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Mein Berlin-Marathon: Zwischen Enttäuschung und Stolz

Mein Berlin-Marathon: Zwischen Enttäuschung und Stolz

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Äh, natürlich wird Enttäuschung mit s geschrieben. Leider kann ich den Titel eines Threads nicht nachträglich ändern.. wie peinlich :peinlich:


Ich bin Finisher eines Marathons. Im Laufe des Rennens musste ich mich jedoch von allen anderen Zielen verabschieden. Es war ein furchtbares Rennen. 5,5 Stunden Quälerei. Über die vorgenommene Zeit hat der Infekt gewonnen, aber nicht über mich. Ich habe es geschafft und mich durchgekämpft. Das Gefühl des Stolzes verbleibt.

Für den Erfolg alles vorbereitet
Es sollte nichts schief gehen. Aus diesem Grund war weitestgehend Alles generalstabsmäßig geplant. Wir reisten rechtzeitig am Samstag nach Berlin. Die Kinder bei Verwandten ausgesetzt, sollte Susanne und mich nichts ablenken, eine für unsere Verhältnisse Spitzenzeit zu erzielen. Die drei Staus auf dem Weg nach Berlin nervten zwar ein Bisschen, aber dafür blieb das erwartete Verkehrschaos bei der Messe (auch Startnummernausgabe) absolut aus. Wir entschlossen uns aber, nicht lange auf der Messe zu schauen. Es waren dort einfach zu viele Menschen, so dass es keinen Spaß machte, die einzelnen Stände anzuschauen. Beim Hamburg-Marathon war zwar die Messe erheblich kleiner, jedoch viel übersichtlicher und deshalb auch gemütlicher.

Da sich unser Hotel genau auf der anderen Seite von Berlin befand, hat inklusive erneutem Stau die Fahrt entsprechend lange gedauert. Viel später als wir eigentlich vor hatten, checkten wir dann endlich gegen 17 Uhr im Hotel ein.

Telefonisch holte ich mir die letzten Instruktionen von Piet Könnicke, meinem Wundertrainer, von JKRUNNING. Neben einigen wertvollen Informationen, machte er mich auf meine gerade überstandenen Infekte aufmerksam und riet mir daher, erstmal bei 6.00 min/km zu beginnen und dann ab km 4 auf 5.45 - 6.00 zu gehen. Von anderen Läufern weiß ich, dass er und der Meister (Jens Karrass) mit ihren Vorgaben immer sehr dicht am nachher erzählten Ergebnis lagen. Da Susanne und ich uns auf eine Zeit um die 4.30 Std. einigten, die prognostizierte Zeit von Piet bei etwa bei 4.00 bis 4.15 Std. lag, verlor ich mehr und mehr an Angst, aber nicht an Respekt.

Ein kurzer, 25 Minuten dauernder Lauf verlief bei mir super. Ich hatte vorher eigentlich die ganze Zeit Zweifel, wo ich angesichts des Fieber-Infektes vor drei Wochen und des Anfangs dieser Woche beginnenden Erkältung leistungsmäßig stehe. Der Lauf war wie Spazierengehen. Ich sprühte förmlich vor Optimismus über. Susanne ging es anders. Sie war irgendwie kaputt. Anschließend Abendessen, ein wenig Relaxen und rechtzeitig schlafen.

Der Tag der Wahrheit
Überraschenderweise verlief die Nacht super. Ich schlief nahezu durch und fühlte mich bombenfit (gibt’s das Wort überhaupt?). Natürlich fuhren wir zum S-Bahnhof später los, als wir es eigentlich wollten (kann man mit einer Frau jemals pünktlich sein?). Dennoch kamen wir pünktlich vor Abfahrt der S-Bahn an. Auch die Kleiderbeutelabgabe, das Finden des Startblocks, die letzte Benutzung der Toilette war alles kein Problem. Weil ich bei anderen Veranstaltungen die Erfahrung gemacht habe, dass der Garmin (meine GPS-gesteuerte-super-Läuferuhr) recht lange braucht, um genügend Satelliten zu finden, startete ich lieber schon 30 Min vorher. Ging nicht. Schock! Wie ging noch einmal dieses Soft-Reset. Ach ja so. Boah, Glück gehabt, er funktionierte. Was war das nun für eine Meldung: „Batterie sehr schwach”. Das konnte nicht sein. Ich habe ihn gestern Abend noch aufgeladen und es war eindeutig die Meldung „Batterie voll geladen”. Es konnte nur ein Fehler sein. Noch einmal ausgeschaltet und neu eingeschaltet. Es war kein Fehler, die Meldung erschien erneut. Das konnte doch nicht wahr sein. Heißt das jetzt, ohne Uhr meinen ersten Marathon zu laufen? Ich hätte k…können. Egal, jetzt nur nicht unruhig werden. Wird schon, wie auch immer das gehen soll. Einfach verdrängen und auf ein Wunder hoffen.

Der Startschuss
Pünktlich um 9.25 Uhr (zum Glück hatte ich einen alten Fleece - Pullover angezogen, den ich dann am Start entsorgte) startete dann das Feld. Jetzt geht’s endlich los. Gänsehaut, Jetzt wird mir bewusst: Der Moment, auf dem ich mich so lange vorbereitet habe, der mir soviel Entbehrungen gebracht hat.
Ein geiles Gefühl, Jetzt heißt es aufpassen, nur nicht überpacen. Ziel war für die ersten 21 km eine Pace von 6.20 min/km. Das allerdings ist nicht möglich zu halten. Die gesamte Straßenbreite wird von Läufern genutzt, die langsamer als 6.20 sind. Wir überholen ununterbrochen, laufen auf dem Bürgersteig, versuchen alles. Mist denke ich und werde etwas unruhig. Die schöne Zeit, schon jetzt dahin? Ein weiterer Kontrollblick auf den Garmin, ob wir nun schneller werden. Nee, der hat sich verabschiedet. So ein Mist. Ich lächele darüber. Ist der Grund die überall bekannten Glückshormone, die beim Laufen entstehen oder einfach nur Galgenhumor. Ich habe keine Ahnung, wie die weitere Laufsteuerung funktionieren soll, Bin viel zu sehr an den Garmin gewöhnt. Egal, mindestens hat Susanne eine Stoppuhr. Müssen wir halt km für km rechnen. Geht bei anderen ja nun auch. Bei 10 km haben wir fast 1:06 drauf. Knapp drei Minuten über unsere vorgenommene Zeit.

Abschied von der Spitzenzeit
Langsam beginnt es in meinem Magen irgendwie zu rumoren. Ach, wird wohl nichts sein. Bei einem weiteren km sind die Magenkrämpfe soweit, dass ich auf Toilette muss. Super! Anstehen, Geschäft erledigen. Wieder sind wertvolle Minuten verloren. Das Überholen wird nicht einfacher. OK, verabschieden wir uns eben von den 4.20 - 4.30 Stunden. Wird es eben ein Genuss-Lauf. Das beschreibt am Besten, wie es zwischen km 10 und 15 lief. Was natürlich stört, ist das fehlende Gefühl für die Pace. Aber da die Zeit keine Rolle mehr Spielt ist das ohnehin egal.
Fast plötzlich verliere ich bei km 16 meine Kraft. Es läuft nicht mehr rund. Ich bin kaputt. So als ob ich die ersten km viel zu schnell angegangen wäre. Bin ich dem Ganzen nicht gewachsen? Sind das die Folgen meiner nicht ganz ausgeheilten Erkältung? Erste Zweifel regen sich. Aber sicher wird sich das wieder legen. Nach einigen km bin ich wieder fit. Nehme noch ein bisschen Geschwindigkeit zum „Erholen” raus. Die nächste Verpflegungsstation kommt. Weiterlaufen. Jetzt geht’s ein bisschen besser. Zum Glück, ich habe schon einen Schrecken bekommen.

Der Ausstieg
Bei km 20 wendet sich (wieder einmal) das Blatt. Mich verlässt wieder die Kraft, dazu kommt so ein komischer Druck auf meine Brust (Bronchien?). Es schmerzt. Jetzt kämpfe ich richtig. Und das soll 21 km so weiter gehen? Das wird nie was. Nie und nimmer. Ich hätte mit diesem nicht ausgeheiltem Husten nicht laufen sollen. Ich mache noch mal kurz den Garmin an, um zu schauen, wie meine Herzfrequenz ist. Dafür reicht noch der Saft, es funktioniert: 180! Boah, jetzt ist die Moral dahin. Statt den Lauf zu genießen und Mitläufer oder Highlights an der Strecke anzuschauen, geht mein Blick nur noch auf S-Bahnstationen, um schnell zum Start fahren zu können. Aussteigen. Ja, den Traum beerdigen, es macht doch so keinen Sinn.
Irgendwann geht’s nicht mehr, Gehen. Susanne schaut mich ungläubig an. Spornt mich an, und sagt ich solle zur Erholung schnell gehen. Ich habe aber ganz andere Probleme. Mir ist total schwindelig und meine Beine werden weich. Huups, was macht denn da mein Kreislauf? Bloß hinsetzen. Das war jetzt wirklich mein Traum. Ich bin psychisch absolut am Ende. Bin dicht davor, meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Ich fordere Susanne auf, weiter zulaufen, ihren Lauf zu machen. OK, einmal kann ich es ja noch probieren. Dieser Marathon ist doch mein großes Ziel. Zwei km geht’s gut, weil eine Verpflegungsstation mir einen Moment Gehen gönnt. Dann geht’s wieder los. Wieder Schwindel, wieder sitzen, wieder Susanne zu ihrem eigenen Laufen schicken. Sie sieht ein, es macht keinen Sinn mehr. Sie lässt mich vernünftiger weise zurück und läuft weiter. Mit ihr entfernt sich mein großes Ziel. Das kann es doch nicht gewesen sein. Ich nehme noch einmal die Verfolgung auf und hole sie ein. Sie schaut mich verdutzt an. Ich kriege nur ein „aber nicht so schnell” heraus. Wieder ein Kilometer funktioniert es. Dann wieder gehen. Mehr als langsam gehen hat nicht hin. Wieder laufen. Dann überholen wir Gunther. Er fällt mir auf, weil er ein Laufshirt hat mit der Aufschrift „Achtung Krötenwanderung”. Cool. Ich spreche ihn darauf an. Boah, der sieht ja noch fertiger aus als ich. Er erzählt, dass es sein zweiter Marathon ist und dass er gleich aussteige. Da es eben sein zweiter Marathon ist, könne er aussteigen. Es hat schließlich einen Marathon „in der Tasche”, muss sich nicht mehr beweisen, dass er es drauf hat, zu kämpfen. Das leuchtet mir ein. Ich kann doch nicht einfach meinen Traum aufgeben. Kann ich mich an ihm aufrichten? Ich biete ihm an, gemeinsam zu kämpfen. Er lehnt ab, er ist zu fertig. Ich scheine jedoch noch „gute Beine” zu haben und soll durchziehen. OK, schade, dann eben allein mit Susanne.
Bei einem Kilometer weiter (etwa 27) ist dann endgültig Schluss. Neben Schwindel, wird mir jetzt auch noch übel und ich bekomme einen schmerzenden Hustenanfall. Das kann es alles nicht wert sein. Meine Gesundheit hat schließlich auch Priorität. Ich suche das Zelt der Johanniter auf. Susanne verabschiedet sich nach etlichen Durchhalteparolen und Fragen, ob es nicht doch noch geht. Nein, no Way. Da ich weder Lust habe, kluge Ratschläge zu bekomme noch Mitleid zu ernten, frage ich nur ob ich mich wegen Schwindel einen Augenblick setzten darf. Sie sind alle sehr hilfsbreit. Jetzt 15 min hier sitzen und dann per S-Bahn zurück. Aus 15 min werden 20 Min und es geht mir ein wenig besser. Nicht so gut, dass ich weiter laufen kann, aber gut genug um mich auf den Weg zur nächsten S-Bahn zu machen. Da ich keine Lust habe abseits der Strecke danach zu suchen und unzählige Blicke „och der arme Kerl” zu bekommen, entscheide ich mich, auf der Strecke weiter zu gehen und dort nach einer Station Ausschau zu halten.

Für meinen Traum
Ich denke über meine Vorbereitung nach, über mein Ziel, ja mein Traum. Alles dahin. Verdammt noch mal, die Zeit ist doch Scheiß egal, ich bin es mir schuldig es noch einmal zu probieren. Dank den 20 Minuten, klappt es die nächsten 3 km mit nur geringen Problemen. Es läuft sich nicht schnell, aber es läuft sich. Wieder ist die Kraft weg, wieder gehen. Das kenn ich ja schon. Weiter! Bei Kilometer-Stand 32 denke ich, noch 10 km. Das entspricht exakt meiner geliebten Hausstrecke und die ging bislang immer. Ich fasse das erste Mal seit langer Zeit wieder Hoffnung. Das Laufen wird zwar nicht leichter, aber irgendwie geht’s doch. Nur nicht stehen. Also Laufen - Gehen im Verhältnis ca. 5:1. Nur die Verwirklichung meines Traumes spielt noch eine Rolle. Dann Kilometer 40. Mir wird bewusst, ich werde niemals wieder einen Marathon laufen, aber diesen einen knacke ich. Ich werde diesen Kampf gewinnen. Wie in Trance laufe ich. Die letzte Verpflegungsstation, das Brandenburger Tor, die riesig lange Tribünen-Reihe, das Ziel. 5:33. Es überkommt mich. Ich balle meine Hand zu einer Becker-Faust. Nichts ist mehr übrig von der Enttäuschung, eine halbwegs vernünftige Zeit gelaufen zu sein. Ich habe mir heute selbst etwas bewiesen. Es waren die schlimmsten 5,5 Stunden meines Läuferlebens Ich hätte diesen Marathon niemals laufen dürfen. Aber ich habe es getan und durchgehalten. Diesen Sieg über meine Qualen und letztendlich gegen mich selbst, kann mir niemals jemand mehr nehmen. Übrig ist nur noch der pure Stolz.

Und beim nächsten Mal klappt es auch mit einer vernünftigen Zeit. Dann knacke ich die 4 Stunden. Versprochen!

Wer meinen Laufbericht mit Bildern sehen will, kann ihn hier finden.
Gruß
Matthias


www.laufdocheinfach.de

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Eisbergsalat hat geschrieben: Übrig ist nur noch der pure Stolz.
Genau das ist es... Sei Stolz auf Dich weil Du dich durchgekämpft hast.... :daumen:

Die letzten Kilometer dachte ich auch nur "So ein Scheiss machst Du nie wieder"....
Inzwischen ist ein konkretes "Vielleicht" draus geworden....

Gruß Todden
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Wichtigste Frage: wie geht es dir heute?

Soll ich jetzt gratulieren oder schimpfen? Aber, daß das nicht vernünftig war weißt du sicher selber.

Darum: herzlichen Glückwunsch zum ersten gefinishten Marathon - :respekt2: für deinen Kampfeswillen!

Jetzt kuriere dich erst einmal aus, dann kannst du neue Pläne schmieden.

:besserng:

Gruß
Ralph

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Eisbergsalat hat geschrieben:Mir ist total schwindelig und meine Beine werden weich. Huups, was macht denn da mein Kreislauf?
Spätestens hier hättest Du aussteigen sollen.

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Gut gekämpft, Glückwunsch zum "Marathoni"!

Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Matze, du alte Kampfsau - du bist Finisher, Superheld. Das hast du jetzt davon und das nimmt dir auch niemand. An den näxten M. gehst du jetzt viel entspannter dran und mußt dich selber nicht mehr so sehr unter Druck setzen. Husten hin - oder her, die Hälfte beim M. ist reine Kopfsache, das war das eigentliche Problem und dieses Problem hat schon viele Wochen vorher seinen Anfang genommen. Und - nichts ist so schlecht, daß es nich irnkwofür gut wäre. Denk mal dran, wie du beim näxten M. deine Bestzeit zerbröselst. Wie is mit den Knochen? Geht das? Muskelkater? Jucktz schon wieder in den Füßen?

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Todden hat geschrieben:Genau das ist es... Sei Stolz auf Dich weil Du dich durchgekämpft hast.... :daumen:
:haeh: :nene:

Gruß
Andre

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CarstenS hat geschrieben:Spätestens hier hättest Du aussteigen sollen.
Das sehe ich ganz genauso. Ich verstehe es einfach nicht... es ist o.k., wenn man sich bzw. seine Schmerzen überwindet - aber alles hat seine Grenzen, derartige Risiken darf man einfach nicht eingehen!! Solche Leute sind es dann, die (wie bei Kilometer 5 gesehen) zusammenbrechen, vom Notarzt reanimiert werden und den Rest des Laufs ein Scheiß Gefühl bei denen hinterlassen, die das sehen mussten. Was sagt Dein "sündhaft teures Trainerteam" zu sowas? Eigentlich würde ich erwarten, dass da auch was vermittelt wird, was im Kopf hängenbleiben sollte....

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MidnightRunner hat geschrieben: :haeh: :nene:

Gruß
Andre
Naja, über den Sinn oder Unsinn solch einer Aktion brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Ja, es ist zumindest sehr fahrlässig nach Schwindelanfällen noch weiter zu laufen und ein großes Risiko einzugehen. Trotzdem kann man danach auf das erreichte Stolz sein oder soll er sich jetzt in Grund und Boden dafür schämen nicht vernünftig gehandelt zu haben?

Gruß Todden

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Also, dass es nicht vernünftig und sogar gefährlich war, weißt du selbst. Trotzdem Gratulation. Falls du schnell wieder richtig fit bist, würde ich sogar an deiner Stelle darüber nachdenken, Ende Oktober noch einen Marathon (z.B. Dresden oder Saarbrücken) zu laufen, auch wenn es dann noch nicht die 4 h werden.
Neue Laufabenteuer im Blog

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Erst mal herzlichen Glückwunsch fürs Durchkämpfen! :daumen:

Eisbergsalat hat geschrieben:Ziel war für die ersten 21 km eine Pace von 6.20 min/km. Das allerdings ist nicht möglich zu halten. Die gesamte Straßenbreite wird von Läufern genutzt, die langsamer als 6.20 sind. Wir überholen ununterbrochen, laufen auf dem Bürgersteig, versuchen alles. Mist denke ich und werde etwas unruhig. Die schöne Zeit, schon jetzt dahin?
Nachdem einer ähnlichen Erfahrung beim HM-Debüt in München hatte ich mich für einen kleineren Marathon als Debüt entschieden.
Ich würde Dir empfehlen Deine sub 4 Stunden irgendwo anders zu probieren, denn man kommt völlig aus dem Takt mit dem dauernden Überholen.

Irgendwann werde ich Berlin laufen aber dann nicht für eine PB, sondern zum Genuss. Viel Glück fürs nächste Mal! :daumen:

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Todden hat geschrieben:Naja, über den Sinn oder Unsinn solch einer Aktion brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Ja, es ist zumindest sehr fahrlässig nach Schwindelanfällen noch weiter zu laufen und ein großes Risiko einzugehen. Trotzdem kann man danach auf das erreichte Stolz sein oder soll er sich jetzt in Grund und Boden dafür schämen nicht vernünftig gehandelt zu haben?
Nur mal eine Frage zum Nachdenken: Würdest Du genauso denken und reden, wenn es sich dabei um einen Deiner nächsten Anverwandten (Ehefrau, Kind) gehandelt hätte? Würdest Du ihm sagen: Toll gemacht, wenn er nach kurzer Zeit schon mit Schwindel auf dem Boden sitzen muss, dann aber mehrere Stunden weiterläuft, obwohl es nicht besser wird, zumal er die Erkrankung hatte?

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Todden hat geschrieben: Trotzdem kann man danach auf das erreichte Stolz sein ...
Findest du, worauf eigentlich? Er mag das ja sein ob man das jedoch sein sollte .....
Stolz hätte man m.M. auf sich sein können, wenn man die Größe gehabt hätte einfach auszusteigen.

Halt wieder ein Thread wo jemand ein, ich formuliere es mal vorsichtig, sehr unvernünftiges Verhalten schildert und statt ihm das vielleicht von externer Seite mal deutlich zu machen, kommen die üblichen "Total Klasse" Reaktionen. Die typische "keinen Arsch in der Hose Reaktion" unserer Gesellschaft halt :frown: Nur nicht anecken und immer schön freundlich sein, auch dann wenn harte Worte eigentlich die richtige Antwort wären. Die sollte man dann natürlich nicht so rüberbringen wie ich das oft tue, sondern eher so das sie auch angenommen werden können. Letztendlich ist hier aber (fast) jeder ein erwachsener Mensch und kann tun und lassen was er will, solange er andere damit nicht schädigt.

Das dies für jemanden wie ihn wenig mit Laufen zu tun hatte, ist dabei noch eine ganz andere Seite der Medaille.

:nene: ,
Torsten

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Hi,

ich verstehe Dich. Es ist unendlich schwer nach einer anstrengenden Vorbereitung ein Ziel, das man so nah vor Augen hat, dann auch wirklich aufzugeben. Ich hätts wohl auch nicht getan und würde mir jetzt hier die Schimpfe abholen.

Du hättest nach dem ersten Alarmzeichen Deines Körpers aufhören sollen, dafür sprach alles. Nach Deinen Schilderungen war es auch nicht nur der Mann mit dem Hammer, sondern Du warst angeschlagen. Einen besseren Grund aufzuhören, gibt es gar nicht. Ein anderer späterer Marathon wäre sicherlich besser gelaufen, aber hinterher ist man bekanntlich immer klüger.

Ich habe auch einen Marathon hinter mir (meinen 2ten) wo ich mich sehr verschätzt hatte und die Worte am Ende sagte, das war das Schwerste, was ich je gemacht habe. Das brauch eigentlich keiner.

Also alles Gute, nächstes Mal läufts bestimmt besser.
Lynx

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Ich währe auch ausgestiegen. Du hast es geschafft Gratulation zu deiner Unvernunft und zu deinem Finish.
Ich bin beim Stuttgarter HM bei Km12 ausgestiegen und musste das Gespött von meinen Arbeitskollegen wochenlang anhören.
Und was soll s mir ging es nicht gut und man kann es ja wieder holen und dann zeigen das man es kann.

Gruß Horst
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Ganz ehrlich...manchmal braucht es mehr Mut ein großes Ziel kurz vor knapp aufzugeben, als durch falschen Ehrgeiz Kopf und Kragen zu riskieren. Das gilt nicht nur für Extremsportarten mit Risikopotential (Bergsteigen, Paragliding usw.), sondern ebenso fürs Marathonlaufen, sofern die Gefahrensignale ganz offensichtlich sind.

"Schmerzen in der Brust", "Schwindel", "nicht ausgeheilte Erkältung" - man sollte Glück eigentlich nicht überstrapazieren.

In diesem Sinne...Glückwunsch zum 'noch Gesund und munter sein'.
Laufbeginn: April 07 (95kg)
24.02.08 - Weibertreulauf Weinsberg (9,8km) - 44:14 (PB)
07.09.08 - EBM Papst Marathon (HM) - 1:39:21 (PB)
17.05.09 - Trollinger Marathon (M) - 4:41:47 ("PB") *lach*

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Hi,

zweifelsohne ein spannender Bericht. Es ist schön, dass Du stolz auf das Geleistete bist. Wenn ein Freund von mir aber so einen Schwachsinn machen würde, wäre ich stinksauer. Das Ganze war doch schon (fast) lebensgefährlich. Es wäre viel intelligenter gewesen auszusteigen, und dann in einem Monat den nächsten Marathon zu starten. Jetzt würde ich aber keinen mehr riskieren, es sei denn Du erholst Dich sehr schnell von diesen Strapazen.
Manchmal ist es mutiger auszusteigen.

Liebe Grüße und gute Besserung
Bruno
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Es ist gerade als Anfänger schwer auszusteigen, hier wäre es wohl der richtige Entschluß gewesen. Lieber raus und einige Wochen später noch mal einen neuen Anlauf. Aber ich selbst wäre bei meinem ersten Marathon wohl auch nicht so vernünftig gewesen. Später ist es einfacher solche Entscheidungen zu treffen.

Ich hatte vor Berlin (war mein vierter Marathon) auch einige Probleme und war mir nicht sicher, ob ich wie geplant laufen kann, ich hatte so für mich ein Austiegsszenario im Kopf und wäre wenn es nicht gegangen ausgestiegen. Dann hätte ich Ende Oktober noch einen Versuch gemacht, lief aber alles Bestens.

Also trotzdem Glückwunsch, aber in Zukunft solltest du vernünftiger sein. Die Chance beim zweiten Versuch einen neue PB zu erzielen sind so natürlich ganz gut! :zwinker5:
Laufkalender 2014

15.03.14 6h-Lauf Nürnberg
12.04.14 Bleilochlauf 46 km
26.04.14 Harzquerung 51 km
17.05.14 Rennsteigsupermarathon 72,7 km
13.06.14 Biel 100 km
05.07.14 Thüringenultra 100 km ?
23.08.14 Müritz-Lauf 75 km
28.09.14 Berlin Marathon

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MidnightRunner hat geschrieben:Nur mal eine Frage zum Nachdenken: Würdest Du genauso denken und reden, wenn es sich dabei um einen Deiner nächsten Anverwandten (Ehefrau, Kind) gehandelt hätte? Würdest Du ihm sagen: Toll gemacht, wenn er nach kurzer Zeit schon mit Schwindel auf dem Boden sitzen muss, dann aber mehrere Stunden weiterläuft, obwohl es nicht besser wird, zumal er die Erkrankung hatte?
Hinterher lässt sich immer gut reden. Natürlich war das eine äusserst fragwürdige Geschichte die auch ins Auge hätte gehen können. Nun ist sie noch einmal gut gegangen. Und meine Aussage bezog sich auf das durchbeissen nicht auf das wie es zu stande kam.

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Eisbergsalat hat geschrieben:Dann Kilometer 40. Mir wird bewusst, ich werde niemals wieder einen Marathon laufen, aber diesen einen knacke ich.
Drei Sätze später...
Eisbergsalat hat geschrieben: Und beim nächsten Mal klappt es auch mit einer vernünftigen Zeit. Dann knacke ich die 4 Stunden. Versprochen!
immer wieder lustig :hihi: :hihi: :hihi:

Ach ja wäre mir glaube ich ähnlich gegangen. Hatte bei meinem Marathon-Debüt auch 1 Wcohe vorher eine Erkältung. War zwar dann beim Marathon wieder komplett fit, aber ich glaube selbst wenn ich noch am Schniefen gewesen wäre, wäre ich mitgelaufen.
Es gehört viel dazu eine lange Vorbereitung aufzugeben. In diesem Fall jedoch wäre es ratsam gewesen, denn bei Schwindelgefühlen hört für mich der Spaß auf. 5,5 Stunden lässt sich ausserdem nicht so gut rumerzählen wie 4 oder 4,5. :) Außerdem gehts ja ums Laufen nicht ums Gehen. -->läuft wieder auf dieses Thema hinaus

Bleib dran! lg

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Todden hat geschrieben:Hinterher lässt sich immer gut reden. Natürlich war das eine äusserst fragwürdige Geschichte die auch ins Auge hätte gehen können. Nun ist sie noch einmal gut gegangen. Und meine Aussage bezog sich auf das durchbeissen nicht auf das wie es zu stande kam.
Du hast meine Frage nicht beantwortet. Aber gerade Dein "Hinterher lässt sich immer gut reden" läßt sich auch umdrehen: Es ist ja nichts passiert, also egal. Das Hinterher ist für ihn selbst oder jemand anderen der das liest aber vielleicht ein Vorher: Message "Selbst mit sovielen offensichtlichsten Warnsignalen kann man einen Marathon durch"laufen"! Und hier bekommt man dann soviel Lob dafür! Supi!"

Und weisst Du, ob sie gut gegangen ist? Ich weiss nicht, wie schnell sich eine Herzmuskelentzündung manifestiert. Fieber in der Vorbereitung und dann das Husten zeigt doch, dass die Erkältung nach unten gegangen ist.

Hoffentlich ist es wirklich gut gegangen!

André

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MidnightRunner hat geschrieben: Message "Selbst mit sovielen offensichtlichsten Warnsignalen kann man einen Marathon durch"laufen"! Und hier bekommt man dann soviel Lob dafür! Supi!"
Ja ich gebe Dir recht. Bei den Warnsignalen war es sehr leichtsinnig zu laufen bzw. nicht abzubrechen. Keine Ahnung wie ich reagiert hätte, vielleicht genauso, was es nicht besser macht. Vielleicht hätte ich abgebrochen, kann ich nicht sagen.
MidnightRunner hat geschrieben: Und weisst Du, ob sie gut gegangen ist? Ich weiss nicht, wie schnell sich eine Herzmuskelentzündung manifestiert. Fieber in der Vorbereitung und dann das Husten zeigt doch, dass die Erkältung nach unten gegangen ist.

Hoffentlich ist es wirklich gut gegangen!

André
Jau, das hoffe ich auch...

Gruß Todden

immer langsam...

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:winken: liebe Freunde,

ihr wißt aber schon, daß erstens nachher alle schlauer sind und daß zweitens mit vollem Mund gut spucken ist.

Matze war wirklich GUT auf eine Zeit zwischen 4:xx-4:30 vorbereitet. Gut vorbereitet. Matze hat schon im Früjahr in Hamburg im Vorfeld die Segel streichen müssen. Sein allergrößtes Problem war, daß er sich schon 3 Wochen vorher angefangen hat sich selber verrückt zu machen und sich viel zu sehr mit dem Scheitern als mit dem Gelingen beschäftigt hat. Ich würde auch hier jetzt nicht zu sehr den Moralapostel raushängen lassen wollen. Die gesundheitlichen GRUNDLAGEN und die Vorbereitung haben gestimmt. Ich rede von den medizinischen GRUNDLAGEN, nicht von einer überstandenen Erkältung. Von daher glaube ich nicht an einen kollabierenden Eisbergsalat. Er hatte einfach Pech. Der arme Kerl war einfach viel zu nervös. :streichl: anstatt daß ihn ihn mal bedauert, beschimpft ihr ihn noch zusätzlich. :nene:

:winken:
der Elch

Und wie geht's dir jetzt, Matze?

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In Wahrheit drücken alle Beschimpfungen doch nur die Sorge aus, Matze könne jetzt, im Nachhinein, für seine Entscheidung gesundheitliche Einbußen in Kauf nehmen müssen. Also, Matze: es interessiert uns alle brennend, wie es dir geht - hoffentlich gut! Gerade nach dem, was der Elch geschrieben hat, kann ich es nochmal besser verstehen. Der Pycho-Druck wächst, wenn man ein Ziel zu oft cancelt, aus was für Gründen auch immer.
Gugu

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erwinelch hat geschrieben:Die gesundheitlichen GRUNDLAGEN und die Vorbereitung haben gestimmt. Ich rede von den medizinischen GRUNDLAGEN, nicht von einer überstandenen Erkältung.
Ich wollte hier gar keine Diskussion führen. Aber Dein Argument verstehe ich nicht. Schmerzende Brust, schmerzender Husten, Schwindel sind keine normalen Begleiterscheinungen eines Wettkampfes. Offenbar war Eisbergsalat nicht gesund. Was hilft es da, wenn er sonst immer gesund ist?

Gruß,

Carsten

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Also, um ehrlich zu sein, hätte ich vorher gewusst, wie beschissen das alles läuft, wäre ich garantiert nicht gelaufen. Hinterher ist man immer klüger. Ja, Ihr habt Recht, es wäre vernünftiger gewesen auszusteigen. Ein bisschen Prügel habe ich verdient. Das gebe ich zu.

Es werden hier nur einige Sachen in einem Topf geworfen, die nicht zusammen gehören.

1. "Vernunft"
Über Vernunft können wir hier ganz ruhig diskutieren. Bitte bedenkt aber, ich habe mich hart auf den Marathon vorbereitet. Beim ersten Marathon auszusteigen heißt auch, dass die Schwelle, beim zweiten Marathon auszusteigen rapide nach unten sinkt. Ich muss Euch doch nicht erzählen, dass bei unserem Sport nicht alles auf die rein sachliche Ebene abläuft. Da ist ein Traum, den will man nicht so einfach aufgeben. Ja, da ist man auch unvernünftig und überlässt auch Emotionen das Handeln. Man ist vollgepumpt mit Hormonen, vom Laufen, von der Stimmung, von der Vorbereitung und na klar auch von den eigenen Erwartungen.

2. Herzmuskelentzündung
Meine Schmerzen im Brustbereich konnte ich nun nicht eindeutig zuordnen. Es war aber sicher, dass es nicht Schmerzen am bzw. vom Herzen sind. Sicher, kann es nach einer Erkältung oder ähnlichem Infekt zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Nur, dann darf keiner jemals während bzw. kurz nach einer Erkältung laufen, sondern sollte sich idealerweise ersteinmal einmal einem EKG unterziehen. Alle meine Beschwerden waren eindeutig nicht auf Herzmuskelentzündungssymptome einzuordnen. Nur nebenbei bemerkt, bin ich ja nicht mit Schwindel gelaufen. Jedesmal wenn Schwindel (3-4 mal) aufkam, bin ich ja angehalten. Erst nachdem kein Schwindel mehr da war, habe ich das Laufen wieder aufgenommen. Mit Schwindel wäre ich nicht lange gelaufen.

Ja, ich habe die Erkältung abgehakt. Das war ein Fehler. Meine Probleme resultierten aus Erkältungsbeschwerden. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe sie zu diesem Zeitpunkt und halte sie nach wie vor nicht als so bedrohlich. Hier werden teilweise Horrorszenarien aufgebaut.

3. Todden wegen seiner Meinung zu kritisieren
Ich habe seinen Laufbericht mit Begeisterung gelesen. Er hatte gekämpft und genau deshalb konnte er sich in meine Lage hineinversetzen. Er hatte sich gefreut, dass er diesen Kampf, gewonnen hat und freut sich auch deshalb mit mir, über meinen gewonnen Kampf. Hier hinein zu interpretieren, dass er meint, dass ich alles richtig gemacht habe, ist - sagen wir es mal vorsichtig - sehr gewagt. Mit keinem Wort habe ich gelesen, "es war genau richtig, dass du weiter gelaufen bist" oder "Diese Symptome konnte man vernachlässigen". Eine diesbezügliche Kritik kann deshalb nicht passen.

Dieses hier
ToMe hat geschrieben:Findest du, worauf eigentlich? Er mag das ja sein ob man das jedoch sein sollte .....
Stolz hätte man m.M. auf sich sein können, wenn man die Größe gehabt hätte einfach auszusteigen.

Halt wieder ein Thread wo jemand ein, ich formuliere es mal vorsichtig, sehr unvernünftiges Verhalten schildert und statt ihm das vielleicht von externer Seite mal deutlich zu machen, kommen die üblichen "Total Klasse" Reaktionen. Die typische "keinen Arsch in der Hose Reaktion" unserer Gesellschaft halt :frown: Nur nicht anecken und immer schön freundlich sein, auch dann wenn harte Worte eigentlich die richtige Antwort wären. Die sollte man dann natürlich nicht so rüberbringen wie ich das oft tue, sondern eher so das sie auch angenommen werden können. Letztendlich ist hier aber (fast) jeder ein erwachsener Mensch und kann tun und lassen was er will, solange er andere damit nicht schädigt.

Das dies für jemanden wie ihn wenig mit Laufen zu tun hatte, ist dabei noch eine ganz andere Seite der Medaille.

:nene: ,
Torsten
halte ich für einen inhaltlosen, persönlichen Angriff. Um auf das gleiche Niveau zu reagieren, könnte ich jetzt sagen, mir sind Menschen, die mir Nettes sagen, allenfalls lieber als ständige Nörgler oder Bedenkenträger. Aus Toddens Äußerungen zu schließen, er habe grundsätzlich keinen Arsch in der Hose, ist schon wieder lustig, weil es nicht nur absolut jeder Grundlage entbehrt, sondern von einer "Pauschaliererei" einfachster Struktur schließt.

Hautlappen hat geschrieben:Was sagt Dein "sündhaft teures Trainerteam" zu sowas? Eigentlich würde ich erwarten, dass da auch was vermittelt wird, was im Kopf hängenbleiben sollte....
Der inhaltliche Zusammenhang ist mir irgendwie nicht klar. Wie schon gesagt, habe ich meine Erkältung als überstanden "angesehen". Mein "Trainerteam" hat mich sicher nicht vorher dazu aufgefordert, bei Schwindel weiter zu laufen. Da Du offensichtlich die Preise kennst, müsstest Du auch weitere Kenntnisse über das Konzept haben. Oder eben auch nicht. Die Trainer stehen während des Laufes nicht in Kontakt mit mir. Sie hatten somit keinerlei Einfluss darauf, ob ich aussteige oder nicht.

Wie definierst Du im Übrigen "sündhaft teuer"?. Ich kann in einem Restaurant für 5€ wie auch für 20€ essen. Kein vernünftiger Mensch würde ohne weiteres Wissen, nur wegen des Preises, das Essen als zu teuer empfinden. Aber ich erkläre gern, warum ich 33€ für ein Training pro Monat bereit bin, zu zahlen: Das Training ist ganz individuell auf meine Ziele und mein Leistungsvermögen ausgerichtet. Ich möchte persönlichen Kontakt (auch hin und wieder telefonisch) zu meinem Trainer haben, weil ich Feedback brauche und es klasse finde, nach so einem Desaster, auch wieder aufgebaut zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Greif oder wie sie alle heißen, mich mit dem witzigen Spruch "Ich habe gesehen, Du warst heute ziemlich lange in Berlin unterwegs. Was war los?" angerufen haben und mich gleich wieder aufgebaut haben. Weil - und da wiederhole ich mich das x-te mal - ich genau weiß, es war nicht das Vernünftigste, was ich heute gemacht habe, brauche ich das nicht noch von meinem Trainer hören. Abgesehen davon, habe ich ihm das natürlich auch gesagt.

Sorry, jetzt ist es mal wieder viel länger geworden, als ich es eigentlich wollte. Vielen Dank für die vielen positiven (aber auch die negativen helfen mir) Beiträge.
Gruß
Matthias


www.laufdocheinfach.de

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Gugu hat geschrieben:In Wahrheit drücken alle Beschimpfungen doch nur die Sorge aus, Matze könne jetzt, im Nachhinein, für seine Entscheidung gesundheitliche Einbußen in Kauf nehmen müssen. Also, Matze: es interessiert uns alle brennend, wie es dir geht - hoffentlich gut! Gerade nach dem, was der Elch geschrieben hat, kann ich es nochmal besser verstehen. Der Pycho-Druck wächst, wenn man ein Ziel zu oft cancelt, aus was für Gründen auch immer.
Gugu
Danke, sehr gut. Nur, dass dieser blöde Husten wieder komplett da ist.

Anders ausgedrückt: Ich empfand den Vorschlag von 19joerg61 kurzfristig als sehr reizvoll. Ich glaube aber, dass ist nicht das Richtige. Auf jeden Fall bin ich schon wieder richtig heiß.
Gruß
Matthias


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Ich würde in den nächsten paar Wochen mal den Arzt meines Vertrauens aufsuchen, ihm die ganze Geschichte erzählen und fragen, ob irgendwelche Herz- oder sonstigen Untersuchungen sinnvoll oder notwendig sind.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Ich würde in den nächsten paar Wochen mal den Arzt meines Vertrauens aufsuchen, ihm die ganze Geschichte erzählen und fragen, ob irgendwelche Herz- oder sonstigen Untersuchungen sinnvoll oder notwendig sind.
hat er ja schon hinter sich. Deswegen hab ichc mich zu der Feststellung verstiegen, daß er GRUNDSÄTZLICH gesund ist.

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Eisbergsalat hat geschrieben:


Der inhaltliche Zusammenhang ist mir irgendwie nicht klar. Wie schon gesagt, habe ich meine Erkältung als überstanden "angesehen". Mein "Trainerteam" hat mich sicher nicht vorher dazu aufgefordert, bei Schwindel weiter zu laufen. Da Du offensichtlich die Preise kennst, müsstest Du auch weitere Kenntnisse über das Konzept haben. Oder eben auch nicht. Die Trainer stehen während des Laufes nicht in Kontakt mit mir. Sie hatten somit keinerlei Einfluss darauf, ob ich aussteige oder nicht.

Wie definierst Du im Übrigen "sündhaft teuer"?. Ich kann in einem Restaurant für 5€ wie auch für 20€ essen. Kein vernünftiger Mensch würde ohne weiteres Wissen, nur wegen des Preises, das Essen als zu teuer empfinden. Aber ich erkläre gern, warum ich 33€ für ein Training pro Monat bereit bin, zu zahlen: Das Training ist ganz individuell auf meine Ziele und mein Leistungsvermögen ausgerichtet. Ich möchte persönlichen Kontakt (auch hin und wieder telefonisch) zu meinem Trainer haben, weil ich Feedback brauche und es klasse finde, nach so einem Desaster, auch wieder aufgebaut zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Greif oder wie sie alle heißen, mich mit dem witzigen Spruch "Ich habe gesehen, Du warst heute ziemlich lange in Berlin unterwegs. Was war los?" angerufen haben und mich gleich wieder aufgebaut haben. Weil - und da wiederhole ich mich das x-te mal - ich genau weiß, es war nicht das Vernünftigste, was ich heute gemacht habe, brauche ich das nicht noch von meinem Trainer hören. Abgesehen davon, habe ich ihm das natürlich auch gesagt.
Wenn Dir der Spaß 33 Euro im Monat wert ist, dann ist das völlig in Ordnung. Jeder dieser Euro's ist garantiert besser angelegt, als wenn Du ihn in irgendwelchen anderen Blödsinn (rauchen, saufen, etc.) investieren würdest. Und nein, ich kenne das Konzept nicht (richtig), aber ich würde erwarten, dass den dortigen Kunden nicht nur eine entsprechende Fitneß vermittelt wird, sondern auch soviel Vernunft gegeben wird, nicht so einen Scheiß zu machen.

Wenn (wieder) nur ein Läufer tot umfällt bringt das gleich wieder die ganze Marathonkiste als ungesund und sonstwas in Verruf. Und daher nochmals meine Bitte: lass' so einen Scheiß in Zukunft einfach bleiben. Selbst wenn Du beim Debut "gescheitert" wärst - auch hierfür sollte Dein Trainerteam eine Lösung im Paket haben. Aber hierfür bedarf es auch Deiner "Mitarbeit" - der ganze technische Schnickschnack und das ganze Drumherum nützt nix - laufen (und denken) musst Du alleine.

Also: Bleib Gesund - und mach' so einen Scheiß nie wieder!

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Hi Matthias,

hier lesen wahrscheinlich viele Anfänger mit. Wenn wir alle nur begeistert wären, dass Du das Ding doch noch durchgezogen hast, dann werden die es vielleicht bei ähnlichen Beschwerden auch so machen. Irgendwann geht das dann mal schief. Deswegen sollte sich jeder im Vorfeld klarmachen, dass man einen Marathon auch abbrechen darf, ja manchmal sogar muss.
Ich bin zum Glück noch nie in so eine Situation gekommen. Wenn man aber eine solche Geschichte schon mal gelesen hat, fällt es einem dann vielleicht in einer ähnlichen Situation leichter, die richtige Entscheidung zu treffen, nämlich aufzugeben!

Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute für Deinen nächsten Versuch.
Bruno
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Hautlappen hat geschrieben:Wenn Dir der Spaß 33 Euro im Monat wert ist, dann ist das völlig in Ordnung. Jeder dieser Euro's ist garantiert besser angelegt, als wenn Du ihn in irgendwelchen anderen Blödsinn (rauchen, saufen, etc.) investieren würdest. Und nein, ich kenne das Konzept nicht (richtig), aber ich würde erwarten, dass den dortigen Kunden nicht nur eine entsprechende Fitneß vermittelt wird, sondern auch soviel Vernunft gegeben wird, nicht so einen Scheiß zu machen.

Wenn (wieder) nur ein Läufer tot umfällt bringt das gleich wieder die ganze Marathonkiste als ungesund und sonstwas in Verruf. Und daher nochmals meine Bitte: lass' so einen Scheiß in Zukunft einfach bleiben. Selbst wenn Du beim Debut "gescheitert" wärst - auch hierfür sollte Dein Trainerteam eine Lösung im Paket haben. Aber hierfür bedarf es auch Deiner "Mitarbeit" - der ganze technische Schnickschnack und das ganze Drumherum nützt nix - laufen (und denken) musst Du alleine.

Also: Bleib Gesund - und mach' so einen Scheiß nie wieder!
ach wie schön, es geht doch nichts über eine gesunde Polemik bei gleichzeitiger absolter Unkenntnis der Sachlage. :daumen: weiter so. :daumen: Hauptsache klugscheißen.
:hallo:

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Hautlappen hat geschrieben:Wenn Dir der Spaß 33 Euro im Monat wert ist, dann ist das völlig in Ordnung. Jeder dieser Euro's ist garantiert besser angelegt, als wenn Du ihn in irgendwelchen anderen Blödsinn (rauchen, saufen, etc.) investieren würdest. Und nein, ich kenne das Konzept nicht (richtig), aber ich würde erwarten, dass den dortigen Kunden nicht nur eine entsprechende Fitneß vermittelt wird, sondern auch soviel Vernunft gegeben wird, nicht so einen Scheiß zu machen.

Wenn (wieder) nur ein Läufer tot umfällt bringt das gleich wieder die ganze Marathonkiste als ungesund und sonstwas in Verruf. Und daher nochmals meine Bitte: lass' so einen Scheiß in Zukunft einfach bleiben. Selbst wenn Du beim Debut "gescheitert" wärst - auch hierfür sollte Dein Trainerteam eine Lösung im Paket haben. Aber hierfür bedarf es auch Deiner "Mitarbeit" - der ganze technische Schnickschnack und das ganze Drumherum nützt nix - laufen (und denken) musst Du alleine.

Also: Bleib Gesund - und mach' so einen Scheiß nie wieder!
1. Hatte ich vor vier Wochen einen fieberhaften Infekt. Ich durfte nach meinem Trainer und mit meinem absoluten Bedauern (weil ich so heiß war) erst wieder laufen, als ich mich einer gründlichen Untersuchung inkl. EKG unterzogen hatte.

2. Nun lass mal die Kirche im Dorf. Es ist eine Erkältung und keine Lungenentzündung. Man könnte es aber auch ganz anders herum argumentieren. Da ich es durchgehalten habe und ich nicht reanimiert werden musste, sondern anschließend es mir nicht so schlecht ging und heute einigermaßen wieder fit bin, dass ich alles richtig gemacht habe. Um ganz ehrlich zu sein, bin ich nach wie vor verdammt stolz darauf, dass ich durchgekämpft habe. Ich würde es nochmal so machen. Welch eine Ehre Du mir doch zukommen lässt, dass ich in der Lage wäre, die gesamte Marathon-Thematik in Frage stellen zu lassen. Und schön, dass Du nur deshalb Fürsorge empfindest. Ich kenne mein Körper ganz gut.

3. Eine Lösung im Paket? Wie meinst Du das. Es hört sich ziemlich theoretisch an. Außer Boxern, wo der Trainier ein Handtuch werfen kann, hat doch der Trainier bei einem Individualsport keinen Einfluss, dass er den Athleten vom Sport abhalten kann. Ich bin 41 und ziemlich stur. Ich bin mir sicher, ich hätte mir nicht reinreden lassen. Sicher, hätte es andere Lösungen gegeben, wenn ich ausgestiegen werde. Darum gehts doch gar nicht.
Gruß
Matthias


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Eisbergsalat hat geschrieben: Außer Boxern, wo der Trainier ein Handtuch werfen kann, hat doch der Trainier bei einem Individualsport keinen Einfluss, dass er den Athleten vom Sport abhalten kann. Ich bin 41 und ziemlich stur. Ich bin mir sicher, ich hätte mir nicht reinreden lassen.
Siehste - genau das ist doch das Problem... aber ich denke, wir sollten die Diskussion an dieser Stelle jetzt einfach beenden, damit sie nicht noch weiter ausufert. Und an Erwin: kommentier das jetzt nicht auch noch. Eisbergsalat ist vielleicht stur, aber bestimmt nicht dumm. Er kann seine Meinung schon sehr gut alleine vertreten. Deiner Hilfe bedarf es da nun wirklich nicht - zumal Du eh' nicht schnallst, worauf ich hinaus will. :gruebel:

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Eisbergsalat hat geschrieben:2. Herzmuskelentzündung
Meine Schmerzen im Brustbereich konnte ich nun nicht eindeutig zuordnen. Es war aber sicher, dass es nicht Schmerzen am bzw. vom Herzen sind.
Ich bin medizinisch nicht bewandert. Ich denke aber auch nicht, dass eine Herzmuskelentzündung gleich zu bemerken ist. Einen Zusammenhang zu Deinen Schmerzen in der Brust wollte ich jedenfalls nicht herstellen.
Sicher, kann es nach einer Erkältung oder ähnlichem Infekt zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Nur, dann darf keiner jemals während bzw. kurz nach einer Erkältung laufen, sondern sollte sich idealerweise ersteinmal einmal einem EKG unterziehen.
Man kann es auch übertreiben. Es ist aber ein Unterschied, ob man locker joggt oder einen Wettkampf läuft.
Wie schon gesagt, habe ich meine Erkältung als überstanden "angesehen".
Ich zumindest habe auch nicht kritisiert, dass Du gestartet bist.
Mein "Trainerteam" hat mich sicher nicht vorher dazu aufgefordert, bei Schwindel weiter zu laufen.
Natürlich nicht. Ich hätte aber gehofft, dass sie Dir hinterher gesagt hätten, dass Deine Aktion gefährlich und sportlich sinnlos war.

Gruß,

Carsten

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Hallo Matthias,

als ich deinen Bericht gelesen habe, habe ich geschwankt zwischen Entsetzen und Bewunderung.
Zwischen Mitleiden und Ärgern. Zwischen "wie kann man nur so blöd sein" und "wie stur muss man sein, um das durchzuziehen".

Berechtigte Kritik musst du einstecken. Das war wirklich extrem unvernünftig.
Unabhängig davon, wie gut du deinen Körper zu kennen glaubst, hätte das böse enden können.
Deinen ersten Marathon hast du ja nun gefinischt. Beim nächsten kannst du dann, falls du gesundheitlich angeschlagen rein gehen solltest, ja nun beruhigt auf die Stimme der Vernunft hören.
Du willst doch bestimmt noch eine Weile laufend unterwegs sein.

Für mich steht jedenfalls fest:
Möge mir Gott (oder wer auch immer dafür zuständig sein mag) die Weisheit und den Mut geben, in einer solchen Situation auszusteigen.
Ein bißchen Quälen gehört im Wettkampf sicher dazu. Aber bei dir war das gesunde Maß sicher überschritten.

Alles Gute und gute Besserung.

Töffes
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

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Eisbergsalat hat geschrieben:

1. "Vernunft"
Über Vernunft können wir hier ganz ruhig diskutieren. Bitte bedenkt aber, ich habe mich hart auf den Marathon vorbereitet. Beim ersten Marathon auszusteigen heißt auch, dass die Schwelle, beim zweiten Marathon auszusteigen rapide nach unten sinkt. Ich muss Euch doch nicht erzählen, dass bei unserem Sport nicht alles auf die rein sachliche Ebene abläuft. Da ist ein Traum, den will man nicht so einfach aufgeben. Ja, da ist man auch unvernünftig und überlässt auch Emotionen das Handeln. Man ist vollgepumpt mit Hormonen, vom Laufen, von der Stimmung, von der Vorbereitung und na klar auch von den eigenen Erwartungen.



.

Ich möchte noch mal kurz auf das Thema zurückkommen, wer beim ersten Marathon aussteigt, bei dem sinkt die Schwelle beim zweiten Marathon auch erheblich.

Dieses kann ich nicht bestätigen !

Bei meinen ersten Marathon wurden meine Baukrämpfe immer stärker. Ich habe mich dann noch ca. 10 km mit laufen/gehen durchgeschlagen. Bei km 30 war dann aber auch kein gehen mehr möglich. Daher war für mich dort mein Traum beendet. Gewiss vielleicht hätte ich diesen noch finishen können, denn nach ca. 30 min am Straßenrand sitzend ging es mir irgendwann wieder besser. Aber für wie lange? Außerdem war das Teilnehmerfeld dann auch schon ziemlich ausgedünnt - und so hatte ich mir dann den ersten Zieleinlauf nicht vorgestellt. Daher bin ich dann mit der S-Bahn zum Ziel gefahren.

Bei meinen zweiten Marathon war dann dafür der "Druck" umso größer. Ein erneutes "Versagen" kam für nicht in Frage. Ich würde solange weiterlaufen, bis mich zur Not der Besenwagen einholte. Zum Glück kam dieser nie auch nur annähernd in meiner Nähe, obwohl auch dort die letzten km nicht einfach waren.

Nachdem ich jetzt zwei Marathons gefinisht habe, sehe ich das ganze wieder lockerer
Viele Grüße

Petra
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Eisbergsalat hat geschrieben:Beim ersten Marathon auszusteigen heißt auch, dass die Schwelle, beim zweiten Marathon auszusteigen rapide nach unten sinkt.
Ich weiß, daß viele diese Meinung vertreten. Trotzdem halte ich sie, höflich ausgedrückt, für Blödsinn. Ich bin selbst schon aus gesundheitlichen Gründen aus einem Halbmarathon ausgestiegen. Das war eine ganz sachliche Entscheidung, die auf weitere Halbmarathonläufe gar keinen Einfluß hatte.

Gruß
Hendrik

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HendrikO hat geschrieben:Ich bin selbst schon aus gesundheitlichen Gründen aus einem Halbmarathon ausgestiegen. Das war eine ganz sachliche Entscheidung, die auf weitere Halbmarathonläufe gar keinen Einfluß hatte.
Wer aufgibt, wird aber weich im Kopf, Hendrik. :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Stimmt, aber aufgeben und aus guten Gründen aussteigen sind zwei völlig verschiedene Paar Schuh.

Gruß
Hendrik

41
HendrikO hat geschrieben:Stimmt, aber aufgeben und aus guten Gründen aussteigen sind zwei völlig verschiedene Paar Schuh.
:daumen: Gut gesagt! Alles andere würde ja bedeuten, für ein Hobby die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Diese Abwägung sollte für jeden dasselbe Ergebnis haben. Da macht es auch keinen Unterschied, ob man vorher durchgecheckt wurde. Hier hat der Körper dermassen und andauernd während des Rennens mit dem Zaunpfahl gewunken, dass man den Luftzug hier hätte spüren können.

@Eisbergsalat: Verstehe mich nicht falsch. Es war Deine Entscheidung und Du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Deswegen habe ich zum Bericht geschwiegen. Die Huldigungen hier für Deine Härte kann ich nicht nachvollziehen.

Gruß
André

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Hallo,

was ich an dieser ganzen Geschichte nicht verstehe ist folgendes: Für ein so frühes Einknicken gibt es doch in meinen Augen nur 2 Gründe:

1. Du hast viel zu wenig trainiert, warst schlecht vorbereitet. Nach allem, was ich jetzt gelesen habe, ist das nicht der Fall.
2. Du warst körperlich geschwächt. Aber ne simple Erkältung ist m.E. zu wenig, um so einen Einbruch zu erklären.

Ich würde mich auf jeden Fall mal gründlich durchchecken lassen, damit klar ist, ob nicht doch mehr dahinter steht!

Grüße und gute Besserung...
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Ich denke am schlauesten wäre es gewesen den Marathon rechtzeitig abzubrechen, das ganze als Trainingslauf anzusehen und ein paar Wochen später bei guter Gesundheit einen anderen Herbstmarathon mit einer guten Zeit zu finishen.

Von aussen ist sowas aber auch schwierig zu beurteilen und wenn man im Rennen ist, ist die Hemmschwelle zum Aufgeben natürlich gross wenn man sieht dass man es schaffen kann.

Ich hatte bei meinem ersten HM auch vom ersten Meter an Seitenstechen und war deshalb schon ziemlich früh ausgebrannt, habe aber trotzdem versucht meine Pace so gut wie möglich zu halten obwohl es mir bei jedem Schritt schlechter ging. Allerdings sehe ich schon einen Unterschied ob man sich wegen verlassener Kräfte über verbleibende 5-6 Km quält oder ob man sich selbst mit Krankheitszeichen über mehr als 20Km quält.

44
Vielleicht solltest Du Dich fragen, ob Deine Vorbereitung für einen Marathon überhaupt ausreichen war. Was war denn Deine bisher längste Trainingseinheit ? Und mit einer noch nicht ganz auskurierten Erkältung , hättest Du sicherlich noch warten sollen, es gibt doch auch so unzählig viele Marathon-Läufe.
Wobei ich in früheren Jahren auch schon unvernünftig war , da bin ich mit einem vereiterten Zahn gelaufen, würde ich heute nicht mehr machen. In bestimmten Situationen muss man halt erkennen wo seine Grenzen liegen und man sollte auf die Alarmsignale seines Kürpers hören. Doch ich glaube auch Du bist beim nächsten mal schlauer.
Gruß von Stefan : :hallo:

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auch mal dazu sagen...

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Hallo Ihr,
ich wollte mich auch mal zu Wort melden.

Gut, das Ding ist gelaufen, dass es nicht gut war, ist wohl allen klar. Vielleicht sollte man ein bisschen in die Analyse gehen und überlegen, was man für die Zukunft oder generell daraus lernen könnte.

1. Vorbereitung
Meines Erachtens ist Trainingsplanung eine hochwissenschaftliche Angelegenheit und oft genug funktioniert sie auch bei den Profis nicht. Für mich stellt sich die Frage, weshalb man sich als Amateur oder gar Anfänger in die Finger jener dubiosen "Trainer" begibt? Deren Aussagen sind pauschal, halten sich höchstens an zweifelhafte Richtwerte. Individuelle Einflüsse wie familiäre und berufliche Belastungen, Erkrankungen bleibt weitestgehend unberücksichtigt. Trotzdem erhältst Du einen Plan mit strickten Trainingsvorgaben, die sich wohl mehr am Ziel als am Ausgangspunt orientieren. Kein Wunder, wenn dann wegen Überlastung die Infekte kommen... Tainingsausfall... Belastungserhöhung... Überlastung... Infekte... so setzt sich dann die Spirale oft fort.

2. der 1. Marathon
Das Beste am 1. Marathon ist die hinterher garantiert gelaufene Bestzeit. Wieso also überhaupt eine Zielzeit vornehmen?

3. Stressoren
Warum belastet man sich zusätzlich zur enormen Belastung "Marathon" noch mit zusätzlichen Stressoren? Der Garmin... ein sensibles Gerät, dabei weiß ich doch schon bei der Anmeldung, dass am Ende im Ziel 42 km stehen werden. Der Minutenschnitt, den es einzuhalten gilt. Dabei sind ja auch noch Andere auf der Strecke, die behindern. Für den Minutenschnitt brauchts wieder den Garmin, jetzt funktioniert der plötzlich nicht richtig und es ist ja unmöglich, sich ohne Uhr fort zu bewegen!

Deshalb mein Tipp:
Lasst Euch nicht fremdbestimmen. Trainiert nach Eurem Biorhythmus, Eurem Körpergefühl und nach Lust, dann habt ihr einen optimalen Trainingsplan, der noch dazu Spaß macht. Lasst die Uhr weg, oder macht Euch zumindest nicht zu deren Sklaven. (ein 6er-Schnitt lässt sich auch im Kopf rechnen und kontrollieren. Und ein wenig rechnen beim Laufen lenkt dazu noch ab) Lasst die Ziele, denn das Ergebnis kommt von selbst. Dann habt ihr Laufspass pur. Denn alles andere schafft Abhängigkeiten.

Das klingt vielleicht gerade etwas abgehoben, das solls aber nicht sein. Eher ein kleiner Denkanstoß

Dieter

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laufkultur hat geschrieben:
1. Vorbereitung
Meines Erachtens ist Trainingsplanung eine hochwissenschaftliche Angelegenheit und oft genug funktioniert sie auch bei den Profis nicht. Für mich stellt sich die Frage, weshalb man sich als Amateur oder gar Anfänger in die Finger jener dubiosen "Trainer" begibt? Deren Aussagen sind pauschal, halten sich höchstens an zweifelhafte Richtwerte. Individuelle Einflüsse wie familiäre und berufliche Belastungen, Erkrankungen bleibt weitestgehend unberücksichtigt. Trotzdem erhältst Du einen Plan mit strickten Trainingsvorgaben, die sich wohl mehr am Ziel als am Ausgangspunt orientieren. Kein Wunder, wenn dann wegen Überlastung die Infekte kommen... Tainingsausfall... Belastungserhöhung... Überlastung... Infekte... so setzt sich dann die Spirale oft fort.
was du so alles weißt..... Schon erstaunlich. Du solltet dir vllt. eine neue Kristallkugel besorgen. Besser wär das. :daumen: ganz bestimmt.

:winken:
der dicke Elch

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laufkultur hat geschrieben:Hallo Ihr,
ich wollte mich auch mal zu Wort melden.

Gut, das Ding ist gelaufen, dass es nicht gut war, ist wohl allen klar. Vielleicht sollte man ein bisschen in die Analyse gehen und überlegen, was man für die Zukunft oder generell daraus lernen könnte.

1. Vorbereitung
Meines Erachtens ist Trainingsplanung eine hochwissenschaftliche Angelegenheit und oft genug funktioniert sie auch bei den Profis nicht. Für mich stellt sich die Frage, weshalb man sich als Amateur oder gar Anfänger in die Finger jener dubiosen "Trainer" begibt? Deren Aussagen sind pauschal, halten sich höchstens an zweifelhafte Richtwerte. Individuelle Einflüsse wie familiäre und berufliche Belastungen, Erkrankungen bleibt weitestgehend unberücksichtigt. Trotzdem erhältst Du einen Plan mit strickten Trainingsvorgaben, die sich wohl mehr am Ziel als am Ausgangspunt orientieren. Kein Wunder, wenn dann wegen Überlastung die Infekte kommen... Tainingsausfall... Belastungserhöhung... Überlastung... Infekte... so setzt sich dann die Spirale oft fort.



Deshalb mein Tipp:
Lasst Euch nicht fremdbestimmen. Trainiert nach Eurem Biorhythmus, Eurem Körpergefühl und nach Lust, dann habt ihr einen optimalen Trainingsplan, der noch dazu Spaß macht. Lasst die Uhr weg, oder macht Euch zumindest nicht zu deren Sklaven. (ein 6er-Schnitt lässt sich auch im Kopf rechnen und kontrollieren. Und ein wenig rechnen beim Laufen lenkt dazu noch ab) Lasst die Ziele, denn das Ergebnis kommt von selbst. Dann habt ihr Laufspass pur. Denn alles andere schafft Abhängigkeiten.

Das klingt vielleicht gerade etwas abgehoben, das solls aber nicht sein. Eher ein kleiner Denkanstoß

Dieter
Hallo Dieter,

warum meinst, du dass die Trainer, von denen Du hier sprichst, nicht Deine individuellen Einflüsse beachten, im Gegensatz zu "normalen" Trainingsplänen sind es Menschen, mit denen man sprechen kann und denen man die individuellen Gegebenheiten schildern kann und die dann daraus versuchen das Beste zu machen. Aber trotzdem kann der Trainer nicht in den Körper des einzelnen rein hören und weiss nicht, ob der Infekt wirklich komplett weg ist.

Ich denke, dass ein Trainer teilweise sogar besser weiss, wie man nach einem Infekt wieder anfängt zu trainieren und fremdbestimmt ist man dadurch auch noch lange nicht. Man hat nur jemand an der Seite, der einfach schon ein bisschen mehr Erfahrung in der Trainingsplanung hat und das empfinde ich nicht als fremdbestimmt oder als wäre ich deren Sklavin.
Außerdem sollte das jeder selber entscheiden, ob er alles alleine machen will oder eben den Rat und auch den Plan eines Trainer nutzt.

48
Queixada hat geschrieben:Hallo Dieter,

warum meinst, du dass die Trainer, von denen Du hier sprichst, nicht Deine individuellen Einflüsse beachten, im Gegensatz zu "normalen" Trainingsplänen sind es Menschen, mit denen man sprechen kann und denen man die individuellen Gegebenheiten schildern kann und die dann daraus versuchen das Beste zu machen. Aber trotzdem kann der Trainer nicht in den Körper des einzelnen rein hören und weiss nicht, ob der Infekt wirklich komplett weg ist.

Ich denke, dass ein Trainer teilweise sogar besser weiss, wie man nach einem Infekt wieder anfängt zu trainieren und fremdbestimmt ist man dadurch auch noch lange nicht. Man hat nur jemand an der Seite, der einfach schon ein bisschen mehr Erfahrung in der Trainingsplanung hat und das empfinde ich nicht als fremdbestimmt oder als wäre ich deren Sklavin.
Außerdem sollte das jeder selber entscheiden, ob er alles alleine machen will oder eben den Rat und auch den Plan eines Trainer nutzt.
:daumen: :daumen: :daumen:

ich kann dir nichtmals sagen, vor wie vielen Schnapsideen mich die beiden bewahrt haben, aber es waren VIELE wirklich viele. :nick:

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laufkultur hat geschrieben: 1. Vorbereitung
Meines Erachtens ist Trainingsplanung eine hochwissenschaftliche Angelegenheit und oft genug funktioniert sie auch bei den Profis nicht. Für mich stellt sich die Frage, weshalb man sich als Amateur oder gar Anfänger in die Finger jener dubiosen "Trainer" begibt? Deren Aussagen sind pauschal, halten sich höchstens an zweifelhafte Richtwerte. Individuelle Einflüsse wie familiäre und berufliche Belastungen, Erkrankungen bleibt weitestgehend unberücksichtigt. Trotzdem erhältst Du einen Plan mit strickten Trainingsvorgaben, die sich wohl mehr am Ziel als am Ausgangspunt orientieren. Kein Wunder, wenn dann wegen Überlastung die Infekte kommen... Tainingsausfall... Belastungserhöhung... Überlastung... Infekte... so setzt sich dann die Spirale oft fort.
Sehe ich genauso, deshalb habe ich mich ja nicht an dubiose sondern, sondern gute Trainier gewandt. Meine bisherigen Erfolge geben dem Trainingskonzept auch vollständig recht. Mir ist es schon in anderen Beiträgen aufgefallen: Es werden schwere Geschütze (wie das Wort "dubios") aufgefahren und dann folgt absolut keine sachliche Begründung. Alles was ein Trainer an Referenzen haben sollte, weist JKRUNNING auf. Wenn Du anderer Meinung bist, dann teile das bitte FUNDIERT mit. 95% der Marathonläufer (insbesondere Debütanten) richten sich nach Fachbüchern (Steffny usw.). Dagegen ist ein Online-Training mit persönlichem Kontakt doch fast grenzenlos individuell. Wie kommst Du darauf, dass berufliche Belastungen, Erkrankungen usw. nicht berücksichtigt werden. Genau deshalb bin ich doch bei JKRUNNING, weil eben diese ganzen "Randbedingungen" berücksichtigt werden. Also: Wenn Du etwas kritisierst, informiere Dich erstmal. Das ist ansonsten in der Diskussion echt unfair mir gegenüber. Wenn Du Vorbehalte hast, aber nicht genügend Wissen darüber, stelle hier die Fragen oder direkt bei JKRUNNING.
laufkultur hat geschrieben: 2. der 1. Marathon
Das Beste am 1. Marathon ist die hinterher garantiert gelaufene Bestzeit. Wieso also überhaupt eine Zielzeit vornehmen?
Sorry, aber absolute leere Phrase in der Praxis. Nehmen wir einmal an, man nimmt sich absolut keine Zielzeit vor, wie Du es vorschlägst. In der Theorie käme man dann irgendwann an. Völlig richtig. Zigtausende Marathonläufer (und insbesondere Debütanten) wollen jedoch schon gern wissen, wie schnell sie sie die ersten km und auch die restlichen laufen sollen, damit sie nicht bei km 32 einbrechen bzw. am Ende denken "Ui. ich hätte ja noch locker 30 km laufen können". Also bedarf es einer Pace (min/km). Da kannst Du wohl kaum anderer Meinung sein. Und nun multipliziere mal diese Zahl mit 42,195. Was hast Du dann? Genau eine Minutenzahl für den gesamten Marathon. Ein Narr, der diese als Zielzeit bezeichnet.
laufkultur hat geschrieben: 3. Stressoren
Warum belastet man sich zusätzlich zur enormen Belastung "Marathon" noch mit zusätzlichen Stressoren? Der Garmin... ein sensibles Gerät, dabei weiß ich doch schon bei der Anmeldung, dass am Ende im Ziel 42 km stehen werden. Der Minutenschnitt, den es einzuhalten gilt. Dabei sind ja auch noch Andere auf der Strecke, die behindern. Für den Minutenschnitt brauchts wieder den Garmin, jetzt funktioniert der plötzlich nicht richtig und es ist ja unmöglich, sich ohne Uhr fort zu bewegen!
Es stimmt schon, ich bin viel zu sehr abhängig vom Garmin. Ich habe schon öfters bemerkt, dass mir mein Tempo-Gefühl ziemlich abhanden gekommen ist. Es ist genauso, seit ich ein Handy habe und meine Nummern speichere, habe kaum noch Nummern im Kopf. Ich werde in Zukunft öfters mal den Garmin zuhause lassen und nur auf die Uhr schauen, wenn ich loslaufe und wenn ich wieder da bin. So kann ich mein Tempo kontrollieren und das Tempogefühl wieder trainieren. Bei einer größeren Laufveranstaltung ist as aber ein sehr nützliches Instrument, dass mir hilft und in der Regel keinen Stress verursacht. Auf jeden Fall werde ich den auch zukünftig bei jeder Laufveranstaltung benutzen. Im Übrigen ist es das erste Mal, das er solche Anstalten gemacht hat. Also als "sensibel" würde ich ihn nicht betrachten. Vielleicht haben aber andere Erfahrungen gemacht, wie Du sie schilderst.
laufkultur hat geschrieben: Deshalb mein Tipp:
Lasst Euch nicht fremdbestimmen. Trainiert nach Eurem Biorhythmus, Eurem Körpergefühl und nach Lust, dann habt ihr einen optimalen Trainingsplan, der noch dazu Spaß macht. Lasst die Uhr weg, oder macht Euch zumindest nicht zu deren Sklaven. (ein 6er-Schnitt lässt sich auch im Kopf rechnen und kontrollieren. Und ein wenig rechnen beim Laufen lenkt dazu noch ab) Lasst die Ziele, denn das Ergebnis kommt von selbst. Dann habt ihr Laufspass pur. Denn alles andere schafft Abhängigkeiten.
Einerseits bezeichnest Du Marathontraining als sehr hochwissenschaftlich, andererseits empfiehlst Du nach Körpergefühl und nach Lust zu trainieren. Eine Methode, die meines Erachtens gerade bei Debütanten bei einem Marathon gründlich in die Hose gehen kann. Wie soll ein Läufer ohne Marathonerfahrung das Gefühl für einen Marathontrainingsplan aufbringen? Ja der gute alte Biorhythmus....Sorry, dieses ist mir bei einem Marathontraining dann doch zu spirituell.
Gruß
Matthias


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Eisbergsalat hat geschrieben:Sehe ich genauso, deshalb habe ich mich ja nicht an dubiose sondern, sondern gute Trainier gewandt. Meine bisherigen Erfolge geben dem Trainingskonzept auch vollständig recht. Mir ist es schon in anderen Beiträgen aufgefallen: Es werden schwere Geschütze (wie das Wort "dubios") aufgefahren und dann folgt absolut keine sachliche Begründung. Alles was ein Trainer an Referenzen haben sollte, weist JKRUNNING auf. Wenn Du anderer Meinung bist, dann teile das bitte FUNDIERT mit. 95% der Marathonläufer (insbesondere Debütanten) richten sich nach Fachbüchern (Steffny usw.). Dagegen ist ein Online-Training mit persönlichem Kontakt doch fast grenzenlos individuell. Wie kommst Du darauf, dass berufliche Belastungen, Erkrankungen usw. nicht berücksichtigt werden. Genau deshalb bin ich doch bei JKRUNNING, weil eben diese ganzen "Randbedingungen" berücksichtigt werden. Also: Wenn Du etwas kritisierst, informiere Dich erstmal. Das ist ansonsten in der Diskussion echt unfair mir gegenüber. Wenn Du Vorbehalte hast, aber nicht genügend Wissen darüber, stelle hier die Fragen oder direkt bei JKRUNNING.
naja, dafür ists jetzt wohl doch ziemlich in die Hose gegangen, oder habe ich was falsch gelesen. Meintest Du mit "bisherige Erfolge" Deine früheren Marathons? :confused:
Eisbergsalat hat geschrieben:Sorry, aber absolute leere Phrase in der Praxis. Nehmen wir einmal an, man nimmt sich absolut keine Zielzeit vor, wie Du es vorschlägst. In der Theorie käme man dann irgendwann an. Völlig richtig. Zigtausende Marathonläufer (und insbesondere Debütanten) wollen jedoch schon gern wissen, wie schnell sie sie die ersten km und auch die restlichen laufen sollen, damit sie nicht bei km 32 einbrechen bzw. am Ende denken "Ui. ich hätte ja noch locker 30 km laufen können". Also bedarf es einer Pace (min/km). Da kannst Du wohl kaum anderer Meinung sein. Und nun multipliziere mal diese Zahl mit 42,195. Was hast Du dann? Genau eine Minutenzahl für den gesamten Marathon. Ein Narr, der diese als Zielzeit bezeichnet.
Mein erster Marathon war ein alpiner Marathon, ich hatte keine Ahnung, wie schnell ich den laufen kann und schon gar keine Vorstellung vom Kilometerschnitt. Ich habe mir einfach immer nur Reserven aufgehoben. Also keine leere Phrase. Eher eine Frage der Herangehensweise!

p.s.: hätte schon nach einigen Marathons noch locker 30 km weiter laufen können
Eisbergsalat hat geschrieben:Es stimmt schon, ich bin viel zu sehr abhängig vom Garmin. ... Also als "sensibel" würde ich ihn nicht betrachten.
Mir gings nur darum, dass man sich auf die Technik konzentriert, verlässt und dann letztendlich zusätzlich nervös machen lässt, wenn was nicht klappt. Die Technik an sich wollte ich nicht kritisieren.
Eisbergsalat hat geschrieben:Einerseits bezeichnest Du Marathontraining als sehr hochwissenschaftlich, andererseits empfiehlst Du nach Körpergefühl und nach Lust zu trainieren. Eine Methode, die meines Erachtens gerade bei Debütanten bei einem Marathon gründlich in die Hose gehen kann. Wie soll ein Läufer ohne Marathonerfahrung das Gefühl für einen Marathontrainingsplan aufbringen? Ja der gute alte Biorhythmus....Sorry, dieses ist mir bei einem Marathontraining dann doch zu spirituell.
Ich betrachte das leistungssportliche Marathontraining schon als hochwissenschaftlich, doch bei Haile gings darum, dass er mit ner 2:56 min. Weltrekord läuft und ner 2:57 min. scheitert. In den Breitengraden ab 3:00 Std. (mal als Grenze aus der Luft gegriffen) kann man wohl sehr gut ohne Trainingsplan auskommen. Ich hatte noch nie einen konkreten Trainingsplan, höchstens ein Ziel vor Augen, laufe, wann und wie es mir Spaß macht, z.B. lange, wenns Wetter passt und ich Zeit habe, ne schnellere Runde, wenns regnet und ich Lust auf Laufen habe und lasse die geplante Einheit einfach ausfallen, wenn mir nicht danach ist. Was hat das Ganze mit "spirituell" zu tun?

Übrigens hatte ich hier nicht vor, irgendjemand anzuzweifeln, zu kritisieren. Mir gings nur um den Denkanstoß, welchen Zwängen wir uns in unserer Freizeit unterwerfen, wer alles Einfluss auf uns nimmt. Ein wenig mehr Purismus machts evtl. leichter...

Ciao ihr... :winken:
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