Woolf Trainer gekauft zum Testen

Hallo zusammen,

ich habe mir zum Testen mal einen günstigen Laufschuh gekauft.
Es handelt sich um den Woolf Trainer.

Anfang Mai habe ich wieder begonnen zu laufen. Seitdem bin ich etwas unter 350km (heute Abend wird´s knapp drüber sein) gelaufen. Bisher nutzte ich ältere Asics GT 2070, die über einige Jahre zu selten genutzt wurden, daher noch gut sind.
Begonnen habe ich mit ca. 113kg und jetzt bin ich so bei 102kg

Die asics sind noch ok, aber ich wollte einfach einmal checken, ob die Schuhe was taugen für €50,00.

Ja, ich weiß, man soll Schuhe nur nach Laufbandanalyse kaufen und nicht im Netz bestellen, aber ich hab mir den "Luxus" geleistet, nachdem ich bei RP eine Analyse hab machen lassen und ich aufgrund der Barfuß-Analyse festgestellt habe, dass mein leichte Pronation eigentlich gar keine ist, so dass ich mich fast als Normalfüßler bezeichnen würde.

Der Woolf Trainer ist erst mal von der Verarbeitungsqualität ein super Schuh, das schicke ich einmal vorweg. Alle Nähte innen und außen super. Die Materialien machen einen top Eindruck. Der Schuh ist sehr leicht. Die Ösen für die Senkel sind aus Metall. Der s.g. "Out of the Box"-Eindruck ist tip-top.

Im Gegensatz zum Asics ist der Schuh nicht gestützt und die Dämpfung ist reduziert. Die Sprengung ist sehr gering, so dass die Ferse nun bodennah ist. Der Schuh ist "hinten" also weniger hoch als der Asics.

Jetzt meine Fragen an diejenigen, die bereits den Abspung von den stark gedämpften "hohen" Laufschuhen zu den Schuhen mit geringer Sprengung geschafft haben:

- habt Ihr auch die Erfahrung gemacht, dass die "untere" Wadenmuskulatur (in Richtung Achillessehne) deutlich mehr beansprucht wird als bei den anderen Schuhen?

- hat sich das bei Euch auch mit Muskelkater geäußert? (bzw. leichtes Ziehen in der Muskulatur?)

- wenn ja wie lange hat das angehalten? (ich laufe jetzt ca. 50km mit den Schuhen)

- seid ihr direkt komplett auf die neuen Schuhe umgestiegen, oder habt ihr die alten im Wechsel angezogen?

- sind Schuhe mit geringer Sprengung auch für Schwergewichte wie mich geeignet, oder soll ich sie erst dann nutzen, wenn ich in der Nähe des Normalgewichtes bin.

Sollte ich feststellen, das die Schuhe mir Beschwerden an den Gelenken oder Bändern oder Sehnen machen, dann werde ich sie nicht mehr nutzen, klar. Bis jetzt merke ich einfach, dass die Wadenmuskulatur anders belastet wird. An den Knien, Achillessehnen und Füßen merke ich gar nix. Ich habe keine Blasen, der Schuh pass perfekt an den Fuß.

Ich würde nur gerne wissen, ob die "Veränderungen" an der unteren Wadenmuskulatur bei Schuhen mit geringer Sprengung normal ist bei denjenigen, die es nicht gewohnt sind, und ob diese Art Schuhe auch für üppige Menschen geeignet sind.

Danke für für Eure Tipps.
Gruß
Martin

Martin_Dus hat geschrieben: dass mein leichte Pronation eigentlich gar keine ist, so dass ich mich fast als Normalfüßler bezeichnen würde.

So ist das!
Eine leichte Pronation ist normal! Wenn Du leicht pronierst, dann bist Du Normalfüßler.

Martin_Dus hat geschrieben: - habt Ihr auch die Erfahrung gemacht, dass die "untere" Wadenmuskulatur (in Richtung Achillessehne) deutlich mehr beansprucht wird als bei den anderen Schuhen?

Ja

Martin_Dus hat geschrieben: - hat sich das bei Euch auch mit Muskelkater geäußert? (bzw. leichtes Ziehen in der Muskulatur?)

Ja

Martin_Dus hat geschrieben: - wenn ja wie lange hat das angehalten? (ich laufe jetzt ca. 50km mit den Schuhen)

Kann ich nicht in Kilometern ausdrücken - so ca. nach 1/2 Jahr war es weg.

Martin_Dus hat geschrieben: - oder habt ihr die alten im Wechsel angezogen?

Ja - das mache ich auch heute noch und empfinde das als sehr angenehm.

Danke bravado!

Hallo,
ja es ist normal, dass beim Umstieg von stark gedaempften Schuhen auf Lightweights eine andere Belastung der Muskulatur stattfindet. Zum einen ist die Daempfung geringer, das heisst die Muskulatur allgemein muss eine hoehere Eigeninitiative zeigen, um den Stoss zu mindern. Zum andern veraendert sich bei flachen Schuhe ohne Sprengung automatisch der Laufstil etwas mehr Richtung Vorderfuss, wass dann die Belastung mehr auf die aeussere Wadenmuskulatur verschiebt. Bei mir ging das Umgewoehnen ziemlich schnell; ein paar Wochen und ich hatte keine Probleme mit Lightweights bis Racing Schuhen.

Bei dir ist jedoch - wie du jedoch schon selbst geschrieben hast- etwas Vorsicht geboten, da hoeheres Gewicht natuerlich eine staerkere Belastung fuer die Gelenke bedeutet. Insofern solltest du auf alle Faelle den Schuh im Wechsel mit dem GT tragen und dabei darauf achten wie du dich fuehlst. Wenn du genetisch gluecklich bist und zudem auch noch recht gut trainiert kann es sein, dass du trotz hohem Gewicht stabile Gelenke hast, welche hoehere Belastung gut aushalten. Zudem kann es ratsam sein den Schuh dann auch nur auf den kuerzeren Distanzen anzuziehen, um die Belastung nochmal zu senken.

Viel Spass mit den Schuhen Woolf ist wirklich eine Spitzenmarke. Wenn nochmal 20-30kg runter sind kannst du dich ja an den Firewoolf wagen ^^

MfG
Supra

ich laufe mit meinen 100kg auch die Woolf Trainer und den Firewoolf und bin einfach nur begeistert!
Seitdem hab ich auch als schwergewichtiger Triathlet und Läufer keine probleme mehr mit den Achillessehnen..
Vorher bei den stärker gedämpften Schuhen hatte ich da ewig Scherereien.
Beste grüße

lutz

Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich werde sie auf jeden Fall im Wechsel mit den GT tragen.
Ich merke z.B., dass ich mit den Woolf gefühlt schneller unterwegs bin. Ich war kürzlich überrascht, dass ich eine 8km Strecke statt im 6er Schnitt in 5:30 min/km gelaufen bin. War allerdings auch eine neue Strecke im Wald, auf sehr guten Wegen. Kann auch daran liegen.

Im Moment bin ich etwas gehandicapped, weil es vorgestern Abend beim Lauf mit den "alten" Schuhen im gemäßigten Tempo nach zwei km in der Wade "pling" gemacht hat und ich mit stechendem Schmerz den Lauf abbrechen musste.
Ich führe das jetzt mal ganz optimistisch nicht direkt auf den neuen Schuh zurück. Sondern vielmehr auf die Tatsache, dass ich die Umfänge und evtl. das Tempo mit den neuen Schuhen am Anfang zu hoch gehalten habe.
Ich werde jetzt nicht den Fehler machen, zu früh wieder zu laufen, sondern mich, wenn ich schmerzfrei gehen kann auf einen Ergometer oder auf die Ellipse begeben und dann später kleinere Runden mit den neuen Schuhen und größere mit den alten laufen.

Grundsätzlich fühle ich mich mit den"flacheren" Schuhen wohler. Ich hatte den Eindruck, dass ich kompletter laufe. Insgesamt hatte ich den "runderen" Eindruck vom Laufen.
Die "Beschwerden" die ich habe, sind ausdrücklich nur muskulärer Art. Ich habe keinerlei geänderte Befindlichkeiten direkt an den Gelenken. Achillessehne ok, Patellasehne ok, Schienbein ok. Kniespitze ok. Keinerlei Fußschmerzen o.ä.

Ich gebe mir jetzt eine Laufpause (auch wenns grade sehr schwer fällt) und dann werde ich schön im Schuhwechsel weiterlaufen.

Gruß
martin

Eins solltest du bedenken. Unabhängig ob du vom Laufgefühl eher einen härten oder gedämpften Schuh bevorzugt, bei uns schweren Läufern verschleißen die Dämpfungselemente schneller. Und hier zeigen sich oft erhebliche Unterschiede zwischen preiswerten und etwas teureren Schuhen. Bei mir äußert sich der Verschleiß genau mit den von dir beschrieben Muskelschmerzen. Passiert das deutlich mehrmals hintereinander kommen sie in die Tonne.
Bei guten Schuhen(Klasse 120 € Liste) passiert dies nach ca. 700 - 900 km.

@alorensen: Unsinn. Was stimmt: Flache Schuhe haben meist nicht die gleichen Daempfungselemente, da oft keine speziellen passiven Daempfungssysteme eingesetzt werden (z.B.: Gel, Air, oder Aehnliches). Abgesehen davon wird z.B. auch bei Woolf ganz normales Ethylenvinylacetat (EVA) - Material eingesetzt. Dieses hat grundsaetzlich bei Belastung einen aehnlichen Verschleiss. Lediglich an der Aussensohle laesst sich bei Nutzung von nicht perfekten Wegen ein schnellerer Verschleiss feststellen, da hier teilweise das EVA die Sohle bildet. Dies hat den Vorteil von erhoehter Flexibilitaet, aber den Nachteil, dass Steine oder aehnliche Gegenstaende eher Schaden anrichten.

Die meisten Schuhe sind ueberdaempft. Insofern kann man sich freuen, wenn die Daempfung langsam etwas nachlaesst. "Muskelschmerzen" sind nur ein Zeichen des erhoehten Trainingseffektes, da nun der Muskel auch mal selbst etwas leisten muss. Das sollte ja auch der Sinn von Sport sein. Oder nicht?

MfG
Supra

Hallo,

ich trage mich auch mit dem Gedanken, mir einen Woolf Trainer zur Probe zu bestellen. Kurze Frage: Wie fällt der denn von der Größe her aus? Zum Beispiel im Vergleich zu asics? Vielleicht schaffe ich es dann gleich, mir die richtige Größe zu bestellen.

Danke für eure Antworten,

Jolly Jumper

Sorry, habe gerade einen alten Thread gefunden!

Also ich habe seit Montag auch den Woolf Trainer und muss sagen, er ist die Topergänzung zu meinen Nike Free. Ein wirklich guter Schuh für recht wenig Geld. Die Optik ist den Asics sehr stark angelehnt, zumindest mit meinen Asics Trabuco. Nur eben ohne diesen Dämpfungsmist.
Am Anfang hatte ich auch diese Muskulaturprobleme, welche sich aber jetz im Laufe der Jahre verflüchtigt haben. Und ich laufe Free schon seit Jahren auf den unterschiedlichsten Distanzen(längste war ein Marathon) und unterschiedlichsten Böden, selbst Wald-und Wanderwege. Nun werden die Free`s nur noch für Asphalt genommen, da der Woolf ein würdiger Nachfolger für den Wald geworden ist. Toll, ich bin sehr begeistert.

Gruss René

Scheinen ja ein relativ gutes Echo zu bekommen die Schuhe von Woolf.
Sehe ich das richtig: die Modelle 'Jetstream' 'Semiracer' und 'ProTrainer' sind alle mit einer leichten Pronationsstütze ausgestattet - und wären auch für Pronierer die einen leichten flachen Schuh als 'Wettkampftrainer' suchen eine Option?
Hat irgendwer schonmal die genannten Modelle gekauft? Wo liegt der Unterschied der drei Modelle? Informationen zu diesen drei sind rar...

push

Die letzte Frage würde mich auch mal interessieren

...hatte sie alle drei. Woolf hat fast dieselben Schuhe unter verschiedenen Namen rausgebracht. Von "irgendwas ist gestützt" kann bei denen nie die Rede sein.
Die SemiRacer haben ne ganz komische Paßform (viel zu weit und oben mit Metallgitter drin) und oben im Vorfuß so tolle Aussparungen, dass man damit Steinchen sammelt. Viel Glück!
Der ProTrainer fällt größenmäßig so aus wie Asics auch, ist ein sehr direkter Schuh mit Gummi-einsätzen im Vorfuß, die nach 500km rausfliegen und die Sohle aufbrechen, weil die dünne Sohle und die zu dicken stylischen Plöppel-Einsätze einfach zu viel sind für den Schuh.
Der Firewoolf hat diese Einsätze nicht, ist noch ein Stück härter, gut zu schnüren, hält fast ewig, ist sehr direkt - leicht und schnell, mein Lieblingsschuh.
Der Jetstream ist dem Firewoolf sehr ähnlich, etwas elastischer am Schaft, und ihm fehlen die obersten zusätzlichen Schnürlöcher, die jeder braucht, der sich die Ferse fester ziehen muss.

Empfehlen kann ich Woolf aufgrund der mangelnden Verarbeitung nur denen, die sie im Ladengeschäft prüfen können.
Und dann auch nur denen, die keine Fehlstellungen haben oder Stützen benötigen, allen, die gerne einen knallharten Schuh laufen.
Gruß
Joghie

So unterschiedlich sind die Geschmäcker: Ich war vom Firewoolf etwas enttäuscht - der Berlin (für mich identisch mit den Lidl Racern) ist nicht nur leichter (wenn auch nur ein paar Gramm ;-), sondern ich mag ihn irgendwie lieber. Die Firewoolf stehen mehr oder weniger in der Ecke :-(
Aber preislich sind die Woolf-Teile einfach unschlagbar (...es sei denn, Lidl würde...).
Good Running
JWD alias Joachim