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Lauftreff, 02.07.2008

Lauftreff, 02.07.2008

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Was macht ein normaler Mensch, wenn das Thermometer am Nachmittag 37 Grad anzeigt Was macht ein normaler Mensch, wenn das Thermometer am Nachmittag 37 Grad anzeigt?

Richtig, es geht ins Freibad und sucht dort Abkühlung.
Was macht der LauerAlexander?
Er geht ebenfalls ins Freibad, teilt es sich aber so ein, dass er um 17:45 seine Laufkumpeline Renate pünktlich abholen kann. Das Thermometer zeigt auf ihrer Terrasse 44, im Schatten 36 Grad an. Was schließen wir daraus? Natürlich, langsam laufen…
Bevor wir losliefen, versagte Renate der Pulsmesser und wir mussten ihn rebooten; vielleicht der hohen Temperaturen wegen?!? Wer weiß… Welche Konsequenzen ziehen wir daraus? KEINE!
Wir beide ganz gemütlich zu unserem Treffpunkt gejoggt, sind ja nur 2 Kilometer; dem LauerAlexander war auf dieser Strecke schon die Abkühlung des Freibades abhanden gekommen. (Wohin eigentlich?)

Als wir an unserem Treffpunkt ankamen saß nur ein Teilnehmer – wir nennen ihm mal Kadi- dort, dessen Frau und Tochter, welche sonst ebenfalls mit Feuereifer dabei sind, haben sich Hitzefrei gegeben. (LauerAlexander vermutete eher, dass seine Tochter , nennen wir sie Jennifer- beim Familiengericht Antrag auf Vormundschaft gestellt hat, denn wer bei 37 Grad Hitze 10 Kilometer rennt, ist nicht gang dicht. Taktischer Vorteil, dass ich keine Kinder habe.)

Einige Minuten kam noch Jörg vorbei, dem solche Temperaturen offensichtlich nichts ausmachen- wir sind letztes Jahr zu zweit bei fast 40 Grad gelaufen…

Zu guter Letzt erschien der Herr Lauftreffleiter Harald die Szenerie, dessen ausweichende Mimik teilte uns mit, dass er eigentlich- welch Zufall- im benachbarten Stadion einige Wertungen für das Sportabzeichen einholen wollte. Aber nix da! Hier wird mitgelaufen!

Zwischenzeitlich hat der LauerAlexander gefühlte 3 Liter Wasser vom Waschbecken der Toilette des Hallenbades aufgenommen, da ihm fürchterliches schwante.

Um 18:11, mit einminütiger Verspätung, setzet sich das Häufchen der Aufrechten in Bewegung zu ihrem 10 KM Lauf. Wir wollten alle langsam laufen, waren guten Mutes, auf der Strecke stießen noch Wolfgang und Lars dazu, sodass die glorreichen Sieben ihren Weg machen konnten.

Die ersten 6 Kilometer waren in Ordnung. Man läuft vom Hallenbad Richtung Westen beschattet zu einem Gut, dort Richtung Südost bis zum Kanal, danach ostwärts zur Kolenfelder Autobrücke. Sehr angenehm beschattet, kühlender Gegenwind. An besagter Brücke nimmt die Strecke eine Richtung Nord, Nordost und nach ca. 350 Meter beginnt ein Streckenabschnitt, dem der LauerAlexander intern schon vor Jahren den Namen „Via Dolorosa“ gegeben hat. Denn nachdem der Nordost Weg bestritten war, folgt ein Kilometer westwärts, danach 400 Meter nordwärts und zum Schluss noch mal fast ein Kilometer westwärts. Situation: Sonne im Gesicht, Wind kommt aus Ost, wird also nicht als kühlend empfunden. aber wir laufen ja alle langsam! Dessen ungeachtet ist das läuferische Gefühl, als ob man gegen eine Wand aus Licht laufen würde. Der Asphaltweg flirrt beunruhigend, das Ende des Weges signalisiert einen Anstieg und des Geistes bemächtigt sich eine bleierne Leere. LauerAlexander fragt sich: „Wieso bist du hier? Ach ja, du begleitest Renate Du bist für sie verantwortlich!“
Die nächsten zwei Kilometer waren eine der Schrecklisten, die LauerAlexander je in seinem Läuferleben durchgemacht hat und die der Grund dafür sind, dieses Träume nieder zu schreiben-.


Wärme, hohe Wärme durchfließt dich! Sie lähmt dich, es gibt kein Entrinnen, keinen
Schatten, keine Erfrischung, nichts. Drückende Hitze.

Wie geht es Frau Renate? Probleme? Denkste! Frau Renate neben dem LauerAlexander bemerkte, dies sei das Tempo für einen Marathon, den man für eine Zielzeit von 4:30 laufen müsste. Er will das Tempo aber heute nicht laufen! Er will ins Freibad, will seine Apfelschorle trinken, die in seinem Rucksack der bei Renate liegt, langsam warm wird, will gar nicht mehr laufen, will…. Ja was will LauerAlexander eigentlich?

Lauer Alexander ruft alle ihm bekannten Bach Kantaten ab, ihm fällt nur BWV 82 ein (Ich habe genug). Er begann, die ersten Zeilen zu singen ein Anzeichen von Hitzeschlag?!?

Nachdem er also einige Minuten alle Anwesenden genervt hat, versprach eine gnädige Abkürzung allen bis auf Wolfgang eine schnelle Heimkehr zum Ausgangspunkt. LauerAlexander stellte den Gesang Gottlob ein.

Am Kneippbecken neben der Schwimmhalle erfrischten wir uns. LauerAlexander nahm ein Armbad, weil er keine Lust hatte, Schuhe und Strümpfe auszuziehen.
Letzte Aufgabe; Frau Renate nach Hause bringen, da ist man doch Gentlemen. (Außerdem sind dort Rucksack und Velo.)
Langsam eingetroffen und Frau Renete ruft die Daten von der Uhr ab. (LauerAlexander hat davon überhaupt keine Ahnung. Er hat eine analoge Junghans Uhr aus dem Jahre 1997.)

Die Uhr von Renate sagt, etwa 13,2 Kilometer gekaufen, alle Kilometer wurden deutlich unter 6:0 Minuten gelaufen, so viel zum Thema man wollte ja langsam machen…

Daheim angekommen hielt sich der LauerAlexander eine 1,5 Liter Flasche Wasser an den Hals und ließ dessen Inhalt auf ex in die Kehle rinnen.

Hinterher erfasste den Lauer Alexander eine bleierne Müdigkeit, von der er sich bis dato nocht nicht ganz erholt hat; vielleicht hilft ein lauwarmes Bad heute Abend…
Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist.

(Henry L. Mencken)

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Ein wirklich heißer Bericht!
Mir ist schon beim Lesen der Schweiß ausgebrochen.
Eigentlich ne Wahnsinnstat, oder?
Kein Wunder, dass du erst mal schlapp bist.
Gute Erholung!

Maie
Gesperrt

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