Nach dem Ausfall des Staffelläufers hatte ich mich am Freitag bereiterklärt, einzuspringen um die Staffel am Sonntag zu retten.
Nun ja, von Vorbereitung auf einen Marathon konnte bei mir keine Rede sein, hatte nur Wochenumfänge von 20 bis 30 km im Wohlfühltempo, keinen langen Lauf seit mehr als 7 Monaten.
Trotzdem lief es bis zur Km 21 ganz akzeptabel (Durchgangszeit ca: 1:29:00). Danach jedoch begannen 20 Km voller Leiden.
Wolkenbruchartige Regenfälle verwandelten die Laufstrecke in eine "Teichlandschaft" und zum ersten Mal in meinem Leben wurde mir WÄHREND des Laufs richtig kalt. Bald darauf meldete sich unmissverständlich die Oberschenkelmuskulatur und drohte zu versagen. Ich war gewungen einige Meter zu gehen.
Danach konnte ich mein ursprünglichens Tempo (4:15 / km) nicht mehr aufnehmen und bin die restlichen 18 km nur noch getrabt, immer hart an der Grenze zu Krämpfen (nicht nur in den Oberschenkeln, sondern erschreckederweise auch in den HÄNDEN!!! - vermutlich aufgrund der Kälte).
Die 3-4 Km Geraden am Main-Donaukanal waren psychologisch besonders schwierig (auch wenn man aufgrund des Starkregens kaum so weit sehen konnte
).Mit zahlreichen Gehenden vor Augen habe ich auch nicht mehr versucht zu beschleunigen und war heilfroh, daß ich die Staffel noch laufend (und mit hoffentlich entspanntem Lächeln fürs Zielfoto) ins Ziel gebracht habe.
Meine Endzeit von 3:29:04 hat dann immerhin noch gereicht um die Staffel (Gesamtzeit 9:34:02) auf Platz 22 von mehr als 200 Mixed-Staffeln zu halten.
Nun die Folgen dieses Marathons ohne Training spüre ich vor allem beim Treppensteigen.
Trotz der Schmerzen möchte ich diese Erfahrung nicht missen, würde aber doch von Nachahmungen abraten.
Gruss
