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Schienbeinschmerzen durch Fehlstellung?

Schienbeinschmerzen durch Fehlstellung?

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Ich habe neuerding Schmerzen an bd. Schienbeinen bzw. grenzt ans Schienbein eine Sehne. Ich vermute die Sehne reibt sich am Schienbeinknochen (bei Fuß rauf/runter Bewegungen spür ich es am besten). Deutet das beim laufen auf irgenteine Fehlstellung oder sowas hin? Oder hat da jeder Schmerzen wenn er überlastet?
Danke
Gruß dorphin

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dorphin hat geschrieben:Ich habe neuerding Schmerzen an bd. Schienbeinen bzw. grenzt ans Schienbein eine Sehne. Ich vermute die Sehne reibt sich am Schienbeinknochen (bei Fuß rauf/runter Bewegungen spür ich es am besten). Deutet das beim laufen auf irgenteine Fehlstellung oder sowas hin? Oder hat da jeder Schmerzen wenn er überlastet?
Danke
Gruß dorphin
Ich glaube nicht, dass an einer Fehlstellung liegt, sondern, dass es ein Hinweis auf eine Überlastung ist. die sehr schmerzhaft und langwierig werden kann.
Tipp: Trainingsunterbrechung und evtl. sogar einen Arzt aufsuchen, der dir wahrscheinlich einen Zinkleinenverband für einige Wochen anlegen lassen wird.
Damit ist nicht zu spaßen, weiß

gadelandrunner

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Hi,

mich haben in meiner Vorbereitung auf meinen ersten Halbmarathon auch übelste Schienbeinschmerzen terrorisiert. Das war nicht mehr lustig. Nach einer Intervalleinheit hatte ich das Gefühl, mir schneidet da unten jemand mit dem Teppichmesser im Bein rum. Ich habe dann folgendes gemacht.

- Totale Laufpause für fast zwei Wochen
- Schienbeine kühlen
- Schienbeine heiss baden
- Schienbeine mit Eiswürfel massieren
- Voltarencreme aufgetragen (Dürfte bei einer Knochenhautreizung aber nicht so viel bringen, da die Creme nicht zum Knochen durchdringt. Zumindest habe ich das aufgeschnappt)
- Viel Schlaf
- positiv denken
- Waden dehnen


Nachdem ich dann die Hoffnung auf eine Teilnahme am Halbmarathon in Brüssel aufgegeben hatte, habe ich am Mittwoch vor dem Wettkampf noch mal einen Testlauf gewagt. Meine Schmerzen waren komplett verschwunden. So konnte ich 10km laufen ohne Beschwerden. Den Wettkampf habe ich dann mitgemacht und auch dort hatte ich überhaupt keine Beschwerden. Manchmal ist der Körper schon rätselhaft. Hat mich natürlich gefreut, aber ehrlich gesagt hatte ich das bei mir auf überlastung zurückgeführt und spätestens auf der zweiten Hälfte des Halbmarathons mit erneuten Schmerzen gerechnet. Bei mir war es wohl doch nicht ganz so schlimm, so dass die Pause zur Regeneration gereicht hat.

Wünsche dir, dass du schnell wieder beschwerdefrei Laufen kannst.

greetz
Jan
http://www.coriphaeus.com

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HM (Premiere) - 2:18:44 am 5.10.2008 in Brüssel

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Oh ach das kann schlimmer werden? :kruecke: Da werf ich mir doch morgen früh gleich mal ne Diclo ein....
Ich versteh das nicht, soviel lauf ich doch garnicht, andere rennen jeden Tag da draussen rum und laufen doppelt so weit wie ich und die kriegen nix! :sauer: :motz: :confused:

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dorphin hat geschrieben:Oh ach das kann schlimmer werden? Da werf ich mir doch morgen früh gleich mal ne Diclo ein....
Ich versteh das nicht, soviel lauf ich doch garnicht, andere rennen jeden Tag da draussen rum und laufen doppelt so weit wie ich und die kriegen nix!
Hallo dorphin,

tolle Reaktion: Pillen einwerfen statt nachdenken. Was du da spürst ist (vermutlich) ein beginnendes sogenanntes vorderes Schienbeinkantensyndrom. Dafür gibt es mehrere Erklärungen von denen Überlastung in Folge unsystematischen Trainings die wahrscheinlichste ist. Darüber hinaus kann es an den Schuhen liegen, an einem muskulären Ungleichgewicht, Fehlern in der Laufbewegung, sogar an einem unerkannten Senk-Spreizfuß. Und selbstverständlich können mehrere dieser Einflüsse gemeinsam am Werk sein.

Denk nach, was an deinem Training falsch sein könnte. Außer dem Umfang gibt es noch mehr Kriterien, die zu bedenken sind. Zu schnell, zu wenig Erholung nach einem Lauf, nicht aufgewärmt, usw.

Wenn nach entsprechenden Änderungen - als Sofortmaßnahme natürlich eine Reduzierung des Trainings - die Beschwerden nicht verschwinden, geht kein Weg an der Praxis eines Orthopäden vorbei. Zweierlei geht gar nicht: Ignorieren oder unspezifisch Pillen einschmeißen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo, bei solchen Beschwerden ist Diclofenac, neben Kälteanwendungen, das Mittel der Wahl! Entzündungshemmend, abschwellend, schmerzlindernd....Ich schmeiße mir hier nichts "unspezifisch" ein! :baeh:

Zur Ursache, ich vermute jetzt das es eine normale Überlastung ist, hier im Taunus kann ich nur Bergläufe machen und bei den letzten drei Läufen hatte ich das Tempo angezogen um meine Kondition mal ein bisschen zu steigern. Das war dann wohl schon zuviel. :sauer: Allerdings mache ich immer mind. einen Tag Pause. Laufe nur 8-10KM, alle zwei Wochen auchmal langsame 15KM. Mir kommt das garnicht zuviel vor!?
Ich trage Einlagen vom Orthopäden und 150€ teure Asics Laufschuhe. Ich denke das werde ich trotzdem nochmal überprüfen lassen.....
Bei Lidl gibts gerade Kühlbandagen, ich glaub ich hol mir jetzt ein paar davon. :D

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Was Udo Dir wohl aber am ehesten mitteilen wollte: hör auf Deinen Körper und pausiere bis Du OHNE Pillchen KEINE Schmerzen mehr hast!

Die Pillchen lassen einem schnell wieder gut gehen, dass Du schnell wieder 8km läufts und schnell eine dauerhafte Knochenhautentzündung riskierst.
Und wenn Du es erst mal richtig dicke hast, sind 4 Monate Totalpause nichts!

LG

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Flitzi-Lupinchen hat geschrieben:Was Udo Dir wohl aber am ehesten mitteilen wollte: hör auf Deinen Körper und pausiere bis Du OHNE Pillchen KEINE Schmerzen mehr hast!

Die Pillchen lassen einem schnell wieder gut gehen, dass Du schnell wieder 8km läufts und schnell eine dauerhafte Knochenhautentzündung riskierst.
Und wenn Du es erst mal richtig dicke hast, sind 4 Monate Totalpause nichts!

LG
Ich machs aber so: Ich höre auf meinen Körper, pausiere und schmeiß mir ne Pille rein! Habe ja nirgends geschrieben das ich mir ne Pille reinwerfe damit ich gleich wieder laufen kann. :tocktock:

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Ich hatte auch immer wieder Probleme mit den Schienbeinen!

Echt total frustrierend, wenn der Rest des Körpers deutlich längere Distanzen bewältigen würde, die Schmerzen in den Schienbeinen einen aber zur Aufgabe zwingen bzw. dazu zwingen, den Trainingsumfang zu reduzieren.... :sauer:

Langsam habe ich jetzt endlich meine Probleme besiegt - mein Lösungsweg:

1.) Distanzen nur ganz langsam steigern
2.) Dehnprogramm nach jedem Lauf - vor allem die Wadenmuskulatur
2.) Nach jedem Lauf die Schienbeine mit Eis kühlen (ca. 20-30min)
3.) Dolobene Sportgel 2 x täglich
4.) Nächster Lauf erst, wenn die Schmerzen im Alltag (zumindest fast) verschwunden sind!!!

Auch wenn dadurch immer wieder 2-4 Tage Laufpause notwendig sind! Das Ganze darf einen bestimmten Grad der Entzündung/Reizung nie übersteigen, sonst dauert es dann schnell sehr lange bis zum Abklingen der Beschwerden.
Ist auf alle Fälle ein sehr schmaler Grat, im Zweifelsfall immer lieber noch einen Tag pausieren!

Ist echt mühsam, aber wenn man hier wirklich konsequent bleibt, führt es zum Erfolg.

Ich habe bereits mehrere Male komplett mit der Lauferei aufgehört, weil ich davon überzeugt war, dass ich aufgrund meiner Fehlstellung (Knick-, Senk- und Spreizfuss) trotz Sporteinlagen einfach nicht für's Laufen geeignet bin!

Aber diesmal bin ich auf dem richtigen Weg, laufe bereits 30km pro Woche und das seit kurzem OHNE Beschwerden! :D
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:daumen: Mein Laufblog: http://www.runningchris.at :hallo:

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Hallo dorphin,
dorphin hat geschrieben:Ich trage Einlagen vom Orthopäden und 150€ teure Asics Laufschuhe. Ich denke das werde ich trotzdem nochmal überprüfen lassen.....
es drängt sich der Verdacht auf, die Probleme könnten genau darin ihre Ursache haben.
runningchris hat geschrieben:Ich habe bereits mehrere Male komplett mit der Lauferei aufgehört, weil ich davon überzeugt war, dass ich aufgrund meiner Fehlstellung (Knick-, Senk- und Spreizfuss) trotz Sporteinlagen einfach nicht für's Laufen geeignet bin!
Sowas sollte man muskulär in den Griff bekommen. So eine Überbeweglichkeit ist ja keine Krankheit (es sei denn, sie ist extrem ausgeprägt) und muß einen nicht vom Laufen abhalten.

Grüße vom (ebenfalls tw. überbeweglichen)
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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runningchris hat geschrieben:
1.) Distanzen nur ganz langsam steigern
2.) Dehnprogramm nach jedem Lauf - vor allem die Wadenmuskulatur
2.) Nach jedem Lauf die Schienbeine mit Eis kühlen (ca. 20-30min)
3.) Dolobene Sportgel 2 x täglich
4.) Nächster Lauf erst, wenn die Schmerzen im Alltag (zumindest fast) verschwunden sind!!!
Dem kann ich nur zustimmen, empfehlen kann ich zusätzlich noch:
- Wechselduschen nach dem Lauf zur Durchblutungsförderung
- Krafttraining und Stabilistationstraining für die Beine/Wade
- Intensität aus den Trainingseinheiten nehmen
- ganz wichtig: gescheites Ein- und besonders Auslaufen

Außerdem habe ich noch meine Ernährung umgestellt alles zusammen hat dazu geführt das ich nach 3-4 Jahren Leidenszeit nun seit 1 Jahr beschwerdefrei bin und Umfänge laufen kann von denen ich vor Jahren nur träumen konnte.

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Ich hatte dieses Jahr auch leichte Schienbeinschmerzen. Ursache war, dass ich nach langer Verletzungspause zu schnell auf 80 Km / Woche gesteigert habe. Ich habe dann den Laufumfang auf 50 Km reduziert und keine schnellen Läufe gemacht, dafür ein Mal die Woche eine lange Radtour von 3 – 6 Stunden. Nach diesen Touren bin ich noch eine halbe Stunde ausgelaufen. So konnte ich meine Grundlagenausdauer gut erhalten. Als die Schmerzen weg waren, habe ich mich dann beim langsamen Dauerlauf Stück für Stück wieder an die 2-Stunden-Marke herangepirscht, indem ich jede Woche um 10 Minuten gesteigert habe (1:30, 1:40, 1:50, 2:00). Als ich die zwei Stunden geknackt hatte, machte ich noch ein paar schnelle Läufe. Das hat gereicht, um fast wieder meine Halbmarathon-Bestzeit zu laufen (1:18:55).

Wie gesagt: Ich hatte nur leichte Schmerzen. Bei starken Schmerzen dürfte es mit einer Reduzierung des Trainings nicht getan sein.
Großer Sport fängt da an, wo gute Gesundheit aufhört.

Marathon: 2:43 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
Halbmarathon: 1:18:09 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
(fast) 10 Km: 34:58 (24.05.2009)

Marathon-Jahresbestzeit 2010: 2:44:48
Sieg beim LGA-Indoor Marathon 2011

Marathonstorch-Homepage - alles über den zweiten Marathon der Geschichte :D

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Vielen Dank für die vielen Tipps! Scheint ja ne richtige Läuferkrankheit zu sein, dabei dachte ich laufen wäre so gesund...! :confused: :D
Also wieder bei 0 anfangen und noch langsamer steigern, hoffentlich wirds mir nicht langweilig :abwarten: . Schienbeine schmerzen kaum noch ich denke mal nächste Woche kann ich wieder ein Ründchen wagen.
Gruß dorphin :winken:
Gesperrt

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