Am Veranstaltungsort angekommen wurde ich erst einmal von der Feuerwehr empfangen, die mich perfekt zu einem nahegelegenen Parkplat gelotst hat.
Die Bedingungen vor Ort: Aufklarender Himmel bei ca. -5,5°C. Während des Hauptlaufes schien sogar die Sonne. Gut, dass ich meine Sonnenbrille dabei hatte, denn der Schnee reflektiert das Licht ganz gut und blendet (mich).
Der Start- und Zielbereich ist eine eigens gesperrte Straße, die noch merklich mit Schnee bedeckt, so dass es hier relativ anstrengend zu laufen ist. Die übrige Strecke waren abgesperrte Durchgangsstraßen bzw. befestigte Wege und wirklich gut geräumt.
Das Einchecken ging schnell. Kein Wunder, ich war mehr als eine Stunde früher da. Und - ich war fasziniert - es waren Kinder über Kinder da. Vielleicht täuschte der Eindruck, weil die Halle als eher kleiner einzustufen ist. Nun, beinahe hätte ich ja meine große Tochter (8 J.) mitgebracht, aber weil sie sich zum Jahresende einen bösen Husten eingefangen hatte, darf sie heute nicht laufen. Es gibt noch Gelegenheiten genug.
Die Hobbyläufer gehen auf die Strecke und in der Halle kehrt etwas Ruhe ein. Kurz darauf beginnt der Ansturm der Hauptläufer: Startnummer holen, umziehen, Bekannte treffen.
Der Aufruf zum Hauptlauf erfolgt. Alles strömt nach draussen und begibt sich an den Start. Allerdings wirklich nur 5 Minuten vorher, denn keiner will kalt werden. Der Oberbürgermeister richtet ein paar kurze (!) Grußworte an die Läuferschar, dann wird runtergezählt und PENG!
Die Zeitnahme erfolgt irgendwie per Hand und brutto. Ich nehme deswegen meine ganz persönliche Netto-Zeit mittels des FR305.
Ich bin am Anfang wie halt immer ein bischen zu schnell. 4:45 halte ich dauerhaft (noch) nicht durch. Ich habe 5:15 angepeilt. Das erscheint mir realistisch. Das Training der letzten Tage war nicht so wie geplant. Außerdem laufe ich mit meinen steiferen "Schlechtwetter"-Schuhen, die haben noch nicht viele km drauf. OK - ich gehe auf 5:15 oder so gut es geht besser.
Der Streckenanfang war - wie oben schon erwähnt - ziemlich voller Schnee, dann aber ging es raus auf die Strasse. Freie Bahn und guter Grip - jetzt das Tempo einsteuern. Die Strecke gefällt mir: Kurze Anstiege und ganz gemütliche lange Abstiege zum Erholen. Wobei die Höhenmeter wirklich nicht nennenswert sind, aber man merkt es halt doch.
Ich werde von kurz behosten Läufern überholt. Ob ich bei dem Tempo auch kurz/kurz tragen würde?
Runde 2 und drei folgen. Ich achte nur, dass ich in dem angepeilten Geschwindigkeitsbereicht bleibe und Mist !!!! Am Ende des ersten Kilometers der 3 Runde geht die Schnürung des rechten Schuhs auf. Stehenbleiben, binden, anlaufen. Und das zu Beginn der Steigung. Ich merke das Herz deutlicher pochen. Das ist jetzt nicht der Ausdauerbereich, an dessen oberer
Grenze ich normalerweise unterwegs bin. Aber es kommt ja gleich wieder eine Erholungsstrecke ....
Das Feld ist merklich gestreckt, die Abstände vor und hinter mir sind groß geworden. Ich werde nur noch selten überholt. Bin ich so weit hinten? Aber ich kann ab und an auch mal jemanden überholen.
Der letzte Kilometer kommt. Ich schaue was noch geht. Ein bischen schon, also los! Vergiss HF und Pace! Die Zielgerade.
Noch schnell 3 Läufer einkassieren
- auf der Ziellinie den FR stoppen. Rums - 
- der Zeitnehmer mit dem Barcodescanner bremst mich vollends ab. Ein Blick auf den Forerunner und - mir ist vollkommen egal was der Bruttozeitnehmer mit seiner Lichtpistole gerade gemessen hat - mein FR hat 1:00:17 gemessen (aber nur 11,89 km). Ich bin die 12 km in 1 h gelaufen!Grrrr - wo kommen diese 17 Sekunden her? Das muss die Schuhbindeaktion gewesen sein. Trotzdem - ich bin höchst zufrieden mit dem Ergebnis. Das ist eine PB!
Ein bischen Ausdampfen und warmen Tee schlürfen .... in der Umkleide entscheide ich mich, zu Hause zu duschen, sind nur 20 km. Bis ich drankäme bin ich auch schon zu Hause. Gesagt - getan.
Resüme:
Ein schöner Lauf, gute Organisation. Und ich habe 17 Sekunden Grund, nächstes Jahr wiederzukommen.
Viele Grüße
vom Michael
