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Die ersten 6, und schneller als erwartet

Die ersten 6, und schneller als erwartet

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Hallo, das ist mein erster Bericht in diesem Forum, über meinen ersten Lauf. Vielleicht etwas lang, aber das erste Mal ist ja immer etwas Besonderes.

Nachdem ich mich quasi seit der Schulzeit von jeglicher sportlicher Aktivität fern hielt, wurde ich auf einer Weihnachtsfeier (vor zweieinhalb Jahren) von Kollegen überredet, mal mit zu deren Sportveranstaltung zu kommen. Okay..., ca. ein halbes Jahr später war es dann so weit. Da es mir danach alles Andere als gut ging, hätte ich das Ganze auch wieder sein lassen können. Wollte ich aber nicht, weil ich in der Schule immer ziemlich sportlich war. Also bin ich wieder hin (inzwischen schon seit zwei Jahren), Konditionstraining und Circle-Training.

In diesem Jahr hat sich dann ein anderer Kollege für den Braunschweiger Nachtlauf angemeldet, über die 6,2 km Strecke, und mich gefragt, ob ich nicht auch teilnehmen möchte. Zuerst hab ich überlegt und mich dann doch dazu entschieden, zumal ich die letzten beiden Jahre schon an der Strecke stand, um den Läufern zuzusehen. Die anvisierte Zeit war anfangs 30 Minuten, nachdem ich das aber schon 4 Wochen vor dem Lauf bei einem Trainingslauf gepackt hatte, liebäugelte ich mit einer 28er, wenns gut lief auch mit einer 27er Zeit. Nun ja, ein Trainingslauf in der Woche des großen Laufes (3000 in 14) ließ mich dann doch kurzzeitig an der 27er Zeit zweifeln.

27.06.2008, der große Tag. Mein Lauf ist der vierte und startet um 21.30. Kurz nach 20.00 bin ich bei der Startnummernausgabe. Ich fühle mich gut, denn ich hab die Woche trainingsmäßig eher wenig getan. Ein wenig gegessen hab ich auch. Jetzt hab ich noch ungefähr eine Stunde Zeit bis zum Einlaufen. Die verbringe ich mit meinem Arbeitskollegen und Bekannten, die extra zum Anfeuern gekommen sind. Um 21.00 gehts dann los, erst mal das "stille Örtchen" aufsuchen und dann Einlaufen. Ich jogge so ein wenig kleine Teile der Strecke ab und schaue mich nach Uhren um. Die können mir unterwegs einen Anhaltspunkt über die schon verstrichene Zeit geben. Siehste, da sehe ich auch ein Mädel vom Konditionstraining, die sich auch einläuft. Während des Laufens werd ich sie auch sehen (wußte ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht), leider nur von hinten. Zehn vor halb finde ich mich dann im Startbereich ein. Ist der Startplatz gut? Ich stehe ja nicht allzu weit vorne, aber auch nicht ganz hinten. Zum Zeitpunkt des Startes wird es immer enger. Ich versuche mich mit Hüpfen warm zu halten, lasse es aber wieder, da ich den anderen Läufern nicht ständig auf den Füßen rumspringen möchte. Gut, ich habe gar keine Uhr. Wie spät mag es sein? Ich frage einen netten Herren neben mir. Auf dessen Uhr ist es 27, also noch 3 Minuten. Okay..., einfach laufen und Spaß haben. Ah..., jetzt zählt der Ansager den Countdown runter. 10, 9 .... 3, 2, 1, los. So langsam setzt sich die Menge in Bewegung. Die ersten Meter sind etwas schleppend, dann geht es besser. Mhhh..., die laufen alle so langsam. Also suche ich Lücken, um etwas weiter nach vorne zu kommen. Nach 200 bis 300 Metern hab ich dann mein Lauftempo. Ist das Tempo zu schnell? Egal, ich werd es ja später sehen. Zumindest bin ich so ein Tempo schon mal gerannt. Bis zu den 3000 Metern geht alles recht zügig, ich bin eigentlich nur am Überholen. Das Gefühl ist gut. Beim Blick auf eine Uhr kurz vor den 3000 Metern rechne ich. Oh..., ne 12er Zeit. Vielleicht war das Tempo anfangs doch zu hoch? Langsam beginne ich an meinem Tempo zu zweifeln, aber noch gehts. 3200 Meter, hier ist das Ziel. Noch eine Runde von 3000 Metern, auf gehts. Siehste, da taucht vor mir auch das Mädel vom Konditionstraining auf. Die hats bestimmt richtig gemacht und ist weit vorne gestartet. Naja, vielleicht krieg ich sie ja noch eingeholt. Bei 4000 Metern hab ich sie immer noch im Blick, aber es geht nicht mehr ganz so gut. Uijui, jetzt holt mich das hohe Tempo am Anfang ein. Und langsam werde ich auch von Einigen überholt. Egal, weiter. Sind ja nur noch zwei Kilometer. Bei 4300 Metern hört einer der mich kurz vorher überholt hat auf zu laufen und geht. Gott sei Dank, bei mir gehts noch. Bei 4500 Metern läuft auch der nette Herr mit der Uhr im Startbereich von hinten an mich ran. Er fragt mich, ob ich mich am Anfang vielleicht übernommen hätte. Muß ich leider bejahen. Ich erzähl ihm noch, dass das mein erster Lauf ist und ich das Tempo nicht so richtig einschätzen kann. Naja, er ist auch zu schnell angegangen, scheint aber doch schon Erfahrungen bei Laufereignissen zu haben. Zumindest macht er gerade etwas langsamer, sagt er. Und dass ich nicht aufgeben soll. Natürlich nicht. Zumindest lauf ich zu Ende. Auf den nächsten zweihundert Metern laufen wir nebeneinander, danach setzt er sich dann etwas ab. Das Mädel vom Kondi seh ich immer noch, aber der Abstand ist nicht kleiner geworden. Naja, weiter. Jetzt kommt der zermürbende Teil der Strecke. Um irgendwelche Ecken, die kaum enden wollen. Kaum um eine rum, kommt auch schon die nächste. Hier muss ich beißen. Wir sind jetzt bei 5, 5,2, 5,4? Keine Ahnung. Jetzt entschwindet langsam auch der nette Herr, der gerade neben dem Mädel vom Kondi läuft. Ich schätze mal, die ziehen gerade ihren Endspurt an. Okay, jetzt kommen auch wieder Menschen die jubeln. Also gehts dem Ziel entgegen. Tempo halten und weiterlaufen. Auf Endspurt hab ich kaum noch Lust. Da ..., 6000. Noch zweihundert Meter. Oh..., jetzt ziehen die aber wirklich alle an mir vorbei. Und da ist einer besonders schnell. Na gut, das weckt meinen Ehrgeiz. Ich beschleunige und bleibe dran. Geht doch noch irgendwie. Noch 50 Meter, jetzt mach ich doch wieder etwas langsamer. Und schwupp ..., ich bin im Ziel. Kurz verschnaufen und dann etwas zum Trinken holen. Ach da, der nette junge Mann. Ich frag ihn nach seiner Zeit, er schätzt 25.35. Gut, dann hatte ich vielleicht 26.30, das ist gut. Das Mädel vom Kondi treffe ich auch, sie ist mit einer ähnlichen Zeit wie der nette Mann ins Ziel gelaufen. Hmmm..., 26.30 ist realistisch. Nach ein wenig Verschnaufen gehe ich los und suche meine Bekannten. Zumindest hab ich die 27er Zeit unterboten, .... bestimmt, ganz bestimmt.

Letztendlich ist die gestoppte Zeit 25.59, also sogar unter 26 Minuten. Ziel 27er Zeit also weit unterboten. Gar nicht mal schlecht für den ersten Lauf. Letztendlich war ich 84. von Siebenhundert und ???? In meiner AK bei den Männern sogar 13. Also, es geht doch. Im nächsten Jahr dann unter den ersten 50. Dazu muss ich nur ne Minute schneller laufen. Das kann doch was werden. Dieses Jahr lauf ich vielleicht noch nen Zehner, im August. Anvisiert sind 50 Minuten. Wenns schneller geht..., ich wär nicht böse drum.

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Gut gemacht!

Wahrscheinlich wäre mit mehr Erfahrung etwas mehr drin gewesen, vielleicht dann schon eine Platzierung, wie du sie dir fürs nächste Mal erhoffst. Aber was solls, die Erfahrung kommt mit der Zeit und du hattest ein schönes und erfolgreiches Debut! :daumen:

Viel Spaß weiterhin,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Joafske_Rennt hat geschrieben:Dieses Jahr lauf ich vielleicht noch nen Zehner, im August. Anvisiert sind 50 Minuten. Wenns schneller geht..., ich wär nicht böse drum.
Wie lang war der Lauf??
6,2 km..
In 25:59??
Dass heisst, ein Schnitt von 4:11 ungefähr..
Das entspräche einer mittleren 20er Zeit auf 5000.
20:40 oder so..
Damit kannst du selbst bei vorsichtiger Rangehensweise auf jeden Fall um die 43:30 auf 10 laufen!!! :nick:
Nix mit 50:00!! :nick:

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3fach hat geschrieben:Gut gemacht!

Wahrscheinlich wäre mit mehr Erfahrung etwas mehr drin gewesen, vielleicht dann schon eine Platzierung, wie du sie dir fürs nächste Mal erhoffst. Aber was solls, die Erfahrung kommt mit der Zeit und du hattest ein schönes und erfolgreiches Debut! :daumen:
Stimmt, schön wars, wenn auch anstrengend. Aber auf jeden Fall erfolgreich. Und der Rest (sprich die Erfahrung) kommt dann hoffentlich auch noch. Aber ich denke schon. Zumindest, wenn ich dann auch mal anfange, mit Uhr und Pulsmessgerät zu trainieren. Zur Zeit mache ich alles mehr aus dem Bauch heraus.
alwinesrunner hat geschrieben:Wie lang war der Lauf??
6,2 km..
In 25:59??
Dass heisst, ein Schnitt von 4:11 ungefähr..
Das entspräche einer mittleren 20er Zeit auf 5000.
20:40 oder so..
Damit kannst du selbst bei vorsichtiger Rangehensweise auf jeden Fall um die 43:30 auf 10 laufen!!! :nick:
Nix mit 50:00!! :nick:
Siehste, so hab ich das noch gar nicht betrachtet. Bei mir sind die 5 Minuten für nen Kilometer (im Kopf zumindest) eine recht schnelle Zeit. Vielleicht sollte ich mich mal mit schnelleren Zeiten anfreunden.

Aber wenn wir schon bei schnellen Zeiten sind, ist denn auch ne 42er Zeit oder vielleicht ne Zeit im 40er Bereich drinne? Bis zum Lauf sind es noch 6 Wochen und bis dato hab ich eher rumgedaddelt und nicht nach Trainingsplänen trainiert. Und das mit dem Laufen betreibe ich vielleicht seit zwei Monaten ernsthafter. Davor war ich zweimal die Woche beim Kondi. Also, wenn ich Tempoläufe und Intervalltraining mit einbeziehe, dann könnte das doch was werden? Oder sollte ich erstmal die Kirche im Dorf lassen und das Ganze nicht so dolle übertreiben? Für Tipps bin ich überaus dankbar.

Immer noch am Rennen und diese Woche auch mal Intervalltraining absolviert,
der Joafske.
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