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Anpassung von Sehnen, Bändern etc.

Anpassung von Sehnen, Bändern etc.

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Hallo,

wie vielen Laufanfängern mit sportlichem Hintergrund geht es mir nach wie vor so, dass meine Kondition viel mehr Laufen zulässt als insbesondere meine Sehnen. Nun sagt einem ja jeder, dass das mit der Zeit wird und man einfach Geduld haben muss.

Dazu ein paar Fragen:

1. Passiert wirklich objektiv eine Anpassung, d.h. verändert sich was am Körper oder `gewöhnt` man sich einfach nur daran (im extermfall, indem man sich einfach an ein gewisses Ziehen gewöhnt)?
2. Wenn ja wie genau passen sich denn Sehnen und Gelenke an? Den Konditionszuwachs und auch den Muskelzuwachs kann man relativ leicht objektiv messen, aber was verändert sich z.B. an den Sehnen?
3. Passiert die Anpassung bei jedem oder kann es tatsächlich sein, dass sich der Körperbau einfach nicht zum Laufen eignet?
4. Kann man irgendwas aktiv tun, um die Anpassung zu beschleunigen?

Nicht dass das falsch rüberkommt: ich habe keine gravierenden Probleme, hatte aber z.B. letzte Woche nach einer Steigerung auf 9,irgendwas km in 1,irgendwas Stunden am nächsten Tag ein ganz nettes Ziehen in den Kniekehlen beim Strecken der Beine. Ich bin außerdem nach wie vor nicht gerade leicht (ca. 75 kg bei 1,70 Größe) und möchte möglichst wenig Gefahr laufen, irgendetwas dauerhaft zu zerstören.

Gruß Tina

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Hallo Tina,

gute Fragen, bin gespannt auf die Expertenmeinungen. Es geht mir nämlich ähnlich. Ich habe auch das Gefühl ich könnte konditionsmäßig länger laufen, möchte aber im Hinblick auf Sehnen und Bänder nichts riskieren.
Wie lange dauert den die Anpassung der Sehnen und Bänder? Und wie merke ich, wie weit ich bin?

?(



Grüße
Kapi

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3
Hallo Tina,
medizinisch kann ich dir`s nicht erklären. Es gibt auf deine Fragen ein paar Antworten aus meiner persönlichen Erfahrung.

Nie mehr als 10%/Woche steigern, alle 4 Wochen eine Woche auf gleichem Niveau weiterlaufen; danach kannst du wieder steigern.

Nie gleichzeitig Umfang und Intensität steigern

Öfter mal den Laufuntergrund wechseln

Regelmäßiges Lauf-ABC unterstützt einen dynamischeren und gelenkschonenderen Laufstil

Schuhe regelmäßig wechseln.

All diese Maßnahmen kannst du durch das Führen eines Trainingstagebuchs kontrollieren bzw. unterstützen

Für mich persönlich kann ich sagen, dass diese Maßnahmen mich bislang -toitoitoi- verletzungsfrei haben laufen lassen

Grüße von

Manzoni

**********************
...ein Langer Lauf beginnt
mit dem ersten Schritt.
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Ich bin kein Experte. Meine Laienantwort lautet aber: Ja, es verändert sich wirklich etwas. Ich habe mal gelesen, das z.b. Knochen durch das Laufen härter und stabiler werden. Wie sich nun Gelenke und Sehnen durch das Laufen genau verändern, weiß ich nicht (kein Experte), aber sie werden sicherlich auch stabiler und robuster werden. Vielleicht kann runbikerun ja noch genaueres dazu schreiben.
Eines ist aber sicher: Es kann sehr lange dauern. Ich habe mal was von 2- 3 Jahre gelesen.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Startnummer 6245 beim Röntgenlauf
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Hi
Ich kann die Frage jetzt nuraus meiner Erfahrung beantworten.
Ich gehör zu dehnen, die eher als ungelenk bezeichnet werden können,,
(komm schon lange nicht mehr mit den Fungerspitzen bei getsreckten Beinen bis zum Boden usw...)
Ich lauf jetzt das 4. Jahr regelmäßig und konnte mich nur langsam steigern, weil sonst gleich meine Sehnen beileidigt sind, insbesondere die Achillessehne entzündet sich leicht.
anfänglich(in den ersten 2 Jahren) konnte ich maximal 12-15Km in der Woche und bestenfalls 7Km am Stück laufen .
letztes Jahr bin ich schon öfters bis zu 30Km/ Woche laufen wenn ich die darauffolgende Woche weniger lief
und heuer gehts überhaupt schon super, bin jetzt im Herbst öfters 40 -50Km/Woche und bis 25Km einzelstrecke gelaufen, ohne daß meine Sehnen revoltiert hätten:rotate: :rotate: :rotate:
aufpassen muß ich aber noch , wenn ich für meine Verhältnisse schneller laufen will d.h.max. 5Min/Km, aber das genügt mir.
Ich würde diese Entwicklung als Beispiel für eine(langsame)Anpassung des Körpers an eine neue Belastung bezeichnen

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Pfiat di :hallo: :hallo:

M@x


Schüttelreim
kleine Tierkunde:
Der Gockel hat `an Hahnenkamm,
die Hennen aber kanen ham. :) )

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Bin auch kein Experte. Aber ich habe mir folgendes zusammengereimt:

Ich glaube nicht, dass sich an den Sehnen und Bändern groß etwas verändert.

Entscheidend ist, dass durch den Muskelaufbau die Sehnen immer mehr entlastet werden. Langsam muß das ganze erfolgen, damit beim Prozeß des Muskelaubaus die Sehnen und Bänder halt nicht überlastet werden.

Vergessen sollte man das Dehnen nach der Trainingseinheit nicht, da eine verkürzte Muskulatur auch die Sehnen belasten kann. Auch Gymnastik kann für den Muskelaufbau sehr nützlich sein.

Vielleicht gibt`s ja noch von unserem Mediziner ein Statement

Ray

[ Dieser Beitrag wurde von Ray am 27.11.2003 editiert. ]

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Boris Becker meinte einmal. das Leistungssportler immer irgend etwas an ihrem Körper spüren. Geht man jetzt mal vom Marathontraining aus und von Umfängen von 80km wöchentlich aufwärts, dann wird wahrscheinlich niemand auf diesem Erdball nicht irgend etwas an seinem Körper spüren, solange es keine Schmerzen sind.

Ich spüre meinen Körper, sprich die Sehnen und Bänder. Es ist kein Schmerz, es ist einfach ein Gefühl, was sogar ganz angenehm sein kann.

Die Muskeln, Sehnen und Bänder befinden sich gerade in der Marathonvorbereitung unter Anspannung. Und das spürt man einfach. Solange man auch wieder Phasen der Regenaration einbaut und/oder auch mal die Sportart wechselt, ist der Anpassungsprozeß einfach auch mit einem gewissen Körpergefühl verbunden.

Inzwischen fahre ich im Sommer viel Rad, ohne ganz auf das Laufen zu verzichten (2x die Woche im Sommer minimum, 2x die Woche Rad). Jetzt habe ich das Schwimmen begonnen (laßt euch von Steif nicht einreden, daß das jetzt eher nach Hundepaddel aussah :hallo: ) und werde im nächsten Sommer wahrscheinlich mein Training noch mehr variieren. Dem Körper kann es nur gut tun, wenn er unterschiedliche Belastungen erfährt und auch mal phasenweise geschont wird. Wie heißt es so schön, Entspannung durch Anspannung.

The jazz things in life.
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Original von marathonmann:

Eines ist aber sicher: Es kann sehr lange dauern. Ich habe mal was von 2- 3 Jahre gelesen.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Startnummer 6245 beim Röntgenlauf
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Hi Volker ,
hab erst nach meinem Beitrag deinen hier gelesen, bringt aber genau die Bestätigung, daß das bei mir eine jahredauernde Anpassung ist,
vielleicht auch altersbedingt

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Pfiat di :hallo: :hallo:

M@x


Schüttelreim
kleine Tierkunde:
Der Gockel hat `an Hahnenkamm,
die Hennen aber kanen ham. :) )

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Hallo Toronto,

Ich spüre meinen Körper, sprich die Sehnen und Bänder. Es ist kein Schmerz, es ist einfach ein Gefühl, was sogar ganz angenehm sein kann.
Sehe ich im Prinzip auch so, zumal ich das Ziehen in den Kniekehlen auch ganz ohne Laufen kenne.
Allerdings habe ich im Vergleich mit anderen den Eindruck gewonnen, relativ schmerzunempfindlich zu sein bzw. ganz allgemein recht wenig Körpergefühl zu haben. Gerade bei Dingen, mit denen ich noch nicht so viel Erfahrung habe, bin ich deshalb lieber zurückhaltend.
Ich fahre auch viel Rad, dort kann ich viel eher abschätzen was geht.

Tina

Anpassung von Sehnen, Bändern etc.

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hallo tina
natuerlich lassen sich auch knochen und sehnen trainieren.
aber fange ich doch mal von vorn an. am schnellsten laesst sich im allgemeinen das herzkreislaufsystem trainieren, als zweites kommt die muskulatur und an letzter telle folgt dann die anpassung der sehen und knochen.
knochen und auch sehen sind keinesfalls totes gewebe an denen keine veraenderung mehr stattfindet, nur auf grund des langsameren stoffwechsels in sehnen und knochen dauert dort alles laenger. im knochen git es osteoblasten und osteoklasten, also zellen die knochen auf- oder abbau bewirken. auch in den sehnen koennen sich kollagenzellen und fasern vermehren.
anpassungen im knochen sehnenbereich dauern jahre, naemlich solange die leistungsfaehigkeit noch ausgebaut wird und diese gewebe durch diesen reiz gefordert werden zu reagieren.
greets
klemens

biking is like paradise
running is like heaven

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Original von runbikerun:

natuerlich lassen sich auch knochen und sehnen trainieren.
...
knochen und auch sehen sind keinesfalls totes gewebe an denen keine veraenderung mehr stattfindet...
Hallo Klemens,

Danke für deine Ausführungen.

Das gibt mir Hoffnung, meine (Achilles-)Sehnenprobleme doch irgendwann mal in den Griff zu kriegen ! :)

Ray

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Original von Ray:
Das gibt mir Hoffnung, meine (Achilles-)Sehnenprobleme doch irgendwann mal in den Griff zu kriegen ! :)
Hier wiederum ist ein Widerspruch zu längeren Trainings-Pausen:
Original von runbikerun:
anpassungen im knochen sehnenbereich dauern jahre, naemlich solange die leistungsfaehigkeit noch ausgebaut wird und diese gewebe durch diesen reiz gefordert werden zu reagieren.
Wie lange mögen denn Sehnen und Bänder brauchen, bis sie abgeheilt sind? Von Haut und Muskelgewebe kann man das ja in etwa sagen, gibts da auch ne allgemeine Regel für Sehnen- und Bändergewebe?

Gruß Steif




Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!

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Original von Steif:
Original von Ray:
Das gibt mir Hoffnung, meine (Achilles-)Sehnenprobleme doch irgendwann mal in den Griff zu kriegen ! :)
Hier wiederum ist ein Widerspruch zu längeren Trainings-Pausen:
Hängt, denke ich, von dem Stadium des Problems ab. Bei leichten Schmerzen im Sehnenbereich ist durchaus eine Reduzierung des Trainingsumfangs hilfreicher als eine komplette Pause, da sich in der Pause ja wieder die Muskulatur zurückbildet. Wenn man dann wieder wieder anfängt, hat man schnell wieder Probleme.

Ich denke, man muß das ausprobieren und auf die Entwicklung des Schmerzes reagieren.

Ray

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Also, wenn ihr schreibt, dass sich die Sehnen und Knochen als letztes verändern, kann an der Aussage einer Freundin wohl nichts stimmen:
Sie behauptete nach einem halben Jahr mehr unregelmäßigem Laufen (ca. 5-10 km/Woche), dass ihre Füße größer (länger?) geworden sind und ihr jetzt schon nicht mehr die Laufschuhe passen würden, die sie vor sechs Monaten gekauft hat. Ich denke ja, sie hat von vorneherein zu kleine Schuhe gekauft, aber das bestreitet sie.
Oder sie ist ein Wunder der Natur!

Hmm, ich bin eigentlich erstmal scharf drauf, dass bei mir sich Herz und Kreislauf ordentlich entwickeln, Muskelkater akzeptiere ich und bei Schmerzen werde ich vorsichtig,
ansonsten bin ich glaube ich noch weit von einer Veränderung meines Körpers entfernt (im positivsten Sinne!),

mit ein bisschen Muskelkater vom Training gestern,
grüßt staxel

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Hi Tina,

vieles ist ja schon gesagt worden. Am Besten `hilfst` Du Deinen Sehnen und Gelenken durch Muskelaufbau und Gewichtsreduzierung.

Z. B. wird bei Fußballspielern nach Knieverletzungen immer besonders Wert auf die Oberschenkelmuskulatur gelegt, um das Gelenk, die Bänder etc. zu entlasten. Oder das berühmte, umstrittene Vorfußlaufen. Das ist nur empfehlenswert, wenn eine kräftige Wadenmuskulatur vorhanden ist.

Für die Sehnen kann man aber auch direkt etwas tun. Einfach den Laufuntergrund wechseln. Mal cross durch Wald und Wiese laufen. Über Stock und Stein. Oder im Sand, Matsch, Schnee. Das ist gut für die Koordinatinon. Muskeln und Sehnen werden dadurch flexibler.

Wenn man das bisher nicht gemacht hat, sollte man natürlich nicht gleich übertreiben. Gerade für Anfänger ist die Verlezungsgefahr groß, eben weil die Sehnen und Bänder nicht flexibel sind.

Gruß Rono

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