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Halbmarathondebüt beim 7. Wörtherseehalbmarathon

Halbmarathondebüt beim 7. Wörtherseehalbmarathon

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Nachdem ich die letzten zwei Jahre mehr oder weniger regelmäßig meine Laufschuhe geschnürt hatte und einsam (oder mit einer Freundin) meine Runden gedreht hatte, wollte ich mich mal etwas mehr fordern und meldete mich zum Halbmarathon entlang des Wörthersees im Rahmen von "Kärnten läuft" an.

Gestern war es dann endlich soweit. Um sechs klingelte mein Wecker und ich quälte mich aus dem Bett um festzustellen, dass es draußen in Strömen schüttete! Das ging ja prima los... zwar hatte ich mir kühle Temperaturen gewünscht, aber doch nicht so! Nach einem kleinen Frühstück zog ich mir eine lange Hose und eine Regenjacke über meine Laufsachen und kämpfte mich im Regen die paar Minuten bis zu dem Parkplatz auf dem der Shuttlebus zum Bahnhof Krumpendorf wartete. In Krumpendorf angekommen, warteten bereits eine Menge Läufer auf den Zug, welcher mit deutlicher Verspätung angekündigt wurde, dann aber doch recht pünktlich war. Im Zug beschloss ich meine durchweichten Schuhe und Socken gegen meine im Rucksack verstauten Laufschuhe und Socken zu tauschen. Ein älterer Läufer machte plötzlich ein entsetztes Gesicht und meinte: "Frische Socken sind aber gar nicht gut! Man läuft nicht mit frischen Socken." Das war mir neu und ich versuchte ihm keine Beachtung zu schenken, etwas beunruhigt war ich aber trotzdem. Die Menschen um mich herum sahen alle so erfahren aus und wirkten ganz entspannt. In Pörtschach stiegen dann viele Läufer (unter anderem auch der ältere) aus, da dort der Start vom Viertelmarathon war. In Velden angekommen hatte es glücklicherweise aufgehört zu regnen und wir marschierten zum Start. Ich fand auch bald die Wagen, wo man seine Sachen abgeben konnte, nahm meine Banane und etwas zu trinken aus dem Rucksack und gab ihn schließlich ab. Dann stellte ich mich (wie fast alle) für die Toiletten an und kurz darauf stand ich in einer der hintersten Startreihen und wartete mit tausenden anderen Läufern auf den Startschuss, der auch bald ertönte. Nach etwa 5 Minuten setzte sich auch mein Startblock langsam in Bewegung. Nun gab es kein zurück mehr! Mir fiel es nicht leicht mein Tempo zu finden, da ich so ein lange Strecke ja noch nie gelaufen war. Ich hängte mich eine Zeit lang hinter ein paar Mädels, die ein gemütliches Tempo hatten und eine Zielzeit von 2:30 Std anpeilten. Da es die ersten 10 Kilometer hauptsächlich leicht bergab ging, wurde mir das Tempo bald zu langsam und ich traute mich ein paar Läufer zu überholen. Ich fühlte mich fit und lief locker durch die mir gut bekannten Ortschaften. Die Stimmung war sehr gut und man wurde von vielen Menschen angefeuert. Fast alle 2 Kilometer gab es eine Verpflegungsstation, wo ich mir jeweils einen Becher schnappte, zwei Schlucke nahm und mir den Rest über den Kopf goss. Mittlerweile stand nämlich die Sonne am Himmel und brannte einem trotz angenehmer Temperaturen ganz schön auf den Schädel. Ab Kilometer 13 merkte ich leise Anzeichen von Erschöpfung und leichte Schmerzen in den Knien, konnte diese aber noch gut ignorieren. Mit jedem Kilometer wurde diese aber stärkter und ich fing langsam an mein Vorhaben einen Halbmarathon zu laufen zu verfluchen. Dennoch gab ich nicht nach und kämpfte mich Kilometer für Kilometer vorwärts. Die letzten zwei Kilometer waren mir sehr gut bekannt, da sie zu einer meiner Laufrouten gehörten. Ich kannte also jeden Baum und wusste ganz genau wie weit es noch zum Ziel an der Promenade in Klagenfurt war. Kurz vor der Zielgeraden beschleunigte ich mit zusammengekniffenen Zähnen nocheinmal mein Tempo und suchte nach meinem Freund. Er machte sich kurz vor dem Zeil lautstark bemerkbar und ich kämpfte mir ein breites Grinsen in die Kamera ab, bevor ich endlich das Ziel erreichte.

Stolz nahm ich meine Medaille und das "Labesackerl" entgegen und suchte erschöpft nach meinem Freund. Den Halbmarathon habe ich in für mich unglaublichen 2:22:44 geschafft und bin einfach nur stolz auf mich!

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Gratuliere zum HM Finish

ohne gezieltes Training einen HM aus dem Stehgreif zu laufen und ehrenvoll zu beenden ist keine Selbstverständlichkeit.

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Gratuliere auch ganz herzlich zum tollen Debüt!

Auch wenn ich einiges anders wahrgenommen habe (Labestationen alle 2km?? Die erste war bei km 4, die nächste dann bei km9 und so weiter). Die Zuschauer-Mengen hielten sich meiner Meinung nach in Grenzen (da solltest du mal in Wien laufen). Aber die, die da waren, haben ordentlich angefeuert. Besonders nett fand ich die Junioren-Eishockey-Mannschaft die in voller Montur in der Hitze die Läufer angefeuert haben!

Alles in allem ein toller Lauf in einer wunderschönen Landschaft.
Du bist um deine Trainingsstrecke zu beneiden.

Viel Spaß noch weiterhin!

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hallo

schöner bericht. du scheinst auch ein kärntner zu sein. ich musste nach 3 teilnahmen heuer leider aus verletzungsgründen passen.

ad eishockey - ich war ja nicht dabei, aber die stehen jedes jahr an der promenade und feuern die läufer immer mächig an. fand ich auch immer toll.
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