Marathon "ohne" Vorbereitung?

Eigentlich wollte ich dieses Jahr keinen Marathon mehr laufen!

Aber....

Ich bin im Mai in Mainz mit dem Ziel 2:58:xx gelaufen, war eigentlich so gut vorbereitet wie nie und bin dann aus diversen Gründen im letzten Viertel eingegangen und letztendlich nach 3:12 ins Ziel gekrochen (Aussteigen gilt nicht!).

Nach kurzer Regeneration hatte ich eine sehr gute Saison: 10 km 36:22, 10000m 36:01, 5000m 17:15, heute in Pfungstadt 3000m in 9:51.
Das sind alles Bestzeiten und alle aktuell, Ausdauer habe ich auch, bin probehalber an den letzten beiden Sonntagen 30 und 31 km gelaufen. Kurz: ich war noch nie so gut in Form wie im Moment. Am 13.09. möchte ich noch in Karlsruhe auf den deutschen Meisterschaften 10 km laufen, danach noch entsprechend lange Läufe an den Wochenenden und mein Bahntraining tempo- und umfangmäßig an den Marathon anpassen um dann am 26.Oktober in Frankfurt auf den roten Teppich zu laufen (am liebsten natürlich sub3).

Was meint Ihr? Geht das?

Als Hintergrundinfo noch: ich bin 49, also mein letztes Jahr in der M 45, laufe seit 2000, mit gezieltem Training im Verein seit Frühjahr 2006. 1,80m groß, 65 kg.

Christian

Hallo Christian,

Du bist gut im Training, hast schon zwei lange Läufe gemacht, und zwischen dem 13. 9. und 26. 10. ist ausreichend Platz für einen kurzen spezifischen Trainingsblock. Natürlich geht das.

Andererseits sehe ich nicht, warum Du nächstes Jahr nicht genau so gut drauf sein solltest. Du könntest in Deinem ersten M50-Frühling versuchen, in die Nähe von 2:50 zu kommen.

Gruß,

Carsten

doncristobal hat geschrieben: Was meint Ihr? Geht das?

Gegenfrage: Warum sollte das nicht gehen? Ich würd's machen. Außerdem ist das, was du machst, sogar eine ganz gute Marathonvorbereitung. Mit vernünftiger Renneinteilung sollten die 3 h kein Problem darstellen.

Ich bin wie Carsten auch der Meinung, dass du bei "ganz richtiger" Vorbereitung auch ziemlich deutlich unter die 3 h (in Richtung 2:50) kommen könntest. Das ist aber mental wiederum leichter zu schaffen, wenn du in Frankfurt erstmal überhaupt unter 3 h bleibst.

Zum Vergleich: Mit deutlich schlechteren Zeiten auf den Unterdistanzen, ohne jegliches Tempotraining, gerade mal 3 längeren Läufen knapp über 30 km, bin ich Ende 2006 in Herten-Bertlich gelaufen, Ziel war so etwa 3:05 - 3:10, und dann ist eine 2:59 draus geworden.

Da dürfte bei dir einiges mehr gehen!

Bernd

Hallo, Christian!

Du möchtest doch nur Streicheleinheiten!

Natürlich geht das, haben Chris und burny ja schon genau richtig dargestellt!

Hau rein!

gadelandrunner, auch M45

danke für die aufmunternden Worte!

Ihr habt mein Problem, glaube ich, klar erkannt: der Kopf.

Natürlich will ich im nächsten Frühjahr deutlich unter 3h laufen...
Und wie burny richtig sagt, muss ich dazu erstmal überhaupt unter 3 Stunden kommen. Deswegen ist meine Frage ja auch nicht ob ich überhaupt einen M laufen kann, sondern ob es in der verbleibenden Zeit noch für sub3 reicht.

Ich denke, ich werd´s einfach probieren.

Christian

Go for it!!

Wer weiss, vielleicht bist Du nächstes Jahr verletzt und ärgerst Dich dann,
dass Du nicht gelaufen bist.

doncristobal hat geschrieben:Natürlich will ich im nächsten Frühjahr deutlich unter 3h laufen...
Und wie burny richtig sagt, muss ich dazu erstmal überhaupt unter 3 Stunden kommen.

Aber nicht unbedingt vorher. Ich habe da auch eine Klasse übersprungen und mich von 3:13 auf 2:46 verbessert. Für Deinen Frühjahrsmarathon ist das Wintertraining entscheidend, nicht ein Herbstmarathon.

Gruß,

Carsten

Es ist schon erstaunlich was Ihr schnellen Jungs unter "ohne Vorbereitung" versteht.

Degegen bin ich den Paris-Marathon mit "Null und Nichtiger" Vorbereitung gelaufen.


Sicher schaffst Du das !

Die Beine dafür hast Du. Wenn Du vorher nicht zu viel machst, wird es auf jeden fall funktionieren.
Nach dem Vorprogramm solltest Du vielleicht eher ausgeruht sein, als noch mehr am Tempo zu arbeiten. Dann schaffst Du es auch, die komplette Distanz über Dein Tempo zu halten.

@ Carsten: schon klar, daß der Herbstmarathon kein Trainingslauf fürs Frühjahr ist. Ich meinte hauptsächlich die mentale Blockade. Nach Frankfurt werde ich regenerieren und dann ein solides Wintertraining absolvieren.

@ chuuido: am Tempo will ich jetzt auch garnix mehr machen. Ich denke ein paar lange Läufe, TDLs und Intervalle im M-Tempo müssten reichen. Vielleicht laufe ich auch vorher probehalber noch ´nen Halben.

danke für Eure Antworten, Christian

doncristobal hat geschrieben:@ Carsten: schon klar, daß der Herbstmarathon kein Trainingslauf fürs Frühjahr ist. Ich meinte hauptsächlich die mentale Blockade.

Ich auch. Wobei ich zugeben muss, dass ich damals auf 2:40 und nicht auf 2:45 angegangen wäre, wenn ich nicht die drei Marathons davor vergeigt gehabt hätte.

Gruß,

Carsten

Ich wollte letztes Jahr in Frankfurt auch nur Pacemaker Sub 3 für 2 Bekannte laufen und hab das 4-5 Wochen vorher enschieden. Hab dann noch 4 lange Läufe gemacht und 3 Tage vorher gemerkt, dass ich trotz der 66 Wochenkilometer in den letzten 15 Wochen hammermäßig in Form bin. Ich bin Bestzeit gelaufen auch wenn ich damals die anvisierte Traumzeit verfehlte, weil ich zu schwer war.
Also hau rein noch 6 lange Läufe schaffst du locker noch und dann hängst du dich in Frankfurt an mich dran. Ich lauf dieses Jahr als offizeller Pacemaker Sub3, da kann ich nicht 3 Tage vorher abspringen
Mit deinen Zeiten kannst du jetzt schon die 2:50 angreifen, aber nächstes Jahr gibt's ja auch noch ein paar Marathonläufe hab ich mir sagen lassen.
Grüße
Lupert

so, die Deutschen 10km in Karlsruhe habe ich trotz beruflichem Extremstress während der letzten 4 Wochen noch gut hinter mich gebracht. Ich bin nochmal meine bisherige Straßenbestzeit von 36:22 gelaufen und mit der M45 Mannschaft sind wir sogar 1. geworden.

Am Sonntag gibt es hier in der Gegend einen (stark profilierten) 20er, den werde ich probehalber laufen.

@Lupert: Danke für das Angebot, wenn ich Dich in dem Gedrängel finde, bleibe ich in der Nähe!

Christian