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Laufend Sinn suchen?

Laufend Sinn suchen?

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Meine These: Viele Menschen suchen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben.

Sie erleben sich dabei nach einem Ziel strebend, welches sie als sinnvoll erachten und welches darüber hinaus gesellschaftlich anerkannt wird.
Manche suchen zudembeim Laufen das Außergewöhnliche, das Extreme und meinen erst dadurch einen Sinn finden zu können. Dadurch besteht für sie aber die Gefahr, vor sich selbst wegzulaufen, was eine Sinnfindung unmöglich macht.

Thor

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laufen ist halt auch sowas wie eine droge :nick:

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Das arme Laufen! Ursprünglich war es nur als natürliche Fortbewegungsart vorgesehen. Jetzt wird es durch sinnentleerte, zivilisationskranke Menschen für persönliche Zwecke mißbraucht und den gestiegenen Anforderungen nicht gerecht.

Oder siehst Du das Laufen eher als Täter denn als Opfer? Gaukelt falsche Sinnhaftigkeit vor und führt die Menschen vom eigentlichen Sinn des Lebens weg? Von den religiösen Aspekten mal ganz zu schweigen.......

Ich freue mich auf eine heitere Diskussion, die es zu diesem Thema schon öfter gab.

Rono

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Thordahl hat geschrieben:Meine These: Viele Menschen suchen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben.
Sach mal Schnuffi: Bevor Du hier rummachst, erklärste erstmal was "viele" ist.
Sie erleben sich dabei nach einem Ziel strebend, welches sie als sinnvoll erachten und welches darüber hinaus gesellschaftlich anerkannt wird.
Das ist Tischtennis auch.
Manche suchen zudem beim Laufen das Außergewöhnliche, das Extreme und meinen erst dadurch einen Sinn finden zu können.
Da ist es wieder: Was ist "manche"?
Dadurch besteht für sie aber die Gefahr, vor sich selbst wegzulaufen, was eine Sinnfindung unmöglich macht.
Junge, Junge, wat trägste hier dicke auf.
Thor
Ich habe z.B. heute Beinjucken und gehe trotzdem nicht Laufen, sondern zu den Kindern. Da ist nichts mit Sinn des Lebens, sondern Kaffetrinken mit Kuchenessen angesagt.

Knippi

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Thordahl hat geschrieben:Meine These: Viele Menschen suchen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben.
glaube ich nicht.
die meisten wollen abnehmen, um besser auszusehen und gesünder zu sein.

andere suchen einfach nach erfolgserlebnissen, wobei für viele erfolg darin besteht, schneller und weiter als andere laufen zu können.

der mensch ist zwar ein hochkomplexes system. doch seine grundlegenden ziele sind nahezu trivial.

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Ja, Laufen kann wie eine Droge sein. Drogen stiften aber keinen Sinn, sie machen das Leben nur scheinbar erträglicher.

Das Streben nach Schönheit, Gesundheit, Erfolg sind Ausdruck der Suche nach einem Sinn im Leben. Dies nimmt in unserer Gesellschaft oft Formen einer Ersatzreligion an (siehe z.B. Kirchen verdammen Fitnesskult )

Das Laufen wird aber sehr oft (zu recht) unter sportlichem Aspekt ausgeübt, bis hin zum Extremsport. Dort sind die Motive andere. Siehe dazu:
Gesellschaft: Extremsportler wollen den Tod überlisten - WELT ONLINE
Wolfgang Sofsky hat geschrieben:Der Extremlauf gewinnt seine Faszination durch eine seltene Mixtur menschlicher Spiel- und Erlebnisformen. Da ist zuerst der Kampf gegen sich selbst, gegen das Gewicht des Körpers, die lahmen Beine, die nicht mehr weiter wollen, die ausgepumpten, stechenden Lungen, die Muskelkrämpfe, das Dröhnen im Kopf. Mit seinen Schmerzen ist jeder Läufer allein. Niemand kann ihn davon befreien. Eine Zeitlang vermag er ihre Beherrschung noch zu genießen, doch dann droht ihn die Pein zu übermannen.

Die Plackerei des Aufstiegs verhindert den stetigen Laufrhythmus, jenes physische Glück, da Wille und Bewegung eins sind und der Körper im Rausch nahezu von alleine läuft. Es ist eher ein Hinaufstürmen als ein gleichmäßiger Bewegungsfluß, ein Sturmlauf, der kein Ende nehmen will. Wer nicht an der Spitze liegt, sieht seine Vorläufer über sich am Hang. Der Berg fordert eine ganz andere Willenskraft als der Selbstlauf in der Ebene. Der Verstand kann sich von der Bewegung nicht mehr lösen. Immerfort muß der Wille weitere Reserven mobilisieren, sich der Stimme der Vernunft widersetzen - und der Sehnsucht nach Ruhe.
Weiter heißt es dort:
Wolfgang Sofsky hat geschrieben:Extremsport ist jedoch weit mehr als ein Wettstreit um den Sieg. Ehrgeiz und Zähigkeit sind nicht seine einzigen Triebkräfte. Ebenso wichtig ist die Herausforderung höherer Mächte, die Angstlust, das Risiko. Nicht nur der Gegner soll besiegt, das Schicksal soll bezwungen werden.
(Hervorhebungen von mir)

Ein lesenwerter Artikel, der mehrere der Aspekte anspricht, die ich mit meiner These im Blick habe.

Thor

7
Thordahl hat geschrieben:Das Laufen wird aber sehr oft (zu recht) unter sportlichem Aspekt ausgeübt, bis hin zum Extremsport. Dort sind die Motive andere. Siehe dazu:
Gesellschaft: Extremsportler wollen den Tod überlisten - WELT ONLINE

diese höheren motive sind unsinn. hört man aber gerade von extremsportlern sehr häufig.
weil gerade sie sonst erklärungsschwierigkeiten haben, diese extremen belastungen sich und anderen plausibel zu machen.

tatsächlich holen sie sich aber alle nach dem lauf brav ihre urkunde und finishermedaille ab. weshalb denn, wenn es doch um höhere motive geht?

wenn es nur um sport = körperliche aktivität ginge, würde man an wettkämpfen gar nicht teilnehmen. einziges argument vielleicht: ich brauch mich dann nicht um die verpflegung kümmern, aber das lasse ich nicht durchgehen.

einen 100er oder einen 24h lauf kann man auch still für sich alleine laufen. aber wer macht das?

nein. es geht um ein erfolgserlebnis, das man hinterher anderen auch beweisen kann.
daher kann es um nichts anderes gehen als um anerkennung.

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Thordahl hat geschrieben:Ja, Laufen kann wie eine Droge sein.
Nachwievor habe ich den starken Verdacht, dass solche Sprüche fast nur von Leuten kommen, die noch keine "richtigen" Drogen genommen haben. :zwinker5:
Thordahl hat geschrieben: Drogen stiften aber keinen Sinn, sie machen das Leben nur scheinbar erträglicher.
So ein Quatsch. Natürlich machen Drogen das Leben erträglicher. In vielen Fällen machen sie das Überleben überhaupt erst möglich. Das "scheinbar" kannst du ganz getrost weglassen.

Es ist definitiv erträglicher, einen Zahn mit Betäubung gezogen zu bekommen. Auch sollte z. B. eine OP am Blinddarm in den meisten Fällen ohne Drogen nur schwer erträglich sein.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Meine These: Laufen macht Spaß!!

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berschee hat geschrieben:Meine These: Laufen macht Spaß!!
das stimmt zwar, wäre aber zu Thordals These kein widerspruch.

die motivation "spaß" ist auf jedenfall gesellschaftlich akzeptiert und daher hört man diese begründung auch so oft, weshalb die leute laufen.

für mich hinterläßt so eine begründung dann aber immer die frage: warum macht laufen denn spaß? spaß ist nur das gefühl. aber die gefühle haben einen grund. im gegensatz zu
thordal sehe ich aber keinen "höheren grund" sondern ich sehe nur sehr primitive gründe, ohne das jedoch abwertend zu meinen. der mensch ist nun einmal so.

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an C.: "Drogen" verwende ich hier in der Bedeutung: Stoffe, die primär zur Erzeugung eines Rauschzustandes oder zur Befriedigung einer Sucht verwendet werden. Keine Frage, dass Drogen auch andere Zwecke erfüllen können (der Begriff anders verwendet wird), aber in dieser Bedeutung wird er oft verstanden und Laufen kann vergleichbare Wirkung haben.

Während der Wirkungsdauer von Drogen (Rauschzustand) erscheint das Leben erträglicher/angenehmer, meinetwegen ist es dann tatsächlich erträglicher, aber das Leben außerhalb des Rausches ist es deshalb sicher nicht und ein Dauerrausch vermutlich auch nicht. (Letzteres habe ich nicht probiert!)

an atp: Deine Argumente mit Finishermedaille usw. sind sehr schwach. Das müsstest du selbst merken, spätestens wenn du den Artikel gelesen hast.

Thor

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Thordahl hat geschrieben: an atp: Deine Argumente mit Finishermedaille usw. sind sehr schwach. Das müsstest du selbst merken, spätestens wenn du den Artikel gelesen hast.

Thor
dein argument, dass ich es merken müsste, wenn ich den artikel gelesen habe, finde ich wiederum sehr schwach.

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Thordahl hat geschrieben:Meine These: Viele Menschen suchen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben.

Sie erleben sich dabei nach einem Ziel strebend, welches sie als sinnvoll erachten und welches darüber hinaus gesellschaftlich anerkannt wird.
Manche suchen zudembeim Laufen das Außergewöhnliche, das Extreme und meinen erst dadurch einen Sinn finden zu können. Dadurch besteht für sie aber die Gefahr, vor sich selbst wegzulaufen, was eine Sinnfindung unmöglich macht.

Thor
ich hab gerade gelesen, daß in Peking ein Fahrrad umgefallen ist.

*Hobbypsychologenmodusan* es ist zu einfach, daß es einfach Spaß macht und der sinnentleerte Läufer einfach Freude an der Bewegung hat? *Hobbypsychologenmodusaus*

:hallo:
der dicke Elch, der nur spielen will

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erwinelch hat geschrieben:
*Hobbypsychologenmodusan* es ist zu einfach, daß es einfach Spaß macht und der sinnentleerte Läufer einfach Freude an der Bewegung hat? *Hobbypsychologenmodusaus*
nein. für viele reicht das. und manchmal ist es auch besser, nicht zu tief darüber nachzudenken.

bloß denen, die es ganz genau wissen wollen, reicht "spaß" als begründung leider nicht aus.

das ist vergleichbar mit der frage: warum muss ich etwas essen? weil ich sonst verhungere!
ist zwar richtig. geht aber der sache zu wenig auf den grund.

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Mir dünkt vielmehr, dass Laufen vorzüglich die SinnLOSIGKEIT unseres wunderbaren Daseins symbolisiert.
So wie der große französische Philosoph Albert Camus den antiken Helden Sisyphos beschrieb, die schweißnasse Wange an den rauen Fels gepresst, während er jenen auf Ewig den Berg hoch wuchtete, so wuchte ich meinen modernen Wohlstandskörper stets wieder aufs neue durch die Wälder, nur um kurz darauf schwitzend am selben Punkt wieder anzukommen, an dem ich startete. Ich mühe mich für Marathonziele ab, derer meistens von flüchtiger Bedeutung sind, nur um kurze Zeit später aufs nächste loszugehen, obwohl es im Wesentlichen allen früheren gleicht.
Aber hey, Camus hat recht, gerade das ist der Witz an der Sache. Gewinnt man erst mal ironische Distanz zum eigenen Tun und erkennt die Absurdität des Strebens nach dem Sinn, so lebt es sich doch gleich viel angenehmer.

Und überhaupt zu diesem Thema "Sinn des Lebens, des Universums und der ganze Rest" gibt es nur eine richtige Antwort und die lautet 42. Jedem vernünftigen Läufer leuchtet das überaus ein, gell.
:D
Danke für den Fisch übrigens.
Cathleen

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cabo hat geschrieben:Mir dünkt vielmehr, dass Laufen vorzüglich die SinnLOSIGKEIT unseres wunderbaren Daseins symbolisiert.
So wie der große französische Philosoph Albert Camus den antiken Helden Sisyphos beschrieb, die schweißnasse Wange an den rauen Fels gepresst, während er jenen auf Ewig den Berg hoch wuchtete, so wuchte ich meinen modernen Wohlstandskörper stets wieder aufs neue durch die Wälder, nur um kurz darauf schwitzend am selben Punkt wieder anzukommen, an dem ich startete. Ich mühe mich für Marathonziele ab, derer meistens von flüchtiger Bedeutung sind, nur um kurze Zeit später aufs nächste loszugehen, obwohl es im Wesentlichen allen früheren gleicht.
Aber hey, Camus hat recht, gerade das ist der Witz an der Sache. Gewinnt man erst mal ironische Distanz zum eigenen Tun und erkennt die Absurdität des Strebens nach dem Sinn, so lebt es sich doch gleich viel angenehmer.

Und überhaupt zu diesem Thema "Sinn des Lebens, des Universums und der ganze Rest" gibt es nur eine richtige Antwort und die lautet 42. Jedem vernünftigen Läufer leuchtet das überaus ein, gell.
:D
Danke für den Fisch übrigens.
Cathleen
42 ist gut. Hervorragend sogar. Es ist Samstag, die Sonne scheint nicht und wir haben soeben den Sinn des Lebens gefunden. Kuhl. Sehr kuhl. :party: :teufel:

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cabo hat geschrieben: Und überhaupt zu diesem Thema "Sinn des Lebens, des Universums und der ganze Rest" gibt es nur eine richtige Antwort und die lautet 42. Jedem vernünftigen Läufer leuchtet das überaus ein, gell.
:D
auch das argument 42 ist bei den grundlegenden fragen mittlerweile zum klassiker geworden. wie das argument "spass", so ist auch bei dem argument "42" etwas wahres dran.

die letzten warum-fragen werden wir nie beantwarten können, aus erkenntnistheoretischer sicht.

dennoch kann man über die frage des "warum laufen, warum extremsport?" mehr sagen als nur "spass" oder "42".

meine these, dass es um "anerkennung" geht, kann man damit untermauern, dass die läufer überhaupt wettkämpfe machen, statt ihre pb für sich alleine zu verbessern.
und hat ein laufbericht in einem forum nicht auch etwas mit der suche nach anerkennung zu tun (allerdings nicht nur, denn weitergabe von wissen ist auch ein menschliches motiv)?

warum gestehen sich das so wenige läufer denn ein? warum muss man höhere ziele suchen wo keine sind? denn schlimm sind die grundlegenden motive keinsfalls. nur menschlich.

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atp hat geschrieben:dein argument, dass ich es merken müsste, wenn ich den artikel gelesen habe, finde ich wiederum sehr schwach.
In diesem Falle bedarf es keines stärkeren Arguments. Das Lesen kann ich dir nicht abnehmen. Zietiert hatte ich bereits: "Ehrgeiz und Zähigkeit sind nicht seine einzigen Triebkräfte." Hinzu kommt, wie oben genannt, z.B. Angstlust, Risikofreude, Herausforderung des Schicksals.
Das Abholen einer Finishermedaille ist dagegen sowas von lächerlich und wenn du die Teilnehmer fragst, für die Mehrheit absolut entbehrlich. Es gehört zum Ritual dazu, ist aber kein Anreiz für das vorherige Tun.

Zum Thema Spaß: Im Wettkampf gehen sehr viele Sportler weit über die Grenzen dessen hinaus, was sie selbst noch als SPaß bezeichnen würden, und zwar in allen Leistungsklassen. Natürlich gibt es auch "Genussläufer", so wie es z.B. Wanderer gibt, Briefmarkensammler usw.
Mit geht es hier vor allem um LaufSPORT.

Thor

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Geht doch lieber laufen, Leute!
Falls ich zusammenbreche - bitte drückt "Stop" auf meinem Garmin!

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Thordahl hat geschrieben:In diesem Falle bedarf es keines stärkeren Arguments. Das Lesen kann ich dir nicht abnehmen. Zietiert hatte ich bereits: "Ehrgeiz und Zähigkeit sind nicht seine einzigen Triebkräfte." Hinzu kommt, wie oben genannt, z.B. Angstlust, Risikofreude, Herausforderung des Schicksals.
Das Abholen einer Finishermedaille ist dagegen sowas von lächerlich und wenn du die Teilnehmer fragst, für die Mehrheit absolut entbehrlich. Es gehört zum Ritual dazu, ist aber kein Anreiz für das vorherige Tun.

Du wirst auf die Frage, warum jemand etwas tut was er tut in den seltensten Fällen die richtige Antwort bekommen, indem du die Person einfach danach fragst.

Du kannst auch einen Schimpansen danach fragen warum er das tut, was er tut. Er ist sich über die richtige Antwort eben nicht im klaren.

Daher ist die objektiv sinnvollste Vorgehensweise ,um eine Antwort zu finden, die, einfach das Verhalten zu analysieren. So, wie man das Verhalten von Zebrafinken analysieren kann oder von Ameisen. Nur so wirst Du die richtigen Antworten finden.

Und Fakt ist nun mal, dass die Läufer nach dem Lauf alle angedackelt kommen, um sich ihre Medaille und ihre Urkunde abzuholen.
Fakt ist auch, dass kaum jemand versucht, seine persönliche 100km Zeit zu toppen, indem er privat für sich auf seiner Hausstrecke losläuft.
Fakt ist, dass solche Läufer ja auch (zurecht) Anerkennung bekommen.
Fakt ist, dass viele von den Läufern Berichte schreiben. In Foren wird keinesfalls nur Wissen ausgetauscht. Es wird auch gelobt und getadelt.

All diese Fakten sprechen für die These, dass es vorwiegend um Anerkennung geht. Und sei sie auch noch so lächerlich. Sie ist meiner begründeten Meinung nach trotzdem wahr.

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Thordahl hat geschrieben:Meine These: Viele Menschen suchen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben.
' I just want to look good naked' (Lester Burnham, American Beauty)

Dem schliesse ich mich an :D

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Ich habe der Gesundheitwegen das Laufen angefangen.
Jetzt laufe ich weil es mir Spaß, Ruhe und Erholung vom Alltag bringt. BASTA der Rest ist mir Wurst.

Sollen die Leute doch darüber Diskutieren, das ist mir auch Wurst.

Mir bringt es was,
mir gefällt die Droge Laufen
mir geht es gut
ich will einfach nur laufen
ich lass die anderen reden
sollen die doch Saufen.

Gruß Horst
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Ich begebe mich mal auf die Position Alfred Ayers: Unsere Zeitgenossen kann man in 2 Klassen einteilen, die Hohepriester und die Gehilfen. Der Hohepriester, bar aller Logik, verzapft profund klingenden Unsinn, der bestenfalls dichterische Qualitäten hat, der Gehilfe sieht sich hingegen als Diener der empirischen Wissenschaften und begnügt sich mit der handlangerischen Aufgabe, ihnen hier und da logische und sprachliche Probleme aus dem weg zu räumen. :zwinker5:

Wie ich oben schon meinte, halte ich diese Sinnfrage für Unsinn. Sowohl bezogen auf das Leben an sich, als auch auf so etwas profanes wie Laufen. Sie, die Sinnfrage, nimmt an, es könne tiefere (und noch dazu verallgemeinerbare) Gründe geben, die irgendwie tiefer liegen, als bloße Tatsachenerklärungen.
So wie Menschen unterschiedliche Ziele verfolgen, hat das Laufen (und das Leben) zu verschiedenen Zeiten einen unterschiedlichen Sinn. Mehr lässt sich nicht sagen. :zwinker2:

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cabo hat geschrieben: So wie Menschen unterschiedliche Ziele verfolgen, hat das Laufen (und das Leben) zu verschiedenen Zeiten einen unterschiedlichen Sinn. Mehr lässt sich nicht sagen. :zwinker2:
Die grundlegenden Ziele Selbsterhaltung, Fortpflanzung und Arterhaltung haben wir alle gemein und die sind so alt wie das Leben.

Das Leben hat sich in milliarden Jahren so weit optimiert, dass praktisch all unser Tun darauf zurückzuführen ist. Manchmal - wie beim Laufen im Kreis auf einer 400m Bahn - erkennt man nicht sofort den Bezug zu den grundlegenden Zielen. Doch wenn man jedes Verhalten genauer analysiert, findet man immer wieder diesen Bezug.

Die grundlegenden Ziele wiederum haben wir deshalb, weil wir ohne sie gar nicht existieren würden.

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Eine nettes Bonmot, Cathleen, aber was bedeutet diese Position in Bezug auf meine These?

Mir fallen spontan ein paar Klassen ein, die ich bezogen auf die These, dass viele Menschen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben suchen, unterscheiden würde.
(Meine These beinhaltet ausdrücklich nicht, dass es einen Sinn des Lebens gibt, obwohl ich persönlich schon davon ausgehe.)

1. Menschen, die bewusst einen Sinn in ihrem Leben suchen.
2. Menschen, die unbewusst einen Sinn suchen oder bereits gefunden haben.
3. Menschen, die eine Sinnsuche bewusst ablehnen.

[Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass Klasse 3 eine Teil von 2 ist.]
Für die Klassen 1 und 2 wäre dann für diejenigen Menschen, die Laufsport treiben, zu klären, ob ihre Sinnsuche etwas mit dem Laufen zu tun hat oder nicht. Da würde ich wieder unterscheiden:
- der Sinn wird im Laufen bzw. den damit unmittelbar verbunden Zielen gesehen
- der Sinn ergibt sich mittelbar aus dem Laufen, weil dadurch andere Ziele erreichbar sind, z.B. gesellschaftliche Anerkennung.
[Konkret für dieses Motiv bezweifle ich aber, dass es wirklich tragfähig ist, es wäre mir persönlich zu oberflächlich.]
- das Laufen liefert Anlass und Gelegenheit, über den Sinn des Lebens nachzudenken

Auf jeden Fall halte ich eine rein verhaltenspsychologische Analyse, wie sie atp vornimmt, für zu kurz gegriffen, da dies über den einzelnen Menschen nicht viel aussagt. Ich bestreite nicht, dass viele Läufer Anerkennung suchen, bezweifle aber, dass damit bereits die Sinnsuche befriedigt ist.

Grundsätzlich: Die Sinnfrage (bezogen auf das Leben) halte ich keinesfalls für unsinnig. Die ganze Menschheitsgeschichte ist durchzogen von weitreichenden Beispielen für diese Suche und nach meiner Überzeugung unterscheidet dieses Suchen den Menschen von den Tieren.

Richtig ist zweifellos, dass die einzelnen Menschen unterschiedliche Ziele verfolgen und unterschiedliche Antworten auf die Sinnfragen finden. Deshalb ist die Frage aber nicht unsinnig.
Trotzdem noch mal zur Klärung: Meine These beinhaltet nicht a priori, dass es diesen Sinn gibt, deshalb müssen wir auch nicht darüber streiten.

Thor

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Die Überschrift des von mir zitierten Artikels von Wolfgang Sofsky lautet
Extremsportler wollen den Tod überlisten
und die einleitende Frage:
Wolfgang Sofsky hat geschrieben:Was bringt 550 Freizeitsportler dazu, rund 16 Kilometer bei Wind und Wetter bergan zu laufen, um kurz vor dem höchsten Gipfel der Nation erschöpft zusammenzubrechen?
Gesellschaft: Extremsportler wollen den Tod überlisten - Nachrichten Kultur - WELT ONLINE

Damit ist die Sinnfrage unmittelbar angerissen. Die Sehnsucht des Menschen, den Tod zu überwinden ist, so darf man annehmen, fast so alt wie die Menschheit selbst. Sofsky bringt weitere Argumenten, die für ein ein Streben nach Transzendenz, einem "tieferen Sinn" spricht. Ich zitiere weiter:
Wolfgang Sofsky hat geschrieben:Extreme Höhen, Tiefen und Weiten scheinen die menschliche Spezies besonders anzuziehen. Die Leere, die sich jenseits des normalen Handlungsbereichs auftut, übt eine eigentümliche Sogkraft aus. Tödliche Gefahr lauert dort, aber auch die Chance eines einzigartigen Triumphs.
Da es nun mal nicht logisch ist, wenn sich Menschen freiwillig in Todesgefahr begeben und dieses Phänomen bevorzugt solche Menschen ergreift, deren materielles Überleben in der Gesellschaft gesichert ist, liegt für mich der Schluss nahe, dass unsere Gesellschaft in Teilen an einer erheblichen Sinnleere leidet und die Suche nach einem Sinn für viele gerade auch über das Laufen führt.

Thor

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Thordahl hat geschrieben: 1. Menschen, die bewusst einen Sinn in ihrem Leben suchen.
2. Menschen, die unbewusst einen Sinn suchen oder bereits gefunden haben.
3. Menschen, die eine Sinnsuche bewusst ablehnen.
Du hast 4. vergessen

4. Menschen die nicht nach einem Sinn suchen und einfach Spaß haben wollen.

Muss denn alles einen Sinn machen :confused:
Ein Mensch kann auch Spontan handeln ohne über den Sinn und die Folgen nachzudenken.

Gruß Horst
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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robman hat geschrieben: Muss denn alles einen Sinn machen :confused:
Ein Mensch kann auch Spontan handeln ohne über den Sinn und die Folgen nachzudenken.

viele tiere handeln ohne über die folgen nachzudenken. und das klappt auch prima. weil sie durch gefühle bzw. instinkte gesteuert werden. und diese instinkte sind hunderttausende jahre alt und erprobt. analysiert man das verhalten der tiere, so erkennt man ein zielführendes verhalten. das setzt wie gesagt nicht voraus, dass sich das tier über sein verhalten und seine ziele auch bewusst ist. es funktioniert trotzdem.

und bei dem menschen ist es nur bedingt anders. immer wenn man spass als begründung nennt, hört man auf dem level der gefühle auf zu argumentieren. einige denken, das reicht und mehr steckt da nicht hinter. das ist jedoch falsch. denn auch beim menschen ist gefühlgesteuertes verhalten zielführend. und die ziele, die man hinter allem erkennen kann, sind die gleichen wie bei den tieren: selbsterhaltung, fortpflanzung u. arterhaltung.

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robman hat geschrieben:Dann sagen wir mal dann ist es bei mir Arterhaltung. Ich laufe hauptsächlich der Gesundheit wegen.
deine gesundheit kann prinzipiell sowohl deiner selbsterhaltung als auch deiner fortpflanzung als auch der arterhaltung dienlich sein.

bei mir geht's bewusst auch um die gesundheit beim laufen. das thema anerkennung ist wohl auch dabei mit weniger priorität. soziale anerkennung dient bei sozialen wesen der fortpflanzung und der selbsterhaltung.
dann ist bei mir eben auch immer wissenschaftliche neugier dabei.
die dient dem erkenntnisgewinn. und erkenntnisgewinn dient der selbsterhaltung.

das sind grobe regeln, die in der detaillierten situation manchmal auch falsch sein können. aber extrem detailliert sind unsere instinkte eben nicht.

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sacht mal, habt ihr Langeweile oder Ruhetag oder seid ihr zu allem Elend gar fußkrank? :confused:

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an atp eine herzliche Bitte:
Du schreibst in deinen sehr zahlreichen Beiträgen im Prinzip immer wieder dieselbe Argumentation. Du bist kurz gesagt der Meinung, der Mensch suche prinzipiell nicht nach Sinn, sondern folge lediglich seinem genetischen Programm. Das ist eine Meinung, die so stehen bleiben kann und durch mehrfache Wiederholung nicht an Wert gewinnt.
Im Sinne der von mir gewünschten Diskussion bitte ich dich: Halte dich doch etwas zurück. Es ist nicht in meinem Sinne, wenn etwa die Hälfte der Beiträge von dir stammt, dagegen auf meine Argumente nicht weiter eingegangen wird.
Es ist immer leicht, aneinander vorbeizureden. Hier habe ich aber gerade den Eindruck, du willst deine Meinung durch stete Wiederholung unnötig in den Vordergrund rücken (ganz so als suchtest du auch hier nach Anerkennung). Wie gesagt, dein Beitrag zum Thema ist angekommen, ich sehe aber nichts Neues und erwarte dies bei deinem Standpunkt auch nicht von dir.

Ich habe die Hoffnung, dass meine Bitte dich tatsächlich erreicht.

Danke.

Thor

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Thordahl hat geschrieben:an atp eine herzliche Bitte:
Du schreibst in deinen sehr zahlreichen Beiträgen im Prinzip immer wieder dieselbe Argumentation. Du bist kurz gesagt der Meinung, der Mensch suche prinzipiell nicht nach Sinn, sondern folge lediglich seinem genetischen Programm. Das ist eine Meinung, die so stehen bleiben kann und durch mehrfache Wiederholung nicht an Wert gewinnt.
Im Sinne der von mir gewünschten Diskussion bitte ich dich: Halte dich doch etwas zurück. Es ist nicht in meinem Sinne, wenn etwa die Hälfte der Beiträge von dir stammt, dagegen auf meine Argumente nicht weiter eingegangen wird.
Es ist immer leicht, aneinander vorbeizureden. Hier habe ich aber gerade den Eindruck, du willst deine Meinung durch stete Wiederholung unnötig in den Vordergrund rücken (ganz so als suchtest du auch hier nach Anerkennung). Wie gesagt, dein Beitrag zum Thema ist angekommen, ich sehe aber nichts Neues und erwarte dies bei deinem Standpunkt auch nicht von dir.

Ich habe die Hoffnung, dass meine Bitte dich tatsächlich erreicht.

Danke.

Thor
es erscheint dir nur als wiederholung. es ist jedoch keine.

bei meinem letzten beitrag habe ich auf den zusammenhang von gesundheit und den drei grundsatzzielen hingewiesen. ebenso habe ich gezeigt, wie wissenschaftliche neugier mit den drei grundsätzlichen zielen zusammenpasst. das war keine wiederholung.

aber trotzdem werde ich deiner bitte jetzt nachkommen, denn ich habe jetzt eine verabredung und leider keine zeit mehr. viel spaß noch bei der frage nach dem "subjektiv empfundenen" sinn des laufens.

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Dieser Thread stammt von jemanden, der sich hier im Forum mit seinen zahlreichen vorherigen Benutzern und Verhaltensweisen für das Forum disqualifiziert hat. Der Thread kommt daher auf die Wiese und dieser Anmeldeversuch erneut in die Tonne.

Ich werde niemals müde werden, seine Beiträge und Benutzer mit einem :D rauszuschmeissen.
Viele Grüße
Tim

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Thordahl hat geschrieben:Meine These: Viele Menschen suchen durch das Laufen nach Sinn für ihr Leben.

Sie erleben sich dabei nach einem Ziel strebend, welches sie als sinnvoll erachten und welches darüber hinaus gesellschaftlich anerkannt wird.
Manche suchen zudembeim Laufen das Außergewöhnliche, das Extreme und meinen erst dadurch einen Sinn finden zu können. Dadurch besteht für sie aber die Gefahr, vor sich selbst wegzulaufen, was eine Sinnfindung unmöglich macht.

Thor
Wenn ich mal Langeweile habe, antworte ich dir............. :klatsch:

Gruß

Thorsten
[SIGPIC][/SIGPIC]


http://freenet-homepage.de/lauftagebuch/03c1989b09103a004/index.html

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Tim hat geschrieben:Ich werde niemals müde werden, seine Beiträge und Benutzer mit einem :D rauszuschmeissen.
Wie leicht man diesem Tim doch eine Freude machen kann ;-)

Oder zeigt sich da etwa eine hässliche Fratze hinter der Grimasse?

Hauptsache es trifft nicht mal einen falschen! Dann is schluss mit lustig...

Schlaf gut Tim-Admin!!

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PS: Feil mal an deiner Grammatik, als Mitarbeiter einer Zeitschrift kommt das sonst nicht so gut auf die Dauer...

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Passend zum Threadtitel: Such und gib deinem Leben mal einen Sinn, anstatt dich und deine Beiträge hier immer wieder rausschmeißen zu lassen.
Apfelküchlein:-) hat geschrieben:Hauptsache es trifft nicht mal einen falschen! Dann is schluss mit lustig...
Bei meiner Trefferquote mache ich mir keine Sorgen. Außerdem sitze ich am längeren Hebel.
Apfelküchlein:-) hat geschrieben:PS: Feil mal an deiner Grammatik, als Mitarbeiter einer Zeitschrift kommt das sonst nicht so gut auf die Dauer...
Wenn dir die Argumente fehlen, wird also auf die Grammatik ausgewichen. :D
Übrigens: Pfeil wird mit Pf geschrieben :teufel: Wir sehen uns.
Viele Grüße
Tim
Gesperrt

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