Auswahl an Veranstaltungen gab's am langen Wochenende ja genügend, nur den Zirkus in Köln wollte ich mir auf keinen Fall antun.
Also bin ich Sonntag morgens bei strömendem Regen 215 km nach Holland, Nähe Utrecht, gefahren um an einem Troisdorf-ähnlichen 6-Stundenlauf auf einer 4.846 m langen Runde teilzunehmen.
Die Runde startet am Clubhaus des AV Amersfoort Triathlon, führt sehr schön durch eine bewaldete Dünenlandschaft und ist nicht ganz flach, wie man vielleicht erwarten könnte. Ca. 3/4 geht's auf so einer Art Wanderweg auf Kies und Sand dahin, der Rest ist ein betonierter Fahrradweg, der letzte Schlenker zurück zum Klubhaus hat Cross-Charakter. Dieses Stück wird während des Laufes immer schwerer, weil der stetig stärker werdende Regen einen kleinen Anstieg in eine glitschige Schlammstrecke verwandelt. Dafür kann man die Schuhe dann auf dem folgenden ca. 100 Meter langen Wiesenstück, welches mehr und mehr im Wasser versink, wieder gereinigt bekommen
.Die ersten ca. 90 Minuten bin ich mit einem sehr netten 100-Marathon Club Mitglied unterwegs – Deutsche sind unter den knapp 100 Startern (Marathon und 6-Stundenlauf) selten. 83 Marathons hat Günther auf dem Tacho – in diesem Jahr!!!
Nach einer Weile läuft er mir dann langsam davon – wie die meisten anderen auch. Ist nicht schlimm, das bin ich gewöhnt
.Bei den wenigen Teilnehmern zieht sich das Feld schnell weit auseinander und als die Marathonis nach und nach ihr Rennen beenden wird’s einsam. Zuschauer gibt es, natürlich wegen des Wetters, so gut wie keine. Nur ein paar versprengte Spaziergänger mit Regenschirm und Hund.
Die Verpflegung ist eher unterdurchschnittlich. Cola, Iso und Wasser (alles eisig), Bananen- und Orangenstücke sowie eine Art Lebkuchen mit zäher, klebriger Konsistenz, der unangenehm zwischen den Zähnen und am Gaumen kleben bleibt. Nach zwei Tests auf den ersten beiden Runden lasse ich das Gebäck liegen und begnüge mich fortan mit Bananen und Cola.
Zu berichten gibt es eigentlich nicht viel. Sehr nasse 6 Stunden auf einer zunehmend schwerer werdende Strecke die teilweise „absäuft“ weil man mit Fortdauer des Regens so manche Pfützen einfach nicht mehr umlaufen kann (und will).
Neue Rekorde (für mich selber) konnte und wollte ich ohnehin nicht aufstellen – einfach nur lang auf den Beinen sein. Das hat zufriedenstellend geklappt.
Offizielle Resultate stehen auf der Website des Klubs immer noch keine. Meine Polar sagt 48,84 km und gerechnet müssten es 47,016 km gewesen sein.
Zur Nachahmung ist der Lauf, finde ich, nur bedingt geeignet. Mit € 10,00 Startgeld inkl. Baumwoll-Shirt ist er allerdings sehr günstig.
Walter
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