Danke für die ersten Meinungen. Wenn man das so versteht, bin ich schon mittendrin. Ich denke, auch die Denkweise "Jeder km ist für den Rennsteig", also das zielgerichtete Training, das Ausrichten ans große Ziel, das damit verbundenne Duschspielen von Situationen, trägt zur mentalen Stärke bei.
Ich bin am WE 2 x 22 km an der Elbe entlang durch die sächsische Schweiz gelaufen, morgens um 5 Uhr, nach heftigen Tagen zuvor (nein, nicht feiern, sondern arbeiten...), im schlimmsten Schneesturm. Das war echt nicht mehr feierlich. Aber solche Trainigseinheiten, so hoffe ich, machen hart, frei nach dem Motto "du hast dich nicht durch den Winter mit den ganzen Stürmen und dem Schnee gequält, um jetzt aufzugeben..."
a-l-e-x hat geschrieben:Unbedingte Voraussetzung ist meines Erachtens, daß man wirklich Spass daran hat, lange zu laufen.
Stimmt. Die Vorraussetzung ist schon mal erfüllt. Kann das auch nicht nachvollziehen, was du da schilderst. Warum dann M laufen???
Die erste und wichtigste Übung ist also, herauszufinden, ob man es wirklich will und nicht nur etwas anders machen will als andere.
Hm, das stimmt. Ich weiß, dass ich es will. Aber ich bin ehrlich, ich kann nicht wirklich formulieren, warum. Wenn ich an Ultralauf denke, speziell an den Rennsteig (der ist, wie man vielleicht grad merkt, omnipräsent bei mir
), dann kribbelt es überall. Ich will diesen Lauf, von ganzem Herzen - aber ich weiß halt nicht warum...
Rennrum hat geschrieben:Als ich meinen ersten Ultra gelaufen bin, hab ich mich schon monatelang vorher immer wieder damit beschäftigt. D.h. die Strecke auf der Karte oder in Google studiert, überlegt, wie ich mir die Distanz einteile, was ich unterwegs brauche, wie lange ich wohl unterwegs sein werde...
Bei meinen längeren Läufen hab ich mir vorgestellt, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn ich schon 50 oder 60 Km hinter mir hätte.
Ich hab viel auf Strecken trainiert, die der Ultra-Strecke ähnlich sind und hab mir vorzustellen versucht, wie das dann sein wird (am Anfang, nach ... Km, im Ziel).
Nützlich ist es sicher, wenn man diverse Erfahrungen schon mal gemacht hat. Z.B. dass es keine Katastrophe sein muss, wenn man sich nach 20 Km gar nicht mehr frisch fühlt und noch ein Mehrfaches vor sich hat... Auch hier find ich es hilfreich, sich die Situationen zwischendurch mal vorzustellen und sich daran zu erinnern, wie man sowas schonmal überstanden hat (auch bei kürzeren Strecken).
Guter Hinweis, danke. Diese Vorbereitung fange ich schon jetzt in Gedanken an, werde sie aber im Frühjahr noch intensivieren. Besonders gut fand ich den Gedanken "es muss keine Katastrophe sein, wenn ich mich nach km 20 nicht mehr frisch fühle..."
Kraxi hat geschrieben:
Was mich auch STARK machte war mein Trainingsmarathon in Linz, wo ich bei Kilometer 42 wendete und zurücklief bis km 36 und erst danach ins Ziel.
JA JA, wir Ultraläufer sind wirklich etwas ANDERS
Schöne Grüße
Kraxi
P.S. Wie viel trainiert Ihr den zur Zeit und über den Winter??? (längste Einheit, Wochenkilometer, usw.)
Kraxi, du bist echt krass. ich habe gedacht, ich lese nicht richtig. Du bist echt ein Knaller!!!
Training immo: ca. 65 km / Woche bis Ende Dezember, dann auf ca. 75 hoch. Längste Einheit: Max 32 k, lange Läufe (1 x pro Woche) zw. 23 und 28 k, einmal im Monat 30-32...
Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)