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Altstadtlauf Weissenhorn 20.10.2008

Altstadtlauf Weissenhorn 20.10.2008

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Wieder mal ein Bericht von mir zu einer kleinen aber feinen Laufveranstaltung im bayrisch-schwäbischen Bereich.

Zum 17. Mal wurde durch den TSV Weissenhorn der Altstadtlauf veranstaltet. Von Bambini-Läufen über Schülerläufe, einem Jugendlauf über 1800 Meter und dem Hauptlauf über sechs Kilometer war alles dabei. Anmeldegebühr für Schüler drei Euro, für den Hauptlauf sieben Euro.

Hervorzuheben ist zum einen die Rundstrecke über sechs Kilomter durch die kleine Stadt Weissenhorn, ein mittelalterliches Städtchen mit dem entsprechenden Flair. Sieben Mal galt es einen Rundkurs zu absolvieren, teils durch die Stadt, teils um sie herum,wobei auch kleineren Hindernissen wie Parkbänken aus dem Weg gelaufen werden musste, oder der Weg am ortsansässigen Busbahnhof vorbeiführte, der von gelangweilten Teenies besetzt war, die so manchen passenden oder auch unpassenden Kommentar abgaben. :D Beim Hauptlauf waren knapp hundert Läufer und Läuferinnen am Start. Der Wiederekennungseffekt unter den Läufern war entsprechend groß, die entsprechenden Frozzeleinen vor dem Start auch. :zwinker2:

Die Organisation erfolgt ausschliesslich durch Ehrenamtliche, das persönliche Engagement war von Anfang bis Ende spürbar. :daumen: :daumen: Hier war man nicht nur Startnummer...

Beim Start vorne einreihen war angesichts der Läuferzahl nicht so schwierig, aber aufgrund der Erfahrung vom letzten Jahr wusste ich, dass im Hinblick auf die erzielbaren Zeiten heute eine Bestmarke für dem km-Schnitt auf Distanzen zwischen 5 km und 10 km fällig werden könnte. Bei diesem Lauf geht nämlich der Bär ab, zu groß offfensichtlich auch die "persönliche" Konkurrenz.

Auf 5 km lag meine Messlatte noch bei 21 25 Minuten, erzielt im Februar 2008, auf 7,2 km bei 28:43 Minuten erzielt vor wenigen Wochen.

Zeitziel war damit alles, nur nicht über 23:59 Minuten und damit ein Schnitt unter 4:00 pro km.

Ich stellte mich auf, ca. dritte Startreihe, Position zwischen 25 und 35. Der Starter fragt nochmal nach, ob alle klar sind, logisch. Ein Schuss in den sonnigen Herbsthimmel, bei ca 18 Grad und Windstille war alles für einen kurzen aber heftigen Lauf bereitet. :)

Ein Freund von mir, zum ersten Mal dabei, stach los, als ob der Leibhaftige aus den alten Gemäuern herausgekommen wäre, um ihn zu verspeisen. Jedenfalls sah ich ihn nach wenigen hundert Metern nicht mehr. Ich mahnte mich zur Besonnenheit, ich kannte die Strecke aus dem letzten Jahr und wusste, dass sechs Kilometer auf Zeit ganz schön tückisch sein können, beginnst Du zu schnell büsst Du den Ehrgeiz auf den letzten zwei Kilometern, beginnst Du zu langsam, hast Du wenig Chancen auf dieser Streckenlänge verlorene Zeit wieder reinzuholen.

Die pace auf meinem FR war auf unter 4 Minuten pro km eingestellt, die ersten 1000 Meter mit 3:57 auch genau entsprechend absolviert. Nun galt es, diese pace zu halten, was auch für die nächsten 4000 Meter gelang wobei der Schnitt bei ca 3:50/km lag. Und da sah ich ihn wieder, den vom Leibhaftigen Verfolgten. Offensichtlich war er nicht schnell genug gewesen, jedenfalls war im ein gut Stück Durchhaltevermögen "geraubt" worden. :D Mit einem "lässigen" "Vorsicht alter Mann überholt links" hatte ich ihn auch schon und bekam nur als Antwort-"zieh durch, ich glaub ich bin zu schnell angegangen".

Das tat ich denn auch, denn es drohte Ungemach von hinten in Person der schnellsten Frau im Felde. :teufel: :teufel: Die hatte sich das Rennen gut eingeteilt und machte sich drauf und dran mich einzuholen. Aber nicht mit mir. Nicht dass ich ihr das nicht gönnen würde, aber nee, so
nicht, alle guten Vorsätze im Hinblick auf konstante Zeiten und ja nicht einbrechen über Bord werfend begann ich die letzten ca 900 Meter zu wetzen, was das Zeug hielt. Noch auf den letzten 150 Metern hörte ich wie die Zuschauer ein Duell bejubelten, an dem ich offensichtlich beteiligt war. Ich hatte aber gar keine Zeit mich umzudrehen, zu dicht schien mir die Verfolgerin aufgelaufen zu sein. Auf den letzten Metern zog es dann noch gemein in den hinteren rechten Oberschenkel, aber ich rettete ca 2 Meter, gefühlte 2 Millimeter ins Ziel.

War ich die ersten 5 km mit durchschnittlich 3:50/km unterwegs, legte ich die letzten 1000 Meter in sage und schreibe 3:05 Minuten zurück. :geil: Ich wusste gar nicht, dass so was noch möglich ist. Zu meinen Abiturszeiten vor über zwanzig Jahren bin ich die 1000 Meter gerade mal in 3:15 gelaufen......

Gesamtzeit 22:15, fünfzehnter Gesamtplatz, AK 45 Fünfter, der Sieger ist mit wenig über 19 Minuten durchs Ziel gerauscht, heftig,heftig.

Im Ziel shake hands mit der Verfolgerin und grosses Palaver mit all den mehr oder weniger bekannten Läufern. Es gab noch heißen Tee, leckeren hausgebackenen Kuchen und die Gewissheit, dass man sich nächstes Jahr wieder sehen wird. :winken:
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http://www.ra-hascher.de

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Hallo redapricot.
Danke für den schönen Bericht... wäre ich nicht in Großbottwar gelaufen... das wäre sicherlich auch für mich interessant gewesen.
Ist ja gleich um die Ecke!
Gruß,
Markus
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meine PB's:
HM: 1:46:58 h (06/10) // 10km: 50:44 min (06/11)

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Hallo!

Danke für den netten Bericht, und natürlich auch meinen Glückwunsch zu der klasse Leistung!

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie bei so einem kleinen Lauf mitgemacht habe. Ich glaube, ich sollte mich schleunigst zum Freiberger Adventslauf anmelden...

Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)
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