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Ursachen Plantarsehnenentzündung

Ursachen Plantarsehnenentzündung

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(tut mir leid, dass das so lang geworden ist, trotz Telegrammstil)

:hallo: liebe Plantarsehnen- und Fersensporngeplagten,

nach 3 Monaten Zwangslaufpause (gestern bin ich zum ersten mal wieder 3 km gelaufen :daumen: ; der letzte Lauf war ein Greifscher 35 in Vorbereitung auf HH) wegen einer hartnäckigen (und ein wenig immer noch vorhandenen) Plantarsehnenentzündung melde ich mich mal wieder im Forum, denn ich hatte mir fest vorgenommen, die Entzündung wieder loszuwerden und dann über mein "Erfolgsrezept" zu berichten. Leider ist es doch nicht so eine tolle Erfolgsgeschichte, aber für einige mit andauernden Problem vielleicht ein Hinweis auf die Ursache des eigenen Problems. Eigentlich sollte das in den Sammelthread, aber der ist mittlerweile leider ins Archiv verschoben.

Ausgangslage: Fersenschmerz einseitig seit einem Jahr, zunächst nicht beim Laufen, nach München-Marathon im Herbst aber doch etwas doller, dann auch "tiefsitzende" Rückenschmerzen (nach einem gegebenen Seminar kann ich mich 30 min. lang nicht mehr bücken). Vor Weihnachten noch zum (Star-)Orthopäden: Spritzt die Entzüdnung einfach weg (Lokalanästhetikum), 6 Sitzungen (2 hätten gereicht, aber ich bin privatversichert). Danach Vorbereitung auf HH-Marathon, Entzündung kommt viel stärker zurück, die Rückenschmerzen sind auch noch da. Laufpause, 2 Wochen Schmerzmittel (NSAR), danach das Unglaubliche: Plötzlich tut auch die andere Seite weh, obwohl ich ja garnicht mehr laufe! Ab zum Orthopäden: Bluttests etc., neue Diagnose: eventuell rheumatische Erkrankung (Morbus Bechterew). Bei dieser und ähnlichen Erkrankungen sind hartnäckige Sehnenansatzentzündungen ganz typisch, (auch Achillessehnenentzündungen). Bin geschockt, ab zum Rheumatologen, der schickt mich zum Radiologen: MRT ergibt: eine vorher in zig Röntgenbildern nicht sichtbare Bandscheibenvorwölbung in der LWS, die beidseitig einen Nerv abdrückt, aus dem der Ischias hervorgeht. Therapie: Krafttraining (Stärkung der Rückenmuskulatur, Beseitigung von Dysbalancen) und das hilft tatsächlich (zumindest bin ich vom IBU fast runter und kann wieder etwas laufen)!

Also: Bei hartnäckigen Plantarsehnenproblemen kann das Problem auch im Rücken (LWS L4/L5) liegen oder - wahrscheinlich deutlich unangenehmer, aber auch seltener - auf eine Autoimunreaktion zurückzuführen sein.

Laufpause bringt bei beiden Ursachen natürlich nichts (deswegen laufe ich jetzt auch wieder, obwohl der Fuß noch nicht ganz heil ist). Auch nicht die ansonsten wohl empfohlenen Dehnübungen (waren schmerzhaft und haben die Entzündung eher verschlimmert, weil der Nervenast im Fuß noch stärker gereizt wurde). NSAR beseitigen zumindest die Entzündung und erhöhen die Lebensqualität. Ich habe auch Fischöl und Gründlippenmuschelextrakt ausprobiert, null Erfolg. Nur Fasten brachte etwas (verhindert die Produktion von Arachidonsäure und damit die Entzündung), nur man kann nicht dauernd fasten und rein vegetarisch Essen (keine tierischen Fettsäuren) ist auch nichts für mich. Ach so, natürlich habe ich auch allerlei homöopathische Mittel probiert, kein Erfolg. Einlagen sind unwirksam (ist auch wissenschaftlich erwiesen), eine Supinationsstütze war sogar problemverschärfend; ganz gut tut mir aber zu Zeit eine Locheinlage, die ich aber bald wieder entferne, um keine Druckstellen zu bekommen. Beim Orthopäden (mein Ex-Orthopäde, denn er wurde mir zu teuer) habe ich Akkupunktur bekommen - sehr angenehm, leicht schmerzstillend. Moxa (brennendes Beifußkraut) - hat mir schon mal bei einer Achillessehnentzündung geholfen hier aber nicht. Strom - eher schwache Wirkung, Ultraschall - eher schwache Wirkung, Laser - teuer und wirkungslos.

Fazit: Bei Plantarsehnenproblemen unbedingt den Rücken abchecken, insbesondere wenn sowieso Schmerzen da sind (und wenn sie noch so leicht sein mögen). Die Entzündung als Symptom würde ich mir jederzeit wieder wegspritzen lassen (tut zwar weh, ist aber sehr wirkungsvoll) - fast alles andere ist in meinen Augen Firlefanz. Dann an die Ursache gehen, auf muskuläre Dysbalancen überprüfen und mit Krafttraining ausgleichen. Falls es die Rheumageschichte ist, dann hat man natürlich schlechtere Karten - zumindest ist dann auf lange Sicht Einnahme von NSAR oder eine sog. Basistherapie angezeigt.

Gruß,
Rumbi
Gesperrt

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