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Reanimerter Läufer beim Berlin-Marathon

Reanimerter Läufer beim Berlin-Marathon

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Nach dem Berlin-Marathon gab's hier im Forum den einen oder anderen Beitrag zu einem Läufer, der etwa bei Kilometer 5 reanimiert wurde. Da ich den Notarzt schon etwa 21 Minuten nach dem Start bei der Reanimation gesehen habe, war mir schon klar, dass es ein recht schneller Läufer gewesen sein muss.

Ich habe nunmehr etwas aktuelles von ihm gefunden. DANNY KASSAP. Canadier, im Kongo geboren. Ich würde ihn durchaus zur erweiterten Weltspitze zählen. Er gab sein Debüt im Marathon 2004 (2:14:50) - als Sieger des Toronto Waterfront-Marathon. 2008 wurde er Fünfzehnter beim London Marathon in 2:15:20.

Er litt unter „Kammerflimmern“, wurde für mehrere Tage in ein medizinisches Koma versetzt, blieb für über 2 Wochen in einem Berliner Krankenhaus und sieht nun zu, wie er mit der Krankenhausrechnung über ca. $ 18.000 klarkommt.

German Road Races - News - aufruf in kanada und deutschland zur spendensammlung

Danny Kassap Fund

Danny, Alles Gute!

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Hautlappen hat geschrieben: sieht nun zu, wie er mit der Krankenhausrechnung über ca. $ 18.000 klarkommt.

German Road Races - News - aufruf in kanada und deutschland zur spendensammlung
Wie wärs mit Arbeiten?! Der gehört in seinem Land zur gesellschaftlich privilegierten Oberschicht. Und wer es sich leisten kann, auf der Welt herum zu fliegen, um an Marathons teilzunehmen, der sollte auch schlau genug sein, eine Krankenversicherung abschliessen. Oder halt die Rechnung selber bezahlen.

Mal ehrlich: Wenn unsereiner ohne Haftpflicht einen Schaden verursacht, dann muss er auch selber zuschauen, wie er die Kosten trägt. Aber ich werde für diese Läufer-Chiceria bestimmt nicht spenden!

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Power-Runner hat geschrieben:Wie wärs mit Arbeiten?! Der gehört in seinem Land zur gesellschaftlich privilegierten Oberschicht. Und wer es sich leisten kann, auf der Welt herum zu fliegen, um an Marathons teilzunehmen, der sollte auch schlau genug sein, eine Krankenversicherung abschliessen. Oder halt die Rechnung selber bezahlen.
So hart es klingt...und so sehr ich von Power-Runners Ausdrucksstil überrascht bin...da ist etwas dran. Es ist sehr leichtsinning, ohne Krankenversicherung auf einem anderen Kontinent einen Marathon zu laufen, ohne abgesichert zu sein. Ich kenn mich im Kanadischen Gesundheitswesen nicht aus, aber ich nehme an, das die ein ähnlich verschobenes System haben, wie die Amis.

Haben die in Berlin heraus gefunden, warum er Kammerflimmern hatte??
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Der gehört in seinem Land zur gesellschaftlich privilegierten Oberschicht.
Mal ehrlich: Davon, dass man als Farbiger zwei Monate nach Einbürgerung in Kanada in der privilegierten Oberschicht willkommen geheißen wird, davon träumst du nicht wirklich?!
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Wenn man sich ein wenig auf den kanadischen Seiten umsieht und etwas englisch versteht dann ist ersichtlich das
der Sportler im Berufsleben steht
und das schon einiges an Geld geflossen ist.

Was natürlich niemanden davon abhalten sollte zu spenden.

Aber in anderen Ländern ist die Spendenbereitschaft eh weitaus größer als in Deutschland.

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garuda hat geschrieben:
Aber in anderen Ländern ist die Spendenbereitschaft eh weitaus größer als in Deutschland.
Na ja, ich könnte mir auch nicht vorstellen, für jemanden zu spenden, der rund um den Globus Marathons läuft und dann nicht einmal eine Krankenversicherung leisten kann (will?).

Da spende ich mein Geld lieber bedürftigen Kindern, die ohne eigene Schuld in eine Notsituation gekommen sind.

Aber wie schon gesagt wurde: Wer hier spenden will, der soll halt.
:daumen: Laufen ist nicht alles ! :daumen:
Well, it's alright to be little bitty!

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Corruptor hat geschrieben:
Haben die in Berlin heraus gefunden, warum er Kammerflimmern hatte??
In dem einen Bericht heißt es wegen einer Herzmuskelentzündung, die er von einem Erkältungs-Virus hatte.

Es heißt, er hätte einen Fulltime-Job; und sie Kosten dieses Spitalsaufenthalts wären etwa bereits abgedeckt. Es ginge bestenfalls noch um die Kosten für eine kurzfristige Flug-Umbuchung etc. Dafür noch was zu spenden, fände ich aber schon überzogen. Da hätten es andere wohl nötiger.

Bei Leuten in der Leistungsklasse fragt man sich schon immer bei derartigen Herzproblemen, ob das nicht auch mit Doping zu tun hat. Aber ich vermute, dass Kammerflimmern nicht davon kommt.

Bei dem Ryan Shay (hieß er glaube ich; M etwa in 2:08), der letztes Jahr bei den US-Trials an Herzversagen gestorben ist, hat man ja angeblich nie rausgefunden, warum das passiert ist.

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Wassernixe hat geschrieben:Bei Leuten in der Leistungsklasse fragt man sich schon immer bei derartigen Herzproblemen, ob das nicht auch mit Doping zu tun hat. Aber ich vermute, dass Kammerflimmern nicht davon kommt..
Eine Herzmuskelentzündung wird durch Viren verursacht, seltener durch Bakterien. Nicht durch Doping.
Durch entsprechendes Doping (Wachstumshormone) kann aber auch der Herzmuskel an Masse zunehmen, die Herzkranzgefäße aber nicht mehr soviel Blut transportieren, wie es die verdickte Muskulatur brauchen würde, was einen Herzinfarkt auslösen kann. Wäre aber kein Doping für einen Langstreckenläufer sondern für einen Bodybuilder, Türsteher, Kraftsportler..., da dadurch Muskelhypertrophie am gesamten Körper erreicht werden soll und die Herzmuskelhypertrophie in der Regel eine Nebenwirkung eines langjährigen Missbrauchs ist. EPO hat wohl keinen direkten Einfluss auf die Herzfunktion.
Wassernixe hat geschrieben:Bei dem Ryan Shay (hieß er glaube ich; M etwa in 2:08), der letztes Jahr bei den US-Trials an Herzversagen gestorben ist, hat man ja angeblich nie rausgefunden, warum das passiert ist.
Google mal "plötzlicher Herztod". Todesursache ist eine aus heiterem Himmel auftretende Herzrhythmusstörung, für die gerade bei jungen Menschen selten eine Ursache gefunden wird.

LG Marion

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Offensichtlich scheinen wir als Europäer keine Vorstellungen über das grauenhaft konzepierte Gesundheitssystem sowohl in den Vereinigen Staaten als auch in Canade zu haben, und welche Auswirkungen es dabei auf deren Bevölkerung mit sich zieht.

Jedoch kann man nicht allen Ernstes behaupten, dass ein Leistungssportler wie Danny Kassap, der sich in der Eliteklasse der Laufsport.-Szene als sehr guter Athlet etabliert hat, finanziell nicht im Stande wäre solchen unglücklichen Situationen vorzubeugen, insbesondere als Spitzenathlet, der sich mehrmals im Jahr bei Wettkämpfen in anderen Staaten behaupten muss, und darüber hinaus auch noch gesundheitlich durch chronisches Herzflimmern sowieso gefährdet ist. Jeder normal denkende Mensch würde in solch einem Fall umgehend zu einer Unfall/Krankenversicherung greifen, damit man im Fall der Fälle abgesichert ist, um solche peinlichen Situationen zu umgehen.

Aber offiziell finanzielle Unterstützung in Form von Spendenaufrufen einzufordern, damit die eigens verursachten Fehler bereinigt werden sollen, >man soll bedenken, dass Danny Kassap als Spitzensportler bestimmt finanziell "abgesichert" war< grenzt schon an eine unglaubliche Unverschämtheit. Wer jedoch naiv genug war, oder generell ein zu gutmütiger Mensch ist, der auch finanziell solche Dummheiten finanzieren will, hätte lieber Spendengelder wirklich hilfsbedürftigen Menschen in Entwicklungsländern vorziehen sollen, dessen Untersützung es jeden Cent wert wäre.
Außerdem würde man so, obwohl unter den zahlreichen international agierenden Hilfsorganisation einige schwarze Schafe hervorkommen, und einige Spendensysteme ziemlich untransparent sind, mit einem ruhigen Gewissen bedenkenlos spenden können, denn man weiss wo das Geld landet.

Im Fall von Danny Kassap jedoch kann man nicht als Aussenstehender beurteilen, ob wirklich sämtliche Spendengelder zur Tilgung der entstandenen Schulden eingesetzt werden...Und generell ist dieser Vorfall derart peinlich und unverständlich, dass er eigentlich als "Foolest Athlete Of The World" bezeichnet werden könnte, müssen wir Dummheit wirklich unterstützen?

Vielleicht lernen Menschen daraus, Menschen, die sich Krankenversicherungen durchaus leisten können.
Triathlon Regionalliga Nord

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Hallo Marion,
MarionR hat geschrieben:.

Google mal "plötzlicher Herztod". Todesursache ist eine aus heiterem Himmel auftretende Herzrhythmusstörung, für die gerade bei jungen Menschen selten eine Ursache gefunden wird.
Das hab ich in der Vergangenheit schon mal ausgiebeig getan (gegoogelt nach...), weil ich eine Betroffene bin (also ich lebe noch :zwinker2: trotz meiner Herzrhythmusstörungen und Marathons, und so jung bin ich auch nicht mehr). Wenn ich richtig verstanden habe, gibt es mindestens fünferlei Gründe, warum Herzrythmusstörungen auftreten, die zum plötzlichen Herztod führen können. Und manche davon kann man bei einem Ultraschall und andere bei einem Herzecho erkennen; oder aber leider auch mit gar keiner Untersuchungsmethode erkennen. Da man bei mir vor ein paar Jahren bei Ulraschall und Herzecho nichts gefunden hat, laufe ich einfach weiter ohne weitere Untersuchungen. Ein Oberarzt (Internist), der selbst Marathonläufer war, hat mir bezügl. der Rhythmusstörungen vor über 10 Jahren nach einem Leistungs-EKG gesagt, ein Herz das diese Leistung bringen kann, kann keinen Fehler haben. Das ist ja dann aber auch Quatsch. Wieso sterben denn dann junge Top-Sportler an plötzlichem Herztod... Die werden ja auch immer wieder mal durchgecheckt als Leistungssportler.

Anscheind kennst Du dich ja aus, hast vermutl. einen med.Beruf. Fällt Dir noch was ein dazu?

Und zum Thema EPO kann ich mich erinnern, dass hier mal jemand einen Artikel verlinkt hat, wo es hieß, dass EPO etc. das Blut verdickt und daher die Thrombose-Gefahr steigt. Und dass ja einige Rad-Profis schon an Herztod gestorben wären, teilweise nachts im Schlaf. So manche Rad-Profis hätten dann nachts ein Gerät an sich angeschlossen gehabt, das sie geweckt hat, wenn der Puls zu weit runterging; da wäre sonst die Gefahrt des Herztods gestiegen. Aber anscheinend weiß da die Medizin auch noch nicht so recht, was für (Neben)Wirkungen EPO etc. insgesamt nun wirklich haben.
Naja, das berifft mich ja glücklicherweise wenigsten nicht. :zwinker2: Wie schön dass ich langsam bin.
Die Top-Sportler tun mir aber echt leid, wenn man keine Chance hat, an der Spitze mitzuhalten ohne irgendwie gedopt zu sein, und das dann aber lebensgefährliche, gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen mit sich bringt. Die Menschheit hat in ihrer Entwicklung schon ein paar absurde Blüten hervorgebracht; nicht nur gewisse Aspekte der Finanzkrise, die wir gerade haben... :klatsch:

liebe Grüße :winken:
Wassernixe

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garuda hat geschrieben: Aber in anderen Ländern ist die Spendenbereitschaft eh weitaus größer als in Deutschland.

Falsch, die Spendenbereitschaft in Deutschland ist höher als in fast jedem anderen Land!

Ansonsten: Ich schließe mich der Meinung von Power Runner völlig an.


Walter
You can only fail if you give up too soon

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Corruptor hat geschrieben:So hart es klingt...und so sehr ich von Power-Runners Ausdrucksstil überrascht bin...da ist etwas dran. Es ist sehr leichtsinning, ohne Krankenversicherung auf einem anderen Kontinent einen Marathon zu laufen, ohne abgesichert zu sein. Ich kenn mich im Kanadischen Gesundheitswesen nicht aus, aber ich nehme an, das die ein ähnlich verschobenes System haben, wie die Amis.
Ist das überhaupt relevant? Wenn ich als Deutscher mich im Ausland medizinisch behandeln lassen muss, melde ich das meiner Auslandskrankenversicherung - die ist (warum eigentlich?) spottbillig (niedriger zweistelliger Betrag pro Jahr).

Wie nützlich das ist, habe ich bei meinem Bruder gesehen, dem eine Woche vor dem Ironman auf Hawaii der durchgebrochene Blinddarm entfernt wurde. Iirc zahlte seine Auslandskrankenversicherung mehr als 20.000 DM dafür.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Corruptor hat geschrieben: Ich kenn mich im Kanadischen Gesundheitswesen nicht aus, aber ich nehme an, das die ein ähnlich verschobenes System haben, wie die Amis.
Haben für die Grundversorgung "Medicare", wird zumeist von Steuern bezahlt...ist aber von Provinz zu Provinz unterschiedlich.
Gesperrt

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