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Endlich wieder Marathon-Feeling!

Endlich wieder Marathon-Feeling!

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Die Aussage im Thema war die Hauptsache und zugleich das Positivste an meinem Brombachsee-Marathon 2008. Die Zeit war es leider nicht: 2:56 Stunden - vor zwei Jahren sauste ich elf Minuten schneller um die Seen. Allerdings war der Brombachsee-Marathon 2006 auch mein letzter Marathon bis zum 21.09.2008.
Die elf Minuten verlor ich nicht am Tag des Marathons, sondern in den drei Wochen davor. Wegen meiner Tractuszerrung musste ich fast alle Einheiten auf das Ergometer verlegen. Und die Schmerzen, die ich sogar beim Gehen spürte, waren meiner Motivation nicht förderlich. Wenn mein Arzt mir nicht befohlen hätte, den Marathon zu laufen - ich wäre wahrscheinlich nicht angetreten. Im Grunde wollte ich in den Tagen davor nur noch, dass alles vorbei geht, ich zählte sogar die Stunden bis zur Erlösung. Kein Vergleich zu meinen bisherigen Marathons, als ich auf den großen Tag hinfieberte. Aber als ich am Tag vor dem Lauf in Pleinfeld aus dem Zug stieg, prickelte es doch etwas. Abends las ich noch meine Erzählung von Caesars Marathon, ab da war ich endgültig voll konzentriert (oder fokussiert, um an einen gewesenen FCN-Trainer zu erinnern). Denn wie sagte schon Pheidippides: Der Wille ist der Weg zum Sieg.
Auf dem Hauptdamm fiel der Startschuss, es hatte vielleicht gerade mal zehn Grad und graue Wolken verdeckten den Himmel. Mein Tractus verhielt sich ruhig, und so kämpfte ich gegen den 4er-Schnitt, auf den ersten zehn Kilometern gewann ich diesen Kampf noch, beim Halbmarathon war ich mit 1:25 Stunden knapp im Rückstand. Ich befand mich zu dieser Zeit auf dem 5. Platz, mit dem 6. im Schlepptau. Zu Beginn der zweiten Runde um den Kleinen Brombachsee fühlte ich mich gut; ich war zuversichtlich, den 5. Platz halten zu können. Doch gegen Ende der Runde, bei Km 30, fingen beide Oberschenkel an zu protestieren. Logisch: Ich konnte in meiner Vorbereitung keinen einzigen 30-Km-Lauf absolvieren und selbst eine 3-Stunden-Ergometereinheit kann einen 30-Km-Lauf nicht ersetzen. Deshalb hatte ich vollstes Verständnis für meine Oberschenkelmuskulatur. Aber ich hatte kein Einsehen mit ihr. Schritt für Schritt zwang ich meine Beine Richtung Ziel.

Die Schmerzen wurden immer stärker, jederzeit rechnete ich mit einem Krampf, ich wurde noch von drei Läufern überholt. Trotzdem: Die letzten Kilometer waren die schönsten. Es war der Tunnel, den ich die letzten zwei Jahre seit meinem letzten Marathon vermisst habe. Ein Marathon ist eben etwas völlig anderes als ein Halber. Und wegen diesem Gefühl werde ich den Marathon in guter Erinnerung behalten.
In guter Erinnerung bleiben werden mir auch die aus meiner Sicht reibungslose Organisation und die vielen engagierten Helfer an den Verpflegungsstellen. Auch an der Strecke war stimmungs- und zuschauermäßig mehr los als vor zwei Jahren. Ey Marathonläufer! Ich weiß, ihr wollt alle in Berlin laufen, oder in Frankfurt, Hamburg, New York, London, Boston, Chicago. Aber kommt doch erst einmal an den Brombachsee!

Das größte Hindernis erwartete mich nach dem Lauf: Das Zimmer in meiner Pension lag im ersten Stock. Wären die Treppenstufen drei Zentimeter höher gewesen, ich wäre nicht hinaufgekommen.

Fazit: Der Wille war da, doch im Gegensatz zu Spiridon war ich nicht top-trainiert.

Fast hätte ich es vergessen: In Sachen Altersklasse hatte ich mal wieder Glück: Keiner der sieben vor mir platzierten Läufer war zwischen 30 und 35 Jahren alt, also bekam ich auf der Siegerehrung einen hübschen Gedenkstein.
Großer Sport fängt da an, wo gute Gesundheit aufhört.

Marathon: 2:43 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
Halbmarathon: 1:18:09 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
(fast) 10 Km: 34:58 (24.05.2009)

Marathon-Jahresbestzeit 2010: 2:44:48
Sieg beim LGA-Indoor Marathon 2011

Marathonstorch-Homepage - alles über den zweiten Marathon der Geschichte :D

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Angesichts der Vorbereitung und der fehlenden Langen ist das ja noch eine Topzeit, Gratulation! Mit richtiger Vorbereitung klappt's dann auch wieder mit dem Gedenkstein nicht nur in der Altersklassenwertung.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Die fehlenden Langen habe ich tatsächlich gespürt: Ich hatte den Marathon noch eine Woche später in den Beinen, ganz anders als vor zwei Jahren bei meiner Bestzeit in Rom: Da war ich top-vorbereitet, deshalb hatte ich danach nur etwas schwere Beine, ein paar Stunden nach dem Marathon bin ich schon wieder durch die Stadt spaziert.
Großer Sport fängt da an, wo gute Gesundheit aufhört.

Marathon: 2:43 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
Halbmarathon: 1:18:09 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
(fast) 10 Km: 34:58 (24.05.2009)

Marathon-Jahresbestzeit 2010: 2:44:48
Sieg beim LGA-Indoor Marathon 2011

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