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Die Sucht der Kilometer

Die Sucht der Kilometer

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Hallo Lauffreunde,

ich ertappe mich immer öfter, dass ich mit den gelaufenen Kilometer nicht zufrieden bin und beim nächsten mal die Länge der Strecke erweitere.

Als ich vor 8 Monaten wieder mal mit dem Laufen anfing konnte ich nur 2 - 3 km durchlaufen. Jetzt bin ich schon bei 17km. Eines meiner Meilensteine habe ich schon erreicht, in dem ich ein 10km WK absolviert habe. Im Oktober ist der HM dran und danach der Marathon. Für den Marathon habe ich mir mind.2 Jahr gegeben. Ist wirklich danach Schluss??? Ich weiß es echt nicht.

Nun meine Fragen, wie habt Ihr angefangen?? Welche KM seit Ihr am Anfang gelaufen?? Wo seit Ihr, nach Jahren, gelandet. Gibt es eine "Sucht" des Kilometerfressens??? Nicht falsch verstehen aber, wie wird man ein Ultraläufer??? Denke derzeit nicht darüber nach, einer zu werden. Wird man als Ultraläufer geboren oder ist es eine Trainigssache?? Kann jeder ein Ultraläufer werden??? :confused:


Schöne Größe aus dem Bergischen Land,

ToSun

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Tosun45 hat geschrieben:
Ist wirklich danach Schluss???

Nein, definitiv nicht, dass gilt allerdings nicht für jeden.

Wo seit Ihr, nach Jahren?

Ich trainiere nach 7 Laufjahren im moment für meinen ersten kleinen Ultralauf.

Gibt es eine "Sucht" des Kilometerfressens???

Ja, für mich irgendwie schon, ich strebe irgendwie auch immer danach weiter zu laufen. Ich fühl mich irgendwie immer besonders gut, wenn ich besonders weit gelaufen bin. Man muss allerdings vorsichtig sein, sich nicht zu überfordern und zuviel zu wollen.
Ich denke es gibt schon Leute, die keine Ultraläufe machen können, weil sie einfach sehr zu Verletzungen neigen, wenn sie das Training hochschrauben. Manche Menschen können denk ich einen hohen Trainingsumfang nicht wegstecken.

liebe Grüße
Ivonne
speed is sex, distance is love (and walking is wanking)

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Tosun45 hat geschrieben:Ist wirklich danach Schluss??? Ich weiß es echt nicht.
Überleg dirs. Wer soll das entscheiden, wenn nicht du und dein Körper? :zwinker5:
Tosun45 hat geschrieben:Wird man als Ultraläufer geboren oder ist es eine Trainigssache??
In erster Linie Trainingssache. Im Gegensatz zur Schnelligkeit kann man die ausdauer sehr lange und auch in fortgeschrittenem alter noch verbessern.

Der Ultra ist also auch ein Ausweg für viele, die entweder nicht schnell laufen wollen oder nicht (mehr) können.
Tosun45 hat geschrieben:Kann jeder ein Ultraläufer werden??? :confused:
Sicher fast jeder gesunde Mensch., der das wirklich will. Einige halten es für erstrebenswert, andere nicht.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Tosun45 hat geschrieben:Wird man als Ultraläufer geboren oder ist es eine Trainigssache?? Kann jeder ein Ultraläufer werden???
jeder kann ultraläufer werden, der folgende voraussetzungen mitbringt:

- bereitschaft und mentale stärke, viele stunden der freizeit mit laufen zu verbringen
- ausreichendes talent, um bei hinreichendem training die minimalanforderungen von ultraläufen zu bestehen
- entsprechense physiologische eigenschaften oder zumndest anlagen dafür , um viele stunden auf den beinen zu sein.
- die fähigkeit, sein eigenes machbares leistungsniveau als erfolg zu sehen.

als erklärung zum letzten punkt: angenommen, hugo ist marathonläufer und sein nachbar otto auch. otto läuft immer 30 min schneller. aus diesen erlebnissen verliert hugo die motivation und geht lieber in einem schachverein, wo er gegen otto regelmäßig gewinnt.

dieses beispiel zeigt sehr schön, dass die leute vorwiegend die tätigkeiten suchen, in denen sie besser als andere sind. das gilt in gewisser weise auch für die schlechten marathonläufer, denn die wissen, dass sie im vergleich zu den meisten nichtmarathonläufern immer noch läuferisch besser sind.

fazit: nicht jeder ist gleichermaßen für ultralauf geeignet. aber die, die das machen, machen es sicher nicht, weil sie dafür ungeeignet sind. und man sollte besser nicht denken, dass das, was die machen, im prinzip jeder machen kann. das klingt vielleicht etwas arrogant, aber denk mal an die schule: da haben sich einige mathematik als leistungskurs ausgesucht. zurecht glaubt kaum einer, dass das, was die mathe lkler machen, im prinzip jeder kann.
mit dem laufen ist es nicht anders.

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atp hat geschrieben: dieses beispiel zeigt sehr schön, dass die leute vorwiegend die tätigkeiten suchen, in denen sie besser als andere sind. das gilt in gewisser weise auch für die schlechten marathonläufer, denn die wissen, dass sie im vergleich zu den meisten nichtmarathonläufern immer noch läuferisch besser sind.
Folge ich Deiner Logik, dann sind schlechte Ultraläufer deswegen Ultraläufer, weil sie wissen, dass sie im Vergleich zu den meisten Nichtultraläufern läuferisch immer noch besser sind. :hihi: :klatsch: :tocktock:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:Folge ich Deiner Logik, dann sind schlechte Ultraläufer deswegen Ultraläufer, weil sie wissen, dass sie im Vergleich zu den meisten Nichtultraläufern läuferisch immer noch besser sind. :hihi: :klatsch: :tocktock:
korrekt. wäre schön, wenn du diese these glaubhaft widerlegen könntest, statt mit smilies deine emotionen uns mitzuteilen.

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atp hat geschrieben:korrekt. wäre schön, wenn du diese these glaubhaft widerlegen könntest, statt mit smilies deine emotionen uns mitzuteilen.
Kannst Du Dir vorstellen, dass es Leute gibt, die Laufen gehen, weil sie Spaß daran haben? Ob nun Anfänger oder Ultraläufer.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:Kannst Du Dir vorstellen, dass es Leute gibt, die Laufen gehen, weil sie Spaß daran haben? Ob nun Anfänger oder Ultraläufer.

ja. spass kommt durch erfolgsgefühle. nicht durch misserfolgsgefühle. ich gehe davon aus, dass die dauerhaften ultraläufer spass dran haben, was gleichzusetzen ist mit dem vorhandensein von erfolgserlebnissen.

ich habe mathe auch nur aus spass gemacht. zufälligerweise war ich auch jahrgangsbester. ob das was miteinander zu tun hat?

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Bezogen aufs Anfangsposting:

So richtig vernünftig, also mit Plan und ohne Hau-Ruck-Effekt, laufe ich seit 15 Wochen und ich muss sagen, dass das km-Steigern schon Spaß macht. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass es dabei immer halbwegs vernünftig mit der Steigerung aussieht. In dieser Woche werde ich voraussichtlich erstmals insgesamt über 50 km laufen. Das heißt nicht, dass ich nächste Woche die 60 km Wochendistanz anpeile. Es ist immer ein Auf und Ab, wobei es sicher schön ist, ab und zu eine Rekordwoche oder vielleicht Rekordmonat aufzustellen, irgendwann dann vielleicht ein Rekordjahr.

Ist gerade am Anfang sicherlich auch eine Kompensation, da man ja mit seiner Geschwindigkeit wenig außer der roten Laterne gewinnen kann. Und so setzt man sich mögliche Ziele, als Sieg über den eigenen Körper...

LG
2010: Januar: 205,0 km / Februar: 64,8 km / März: 56,7 km / April: 67,8 km
2009: 1922 km: Januar: 91,6 km / Februar: 43,9 km / März: 25,5 km / April: 201,9 km / Mai: 261,4 km / Juni: 223,6 km / Juli: 142,6 km / August: 209,6 km / September: 261,7 km / Oktober: 325,0 km / November: 40,9 km / Dezember: 95,1 km
2008: 1529 km: (...) April: 124,3 km / Mai: 142,6 km / Juni: 126,7 km / Juli: 181,7 km / August: 205,7 km / September: 201,4 km / Oktober: 185,1 km / November: 163,1 km / Dezember: 173,1

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atp hat geschrieben:ja. spass kommt durch erfolgsgefühle. nicht durch misserfolgsgefühle. ich gehe davon aus, dass die dauerhaften ultraläufer spass dran haben, was gleichzusetzen ist mit dem vorhandensein von erfolgserlebnissen.

Folglich bist auch DU (in Deiner Eigenschaft als Ultraläufer) erfolgsorientiert - bei Dir ist es die Streckenlänge; bei Anderen ist es der Wunsch nach einer schnelleren Zeit auf einer bereits sehr gut beherrschten Distanz.

Ich könnte jetzt einen sehr, sehr bösen Spruch loslassen, aber den spar ich mir lieber :teufel:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:Folge ich Deiner Logik, dann sind schlechte Ultraläufer deswegen Ultraläufer, weil sie wissen, dass sie im Vergleich zu den meisten Nichtultraläufern läuferisch immer noch besser sind. :hihi: :klatsch: :tocktock:
Also, ich habe atp sehr gut verstanden und die Thematik hat er, aus meiner Sicht, sehr gut erklärt.

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woodstock hat geschrieben:Folglich bist auch DU erfolgsorientiert - bei Dir ist es die Streckenlänge; bei Anderen ist es der Wunsch nach einer schnelleren Zeit auf einer bereits sehr gut beherrschten Distanz.

Ich könnte jetzt einen sehr, sehr bösen Spruch loslassen, aber den spar ich mir lieber :teufel:

ja. natürlich bin ich auch erfolgsorientiert.
ist wie bei den meisten: zum sieg reicht's nicht aber etwas mehr als finishen ist schon drin.
ich sehe das als erfolg.

aber den größten erfolg sehe ich in dem körperlichen zustand im vergleich zu meinen altersgenossen. da merke ich sofort, dass sich laufen lohnt. auch ein erfolgsgefühl.
den körperlichen zustand will ich so lange wie möglich erhalten, bzw. eine altersbedingte veränderung möglichst bremsen.

man muss nicht ultraläufer werden, um spass (erfolg) beim laufen zu haben.
man muss auch keine wettkämpfe laufen.
auch ohne wettkämpfe können sich 100 wochenkm lohnen.

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Windhauch hat geschrieben:Bezogen aufs Anfangsposting:

....laufe ich seit 15 Wochen und ich muss sagen, dass das km-Steigern schon Spaß macht. .... voraussichtlich erstmals insgesamt über 50 km laufen. Das heißt nicht, dass ich nächste Woche die 60 km Wochendistanz anpeile.

Ist gerade am Anfang sicherlich auch eine Kompensation, da man ja mit seiner Geschwindigkeit wenig außer der roten Laterne gewinnen kann. Und so setzt man sich mögliche Ziele, als Sieg über den eigenen Körper...

LG
Mein Respekt, 15 Wochen und solche KM-Zahlen. Wie lange läufst Du, bei der längsten Einheit? Und wie oft läufst Du pro Woche???

Gruß
ToSun

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Der längste Lauf am Stück ist 10 km (bei für viele lächerlichen 6.50-7.00 min / km)... Ich lauf aber öfter auch Intervalle, beispielsw. 2 km einlaufen, 6x1 km auf eine schnellere Zeit, nochmal 2 km... dazwischen je 2.30 min Gehpause... da kommen dann schnell mal 12 km zusammen...

Ich lauf 4 bis 5 Mal die Woche, meistens eher vier Mal, die anderen Tage Ruhepause oder ein bischen Regenerationsradfahren...

Ich kann dir ja mal diese Woche aufschreiben, in Klammern steht Zeit/km:

Montag: 45 min Rad
Dienstag: 8 km Dauerlauf (6.50)
Mittwoch: 2 km, 5x 1 km (6.35), 2 km (zw. Intervallen: Gehpausen von 3.00)
Donnerstag: 8 km Dauerlauf (6.45-7.00)
Freitag: 2 km, 3x 2 km (6.45), 2 km (zw. Intervallen: Gehpause von 3.30)
Samstag: 10 km Dauerlauf (7.00)
Sonntag: 60 min Rad

LG
2010: Januar: 205,0 km / Februar: 64,8 km / März: 56,7 km / April: 67,8 km
2009: 1922 km: Januar: 91,6 km / Februar: 43,9 km / März: 25,5 km / April: 201,9 km / Mai: 261,4 km / Juni: 223,6 km / Juli: 142,6 km / August: 209,6 km / September: 261,7 km / Oktober: 325,0 km / November: 40,9 km / Dezember: 95,1 km
2008: 1529 km: (...) April: 124,3 km / Mai: 142,6 km / Juni: 126,7 km / Juli: 181,7 km / August: 205,7 km / September: 201,4 km / Oktober: 185,1 km / November: 163,1 km / Dezember: 173,1

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woodstock hat geschrieben:Folglich bist auch DU (in Deiner Eigenschaft als Ultraläufer) erfolgsorientiert - bei Dir ist es die Streckenlänge; bei Anderen ist es der Wunsch nach einer schnelleren Zeit auf einer bereits sehr gut beherrschten Distanz.

Hallo Woodstock,

ich habe für mich eine gute Lebensformel gefunden und die geht so:

Ich laufe, weil ich kein Spass daran habe, jedoch bin ich sehr erfolgsorientiert. Ich bin nicht der schnellste, aber ich bin glücklich, wenn ich die KMzahl immer erhöhen kann. Aufgrund dessen, dass ich mehr geleistet habe, bin ich stolz auf mich und meiner Leistung. Es gibt nichts schöneres auf das Stolz zu sein, was man selber erreicht hat.


Grüße
ToSun

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Windhauch hat geschrieben:Der längste Lauf am Stück ist 10 km (bei für viele lächerlichen 6.50-7.00 min / km)... Ich lauf aber öfter auch Intervalle, beispielsw. 2 km einlaufen, 6x1 km auf eine schnellere Zeit, nochmal 2 km... dazwischen je 2.30 min Gehpause... da kommen dann schnell mal 12 km zusammen...

Ich lauf 4 bis 5 Mal die Woche, meistens eher vier Mal, die anderen Tage Ruhepause oder ein bischen Regenerationsradfahren...

Ich kann dir ja mal diese Woche aufschreiben, in Klammern steht Zeit/km:

Montag: 45 min Rad
Dienstag: 8 km Dauerlauf (6.50)
Mittwoch: 2 km, 5x 1 km (6.35), 2 km (zw. Intervallen: Gehpausen von 3.00)
Donnerstag: 8 km Dauerlauf (6.45-7.00)
Freitag: 2 km, 3x 2 km (6.45), 2 km (zw. Intervallen: Gehpause von 3.30)
Samstag: 10 km Dauerlauf (7.00)
Sonntag: 60 min Rad

LG

Wenn ich Dein Plan durchziehen würde, würde sich meine Frau nach 3 Monaten scheiden lassen. :hallo:

Findest Du nicht, dass Du den Montag nicht laufen solltest und ein anderen Tag dafür Radfahren, z.B am Donnestag. Ich meine aus der Regenerationspersektive vielleicht angebraucht. Bin nicht der Experte, aber so aus dem Bauch heraus.

LG
ToSun

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Beim Laufen vertraue ich ganz meinem Online-Coach (Jens Karraß). Das regenerative des Radfahrens am Montag hat auch etwas mit der Vorwoche zu tun... Einfach früh genug aufstehen, nach dem Laufen frische Brötchen mitbringen... Vielleicht würde deine Frau dann damit leben können? :wink:
2010: Januar: 205,0 km / Februar: 64,8 km / März: 56,7 km / April: 67,8 km
2009: 1922 km: Januar: 91,6 km / Februar: 43,9 km / März: 25,5 km / April: 201,9 km / Mai: 261,4 km / Juni: 223,6 km / Juli: 142,6 km / August: 209,6 km / September: 261,7 km / Oktober: 325,0 km / November: 40,9 km / Dezember: 95,1 km
2008: 1529 km: (...) April: 124,3 km / Mai: 142,6 km / Juni: 126,7 km / Juli: 181,7 km / August: 205,7 km / September: 201,4 km / Oktober: 185,1 km / November: 163,1 km / Dezember: 173,1
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