Steh hier am Start und auf der Stube liegt der Forerunner. Also beine in die Hand und ab zur Pension, wo das gute Ding unter meinem Kopfkissen liegt. Gottseidank hat die Putzfrau hier noch nicht.... zu Hause wäre er schon weg.
Noch ma Glück gehabt und ab zurück in´s Stadion, wo die Massen sich auf dem Rasen gemeinschaftlich erwärmen. Sieht aus wie bei der ehemaligen Kreisspartakiade, aber bevor eine Sehne reißt oder ein Knochen bricht, mach ich aus sicherer Entfernung ein wenig mit.
Man bin ich blöd - die zweite
Wie schon beim Asics Grand 10 steh ich ganz hinten und muss mir den Weg nach dem Startschuss nach vorne freidrängeln. Sorry an alle, die einen Ellenbogen von einem gutaussehendem HM-ler abbekommen haben. (aber bitte hier keine Beschwerden posten)
Man bin ich blöd - die dritte
Die Strecke führt an den Neubauten entlang aus Hütte hinaus. Kleine bis mittelgroße Anstiege machen mir das Leben auf den ersten 4km ein wenig schwer, denn ich bin hier nicht zum Spass. Ich muss dieses Jahr mein Duell gewinnen und deswegen muss ich unter 1:39h laufen.
Doch nun kommen die "Abstiege", meistens wenn man in die Ortschaften hineinkommt. Da ist der Untergrund auch besser und man kann so richtig Stoff geben.
Das Wetter ist nun auch ideal, denn die grauen Wolken aus dem Stadion sind nun zum Halbmarathon am Berliner Müggelsee gezogen
und jetzt kann die Sonne uns ihr schönes Schlaubetal zeigen :schleim:Spass beiseite, gerade in den Fichtenwäldchen bin ich kaum vorwärts gekommen, weil ich so high von der feuchten Luft, die aus dem nadelbedecktem Boden hervordrang. Doch wo anders, als im tiefsten Osten, weiss man, dass der Plan zu Erfüllen ist. Sonst gibt´s Stress mit den Genossen. Deswegen habe ich mich an einen anderen Läufer rangehangen und wir haben uns gegenseitig gepuscht: er hat mich gezogen und ich habe ihn verbal unterhalten (fällt mir ja nicht schwer).
Die Verpflegungspunkte waren gut verteilt, wenn ich mich nicht irre, sogar unter einem 5km Abstand. Also fast alle 3km. Das ist schon spitzenklasse, besonders für unsere walkenden Freunde, die natürlich hier mehr von der Idylle und der Verpflegung haben, als meine schnaufende Wenigkeit.
So, die 10 km sind geschaft und die Muskeln arbeiten noch immer so gut wie ein gepflegter Wartburg.
Ab KM 16 wird dann das Tempo meines kopftuchtragenden, unbekannten Hasen viel zu hoch. Doch selbst mein innerer Schweinehund sagt:
Man bist du blöd
- die vierte.Boahh! Mein Schweinehund kann zählen und das schlimmste: er hat recht.
Ich wäre doch blöd, mich 16km zu quälen und dann einfach das Tempo zu drosseln. Das dann meine sub1:39 flöten gehen, stand schon gestern in der Eisenhütter Bild.
Also nun nix mehr quatschen und anfangen zu kämpfen.
Da vorne ist das Stahlwerk! Es geht steil hinunter in die Stadt. Hier kann ich wieder Zeit gut machen.
man kann hier nur Zeit gutmachen, denn der Boden hier im Osten is ja noch volkseigen Die letzte Strasse zum Stadion kommt nun. Es ist die selbe Strecke, die ich ja wegen meiner GPSuhr heut morgen schon dreimal gelaufen bin. Scheißegal, bin ich eben zum viertenmal hier.
Eine kleine Gruppe von Zuschauern empfängt mich am Stadiontor mit einem herzlichen Empfang. Diese kleine Gruppe (und das ist der einzige Wermutstropfen an der Veranstaltung) sollte selbst für die starken Marathonis nicht mehr wachsen.
Die halbe Stadionrunde fliege ich nochmal entlang und dann ist es geschafft!
Der Zeitausdruck, mir persöhnlich von meinem Cousin übergeben, sagt mir, dass es eine 1:37:10 gewesen ist. :yeah:
Ich bin also superzufrieden und kann mit recht behaubten:
Gott hat die Welt nur einmal geküsst. An der Stelle, wo das Schlaubetal ist. :doppelschleim:
Wenn der Trend sich fortsetzt, werden wir die Reihen im Stadion im Jahre 2027 zum 20. Schlaubetal-Marathon gefüllt haben 
Haste jut jemacht!
Schlaube-Taler Sveni, das ist doch gerade der Gag 
