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Laufen im "Maximum Steady State"

Laufen im "Maximum Steady State"

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(entschuldigt mal kurz die Anglizisme - ich hab heute mal wieder Lydiard gelesen ...)

Ich habe mal eine Überlegung zur Laufgeschwindigkeit im Training angestellt.

Bei der Steigerung der km-Umfänge in den letzten 2 Jahren meines Wiederbeginns und der Verlängerung der langen Läufe hat sich eine eher langsame Leistungsverbesserung als WK-Ergebnis herausgestellt. Das Augenmerk lag aber ( wegen der in den Augen Vieler hier verfrühten Marathons) mehr auf der Ausdehnung der Strecke. Ich habe in der Zeit nur recht wenig Tempotrainings durchgeführt. Auf der Bahn bin ich ja auch, je dichter ich in die Region 5er-Tempo komme, sehr schnell im anaeroben Bereich.

Seit einigen Wochen habe ich mein Training etwas umgestellt. Ich konzentriere mich mehr auf lockeres Laufen (vom Stil her) und interessanterweise werden die Läufe schneller. Es ist einfach so, daß vorher, durch die reinen Grundlagen-Ausdauerläufe das Durchschnittstempo und auch das 10 km-Renntempo kaum gestiegen ist. Ganz im Gegenteil; an Tagen mit widrigen Witterungsbedingungen kämpfte ich wieder mit der längst überwunden geglaubten Stundengrenze.

Seit ich "beschlossen" habe, daß mein "normales Trainingstempo nicht mehr 7er sondern jetzt 6:30 ist, verfalle ich sehr schnell zu Beginn meiner Dauerläufe in noch schnelleres Tempo. So wird aus so manchem geplanten ruhigen DL auch jetzt in der Regeneration (wo die Läufe kurz sind) ein mittlerer bis schneller Lauf. Ich renne plötzlich mit Druck fast 6er; das ist nicht volle Kanne aber flott und fühle mich dabei viel besser als vorher bei dem Schlappschritt. Natürlich ist die Atmung dabei höher als früher, aber es fällt mir leichter.

Ich würde sagen, daß der Anteil der mittleren bis flotten Läufe seit einigen Wochen bei ca. 60 % liegt. Dabei habe ich nicht das Gefühl mich zu überfordern sondern steigere mich gut. Der einzige Nachteil ist möglicherweise, daß ich beim Marathon "hinten heraus" zu wenig Ausdauer habe. So hab ich doch wieder einen deutlich positiven Split gehabt.

Aber meine Frage ist eigentlich die, ob es möglicherweise Läufer gibt, bei denen es besser anschlägt, wenn sie überwiegend in einem etwas höheren Intensitätsbereich trainieren.? Ich bin ja nachher auch nicht regelrecht "außer Puste" also wohl nicht anaerob, sondern laufe nur in einem höheren "Steady State". In den 80ern stand in einem Teil der Literatur, daß man in diesem Bereich den Großteil seines Trainings absolvieren soll. Eine andere Richtung (van Aaken) propagierte das langsame Laufen. Mittlerweile wird aber in der Literatur wieder überwiegend der Hauptteil des Trainings in sehr ruhigem Tempo empfohlen.

(Wenn ich mich an früher erinnere; da gab es fast in jeder Woche Läufe oder "Lauftreff-Teilnahmen" wo wir "geknallt sind wie die Wilden". )

Gibt es da immer noch die zwei verschiedenen Schulen der Trainingslehre ?

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Das kann ich so ähnlich bestätigen.
Nach Verletzungen (Zehenbruch, Muskelfaserriss, etc.) bin ich monatelang lange und langsam gelaufen. Meiner Ausdauer hat das sehr gut getan, mein Gewicht ist trotzdem nicht wesentlich runtergegangen, meine 10er Zeit ist nicht wesentlich verbessert. Nachdem ich im Sommer wieder Probleme hatte, die von der Schonhaltung nach dem Muskelfaserriss rührten, hat mich das auch nicht wirklich gewundert.
Jetzt ist meine WK- Planung für dieses Jahr am Ende. Mein Trainingsplan erstmal ausgelaufen.
Und plötzlich jetzt habe ich Lust auf Tempo. Ich laufe kürzere Strecken, die aber irgendwie immer als Crescendo.
Neu entdeckt habe ich 400m- Läufe :haeh: , als sie im TP standen habe ich sie nicht gemacht. Jetzt plötzlich, sah ich auf dem FR sah, dass ich auf den letzten 500m des 10ers eine Pace von 3:56 hatte. Dabei das Gefühl, meine Laufbewegung wäre an einer motorisch/koordinativen Grenze (klar, das hab ich ja nie geübt). Deshalb hab ich jetzt schon 3 TEs mit 400m- Läufen gemacht, einfach so in 4:45er Tempo. Erst 8, dann 10, dann 12 Wiederholungen. Allerdings dazwischen noch relativ lange Pausen, bin die 400m immer wieder zurückgegangen. Klar, das entspricht so nicht direkt nem Trainingsplan (oder vielleicht doch irgendeinem :D )

Meine normalen Trainingsstrecken sind wegen der früher einsetzenden Dunkelheit häufig nur 7 oder 8km, dafür aber kann ich mich nach km 4 dann kaum bremsen. Bin dann zwar ganz schön angestrengt, macht mir aber momentan Spaß und das soll das Laufen ja in erster Linie.

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Hallo Daniela
Bei mir ist es so ,das ich jetzt sehr bequem im 6er Schnitt trainieren kann ,damit hatte ich vor ein
paar Monaten noch richtig Stress .
Seit ich mich mehr nach Arthur Lydiardrichte ,hab einfach mein Tempo erhöht und ein paar Berg und
Hügelläufe eingebaut .
Bin jetzt auch mal gespannt ,wie in nächster Zeit mein M - Training läuft . :confused:
Besonders der lange Lauf .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


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Hallo Ihr,

ja das System von Lydiard beschreibt einen völlig anderen Weg als z.B. Steffny und Co.

Hier ist zwar auch die Ausdauer die Basis aber der Anteil der Dauerläufe im oberen Gleichgewichtsbereich (um die Anglizisme zu vermeiden) ist deutlich höher. Dazu ist das Training insgesamt komplexer. Besonders gut gefallen mir die Hügelsprints in der Vorbereitungsperiode. Ich werde sie im Winter wieder reinnehmen, weil sie sehr gut die Muskulatur und damit die Abdruckkraft erhöhen. Das wirkt absolut gegen den Dauerlauf-Schlappschritt.

Die Hälfte des Wintertrainings kann man generell in hügeligem Gelände durchführen. Mein Ziel ist es das normale Dauerlauftempo auf 6er zu bringen. Wenn mir das gelungen ist, dürfte ein 5er-Schnitt bei 10er und auch Marathon unter 4 nur noch eine Frage der Zeit sein.

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Ich laufe erst seit Oktober aber auch inzwischen schon recht intensiv. Ich kann leider im Moment nur so intensiv laufen, wie meine Gelenke das (noch) zulassen, aber ich bin grundsätzlich ein Verfechter des intensiven Trainings wie ich das vom Schwimmsport gewöhnt bin. Beim Schwimmen habe ich auch kein langsames Schneckentempo, sondern schwimme mittleres bis hartes Tempo.
Ich fahre genauso Rad und habe mein Intervalprogramm vom Schwimmen ein wenig auf mein Radtraining übertragen. Ich fange jetzt langsam an das gleiche mit meinem Lauftraining zu machen und variiere mein Tempo beim Laufen von mittel bis hart(wobei ich noch nicht so hart laufen kann wie ich wünschte), gefolgt von lockerem Laufen und dann wieder hart. Ich will dann irgendwann auch Hügelsprints einbauen.
Ich habe noch nie Literatur(wie Steffny) über Laufen gelesen, weshalb ich nicht weiss was die gängige Meinung ist, aber ich hasse lange langsame Trainingseinheiten, die meiner Meinung nach einfach nur Zeitverschwendung sind.
Ich glaube einfach, daß intensives Training besser ist, wobe ich zu wenig Erfahrung im Lauftrainingbereich habe umzu wissen was tatsächlich besser ist.

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Elguapo hat geschrieben:Ich laufe erst seit Oktober aber auch inzwischen schon recht intensiv. Ich kann leider im Moment nur so intensiv laufen, wie meine Gelenke das (noch) zulassen, aber ich bin grundsätzlich ein Verfechter des intensiven Trainings wie ich das vom Schwimmsport gewöhnt bin. Beim Schwimmen habe ich auch kein langsames Schneckentempo, sondern schwimme mittleres bis hartes Tempo.
Ich fahre genauso Rad und habe mein Intervalprogramm vom Schwimmen ein wenig auf mein Radtraining übertragen. Ich fange jetzt langsam an das gleiche mit meinem Lauftraining zu machen und variiere mein Tempo beim Laufen von mittel bis hart(wobei ich noch nicht so hart laufen kann wie ich wünschte), gefolgt von lockerem Laufen und dann wieder hart. Ich will dann irgendwann auch Hügelsprints einbauen.
Ich habe noch nie Literatur(wie Steffny) über Laufen gelesen, weshalb ich nicht weiss was die gängige Meinung ist, aber ich hasse lange langsame Trainingseinheiten, die meiner Meinung nach einfach nur Zeitverschwendung sind.
Ich glaube einfach, daß intensives Training besser ist, wobe ich zu wenig Erfahrung im Lauftrainingbereich habe umzu wissen was tatsächlich besser ist.
Ich denke das lange langsame Läufe genauso wichtig sind wie intensive
Einheiten ,die langen Dinger bringen viel Kraft am Ende eines Wettkampfes .
Ich bin für die richtige Mischung , ein Blick in den Personalausweis ist
manchmal auch nicht unwichtig :wink:

Als Anfänger wäre es gut , nicht zu intensiv zu trainieren ,was sagt doch
Herr Greif immer "Tempo macht müde " :nick:
Einfach mal lernen die Signale seine Körpers richtig zu deuten ,dann passt
das schon :)
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


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Heme45 hat geschrieben: Ich bin für die richtige Mischung , ein Blick in den Personalausweis ist
manchmal auch nicht unwichtig :wink:
Warum denn das ? Stehen da Trainingspläne drin ?


Du bist doch auch nicht unflott; ich hab mal grad auf Deiner HP rumgeschnüffelt; nett gemacht.
:hallo:

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DanielaN hat geschrieben:Warum denn das ? Stehen da Trainingspläne drin ?


Du bist doch auch nicht unflott; ich hab mal grad auf Deiner HP rumgeschnüffelt; nett gemacht.
:hallo:
Den T-Plänen ist mein Alter egal ,die gehen über Leichen :wink:

Mit meinem Tempo bin ich im Moment auch ganz zufrieden ,jedenfalls für
dieses Laufjahr :daumen:
Ist so wie bei Dir , wir arbeiten dran neue Welten zu erkunden :wink:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


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Heme45 hat geschrieben:Ich denke das lange langsame Läufe genauso wichtig sind wie intensive
Einheiten ,die langen Dinger bringen viel Kraft am Ende eines Wettkampfes .
Ich bin für die richtige Mischung , ein Blick in den Personalausweis ist
manchmal auch nicht unwichtig :wink:
Klar ist eine Mischung gut, aber wenn man nur auf lange langsame Distanz geht, geht einem gerade dann der Saft aus, wenn man es braucht. Durch das Tempowechsel, erholt sich der Körper bei kurzen Erholungsphasen schnell und man kann dann zwischendurch richtig auf die Tube drücken.
Das mit dem Personalausweis habe ich allerdings nicht verstanden. Ich kenne genug ältere Sportler, die manchen jungen alt aussehen lassen. Ich war mal in einem Schwimmbad in der Nähe von Mailand schwimmen. Der Bademeister war bestimmt fast 80. Er ist zwischendurch ins Wasser gesprungen und hat mal eben im Mordstempo ein Paar Bahnen gezogen.

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runnersgirl hat geschrieben:Deshalb hab ich jetzt schon 3 TEs mit 400m- Läufen gemacht, einfach so in 4:45er Tempo. Erst 8, dann 10, dann 12 Wiederholungen. Allerdings dazwischen noch relativ lange Pausen, bin die 400m immer wieder zurückgegangen. Klar, das entspricht so nicht direkt nem Trainingsplan (oder vielleicht doch irgendeinem :D )
Doch, tut es! Du machst faktisch so eine Art Wiederholungslauftraining. :zwinker5:

M.E. übrigens ein sehr sinnvolles Training, das Du da betreibst. Hohe Belastungen auf relativ kurzen Strecken und mit großzügig bemessenen Pausen trainieren Laufstil und -motorik. Die langen Pausen sind sehr wichtig, da nur so gewährleistet wird, dass Du auch die letzten 400er noch technisch sauber laufen kannst. Wobei ich 12 400er schon für recht viel halte. Durch die langen Pausen zieht sich dieses Training ziemlich lange hin. Hast Du da keine zeitlichen Probleme? :confused:

Es müssen übrigens durchaus nicht unbedingt 400 Meter sein. 300er und sogar 200er sind auch nicht übel. Du darfst allerdings nicht auf die Idee kommen, diese volle Kanne sprinten zu wollen. Falls Du die Möglichkeit hast, in hügeligem Gelände zu trainieren ist es m.E. auch eine gute Idee ab und an ein entsprechendes Fahrtspiel einzubauen, wo Du zwischendurch eine gute Minute mit Schmackes bergauf läufst und dann längere Zeit locker trabst.

Jürgen
Gesperrt

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