer fällt.

stixi hat geschrieben:....Und jetzt kommts : Der Arzt rät mir, in Zukunft nur noch schonende Sportarten wie Walken, Rad, Schwimmen zu machen damit ich im Alter (ab 60) keine Arthrose habe.

Ich habe ihn mehreren Threads gelesen, dass einige von Euch auch eine solche OP/Schädigung haben und ohne Selbstbeschränkung alles machen, was 'im Moment' keine Probleme verursacht. Einige scheinen sogar wieder mehrfach Marathons zu laufen.

Hat Euch der Doc ausdrücklich gesagt, dass das ohne grosse spätere Probleme möglich ist? Oder hat er Euch ähnliches gesagt wie meiner und ihr denkt (mit einer gewissen Berechtigung):....

Was später einmal sein wird kann niemand vorhersagen. Ob man Arthrose bekommt hängt von so vielen anderen Faktoren außer Sport ab, die man auch nur teilweise beeinflussen kann. Man kann nicht rauchen, nicht saufen, normalgewichtig sein und bleiben, sich gesund ernähren. Aber man kann seine Gene und das Geschlecht nicht beeinflussen, man weiß nie, ob man nicht morgen von nem Auto überfahren wird und dabei eine Knorpelverletzung zuzieht....

Statistisch hat aber ein normalgewichtiger Mann, Nichtraucher, Gelegenheitswanderer und Spaßschwimmer die geringste Wahrscheinlichkeit, Arthrose zu bekommen. Darauf bzw. auf Risikominimierung zielen die Ratschläge diverser Docs ab.

LG Marion

Schmetterling2008 hat geschrieben:Hay!
Am Besten redest du über deine sportliche Zukunft ausschließlich mit deinem Physio und nicht mit den Ärzten!
Die Ärzte müssen dir sagen, dass du "nie" wieder Kontaksportarten ausführen darfst, weil sie im Endeffekt die "Verantwortung" tragen. Wenn dir dein Arzt sagen würde, dasss du in 6 Wochen wieder laufen darfst bzw. Kontaktsportarten und du reißt dir wieder den Meniskus - du läufst zu deinem Arzt und sagst:"Ja, aber Sie haben doch gesagt , ich darf..." Dass wollen sich die Ärzte ersparen, erteilen daher komplettes Sportverbot.
Wie gesagt, du musst deinen Physio fragen - er arbeitet die nächsten 6-9 Wochen mit deinem Knie und weiß am Besten, wie gut die Muskeln das Knie abstützen usw.

Wenn dein Physio dir sagt, dass du ruhig bald wieder Laufen kannst, dann rede damit auf keinem Fall mit deinem Arzt *lach* Und sollte dir wieder was passieren - auch dann verschweigen, dass du wieder "profimässig" gelaufen bist.
So nen Kreubandriss zieht man sich schnell beim Zebra-Streifen-Überqueren zu

Aber auf jeden Fall erst mal für die nächsten 2 Monaten KEINEN Sport, außer die muskelaufbauenden Sachen bei der KG.

PS: Sollte dein Physio dir ebenfalls Sport untersagen, dann musst du dich wohl oder übel damit abfinden. Irgendwann geht das..auch wenn´s verdammt schwer fällt.

Bisschen sehr allgemein gehalten, findest du nicht auch?
Warum führen wir nicht gleich das arztfreie Krankenhaus ein?
Ich plädiere ja durchaus auch dafür nicht alles, was man so von "den Ärzten" gesagt bekommt als unanfechtbares Dogma zu sehen, aber so grundsätzlich zu sagen "hör auf keinen Fall auf deinen Arzt, frag nur und ausschließlich den Physio"- naja- auch da gibt's Pfeifen und auch der kann nicht beurteilen, was einmal sein wird, wenn und wenn nicht...

Die Entscheidung wie man mit dem einen "Arthroserisikofaktor" mehr, den man durch den teilweise fehlenden Meniskus hat umgeht, die sollte man letztendlich unter Beachtung der Meinung und Beurteilung des Arztes, Physios und des eigenen Körpergefühls für sich selbst treffen- aber nicht die Verantwortung auf irgendwen abschieben- weder Doc noch Physio.

LG
Krümelmonster

Kruemelmonster hat geschrieben: Bisschen sehr allgemein gehalten, findest du nicht auch?

Also eigentlich sind alle Posts, die ich hier mache, nicht allgemein gehalten, sondern basieren ausschließlich auf eigenen Erfahrungen. Ich glaube, die wenigsten, die hier antworten haben Medizin o.ä. studiert. Und stixi fragte nach unseren Meinungen - die ich mir erlaubte abzugeben. Wenn du mit dieser nicht übereinstimmst, dann poste doch bitte deine Meinung anstatt dich mit meiner zu beschäftigen

Kruemelmonster hat geschrieben: Warum führen wir nicht gleich das arztfreie Krankenhaus ein?

Also wenn es das geben würde - ich wäre wohl der erste Patient dort, aufgrund diverser Enttäuschungen

Kruemelmonster hat geschrieben:"hör auf keinen Fall auf deinen Arzt, frag nur und ausschließlich den Physio"-

Das hast du gesagt - nicht ich Ich wollte lediglich klarmachen, dass man sich nicht ausschliéßlich auf die Aussagen der Ärtze verlassen sollte.
Dass zur sportlichen Zukunft auch das eigene Körpergefühl u.a mitreinspielt, sollte eigentlich klar sein
Dass man die Verantwortung nicht "abschieben" kann, wie du es so schön nennst, dürften wir auch alle wissen. Denn die Schmerzen haben wir in jedem Fall selber - egal, ob wir dafür einen "Schuldigen" meinen zu kennen oder nicht.

also zur arthrose , die haben wir alle mehr oder weniger , es ist eigentlich auch nichts schlimmes dran an einer arthrose, knorpel ist nicht schmerz innerviert und verursacht daher auch nicht die schmerzen , vielmehr ist es die muskulatur und die bänder, die das knie jetzt besonders in der stabilisationsphase ,also aufsetzten und abrollen, funktionell sichern müssen... überlegt euch doch mal wie man das am besten anstellet...funktion bestimmt die strucktur ... und noch immer dieses mit eis heilt man alles völliger schwachsinn , das lindert vielleicht den schmerz ( im tv-sport gibts die kühlung und dann ab aufs feld) aber verhindert die körpereigen regenerationsmassnahmen... wird ziemlich viel mist ( nicht in dem was ich von euch gelesen hab) von den angeblichen experten geschrieben und versucht zu vermarkten, ´naja am ende will man gesund werden gute besserung

bend hat geschrieben:...., es ist eigentlich auch nichts schlimmes dran an einer arthrose, knorpel ist nicht schmerz innerviert und verursacht daher auch nicht die schmerzen

hmmm... es gibt natürlich verschiedene Grade von Arthrose. Wenn in der ersten Phase nur der Knorpel ein bisschen angeknabbert ist, spürt man da wahrscheinlich tatsächlich nichts. Aber irgendwann ist der mal durch und dann gehts an den Knochen. Und dann ist es nicht nur aus mit laufen, sondern auch der Alltag wird ziemlich beschwerlich.
Mit einer Mutter die so ungefähr jedes Hauptgelenk im Körper wg. Arthrose (allerdings krankheits- und nicht sportbedingt) ersetzen musste, bin ich wenn ich dieses Wort höre vielleicht etwas sensibler als andere...
gruss stixi

Hatte gestern meinen ersten KG Termin. Die Therapeutin meinte, dass der Zustand des Knies sehr gut sei für 13 Tage nach OP.
Habe sie natürlich auch angesprochen auf die Empfehlung des Arztes, mit Laufen aufzuhören und nur noch knieschonende Sportarten zu machen.
Sie meinte das er immer sehr schnell zum Aufhören rät. Sie sehe das aber deutlich pragmatischer. Bei seriösem Muskelaufbau und langsamem Wiedereinstieg spreche nichts dagegen wieder mit Mass zu Laufen.

Zitat: Lieber aktiv, zufrieden und im schlimmsten Fall halt schon mit 68 wegen Sport ein Kunstgelenk als 'erst' mit 70 infolge Uebergewichts.

Somit werde ich zusammen mit ihr auf mein läuferisches Comeback hinarbeiten

Gruss,
stixi

stixi hat geschrieben: Zitat: Lieber aktiv, zufrieden und im schlimmsten Fall halt schon mit 68 wegen Sport ein Kunstgelenk als 'erst' mit 70 infolge Uebergewichts.

Den finde ich nicht schlecht.
Auch zu berücksichtigen ist dass die Medizin sich ständig weiterentwickelt. Nicht dass ich darauf plädiere seinen Körper kaputt zu machen weil man in 20-30 Jahren eh alles heilen kann aber ich könnte mir gut vorstellen dass in 30 Jahren ein künstliches Gelenk genauso gut funktioniert wie das Original und das gewisse Prothesen sogar besser funktionieren wie die Original Körperteile.

Du musst ja nicht gleich Ultras laufen aber in einem vernünftigen Mass kann ich mir durchaus vorstellen dass dir das Laufen mehr nützt als schadet.