So erging es mir am Freitag.
Vegetiere ich nun ja seit wenigen Wochen mit meinen 6-8 Laufbandkilometern dahin und frage mich täglich wann ich mal wieder so richtig zum Zuge komme und trainieren darf – und vor allem Fortschritte mache…
3x pro Woche mache ich Krafttraining und ich habe ein richtig gutes Gefühl dabei.
Klar habe ich ab und an noch Schmerzen nach dem Laufen, aber sie werden weniger und ich habe in letzter Zeit doch öfter das Vergnügen mal ein paar Kilometer anzuhängen.
Bisher blieb mir das leider draußen an der frischen Luft verwehrt, dort hatte ich wesentlich öfter und stärkere Ischiasschmerzen.
Freitag nun, war ein Tag wo ich es mal wieder wissen wollte.
Eigentlich war das Wetter nicht danach, denn als ich meinen Lauf beschloß regnete es gerade in Strömen.
Ich verschob meinen Gedanken und startete ein wenig später als die Sonne wieder aus dem grünen Blätterdach lugte.
Voller Elan zog ich mein neu erworbenes Radshirt an, von dem ich festgestellt hatte, dass es richtig wenig Wind durchlässt und für wetterunsichere Tage eine leichte und bequeme Schicht auf der Haut ist.
Leicht und luftig, mit dem MP3 im Gepäck machte ich mich auf den Weg.
Meine Hausrunde beginnt ja mit einer heftigen Steigung. Dazu brauche ich Musik –und die muss richtig flott und motivierend sein.
In Anbetracht meiner nachgelassenen Kondition machte ich mir innerlich keinen Druck und trabte locker dahin.
Klar hatten die ersten 3 Kilometer so einige Stellen wo ich kämpfen musste, aber die frische Luft um die Nase, der Sommertag und meine flotte Musik motivierten mich und bald hatte ich meine Steigung geschafft.
Gleich darauf schließen sich ungefähr 6,5 Kilometer asphaltierte Bergabstrecke mitten durch den Wald an. Dort muss ich aufpassen, denn bergab bekomme ich am ehesten meine Ischiasschmerzen. So achtete ich genau auf meinen Laufstil und bemühte mich richtig sauber abzurollen.
Als ich ab und an den Schmerz zwicken spürte, beschloß ich die schnelleren Titel auf meinem Player einfach viel schneller zu laufen. fahrtspielmäßig also.
Gesagt, getan. Nicht einfach, da ich das gar nicht mehr gewöhnt bin, aber es tat gut. Merke ich doch immer wieder, dass schnell laufen irgendwie automatisch den Bewegungsablauf optimiert. So kam ich halbwegs um meine Schmerzen drumrum und konnte nach den 6,5 Kilometern wieder auf weichem Waldboden laufen.
Inzwischen hatte es zu regnen begonnen.
Mein erster Reflex-Gedanke war: „nach Hause???“… „nein, so ein Quatsch, das bisschen Regen“ sagte ich mir.
Das „bisschen“ wurde allerdings stärker, aber ich hatte Freude daran. Ich war warm und meist hatte ich ein recht dichtes Blätterdach über mir.
Der weiche Waldweg machte Spaß, vom Regen roch alles frisch und erdig und es sah so richtig toll frisch gewaschen aus.
Mein Lauftempo war inzwischen ein Wohlfühltempo geworden… es rollte…
So beschloß ich meine Runde zu verlängern, bog ab und lief den Wald zum Tierpark hinauf.
Am Tierpark korrigierte ich noch ein mal und lief weiter hoch in den Wald.
Die Steigung ist heftig und der Weg echt steinig und holprig. Ich musste echt drauf achten, dass ich nicht über meine eigenen Beine stolperte.
Das lenkte natürlich vom Zwicken des Ischias ab, zudem tut mir das Bergauflaufen ja immer gut. Nach 7 Minuten Steigung war ich oben.
Annaweg heißt der Weg, der oberhalb unseres malerisch - gelegenen Schlosses um den Berg führt. Kaum eine Menschenseele ist dort anzutreffen. Den „Kaffeetouristen“ ist der Weg meist zu weit. Meist landen sie auf den Schloßterassen oder im Christianental. Oft noch mit der ollen Bimmelbahn hinaufgefahren.
Ich dagegen genoss die Einsamkeit und die Stille. Den MP3 hatte ich ausgeschaltet und horchte auf die Geräusche im Wald.
Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne lugte wieder durch die Blätter. Herrlich! Alle paar Meter bekam ich ein paar warme Sonnenstrahlen ab.
Nach einem Kilometer kommt ein wunderbarer Aussichtspunkt. Glaub Falkenbank heißt er. Als Einheimischer merkt man sich solche Namen wohl am wenigsten. Ich war schon oft dort oben, man blickt auf saftig grüne Wälder hinab und hat das Gefühl auf dem obersten Gipfel zu stehen.
Jedes Mal wenn ich diesen Weg benutze muss ich meinen Lauf unterbrechen und dort gucken –einfach ob sich was verändert hat… und die Aussicht genießen.
Mittlerweile hatte ich 1 Stunde und 17 Minuten auf der Uhr und das DRAUSSEN!!!! Ich war froh wie lange nicht.
Wenig später setzte ich meinen Weg fort. Der Wald wird etwas dunkler und das Blattgrün üppiger und saftiger. Irgendwann musste ich ja mal langsam wieder runter.
Sanfte Wege hinunter gibt es dort leider nicht. So wählte ich einen sehr breiten Abstieg, und lief in Serpentinen hinunter. Sehr wohl achtend auf die vielen Steine und Stöckchen die dort liegen. Man muss ziemlich bremsen und aufpassen nicht umzuknicken.
Unbeschadet kam ich unten an und lief am Schloß hinab in Richtung Lustgarten. Der Name ist zu Recht, denn es macht richtig Spaß durch den Park namens Lustgarten zu laufen. Gepflegte Wege, weicher Untergund, uralte Bäume und eine hübsche Orangerie zieren diesen Park.
Nach einen Minirunde hindurch musste ich wohl oder übel durch die Stadt um nach Hause zu kommen. Ich hatte Durst bekommen und unterbrach meinen Lauf an einem kleinen Straßencafe. Gottseidank bekam ich einen halben Liter STILLES (ist ja nicht immer so) Mineralwasser und pausierte ein wenig und tankte Erfrischung.
Gut gestärkt konnte es auf die letzten 2,5 Kilometer nach Hause gehen.
Das Anlaufen war etwas schwierig, merkte ich doch wie mein rechtes Bein etwas streikte, da das rechte ISG etwas steif geworden war.
Gottseidank war das nach ein paar Metern besser und frohen Mutes lief ich weiter.
Ungefähr 15 Kilometer mussten es sein. Die Wege sind weder bei Gpsies noch bei Google Maps eingezeichnet und man kann nur ungefähr schätzen. Aber das war mir eigentlich völlig egal.
Zufrieden und angenehm erschöpft freute ich mich zuhause auf eine erfrischende Dusche.
Ein klasse Einstieg ins Wochennende!
Hoffentlich war das keine Eintagsfliege und ich kann demnächst mal wieder öfter so einen schönen Lauf erleben.
Vielen Dank fürs Zuhören!
+ liebe Grüße
Marion
) Mir hat sie mit meinem ISG nämlich sehr geholfen und ich zieh sie auch jetzt noch ab und zu an, wenn es sich wieder unangenehm bemerkbar macht!
