6 Tage nach Dortmund stand für mich heute der Citylauf in Telgte bei Münster auf dem Programm.
1) Laufbericht
In Telgte ging ich über die 5km an den Start. Zum einen weil der letzte WK erst 6 Tage zurück lag, zum anderen weil ich mein aktuelles Leistungsvermögen über die kurze Distanz testen wollte.
Bei allerbestem Laufwetter (heiter, windstill, 17 Grad) gingen geschätzt 60-70 Läufer/innen aller Altersklassen gegen 15:15 an den Start. Die Strecke über 2 x 2,5 km mitten durch Telgte war flach, nicht zu verwinkelt und vorbildlich kilometriert. Ideale Laufbedingungen also
Eigentlich war ich in gefühlter Top-Form, mich plagten aber leider in den letzten 1-2 Tagen Magen-Darm-Probleme. Deshalb ging ich mit dem eher konservativen Ziel ins Rennen, unter 20 min zu bleiben.
Den ersten Kilometer ging ich trotzdem mit 3:30 min (wie so häufig) zu schnell an. Vorne bildete sich schnell eine vierköpfige Spitzengruppe der Top-Läufer (Siegerzeit 16:22), dahinter lief ich auf dem ersten Kilometer an der Spitze einer losen Gruppe aus weiteren 3-4 Läufern. Nach rund 1 KM setzte sich ein Läufer aus dieser Gruppe vor mich. Ich und ein weiterer Läufer neben mir spekulierten wohl beide darauf, uns von ihm etwas ziehen zu lassen. Leider etwas zu spät (bei KM 2) merkten wir, dass unser Vordermann kontinuierlich langsamer wurde. Gerade als ich zum längst fälligen Überholmanöver ansetzte, kam von hinten eine weitere Gruppe von 4-5 Läufern, die den Start wohl etwas gemütlicher angegangen waren, jetzt aber richtig ordentlich Tempo machten.
Mein "Nachbar" und ich versuchten, uns an diese Gruppe anzuhängen. Das klappte rund 500 Meter, danach mussten wir sie ziehen lassen. Mein "Nachbar" setzte sich vor mich und ich war zu dieser Zeit froh, ihm mit etwa 10 Meter Abstand folgen zu können.
Bei KM 4 hatte ich ca 15:30 auf der Uhr. Kurz blitzte der verwegene Gedanke auf "wenn du jetzt noch mal einen 3:30er läufst, knackst du die 19:00!".. aber um nochmal richtig was drauf zu legen, fehlten mir einfach die Körner. Stattdessen versuchte ich, das Tempo langsam aber sicher anzuziehen. Und gleichzeitig zählte ich die Strecke rückwärts: "Noch zwei 400er, noch anderthalb, noch einer..". 300 Meter vor dem Ziel überholte ich den erwähnten "Nachbarn" und gab noch mal alles.
Am Ende kam ich nach 19:17 als 12. über die Ziellinie... und das schmerzverzerrte Gesicht wich schon bald einem breiten Grinsen: Die PB über 5 km um 14 Sek. verbessert, nur 6 Tage nach der neuen PB über 10 km.
Fazit:
Nachdem ich im letzten Winter neben den Laufeinheiten mit (wohldosiertem) Krafttraining begonnen habe, fühle ich mich in dieser Saison fit wie nie. Das Laufen macht mir so viel Spaß wie selten zuvor. Dass sich das auch in den Zeiten niederschlägt, ist umso motivierender.
Jetzt stehen erstmal 1-2 etwas lockerere Trainings-Wochen an, man soll ja nichts übertreiben
Anfang November werde ich dann wohl mit der 6-Monats-Vorbereitung auf das nächste große Ziel beginnen: Mein Marathon-Debüt in Hamburg 2009.
2) Bewertung der Veranstaltung
Ich habe selten einen so liebevoll organisierten Lauf erlebt. Das halbe Dorf schien auf den Beinen und irgendwie involviert zu sein, ob als Helfer oder Zuschauer. An der Strecke gab es auch für uns, die wir nicht zur Spitzengruppe gehörten, immer wieder Anfeuerungsrufe. Im Ziel warteten Wasser, Iso-Drinks, Erdinger Alkoholfrei und Traubenzucker.
In der Sporthalle am Start/Ziel gab es Umkleiden mit Duschen, Kaffee und Kuchen und sogar eine kleine "Läufermesse" mit reduzierter Laufausrüstung.
Dazu kommt die wirklich schnelle, perfekt abgesperrte und kilometrierte Strecke.
Fazit: Top!
