Hexenschuß auch bei Läufern?!

Hallo Foris,

eigentlich laufe ich ja, um beweglich zu bleiben. Seit gestern aber geht leider gar nichts mehr. Ein Hexenschuß hat mich außer Gefecht gesetzt und ich fühle mich um Jahre gealtert . Mein letzter und erster liegt 14 Jahre zurück und eigentlich hatte ich gehofft durch den regelmäßigen Sport das Thema hinter mir gelassen zu haben. Umso enttäuschter bin ich jetzt natürlich. Hatte immer wieder mal Probleme mit Blockierungen des ISG und im Lendenwirbelbereich.
Würde gerne mal wissen, ob es unter euch Leidensgenossen gibt und wie ihr damit umgeht.

Gruß
Vasotop

Hallo,
ganz aktuelles Thema auch bei mir.
Nach meiner Bandscheiben-OP vor vier Jahren ging es mir im letzten Jahr mit Abspecken und regelmäßigem Schwimmen und Laufen supergut. Ich hatte gehofft, dass das noch ein paar Jahre so anhält, aber seit drei Wochen spielt mein Rücken wieder verrückt.
Keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Beim Arzt war ich noch nicht. Der Gedanke an monatelange Physiotherapie, Schmerzmittel und Unbeweglichkeit macht mich schier verrückt. Aber eigentlich war mir schon klar, dass es irgendwann wieder losgeht. Ich laboriere auch schon seit meinem 26. Lebensjahr mit der Lendenwirbelsäule herum.

Beim Laufen werden die Schmerzen zumindest nicht schlimmer. So laufe ich also alle paar Tage extrem langsam und vorsichtig, nehme Tabletten, mache Rückengymnastik und hoffe, dass das Problem sich quasi von selber löst.

Mitleidende Grüße,
Heike

@Vasotop
die Hexe schießt bei mir auch gelegentlich.
Grund ist in den meisten Fällen Unachtsamkeit.
Als probates Gegenmittel habe ich mir vor einigen Jahren ein Kirschkernkissen geholt. Da sich die Probleme bei mir meist ankündigen komme ich glimpflich davon, wenn ich mich dann gleich mit dem wärmenden Kissen hinsetze.
Bewegung hilft mir übrigens auch meist, soll heißen Laufen ist OK (wenn kein akuter Schmerz da ist).

@heike, ich drück dir die Daumen! Wenn es sich so langwierig darstellt, ist es schon sehr frustrierend.

ansonsten ja erfreulich wenig Resonanz hier. Was ja nur bedeuten kann, das Läufer im Allgemeinen kaum Rückenprobleme haben. Das gibt mir Hoffnung!

ich war gestern gleich beim Therapeuten meines Vertrauens und die manuelle Therapie hat echte Wunder bewirkt. Fühle mich bereits wieder beweglich und bin schmerzfrei! Werde mich aber noch ein oder Tage zurückhalten bevor ich wieder laufe. Der Therapeut hat bei mir keinen Beckenschiefstand aber unterschiedliche Beinlängen festgestellt. Er sagt, das kann muskulär ausgeglichen sein, was aber wiederum eine Ursache für die Blockaden darstellen kann. Nach der Sitzung waren die Beine wieder gleichlang! Wie geht das denn?

Gruß
Vasotop

Auch Läufer haben Rückenprobleme. Mich hat eine Blockade des Ischias erwischt. Schmerzen habe bzw. hatte ich nur im Bein und konnte diese nicht dem Rücken zuordnen. Erst der Sportarzt hat das festgestellt und die Blockade versucht zu lösen. Danach waren die Beine auch wieder gleich lang. Da spielt die muskuläre Verspannung wohl eine große Rolle.
Allen Rückenschmerzgeplagten gute Besserung.

Ich hatte auch vor nicht allzu langer Zeit ISG Probleme! Konnte nach einem Lauf plötzlich kaum mehr GEHEN! Das war im April, musste über 3 Wochen pausieren! Dann hab ich langsam wieder angefangen, leichte Schmerzen hatte ich allerdings immer!

Seit 2 Wochen geh ich jetzt ins Fitnessstudio, 2mal pro Woche und seitdem bin ich auch schmerzfrei! Glaube nicht, dass das Zufall ist...

Gute Besserung

Hatte früher auch häufiger Rückenprobleme, das Laufen hat das Ganze aber stark verbessert.
Anfang letzte Woche nach meinen Bergläufen (3*2KM hoch und wieder runter) hatte ich auch wieder Probleme im ISG-Bereich. Bergablaufen geht eben doch mehr auf die Gräten.
Nach meiner Massage (Dorn-Methode) ging es schnell wieder besser.

Kommt vor. Hatte früher häufig Probleme, da bin ich auch nicht gelaufen oder geschwommen, die sportlichen Aktivitäten ware gleich null. Bin empfindlich im rücken gegen jede Art von Zugluft. Wenn dann doch mal schießt hilft wärem. Wärme-Pflaster, einreibung mit Jap. Minzöl, und Massage helfen.

Es könnte auch sein, daß Du einen Gleitwirbel hast. Das wurde bei mir diagnostiziert. Soll harmlos sein aber macht mehr Schmerzen. Meistens ist ein Lendenwirbel betroffen.

Auch ich hatte trotz Laufen aus dem Grund schon einen Hexenschuß. Es reicht sich einfach nur einmal falsch zu bücken oder etwas zu heben.

Gleitwirbel - Krankheit und Behandlung bei einem schmerzhaften Wirbelkörpergleiten

seit ich laufe habe ich mit Schmerzen im Rücken keine Probleme mehr. Früher als reiner Rennradfahrer hatte ich teilweise arge Rückenschmerzen. Seitdem ich laufe sind diese Schmerzen wie weggeblasen.

Bin auch gerade die Woche mal wieder Opfer gewesen und ich habe definitiv mittlerweile das Gefühl, dass es mit Magnesiummangel zusammenhängt. Dann noch ein Zug drauf und fertig ist der Hexenschuss. Als übliche Verdächtige habe ich auch diese supertollen Frauentops mit relativ freien Schultern festgemacht. Bin mit so einem Ding mal einen Marathon gelaufen und am nächsten Tag hatte ich den Hexenschuss meines Lebens. Es erscheint mir auch ganz logisch, da es ja oft muskuläre Geschichten sind und gar nichts mit dem Knochengerüst zu tun haben.
LG & Gute Besserung
Meike

Meike hat geschrieben:Bin auch gerade die Woche mal wieder Opfer gewesen und ich habe definitiv mittlerweile das Gefühl, dass es mit Magnesiummangel zusammenhängt. Dann noch ein Zug drauf und fertig ist der Hexenschuss. Als übliche Verdächtige habe ich auch diese supertollen Frauentops mit relativ freien Schultern festgemacht. Bin mit so einem Ding mal einen Marathon gelaufen und am nächsten Tag hatte ich den Hexenschuss meines Lebens. Es erscheint mir auch ganz logisch, da es ja oft muskuläre Geschichten sind und gar nichts mit dem Knochengerüst zu tun haben.
LG & Gute Besserung
Meike

Hallo Meike,

die Vermutung auf Magnesiummangel in dem Zusammenhang ist mir ganz neu. Mit der vielen freien Haut meinst du wahrscheinlich die Auskühlung dieser Stellen. Wärme ist wohl immer wieder, sowohl prophylaktisch, als auch therapeutisch, ein ganz wichtiger Faktor. Problematisch sind im allgemeinen sicher die vielen in Frage kommenden Ursachen für einen Hexenschuß. Ich sehe bei mir ja eher die Knochen als Ursache an. Aber mit den "muskulären Geschichten" hast du auch wieder Recht, denn trennen läßt sich das ja schlecht und an den Muskeln können wir zumindest im Gegensatz zu den Knochen ja was dran machen. Eine gut trainierte Rumpfmuskulatur, v.a. auch Bauchmuskulatur wird beim Laufen nicht trainiert, ist aber zur Vorbeuge von Rückenproblemen ganz wichtig. Deswegen sind diejenigen, die gezielten Aufbau im Studio betreiben sicher sehr gut beraten. Ich versuche das bisher nur durch Gymnastik- und Kraftübungen zu Haus auf dem Teppich. Es braucht halt auch immer wieder viel Selbstdisziplin sein Programm neben dem zeitintensiven Lauftraining und Dehnen durchzuziehen.

Viele Grüße
Vasotop

Huhu Vasotop,
im Zusammenhang von Spurenelementemangel und allen möglichen Erkrankungen gibts die sogenannte "orthomolekulare Medizin", die versucht, Probleme mit der gezielten Gabe von Vitaminen und Spurenelementen zu bekämpfen. M.E. ist das ne ziemlich spannende Sache; unter anderem sagen Vertreter dieser Schule, dass es eben nicht wurscht ist, von welcher Firma solche Nahrungsergänzungsmittel kommen und wie sie hergestellt werden. Das Feld ist ein zu weites, als dass ich mich damit wirklcih eingehend befassen möchte, aber in Bezug auf das Magnesium und den Hexenschuss scheint es für mich möglicherweise zuzutreffen, denn auch jetzt war gerade eine Woche vor dem Hexenschuss meine Magnesiumpackung leer geworden, ich hatte noch keinen Nachschub, bin für meine Verhältnisse viel gelaufen und ich habe im Moment, denke ich, erhöhten Bedarf durchs Stillen.
LG und ich hoffe dass uns das alles nicht mehr interessieren muss
(Rückentraining ist sowieso wichtig, das ist unbestritten)
Meike

Vasotop hat geschrieben:Würde gerne mal wissen, ob es unter euch Leidensgenossen gibt und wie ihr damit umgeht.

*meld*

Gestern hat die blöde Hexe zum zweiten Mal dieses Jahr geschossen. Dabei (oder vielleicht gerade deshalb?) bin ich die Wochen davor verhältnismäßig viel gelaufen und war auch regelmäßig beim Krafttraining, was ich vor einigen Jahren nur angefangen habe, um meine Rückenmuskulatur zu stärken.
Meisten merke ich ein, zwei Tage vorher, dass da 'was nicht stimmt'. Erwischt hat es mich gestern, wie ich mein Fahrrad die Treppe hochtragen wollte, also ein Bewegungsablauf, der kaum rückenfreundlich zu gestalten ist.
Machen tue ich nix besonders außer meinem Umfeld die Ohren vollzujammern (Jammern hilft ), meistens ist die Hexe dann von meinem Gejammer ebenso wie mein Umfeld so angenervt, dass sie nach einigen Tagen weiter zieht. Meistens schleicht sie sich des Nächstens von dannen, warscheinlich weil der Rücken im Schlaf sich entspannen kann.
Am ersten Tag ist an Sport nicht zu denken, wenn es gut 'läuft' kann ich nach ca. zwei, drei Tagen wieder ein kurzes Läufchen machen, das tut dann dem Rücken auch ganz gut. Es müssen aber ganz ebene Wege sein, Feldwege oder ähnliches, wo das Laufen nicht ganz 'rhythmisch' möglich ist, treiben die Hexe zur weiteren Untanten an.

Hallo,
mich hatte anfang Juli auch die Hexe beschossen.War die 1.Hexe bei mir. Hätte ich nie mit gerechnet. Bei mir hat Magnesiumphosphoricum D6 super geholfen. Das ist ein homöopathisches Arzneimittel nach Dr.Schüssler. Das hilft auch bei Nackenproblemen.
LG
Lara

Oh cool, danke für den Tipp. Schüsslersalze begegnen mir gerade dauernd, ich hole mir das auch mal. Wenns das nächste Mal nicht hilft, beschwere ich mich hier per PN
LG
Meike

Ja mach das.Bin gespannt ob es bei dir auch hilft. Ich hatte den Tip von einer Kollegin, die sich damit auskennt. Und bei Schüsslersalzen kann man nichts verkehrt machen weil es homöopatisch ist.

LG
Lara

powerwomanlara hat geschrieben:Hallo,
mich hatte anfang Juli auch die Hexe beschossen.War die 1.Hexe bei mir. Hätte ich nie mit gerechnet. Bei mir hat Magnesiumphosphoricum D6 super geholfen. Das ist ein homöopathisches Arzneimittel nach Dr.Schüssler. Das hilft auch bei Nackenproblemen.
LG
Lara

Danke Lara, habe mich jetzt erst durch deinen Tip mit den Schüssler Salzen vertraut gemacht. Werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Trotz der homöopathischen Verdünnung der Schüssler Salze haben sie ja einen ganz anderern Ansatz als bei der klassischen Homöopathie. Wußte ich bisher gar nichts drüber. Ein guter Artikel findet sich dazu in Wikipedia:

Schüßler-Salze – Wikipedia

Wer es lieber klassisch homöopathisch mag für den ist vielleicht Bryonia, die Zaunrübe ein Tip ! Ein Tierarzt hat mich darauf gebracht. Er setzt es oft und mit sehr gutem Erfolg bei Pferden ein, die mit "Lumbago" recht oft so ihr Leid haben. Hier findet sich alles Wissenswerte zur Anwendung:

Bryonia Die Homopathische Hausapotheke

Gruß
Vasotop

Da hier ja offensichtlich gesammelt wird, steuere ich zur allgemeinen Belustigung auch mal einen absurden Tipp von meiner ehemaligen Alt-DDR-Hausärztin bei. Sie riet mir "gestampfte Kartoffeln auflegen und eine Aspirin in einem Wasserglas Rum auflösen".
Was passiert, wenn man dann betrunken doch noch zum Notarzt muss, möchte ich mir lieber nicht ausmalen!

Was auch hilft, aber nur mit böse-böse-Schulmedizin, ist Musaril zur Muskelentspannung.

LG!
Meike

@Powerwomanlara, habe jetzt mal einen Selbstversuch mit Magnesium Phophoricum D6 gemacht. Ganz interessant dabei: es hat mich wieder erwischt, als meine Magneiumpackung zu Ende war und ich dachte, ach, diesmal kauf ich keine neue, wer weiß ob ich das brauche.
Ich stille aber gerade noch voll und schätze, ich brauche es sehr wohl.... jedenfalls hatte ich 5 Tage nach Absetzen des Magnesiums wieder einen steifen Nacken. Ein Tempolauf hat dann den Rest getan und es ging mir echt nicht gut.
Habe dann hochdosiert (3X5 Tabletten am Tag und ein paar dazwischen) 2 Tage lang das Zeugs genommen und heute IST ES WEG! Für mich der Beweis, dass das Zeug hilft. Vielen Dank für den sehr guten Tipp!!! Und es hat nur 3 € oder so gekostet und hat keine Nebenwirkungen... toll!!!
Danke
Meike

jaja der gute hexenschuss - hatte ich lange nicht mehr... so gehe ich damit um:

zur vorbeugung:
- bauchmuskeln trainieren. rückentraining ist dagegen oft der auslöser solcher beschwerden (also vorsichtig - sobald symptome auftreten ganz lassen!).
- keine kalte zugluft an den unteren rücken lassen - ich persönlich spüre recht schnell wenn es kritisch wird.
- gerade sitzen --> gerade bei leuten die viel am schreibtisch sitzen. gegebenenfalls ein keilkissen zum sitzen benutzen.

zur behandlung:
- langsames bewegen (spaziergang) und "halbsitzen" (halb sitzen, halb anlehnen z.b. auf der tischkante) entlasten den rücken. normales sitzen, liegen oder stillstehen sind eher kontraproduktiv.
- wärme am unteren rücken - mir reicht meißtens ein unterhemd das ich in die hose stecke und einen pullover den ich drum binde.
- schmerzbedingt wird häufig eine schonhaltung eingenommen die zu weiteren verspannungen führt. hier hilft die medizinische behandlung (z.b. diclofenac) durch den arzt.
- kurzes aufhängen an einer reckstange oder einem türrahmen entlastet die wirbelsäule und führt bei mir zu einer kurzzeitigen verbesserung.

viele grüße!

Ergänzung zu bamf:

extrem wichtig ist es auch, die Hüftbeugemuskulatur zu dehnen. Diese zwingt nämlich bei Verkürzung den Rücken in's Hohlkreuz und übt so beständig Druck auf die ISGelenk aus. Daher kommen häufig die Blockaden in diesem Bereich. Bei fast allen Bürotätigen ist diese Muskulatur verkürzt.

Antagonist ist der große Gesäßmuskel. Diesen durch gezielte Kräftigung an seine Aufgaben erinnern. Ebenfalls sehr wichtig ist die untere Bauchmuskulatur, welche das Becken in seiner aufrechten Haltung stützt und so das ISG entlastet.