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Frage zur Laktatkurvenauswertung

Frage zur Laktatkurvenauswertung

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Servus,
War heute beimSportmediziner und hab mir dort einen Komplettcheck gegönnt. Versuche mich kurz zu halten - alles soweit ok, darüber bin ich sehr froh! :daumen:
Habe allerdings noch eine kleine Frage die sich auf meine zukünftige Trainingsorganisation auswirkt:
Ich hab ja jetzt so eine Laktatkurve bekommen. Es wurden mehrere Trainingsbereiche für mich erstellt.
Bereich 1 stellt den LDL dar (Laktattoleranz bis 10km/h hf ca.150)
Bereich 2 den MDL (5.05 - 6.15min/km Hf ca. 150-165)
Bereich 3 für TL (4.45 - 5.15min/km Hf ca. 165-170)
Bereich 4 für Intervalle (4.30 - 4.55 min/km Hf. 165 - 175)
so - jetzt hat der Doc. gemeint das meine Grundausdauer zwar schon recht gut ist (sichtbar an der Kurve des Breichs 1) aber wenn ich sie noch verbessern will, dann müßte ich dafür die Trainingsreize im Bereich 2 setzten, also über Hf 150 vrmehrt und ausdauernd trainieren. Er meinte deshalb das ich meine Langen Läufe (die ich derzeit auf 2std. und entsprechend 18km ausdehne) in dieser, für mich schnelleren Zeit laufen sollte?! Und dafür die kürzeren Dauerläufe eher im Bereich 1 als reine Regenerationsläufe nutzen soll.
Ich trainiere bis dato nach Steffny der mir jedoch eigentlich genau das Gegenteil sagt: Lange Laufe = langsam; 'kleine' Dauerläufe eher etwas flotter.

Achja noch eine Frage für Euch kundige:
Wieso ist meine IAS (bei 12,5 km/h = 4.45min/km bei 170 Bpm) nich das gleiche wie meine '4mmol/L Laktat-Schwelle' (12.75km/h 4.4min/km 170 Bpm) :confused:
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Zitat aus Wikipedia:

"Der Begriff anaerobe Schwelle (auch als aerob-anaerobe Schwelle oder Laktatschwelle bezeichnet; englisch: anaerobic threshold) ist ein Fachbegriff aus der Sportmedizin und der Leistungsphysiologie. Es handelt sich dabei um die höchstmögliche Belastungsintensität, welche noch ohne zunehmende Übersäuerung aufrechterhalten werden kann. Es herrscht hier also gerade noch ein Gleichgewichtszustand („steady state“) zwischen Laktatbildung und -elimination. Die anaerobe Schwelle liegt bei den meisten Menschen in der Nähe einer Laktatkonzentration von 4 mmol/l; dieser Laktatwert wird daher häufig zur Definition der anaeroben Schwelle verwendet. Der Wert von 4 mmol/l kann als Durchschnitt angesehen werden, ist jedoch nicht allgemeingültig. Es sind größere individuelle Schwankungen möglich. Gemessen wurden 2,3 bis 6,8 mmol/l. Die Laktatkonzentration in Ruhe liegt bei etwa 1 mmol/l."

Anaerobe Schwelle – Wikipedia


Über das Trainingstempo bei den Dauerläufen wird ja gerne gestritten, wobei tendenziell meist empfohlen wird die langen Läufe eher langsamer zu laufen, was in meinen Augen auch Sinn macht.

Was ich für die Entwicklung der Grundlagenaudauer wichtig finde ist aber vor allem, dass man nicht immer die gleichen Strecken im gleichen Tempo läuft, sondern Streckenlänge, Tempo und wenn möglich auch Streckenprofil etwas variiert, da der Körper stärker auf verschiedenartige Trainingsreize reagiert.

Wenn man die anaerobe Schwelle verbessern möchte, dann sind vor allem Läufe im Schwellenbereich sinnvoll und die dürften eher nicht sooo lang sein.
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Hallo Thrawn,
wundert mich ein bisschen, dass es noch nicht mehr Antworten zu diesem Thema gibt - wo sind denn die Experten alle?
Also ich hab auch mal einen Laktattest machen lassen und eine ziemlich gute Erklärung dazu bekommen. Die IAS ist halt individuell und nicht unbedingt 4 mmol. Die 4 mmol geistern noch im www rum, sie als Grenze zu nehmen ist aber veraltet. Die Grenze liegt da, wo die Laktatkurve so richtig ansteigt.
Das eigentlich Wichtige zur optimalen Trainingsplanung ist das Laktat, der Puls ist aber einfacher zu messen und korreliert ganz gut mit dem Laktat, so dass man Pulsbereiche aus der Laktatmessung ablesen kann. Für die Grundlagenausdauer muss man den Fettstoffwechsel trainieren, und das geht unterhalb der aeroben Schwelle, d. h. in einem Bereich, in dem das Laktat noch nicht ansteigt. Da bist du aber schon ziemlich gut, schreibst du. Also nehme ich an, dass dein Doc der Meinung ist, du kannst dich nur mit einem höheren Trainingsreiz verbessern. Das kann schon sein, ist aber kein Training des Fettstoffwechsels/der Grundlagenausdauer mehr, sondern trainiert eher die Laktattoleranz, d. h. dass dein Körper noch besser lernt, Laktat unter Belastung abzubauen, bzw. trotz höherer Laktatwerte die Leistung nicht so abfällt (das ist der Effekt, wenn man mit relativ hohem Puls trainiert, so wie ich als Totalanfängerin). Mir wurde damals vermehrtes Grundlagenausdauertraining verordnet, was langweilige Stunden im Cardiobereich des Fitnessstudios bedeutet hat :frown: . Für mich war das trainingstechnisch wichtig, und es war mir wichtig, meine Pulswerte zu kennen.
Fazit für dich (wenn ich die richtigen Schlüsse gezogen habe): Lange Läufe wie bisher langsam, um die Grundlagenausdauer erhaltend zu trainieren. Läufe im Bereich der IAS, um länger relativ hohe Leistungen bringen zu können. Die können aber dann nicht so lang sein wie die langen.
Na ja, grau ist alle Theorie...
Viele Grüße!
P.S. Des buidl mit da ledahosn hod mia bessa gfoin! :prost:

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Münchnerin hat geschrieben:wundert mich ein bisschen, dass es noch nicht mehr Antworten zu diesem Thema gibt - wo sind denn die Experten alle?
Die Experten geben Interviews im Fernsehen oder schreiben in Zeitschriften und vermitteln Anfängern den Eindruck, Laktatmessungen wären hilfreich.

Die ambitionierten Läufer hier im Forum machen im allgemeinen keine Leistungsdiagnostik und haben dementsprechend auch kein Interesse daran.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Die Experten geben Interviews im Fernsehen oder schreiben in Zeitschriften und vermitteln Anfängern den Eindruck, Laktatmessungen wären hilfreich.

Die ambitionierten Läufer hier im Forum machen im allgemeinen keine Leistungsdiagnostik und haben dementsprechend auch kein Interesse daran.

Gruß,

Carsten
Danke, sowas ähnliches wollte ich grad auch schreiben :daumen:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Münchnerin hat geschrieben:wundert mich ein bisschen, dass es noch nicht mehr Antworten zu diesem Thema gibt
CarstenS hat geschrieben:Die ambitionierten Läufer hier im Forum machen im allgemeinen keine Leistungsdiagnostik und haben dementsprechend auch kein Interesse daran.
Dazu kommt, dass dieses Thema alle paar Tage erneut hochkommt, es unzählige Threads dazu gibt, in denen die überwiegende Mehrzahl der Ambitionierten erläutern, warum das eigentlich Schmarrn ist, z. B. hier: http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... nvoll.html oder hier: http://forum.runnersworld.de/forum/769906-post17.html

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Münchnerin hat geschrieben:Hallo Thrawn,
...
Das kann schon sein, ist aber kein Training des Fettstoffwechsels/der Grundlagenausdauer mehr, sondern trainiert eher die Laktattoleranz, d. h. dass dein Körper noch besser lernt, Laktat unter Belastung abzubauen, bzw. trotz höherer Laktatwerte die Leistung nicht so abfällt (das ist der Effekt, wenn man mit relativ hohem Puls trainiert, so wie ich als Totalanfängerin). Mir wurde damals vermehrtes Grundlagenausdauertraining verordnet, was langweilige Stunden im Cardiobereich des Fitnessstudios bedeutet hat :frown: . Für mich war das trainingstechnisch wichtig, und es war mir wichtig, meine Pulswerte zu kennen.
Fazit für dich (wenn ich die richtigen Schlüsse gezogen habe): Lange Läufe wie bisher langsam, um die Grundlagenausdauer erhaltend zu trainieren. Läufe im Bereich der IAS, um länger relativ hohe Leistungen bringen zu können. Die können aber dann nicht so lang sein wie die langen.
Na ja, grau ist alle Theorie...
Viele Grüße!
P.S. Des buidl mit da ledahosn hod mia bessa gfoin! :prost:
Ja also er meinte halt das, wenn ich den Bereich der Grundlagenausdauer verbessern will (was ja notwendigerweise immer der Fall ist!) dann müßte ich nicht IN diesem Bereich trainieren sondern sozusagen im Bereich darüber. Die Frage ist halt nur ob ich ihm das 'abkauf' da ja fast unabhängig welcher Trainingsmethode man sich jetzt zugeordnet hat, der 'lange Lauf' normalerweise auch der langsame ist...

PS: Ja hast recht Bild war sch**** - neuer Versuch...diesmal mit (pseudo)Urlaubssport.
CarstenS hat geschrieben:Die Experten geben Interviews im Fernsehen oder schreiben in Zeitschriften und vermitteln Anfängern den Eindruck, Laktatmessungen wären hilfreich.

Die ambitionierten Läufer hier im Forum machen im allgemeinen keine Leistungsdiagnostik und haben dementsprechend auch kein Interesse daran.

Gruß,

Carsten
Öhm - naja ich hab das ja auch eher zur allg. Gesundheitsüberprüfung gemacht und nicht um meinen Trainingsplan zukünftig an Laktatmessungen zu überprüfen.
Aber wenn ich die Daten jetzt halt schonmal dahabe...
Du bist also eher der Ansicht das ich die Trainingsratschläge vom Sportartzt einfach ignorieren sollte, da Laktatkurven keinen Trainingspraktischen bezug haben?

[ok - war wieder mal zu langsam. Ich les mir die Threads mal durch! Danke Bernd!]
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Thrawn hat geschrieben:Öhm - naja ich hab das ja auch eher zur allg. Gesundheitsüberprüfung gemacht
Das kann auch nicht falsch gewesen sein.

Zu dem, was er zur Trainingsplanung gesagt hat, und mal die Laktatmessung, von der ich ohnehin nichts verstehe, außer Acht lassend: Es ist richtig, dass der mittlere Dauerlauf die wesentliche Trainingsform und Grundlage für alles andere ist. Und mittlerer Dauerlauf bedeutet auch kein Geschleiche. Der Bereich, der da genannt wurde, klingt plausibel. Der Großteil Deiner Läufe sollte in diesem Bereich sein. Lange Läufe kann man auch in diesem Bereich laufen, aber wenn Du noch dabei bist, deren Länge auszubauen, ist es wahrscheinlich ratsam, sie langsamer zu laufen.

Gruß,

Carsten

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Hallo Thrawn,

du erwartest etwas reichlich Unmögliches. Du bietest hier die Interpretation deiner Laktatkurve zur Wertung an. Löse dich erst mal von der Vorstellung, dass man dir mit diesen Trainingsbereichen die "Wahrheit" übergeben hat. Man hat dir eine Interpretation deiner Laktatkurve übergeben. Und diese Interpretation stammt nicht von deinem Doc, sondern von dem Programm, das sie ausgedruckt hat. Dein Doc hat lediglich die Messwertepaare Puls / Laktat eingegeben. Und wenn er dabei keinen Fehler gemacht hat (kann man hoffen), dann ist die Kurve einigermaßen genau. Die Interpretation ist eine von 15 - 20 die in Gebrauch sind. Großer Gelehrtenstreit entsteht gerne um die Frage, wie man die individuelle aerobe anaerobe Schwelle festlegen soll. Denn genau genommen geht das nur mit mehreren Tests, an mehreren Tagen, wo man dich in der Nähe deiner Schwelle stufenweise schneller laufen lässt und zwar längere Zeit. Und am letzten Tag der Testserie wird man feststellen, dass das Schwellentempo überschritten wurde, weil dein Laktatwert immer weiter steigt, obwohl du permanent dieselbe Geschwindigkeit läufst.

Mit einem Test, an einem Tag, mit drei bzw. fünf Minuten langen Stufen bekommt man eine Kurve, die zunächst unmerklich und in einem bestimmten Bereich dann rasch und kurz danach steil ansteigt. Wo die Schwelle ist, lässt sich nur schätzen. Ein Verfahren geht davon aus, dass sie jenem Punkt entspricht, an dem die Steigung der Kurve genau 45° aufweist. Aber was, wenn die Messwerte rechts und links dieses Punktes zufällig etwas ungenau waren, weil der Doc dein Ohrläppchen nicht anständig vom Schweiß befreit hat, der - wie man weiß - die Messung durch den Teststreifen / das Teströhrchen gerne verfälscht?

Leistungsanalysen über Laktattests erfordern vor allem zweierlei: Erfahrung und fundierte Kenntnisse beim Durchführenden. Erfahrung in der praktischen Anwendung, mehr noch Erfahrung in der Interpretation, Erfahrung auch mit dem Probanden. Mit anderen Worten: Ein Test ist witzlos! Mehrere in entsprechenden Abständen zeigen wie der Läufer auf die Trainingsmaßnahmen reagiert, wie sie sich in seinem Lakttatspiegel abbilden. Kenntnisse sind wichtig. Nicht jeder Durchführende hat die. Deinem Doc darf man sie unterstellen. Ich fiel einem in die Hände, der genaus viel darüber wusste wie ich damals: Nichts! Der drückte auf "Enter" und der Computer spuckte die Trainingsbereiche aus. Meine Fragen griffen ins Leere. Das zwang mich zur Selbsthilfe und am Ende wusste ich, dass mit dem Laktattest wenig anzufangen ist.

Deine Grundausdauer sei schon recht gut! Was für eine gewagte Aussage!!! Ja um Himmels Willen. Du rennst 2 Stunden und bewegst dich bald 18 km am Stück. Mit diesen Angaben sage ich dir das blind auf den Kopf zu: Du hast eine hervorragende Grundausdauer, sonst könntest du nicht so lange laufen. Dein Doc hat das erkannt, weil der Knick deiner Kurve einigermaßen weit nach rechts verschoben ist. Davor "dümpelt" der Laktatwert bei 1 mmol/l (+/- etwas).

Und noch zu deiner Frage: 4 mmol/l wurden als Schwelle festgelegt, weil sehr viele Menschen in der Nähe dieses Wertes ihre Schwelle tatsächlich haben. Je trainierter jemand ist, aber auch je untrainierter, umso stärker weicht die tatsächliche (die individuelle) Schwelle davon ab.

Wenn du mehr über Laktat- und Leistungstests wissen möchtest empfehle ich dir den entsprechenden Abschnitt auf unserer Laufseite. Aber Vorsicht! Das ist nix, was man sich mal eben in 5 Minuten anlesen kann.

Zum Laufen selbst. Grundausdauer kann man erreichen, dann aber nicht mehr verbessern. Das steckt ja schon im Begriff Grundausdauer drin. Was man verbessern kann ist die spezifische Ausdauer des Laufens, wobei man wissen muss, WAS man läuferisch für ein Ziel ansteuert, d.h. auf welcher Strecke man letztlich maximal schnell sein will. Dementsprechend wird trainiert. Dabei geht es aber lediglich um die Anteile bestimmter Intensitäten am Gesamtpensum. Ein Marathoni muss deutlich mehr / länger / weiter im GA1-Bereich trainieren, als ein 5000m-Läufer, der seinerseits deutlich mehr Kilometer auf hohem Temponiveau absolvieren muss. Aber auch der Marathoni muss Tempotraining machen, also Intervalle, Schwellenläufe, nur weniger eben. Der Bereich zwischen langsam und schnell ist aber auch unverzichtbar, weil der Laufmuskulatur alle Reize angeboten werden müssen.

Wie viel du wo von und wie oft laufen musst, richtet sich nach deinem Ziel. Wofür trainierst du?

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

erstmal vielen Dank für Deine Hilfe! :daumen:
Das sage ich jetzt nicht nur so daher sondern es liegt mir wirklich viel an Euren Ratschlägen!
Ich bin halt noch recht neu und habe das Problem das ich momentan zu einem Problem meist mehr als eine Expertenmeinung bekomme. Mein Hausarzt meint dieses, der Sportarzt jenes und im Gegensatz meint mein Trainingsbuch...
Deshalb stelle ich ja die Fragen an jene die die Praktische Erfahrung bereits haben - und nur diese zählt! (Meine Meinung)
Diese Laktatkurve wollte ich ja nie machen um künftig meine Trainingspläne nach Laktatkurven zu Gestallten. Es ging mir da ja nur um die Überprüfung meiner Gesundheit! Jedoch waren die Ratschläge des Sportmediziners halt doch so spezifisch das ich halt mal nachfragen wollte. Ich bin halt immer noch (der blauäugigen?) der Meinung das ein Ratschlag eines Arztes ernst genommen werden sollte. Vor allem von mir, da ich mich ja nicht wirklich damit auskenne. Ich seh halt immer noch den Experten in jedem Arzt!
Deine Erläuterungen und die im Forum zum Thema Laktatkurve sind logisch und nachvollziehbar. Vor allem wenn es um eine (Sekunden)genaue Trainingsplanung geht sehe ich ein das die Laktatkurve (eine allein) keine gute Richtlinien-Methode darstellt!
Gerade die Gegeüberstellung von Laktatwert und Herzfrequenz finde ich sehr (Einzel-)Testabhängig und somit wenig Aussagekräftig!
Eine Trainingsempfehlung wie die, die ich von meinem Arzt bekommen habe, kann ich jedoch weder anzweifeln noch bestätigen, da mir dafür schlichtweg die Erfahrung fehlt - deshalb die Frage ins Forum. Das mag für die meisten von Euch ja nicht nachvollziehbar erscheinen - aber woher soll ich wissen was richtig und was falsch ist, wenn man immer was anderes hört von den jeweiligen Ärzten etc.?
Also ich werd das Ganze dann mal so handhaben: Ich sehe die Ergebnisse als eine momentane Überprüfung der Trainingsleistung. Nicht mehr.
Sprich ich werde zwar meine Leistungsgrenzen etwas anpassen, jedoch nicht meinen kompletten Trainigsplan aufgrund dieses Laktattestes umschichten.


PS(U_D_O): Deine Laufseite Udo, kenne ich übrgens schon - und möchte Dir hier mal sagen das ich die wirklich beeindruckend finde! Ich lese Deine Laufberichte wirklich gerne - Größtes Lob und den allergrößten Respekt! :daumen:
Die sind so motivierend und so sympatisch, das Du mittlerweile sowas wie mein Laufidol geworden bist! :peinlich:

PPS(CarstenS): Ja auch Steffny sagt ja zum einen das man 50-60% in dem etwas schnelleren Ausdauerbereich trainieren sollte. Jedoch ist in seinen Trainingsplänen (4 * Woche) einmal Intevalle, einmal Tempolauf, ein langer(lansagmer!)Lauf und nur ein schnellerer Dauerlauf vorgesehen. danach habe ich mich jetzt auch gehalten obwohl das natürlich keine 50% sind!!! Aber ich habe das so verstanden das das eher die unmittelbare Rennvorbereitung ist - und das in der Wettkampfärmeren Zeit(z.b. Winter) dann Hauptaugenmerk auf die schnellerern Dauerläufe gelegt werden.
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Thrawn hat geschrieben:Ich seh halt immer noch den Experten in jedem Arzt!
Ist er ja auch. Aber nicht für alles.
PPS(CarstenS): Ja auch Steffny sagt ja zum einen das man 50-60% in dem etwas schnelleren Ausdauerbereich trainieren sollte. Jedoch ist in seinen Trainingsplänen (4 * Woche) einmal Intevalle, einmal Tempolauf, ein langer(lansagmer!)Lauf und nur ein schnellerer Dauerlauf vorgesehen. danach habe ich mich jetzt auch gehalten obwohl das natürlich keine 50% sind!!!
Wenn ich nur 4x in der Woche trainiere, mache ich keine zwei Tempoeinheiten.
Aber ich habe das so verstanden das das eher die unmittelbare Rennvorbereitung ist - und das in der Wettkampfärmeren Zeit(z.b. Winter) dann Hauptaugenmerk auf die schnellerern Dauerläufe gelegt werden.
Prinzipiell hast Du da recht.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben: Wenn ich nur 4x in der Woche trainiere, mache ich keine zwei Tempoeinheiten.

Gruß,
Carsten
Das sind halt die entsprechenden Pläne von Steffny für einen 10km Wettkampf. Aber ich habe ja sowieso das Gefühl, das ich dafür das ich noch so wenig Lauferfahrung hab, das Tempo zu intensiv ist.
Vielleicht sollte ich einfach eine der beiden Tempoeinheiten in einen schnelleren Dauerlauf umstricken. Habe da diese Woche eine sehr hügelige Strecke gefunden - wunderschöner Waldlauf, teilweise mit leichtem Crosscharakter.
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Thrawn hat geschrieben:Eine Trainingsempfehlung wie die, die ich von meinem Arzt bekommen habe, kann ich jedoch weder anzweifeln noch bestätigen, da mir dafür schlichtweg die Erfahrung fehlt - deshalb die Frage ins Forum.
Hallo Thrawn, was und wie viel dein Arzt von der Interpretation einer Laktatkurve versteht weiß ich nicht, darum geht es hier auch nicht. Fakt ist, dass er die Trainingsbereiche sicher nicht in mühsamer Auswertung und Betrachtung deiner Kurve selbst erstellt hat, sondern sie nach Eingabe deiner Messwerte von einem Programm bekommen hat. Dieses Programm kann man vermutlich auf einen von mehreren verschiedenen Auswertemodi einstellen. Was er dir also übergeben hat ist im Grunde nicht sein fachmännischer, ärztlicher Rat, sondern Ergebnis von Algorithmen, die sich diverse Wissenschaftler ausdachten und Programmierer in Software fassten.

Laktatdiagnostik ist jetzt groß in Mode, man bekommt sie fast an jeder Ecke geboten. Ärzte haben sie oft im Angebot. Internisten, Sportärzte, Orthopäden, alle die irgendwie mit Sportlern und deren spezifischen Problemen / Krankheiten / Bedürfnissen zu tun haben. Vorderhand bringt ihnen das gutes Geld, unabhängig von jeder Leistungspflicht der Krankenkassen. Sie müssen sich mit niemand rumschlagen, kassieren die Euros direkt vom Probanden. Eine nette, kleine Zusatzeinnahme. Es ist auch kein Zufall, dass Laktattests vollmundig für jedermann als nützlich angepriesen werden. Vor allem auch für Einsteiger. Und genau das ist für mich grober Unfug, der dem Bemühen entspringt Geld zu verdienen. Einsteiger brauchen einige Infos, wie sie methodisch richtig anfangen zu laufen, um das Risiko von Beschwerden zu minimieren und den Erfolg zu maximieren. Aber sie brauchen ganz bestimmt keine Laktatkurve. In den ersten Wochen geht's nicht darum in bestimmten Trainingsbereichen zu arbeiten, sondern dem Körper den Bewegungsablauf "Laufen" beizubringen. Er lernt laufen und er passt sich an diese neue Belastung bei langsamen, von Woche zu Woche ausgedehnteren Läufen an. Für Fortgeschrittene gibt es dann genug andere Möglichkeiten, um ihren Trainingsbedarf in Richtung auf ein Laufziel festzulegen. Laktatdiagnostik ist extrem aufwändig, teuer und zudem für einen Hobbyläufer nur alle paar Wochen verfügbar. Ihre Aussagekraft bleibt beschränkt. Spitzenläufer nutzen da ganz andere Möglichkeiten. Deren Laktatspiegel wird häufig im Training gemessen (übrigens draußen auf der Bahn und nicht auf dem Laufband, wo sich die Verhältnisse anders darstellen) und dann auf die gerade laufende Trainingseinheit und Trainingsphase bezogen. Außerdem werden noch andere Parameter des Stoffwechsels durch Bluttests ermittelt und ergometrisch die relative maximale Sauerstoffaufnahmekapazität gemessen. Danach werden alle diagnostizierten Werte zueinander in Beziehung gesetzt und gemeinsam lassen sie dann Schlüsse zu. Hinzu tritt die Erfahrung des Trainers / Auswerters mit dem jeweiligen Sportler, die über Monate oder Jahre aufgebaut wurde. In diesem Kontext bringt Laktatdiagnostik sicher eine Menge. Als Einzelbaustein, noch dazu bei selten getesteten Hobbysportlern, die der Tester nicht kennt und denen er Empfehlungen gibt, die ein Computerprogramm vorschlägt ... den Satz will ich nicht fortsetzen, ich denke du kannst mittlerweile die Bedeutung deiner Trainingsempfehlungen einschätzen. Sie geben einen Anhalt. Nicht mehr und nicht weniger.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

PS: Danke für dein Feedback zu unserer Seite. Es freut mich wenn dir gefällt was du vorfindest.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Gesperrt

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