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von Mitsch
Hallo Daniela,
danke für Deine Ausführungen.
Jetzt schreib ich noch was dazu, weil Du mich direkt zitiert hast, und werde meinen Standpunkt kurz darstellen. Aber grundsätzlich denke ich auch, wie Nachtzeche im anderen Faden schon geschrieben hat, dass eine Diskussion solcher Fragen in einem Laufforum nicht optimal platziert ist, selbst im Off-Topic-Bereich. Wenn ich mich beim Surfen hier im Runner'sWorld-Forum aufhalte, dann, um zu meinem Hobby etwas zu lesen und manchmal zu schreiben, und nicht, um über weltanschauliche und religiöse Fragen grundsätzlich zu diskutieren. Okay, wenn es sich ergibt, sag ich gerne meine Meinung, aber ansonsten denke ich, dass es bei diesem weiten Feld viel zu viel zu sagen gäbe und auch extrem viel Diskussionspotenzial darin liegt. Für eine ausführliche Auseinandersetzung habe ich weder die nötige Zeit, noch die Lust (weil es mir hier, wie gesagt, um andere Themen geht).
Aber hier noch mal in aller Kürze eine Darstellung meiner Sichtweise Gottes:
Ich bin Christ, und meine Sicht der Dinge ist von dem geprägt, was ich in der Bibel lese, und von dem, was ich in meinem eigenen Leben als Realität erfahre. Nach meiner Überzeugung existiert Gott als eigene "Person". Meine Existenz geht letztlich auf seinen Wunsch zurück, und sein Wunsch ist es auch, in direkter Beziehung mit mir zu leben. Ich bin also kein winziges, unbedeutendes Staubkorn, sondern als Person für ihn wichtig. Allerdings – und auch das ist für mich ein Zeichen seiner grundsätzlichen Liebe zu uns Menschen – gesteht er uns eine riesige Freiheit zu; er zwingt sich uns nicht auf. Er lässt sich auch nicht "beweisen". Die Beziehung zu ihm ist eine absolut freiwillige. Wir haben die Freiheit, zu tun, was wir wollen; die Freiheit, ihn abzulehnen oder zu hassen; die Freiheit, unser Leben an ihm auszurichten; die Freiheit, dass er uns auch absolut gleichgültig ist. Die Folgen unserer Entscheidungen haben wir aber selbst zu tragen. Ich persönlich bevorzuge es, in einer möglichst guten und engen Beziehung zu ihm zu stehen.
Mein Leben wird nicht irgendwann im Nirwana aufgehen oder erlöschen oder als Reinkarnation weitergehen, sondern läuft auf das Ziel zu, irgendwann, nach dem Ende meiner jetzigen körperlichen Existenz, in der direkten Gegenwart Gottes zu sein. (Nebenbei: Deshalb, @atp, ist es für mich auch überhaupt nicht erstrebenswert, noch tausend Jahre hier auf der Erde an meinen unvollkommenen Körper gebunden zu sein.)
Anmerkung: Wahrscheinlich gibt es gibt Christen, die manches in meiner Darstellung anders sehen oder anders beschreiben würden; das ist also keine allgemeingültige "christliche" Sichtweise, sondern meine persönliche.
Wie gesagt, ich möchte hier nicht in eine große Diskussion einsteigen, aber bei näherem Interesse an meiner Überzeugung darfst Du mir aber gerne eine PN schreiben, und dann könnten wir überlegen, in welcher Form wir uns darüber unterhalten können.
Grüße von Mitsch