Auch wenn die Saltin-Diät wohl inzwischen tot ist: Immer noch empfehlen viele Trainer eine Art Kohlenhydrat-Mast in den letzten Tagen vor einem Marathon. Ich verstehe den Sinn nicht so ganz.
Natürlich will ich den Marathon mit möglichst viel Glykogen in Leber und Muskeln beginnen. Aber schon durch das reduzierte Training in der letzten Woche sollte der Körper genug Kohlenhydrate zur Verfügung haben, die er in Glykogen umwandeln kann.
Ich habe in Erinnerung, dass der Körper maximal 400 bis 500 Gramm Glykogen speichern kann. Üblicherweise sind aber mind. 200 Gramm noch vorhanden, d.h. es können maximal 300 Gramm aufgenommen werden, das sind grob gerechnet 1.200 Kalorien. Weit mehr als diese Menge nimmt man aber mit einer einigermaßen sinnvollen Ernährung wohl schon an einem einzigen Tag auf.
Warum soll es also eine Rolle spielen, ob ich einen Anteil von 50, 60 oder 75 % der Nahrungsaufnahme mit Kohlenhydraten abdecke?
Natürlich sollte man nicht zuviel Fett zu sich nehmen, um nicht zuzunehmen. Dies spricht aber eher für eine insgesamt reduzierte Nahrungsaufnahme. Der Körper holt sich dennoch seine Kohlenhydrate.
Mein persönliches Fazit: Eigentlich kann man in den letzten Tagen essen, was man will, Hauptsache nicht zuviel. Vor allem die Nudel- oder Pizzaparty am Abend vor dem Rennen sehe ich eher kritisch. Volle Glykogenspeicher können mit noch so viel weiteren Kohlenhydraten nichts Sinnvolles anfangen....
Findet jemand einen Denkfehler?
Gruß
Manfred
Carboloading - was ist der Sinn?
1"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.