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Der Mann mit dem Hammer aka the wall

Der Mann mit dem Hammer aka the wall

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Hallo an alle!!

Ich bin bisher mehrere HMs gelaufen, einmal auch knapp 26 km mit 1000 Höhenmetern, ich war da aber gut hydriert und habe mehrere Power-Gels mitgenommen (ich mag die, yumm :daumen: ). Doch ich bin nie über die 30 km gelaufen, da wo es anfängt wirklich hart zu werden.

Da ich im April/Mai paar Wochen einen Allergie-Anfall habe, wollte ich meinen ersten Marathon erst im Spätsommer/Herbst 2009 machen (außer der Allergie-Anfall bleibt aus, dann mal sehen). Eine Sache, die mich immer wieder neugierig macht ist "the wall" oder auch der Mann mit dem Hammer. Wer hat denn dieses Erlebnis schon durchgemacht? Bei km wieviel? Habt ihr dann aufgehört? Habt ihr das in späteren Läufen vermeiden können?

Bin gespannt auf Antworten :)
Oliver
PBs
01.03.2009 - 05,0 km - 0:21:10 (4:14 min / km) - Rund um das Bayer Kreuz
07.12.2008 - 10,0 km - 0:43:41 (4:22 min / km) - Kölner Nikolauslauf
13.12.2008 - 21,1 km - 1:38:33 (4:40 min / km) - Emmericher Adventslauf

Derzeit im Aufbautraining nach der Birkenpollenpause. 6.9.2009 geht's wieder los! :nick:

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Oh ja, das interessiert mich auch. Ich habe nämlich die Befürchtung, dass ich den behämmerten Herrn in meiner Marathonvorbereitung einige Mal treffen muss, damit er mich im April in Hamburg in Ruhe lässt. :/
Neulich hab ich ihn schon getroffen und da hab ich schnell die Runde abgekürzt und bin nach Hause geflüchtet.

Muss man da im Training durch? Soll der Herr da überhaupt auftauchen? Gehört der Herr zum ganz normalen Fettstoffwechseltraining oder ist es nur ein Anzeichen, dass man es übertrieben hat?

3
Sehr schön...netter Fred. :)

Interessiert mich nämlich auch, da für mich dieses Jahr der erste Marathon ansteht. :klatsch:

Bin gespannt. :geil:

VG
Sven
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Hi @all,

also der Mann mit dem Hammer kommt immer :teufel:
Kommt nur darauf an, wie Ihr trainiert und wie weit Du laufen möchtest.

Läufst Du vor dem Marathon mind. 6 mal die 35km Runde, dann wirst Du bis km 42 kaum Probleme bekommen.

Ähnlich ist es bei den anderen distanzen, Training macht den Meister und bewahrt Dich vor den "Hammermann"

Vorrausgesetzt ist natürlich auch eine gesunde und ausreichende Ernährung/Flüssigkeitszunahme vor und während dem rennen.
Wenn Du da was falsch machst, hilft auch knüppelhartes Training nicht :nick:

hth vicodas

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Das ist so eine Sache.

Gute Nachricht: Lässt sich bestimmt vermeiden.

Meine Erfahrungen: Natürlich geht nichts über Training. Wie vicodas schon schreibt: Häufiger mal 30+ vorher hilft natürlich. Und dann vielleicht nicht unbedingt jeden 30er mit ner Pastaparty am Abend vorher vorbereiten, sondern ganz normal aus dem Training heraus laufen. Ich kann bei anständigem Abendessen inzwischen am Folgetag relativ problemlos 25-30km nüchtern laufen - lässt sich wohl also trainieren.

Wer experimentierfreudig genug ist, dem kann ich noch Carboloading in extremer Variante vorschlagen: So vor dem Marathon morgens 20km nüchtern, anschließend bis Mittwochabend auf jegliche Kohlenhydrate verzichten: Eiweiß und Fett stehen auf dem Speiseplan. Mittwochabend dann ein beschleunigter Dauerlauf 8-10km 90% MRT und anschließend mit der Fresserei anfangen. Die dann bis Samstagabend durchziehen und dann sollten am Sonntag die Depots anständig gefüllt sein. Mediziner wissen das bestimmt genauer, aber meines Wissens kann man so ungefähr 2500kcal speichern. Wieviel man für nen Marathon braucht, kann sich jeder selbst ausrechnen - den Rest kann man dann versuchen mit Gels oder Kohlehydratgetränken unterwegs aufzunehmen.
(keine Garantie, dass es funktioniert)

Übrigens (wird gerne vergessen): Ausreichende Energiereserven bewahren nicht vor so einigen anderen, marathonspezifischen "Problemchen". So zB bei mir in Hamburg letztes Jahr: Kein Mann mit dem Hammer, keine Unterzuckerung, prima Leistungsabruf, nur leider extreme Probleme mit Muskelkater in den Oberschenkeln. Wer sich da gefährdet sieht, dem sei als Training verstärkter Bergablauf ans Herz gelegt - nach einer entsprechenden Einheit merkt man im Regelfall am nächsten Morgen, was da trainiert wurde :D

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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kugelblitz_oliver hat geschrieben:Hallo an alle!!

Ich bin bisher mehrere HMs gelaufen, einmal auch knapp 26 km mit 1000 Höhenmetern, ich war da aber gut hydriert und habe mehrere Power-Gels mitgenommen (ich mag die, yumm :daumen: ). Doch ich bin nie über die 30 km gelaufen, da wo es anfängt wirklich hart zu werden.

Da ich im April/Mai paar Wochen einen Allergie-Anfall habe, wollte ich meinen ersten Marathon erst im Spätsommer/Herbst 2009 machen (außer der Allergie-Anfall bleibt aus, dann mal sehen). Eine Sache, die mich immer wieder neugierig macht ist "the wall" oder auch der Mann mit dem Hammer. Wer hat denn dieses Erlebnis schon durchgemacht? Bei km wieviel? Habt ihr dann aufgehört? Habt ihr das in späteren Läufen vermeiden können?

Bin gespannt auf Antworten :)
Oliver
jup, letzten samstag getroffen, bei km 27.... war ziemlich hart und ich konnte absolut nicht mehr laufen........

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Hallo!

Habe bisher zwei Marathons gemacht und den Mann mit dem Hammer jedesmal ab ca. km 35 getroffen.
Ich trainierte jeweils nach RW-Plan für 4:00 Std., habe dabei im Training 5 - 6 Läufe über 32 km gemacht. Dabei begegnete er mir auch einmal, jedoch nur 2 km vor zu Hause und es war da auch sehr warm.
Ich fühlte mich für beide Marathons gut und ausreichend vorbereitet, bin streng nach Plan losgelaufen und trotzdem kam beide Male der Einbruch. Ich bin die Marathons im 7:00 Min. Schnitt zu Ende gelaufen und habe an jedem Getränkestand pausiert. War heilfroh, als ich endlich im Ziel war, auch wenn mir der Hammermann die anvisierte Zeit versaut hat.

Ich war dann für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass mir ein knackiger 10er oder ein zügiger HM einfach mehr liegt.

Gruß Jürgen

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also wenn ich ihn sehen sollte, dann spucke ich ihm ins Gesicht und renne ganz schnell vor ihm weg :geil:

Gruß :winken:

Stephan
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Fragt 1.000 MarathonläuferInnen - wahrscheinlich werden 998 berichten, dass ihnen der Hammermann auch schon begegnet ist.

Natürlich sind Longjoggs im Training gut, um die unangenehme Begegnung mit dem Schnösel möglichst hinauszuzögern oder auch zu verhindern.
Wichtig ist aber auch, diese langen Läufe vor allem zu Beginn in langsamem Tempo (also 60 bis 90 Sekunden pro Kilometer unter der angepeilten Marathonzeit) zu laufen.

Weiters: Das Einzige, was ich bei meinen 35ern zu mir nehme, ist Wasser. Keine Riegel, kein Obst, keine gezuckerten Getränke - der Körper soll sich daran gewöhnen, mit seinen Reserven möglichst hauszuhalten.
Zitat Alsterrunner
Mediziner wissen das bestimmt genauer, aber meines Wissens kann man so ungefähr 2500kcal speichern.


Das kommt ganz gut hin. Blöd nur, dass man/frau über 42,195 Meter locker 3.500 bis 4.000 kcal verheizt. Deshalb braucht es dann eben Gel, Riegel, Bananen, Cola und weiß der Geier noch was. Wobei ich niemals Cola trinken würde (zu viel Kohlensäure und zu viel Zucker) und auch mit Traubenzucker vorsichtig bin - der treibt für kurze Zeit den Blutzucker in die Höhe, dafür fällt man dann umso rascher wieder runter. Zu empfehlen daher nur für die letzten beiden Kilometer (in der Not :nick: ).
Zitat Ratham
also wenn ich ihn sehen sollte, dann spucke ich ihm ins Gesicht und renne ganz schnell vor ihm weg


Wenn du dazu dann noch die Energie hast, dann läuft irgendwas falsch bei dir :D .

Mich hat der Kerl bei ein paar meiner Marathons auch erwischt und mich gequält. Aber wie heißt es doch so schön: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten. Und dafür und zum Endspurt über die Ziellinie hat es (bis auf eine Ausnahme) noch immer gereicht :daumen: .

Liebe Grüße

Wolfgang

Marathon ohne Hammer - ist das überhaupt ein Marathon?

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Ich hab ja meinen Debütantinnen-Ball auch im April in Hamburg :hallo: , daher auch für mich ein interessanter Thread.

Und ich frage mich: Ist ein Debut-Marathon ohne den Hammer-Mann überhaupt ein Marathon?
Oder anders gesagt: Wenn's einfach wäre, könnte es ja jeder.

Deswegen hab ich ihn eigentlich auch schon eingeplant. Und arbeite allerdings noch an der Strategie, dann auch mit ihm fertig zu werden :confused: .

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ratham hat geschrieben:also wenn ich ihn sehen sollte, dann spucke ich ihm ins Gesicht und renne ganz schnell vor ihm weg :geil:

Gruß :winken:

Stephan
Ist doch am sinnvollsten Vllt. noch VERPISS DICH laut schreien ! :daumen:

dann ist er wech , ich werds tun bei meinem 1mal !(Beim 1 Marathon )

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elcorredor hat geschrieben:Blöd nur, dass man/frau über 42,195 Meter locker 3.500 bis 4.000 kcal verheizt. Deshalb braucht es dann eben Gel, Riegel, Bananen, Cola und weiß der Geier noch was.
Da möchte ich dir allerdings widersprechen, Wolfgang. Die Energieversorgung beim Marathon erfolgt ja nicht ausschließlich über die gespeicherten Kohlenhydrate, es sei denn, man startet im 5 km-Tempo. Von Beginn an ist es eine Kohlenhydrat-/Fettmischung, und der Sinn des Trainings, wie von dir ja auch richtig gesagt (lange Läufe), besteht u. a. darin, möglichst früh den Fettstoffwechsel einzubeziehen. Daher halte ich während des Laufes die Kohlenhydratversorgung für nicht notwendig. Ich habe bei keinem einzigen meiner Marathonläufe etwas gegessen und bin dann wohl auch...
elcorredor hat geschrieben:Fragt 1.000 MarathonläuferInnen - wahrscheinlich werden 998 berichten, dass ihnen der Hammermann auch schon begegnet ist.
...einer der 2 anderen, denn "den Hammermann" habe ich noch nie erlebt. Was ich kenne, ist, dass es mit zunehmender Länge schwer wird, teilweise verdammt schwer, das Tempo zu halten oder es nur geringfügig langsamer werden zu lassen.

Bei einem gut trainierten und schnell gelaufenen Marathon spürt man das noch vor der HM-Marke. In Hamburg ist das bei mir immer da, wo es um die Alster herumgeht, bei km 16 ,17 etwa, und dann heißt es: trotzdem in dem Tempo weiterlaufen. Bei km 25 ist der Körper noch mehr ermüdet, ab km 32 sind die Beine schwer und die Gedanken gehen in Richtung Ziel. Km 36, 37: eigentlich geht nicht mehr viel, aber trotzdem Tempo nicht zu sehr rausnehmen, bei km 40 Konzentration auf das letzte Schlussstück, nur nicht abreißen lassen, Tempo ins Ziel retten. Das heißt kein Hammermann, kein abruptes Umschalten, sondern ein sich steigerndes Gegenanlaufen gegen die Erschöpfung: DAS ist für mich die Herausforderung beim Marathon.

Gutes Beispiel auch Wien 2003: Bereits am Start 25° C, mein ursprüngliches 2:50 h-Ziel hatte ich mir abgeschminkt und war verhaltener angelaufen, zunächst ging das ganz gut, aber im Prater war es entsetzlich heiß, und so waren die letzten 10 km eine einzige Quälerei, weil es zunehmend heißer wurde. Auch hier war das mehr ein schleichender Prozess, am Ende Kampf von km zu km, weil ich wenigstens noch die 3 h unterbieten wollte. Hat dann auch noch geklappt.

Wenn der Marathon gut läuft, und davon hatte ich einige, dann trägt dieser Kampf bis ins Ziel. Wenn es nicht so gut läuft, dann wird schleichend Tempo verloren, und es werden 4, 5 oder auch mehr Minuten verloren auf der zweiten Hälfte.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Burny!

Ron Hill, legendärer Langstreckenläufer aus Großbritannien und 1970 Boston Marathon Sieger in 2:10:30, hat bei diesem Wettkampf weder etwas gegessen, noch etwas getrunken.
Ich weiß also, dass es sogar im absoluten Weltklassebereich durchaus auch ohne Gels etc. geht.

Natürlich kann man/frau, je besser der Trainingszustand ist, auch ohne Hammermann einen Marathon finishen. Das habe ich bei meinen mittlerweile 15 Stück Gott sei Dank auch des öfteren so erleben dürfen.

Mein Kraftwerk benötigt aber sehr viel Energie (auch wenn ich topp-ausdauertrainiert bin), sprich - ich verheize so viel, dass es beim Marathon ganz ohne Nachschub von Kohlenhydraten nicht läuft. Die Mengen sind dabei nicht so dramatisch, zwei Riegel, ein Gel, zwei halbe Bananen - das wars dann schon.
Zitat Burny!
Km 36, 37: eigentlich geht nicht mehr viel, aber trotzdem Tempo nicht zu sehr rausnehmen,
Genau zwischen diesem "geht nicht mehr viel" (rechtschaffen müde) und "nichts geht mehr" (Hammermann) liegt dann der Unterschied.

Liebe Grüße

Wolfgang

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appelschnutje hat geschrieben:Und ich frage mich: Ist ein Debut-Marathon ohne den Hammer-Mann überhaupt ein Marathon?
Oder anders gesagt: Wenn's einfach wäre, könnte es ja jeder.
Du könntest mit gleicher Berechtigung fragen: Wenn mich der Hammertyp erwischt, bin ich dann eigentlich marathonfähig?

Entweder hast du vorher hinreichend trainiert oder eben nicht. Also sieh zu, dass du's hast, und dann: keine Panik!
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

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Yep, mich hat er jetzt am Dienstag auch erwischt. Bin bis dato nur so die HM-Stecke maximal gelaufen und wollte endlich mal
einen längeren Lauf machen. Nach 2km eisigem Ostwind als Gegenwind ging bei KM25 und 2,5 Std. nichts mehr, war glücklicherweise aber nur noch knapp 1,5km von der rettenden Haustür entfernt und bin dieses letzte Stück nur noch gegangen. Laufen ging nicht mehr. Aber ich denke, wenn ich öfters längere Läufe > 25km mache, wird sich das auch langsam weiterverschieben.
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:

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appelschnutje hat geschrieben: Und ich frage mich: Ist ein Debut-Marathon ohne den Hammer-Mann überhaupt ein Marathon?
Oder anders gesagt: Wenn's einfach wäre, könnte es ja jeder.

Deswegen hab ich ihn eigentlich auch schon eingeplant. Und arbeite allerdings noch an der Strategie, dann auch mit ihm fertig zu werden :confused: .
Und ob es auch ohne Hammer ein richtiger Marathon ist !
Ich hatte in meinen ersten beiden Marathons jeweils ab KM 37 böse zu kämpfen.
Wer das noch nicht erlebt hat, der kann sich gar nicht vorstellen wie lange so eine Strecke von 5 Km bis ins Ziel werden kann. Im Training läuft man eine solche Distanz ja wie nix...

Beim letzten Marathon konnte dann dank guter Vorbereitung und vorsichtiger Renneinteilung auf den letzten Kilometern sogar noch Beschleinigen und habe fast nur noch überholt.
Nach DIESEM Gefühl könnte ich süchtig werden :geil:

Grüsse
Sascha
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Hallo Wolfgang,
elcorredor hat geschrieben:Genau zwischen diesem "geht nicht mehr viel" (rechtschaffen müde) und "nichts geht mehr" (Hammermann) liegt dann der Unterschied.
Das gibt's aber bei kürzeren Distanzen ebenso. Meine schlimmsten Erfahrungen habe ich mit Zehnern gemacht, wo ich zu Gehpausen gezwungen war. Ursache war natürlich, wie beim Marathon auch, ein für die Verhältnisse zu schnelles Angehen, wodurch irgendwann die Luft raus war. Ich denke, beim Marathon ist das auch dadurch zu einem gewissen Mythos geworden, weil man am Anfang immer lesen konnte: Zunächst läuft man mit Kohlenhydratverbrennung, und dann, wenn diese Vorräte erschöpft sind, wird urplötzlich auf Fettverbrennung umgestellt und das führt das zu dem "Hammermann"-Einbruch. Dass das nicht stimmt und - ausreichendes Training und angepasste Geschwindigkeit vorausgesetzt - von vornherein mit Mischenergie gelaufen wird und lediglich der Fettanteil mit zunehmender Dauer steigt, ist mittlerweile anerkannt.

Mir sind auch keine sportwissenschaftlichen Untersuchungen bekannt, die aufzeigen würden, ob nun die Energieversorgung, die Laktatbildung, Ermüdung oder was sonst noch im einen oder anderen Fall, bei kürzeren oder längeren Distanzen, zu diesem "es geht nicht mehr" führen. Das Phänomen zweifle ich nicht an, aber ich bin skeptisch, ob das wirklich marathonspezifisch ist.
elcorredor hat geschrieben:Ron Hill, legendärer Langstreckenläufer aus Großbritannien und 1970 Boston Marathon Sieger in 2:10:30, hat bei diesem Wettkampf weder etwas gegessen, noch etwas getrunken.
Ich weiß also, dass es sogar im absoluten Weltklassebereich durchaus auch ohne Gels etc. geht.

Nicht-Trinken und Nicht-Essen ist aber noch ein Unterschied. Zumindest bei den Übertragungen größerer Marathons ist das Bild immer: Trinken tun alle Spitzenläufer und -läuferinnen. Banane oder Gel verzehrend habe ich noch keine gesehen. (Okay, die Spezialgetränke mögen vielleicht einen Anteil leicht verdaulicher Kohlenhydrate enthalten.)

Um nicht missverstanden zu werden: wer das Gefühl hat, er müsste während eines Wettkampfs etwas essen, soll das natürlich tun. Ich hatte mich an der Formulierung gestört, dass der Körper das in jedem Fall braucht. (Durch die Beigabe der Körperfette wird das eingespeicherte Glykogen gestreckt und kann sehr wohl reichen.)

Beim Laufen am Limit schaltet außerdem der Körper auf Vollversorgung der Arbeitsmuskulatur um und fährt die Versorgung aller hierfür nicht benötigten Körperfunktionen runter. Davon ist auch das Verdauungssystem betroffen (selbst das Gehirn: daher rühren ja auch die Schwierigkeiten, gegen Ende eines scharf gelaufenen Marathons noch Laufzeiten hochzurechnen.) Die Meinungen gehen stark auseinander, was bzw. in welcher Zeit zugeführte Energie oder Getränke noch verarbeitet werden können.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Bernd!

Danke für deine Statements - schöner Gedankenaustausch :daumen: .
Zitat Burny
Ich denke, beim Marathon ist das auch dadurch zu einem gewissen Mythos geworden, weil man am Anfang immer lesen konnte: Zunächst läuft man mit Kohlenhydratverbrennung, und dann, wenn diese Vorräte erschöpft sind, wird urplötzlich auf Fettverbrennung umgestellt und das führt das zu dem "Hammermann"-Einbruch. Dass das nicht stimmt und - ausreichendes Training und angepasste Geschwindigkeit vorausgesetzt - von vornherein mit Mischenergie gelaufen wird und lediglich der Fettanteil mit zunehmender Dauer steigt, ist mittlerweile anerkannt.


Diese Mischung im Energieverbrauch von Beginn an habe ich nicht extra hervorgehoben.
Tatsache ist aber, dass der Fettanteil mit zunehmender Renndauer nicht nur steigt, sondern damit auch die Energiebereitstellung immer schwieriger wird. Sind die Kohlenhydratreserven erst einmal futsch und ist der Körper gezwungen seinen Energiebedarf nur mehr aus den Fettreserven zu decken, dann geht läuferisch wenig bis gar nichts mehr.

Dadurch unterscheidet sich eine Marathondistanz aber auch deutlich von einem 10er an der Kotzgrenze, bei dem plötzlich nichs mehr geht. In diesem Fall schlägt nämlich - etwas salopp ausgedrückt - die völlige Übersäuerung der Muskulatur zu. Da nützen auch wohlgefüllte Kohlenhydratspeicher nichts.

Liebe Grüße

Wolfgang

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ratham hat geschrieben:also wenn ich ihn sehen sollte, dann spucke ich ihm ins Gesicht und renne ganz schnell vor ihm weg :geil:

Gruß :winken:

Stephan

Ich kann Dir dann ja bei km40 auf der Kö in den Arsch treten... :teufel:
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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elcorredor hat geschrieben: Diese Mischung im Energieverbrauch von Beginn an habe ich nicht extra hervorgehoben.
Tatsache ist aber, dass der Fettanteil mit zunehmender Renndauer nicht nur steigt, sondern damit auch die Energiebereitstellung immer schwieriger wird. Sind die Kohlenhydratreserven erst einmal futsch und ist der Körper gezwungen seinen Energiebedarf nur mehr aus den Fettreserven zu decken, dann geht läuferisch wenig bis gar nichts mehr.
Essen während des laufens bedeutet ja auch, dass der Magen arbeiten muss. Dazu wird Blut benötigt. Dieses Blut steht dann entweder der Muskulatur nicht zur Verfügung, oder es fehlt bei der Verdauung im Magen, was zu Magenproblemen führt.
Ich habe meine Marathons genauso wie burny erlebt. Immer ohne Hammermann.
Ich verstehe auch nicht, wieso manche während ihrer langen Läufe noch Gels oder anderes essen.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Zitat romawi
Ich verstehe auch nicht, wieso manche während ihrer langen Läufe noch Gels oder anderes essen.


Hi!
Wenn du mein erstes Statement dazu gelesen hast, wirst du registriert haben, dass ich genau das geschrieben habe:
Ich zitiere mich mal selbst:
"Das Einzige, was ich bei meinen 35ern zu mir nehme, ist Wasser. Keine Riegel, kein Obst, keine gezuckerten Getränke - der Körper soll sich daran gewöhnen, mit seinen Reserven möglichst hauszuhalten."

Liebe Grüße

Wolfgang

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Ich weiss, Wolfgang. Ich habe dich auch nicht zu den "manchen" gezählt. Ich habe einfach dich zitiert, weil zufällig eben du den Effekt
beschrieben hast, den man mit entsprechendem Training vermeiden, bzw. hinausschieben kann.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Also ich bin dem Mann mit dem Hammer schon begegnet, aber nicht auf der Marathonstrecke. Die hab ich bisher nur einmal absolviert, wenn auch mit 3:17 recht flott. :D

Aber in der vorletzten Woche hab ich nach dem LaLaLa tags darauf noch einen gaaaaanz langsamen Lauf über 10 km durchgeführt. Nach 4 km war es, als ob ich gegen eine Wand donnere, Zittern, Hunger, Schwindel etc alles inklusive. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits über 100 Trainingskilometer in den Beinen. :teufel: Glücklicherweise hatte ich einen "Aktivator" dabei und nach fünf Minuten ging es wieder.......
Bild


http://www.ra-hascher.de

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Redapricot hat geschrieben: Glücklicherweise hatte ich einen "Aktivator" dabei und nach fünf Minuten ging es wieder.......
Kannst du deinen "Aktivator" bitte näher bezeichnen?
Erklär das mal einem Unwissenden. Sollte Gel so schnell wirken oder liege ich daneben?
:hallo: MfG Mike ... hier Blogt er

Wer sich selbst nicht helfen will, dem kann niemand helfen.
Johann Heinrich Pestalozzi, (1746 - 1827)

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Bei meinem ersten (und bisher einzigen) Marathon ging es auch ohne Hammermann ab. Natürlich ist man irgendwann erschöpft und es tut auch weh und man merkt, dass man nicht mehr so schnell laufen kann, aber es war zu keinem Zeitpunkt so, dass ich mich wahnsinnig quälen mußte oder hätte aufhören wollen. Allerdings bin ich auch eher vorsichtig angegangen, denn man liest ja immer wieder, dass die Gefahr, "IHM" zu begegnen, höher ist, wenn man gleich am Anfang zu viel Pulver verschießt.
Ich habe ab und zu ein Stück Banane und Riegel gegessen, weiß aber nicht, ob das wirklich unbedingt nötig gewesen wäre (muß mich beim Laufen eher zum Essen zwingen als dass ich es wollen würde).
Das ist aber wahrscheinlich wirklich sehr individuell. Aber ich denke, bei guter Vorbereitung und vernünftiger Renneinteilung geht es durchaus auch ohne Hammermann.
Gruß, Jeany

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also bei mir kommt der mann mit dem hammer so nach 2 km. dann muss ich ich immer kurz stehen lassen. dann laufe ich wieder weiter aber dann kommt er alle 1-1,5km wieder. :(

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Running Pommespanzer hat geschrieben:also bei mir kommt der mann mit dem hammer so nach 2 km. dann muss ich ich immer kurz stehen lassen. dann laufe ich wieder weiter aber dann kommt er alle 1-1,5km wieder. :(
Nee, das ist Tante Frieda mit dem Regenschirmgriff, mehr nicht. Sorry :wink:

Knippi

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Running Pommespanzer hat geschrieben:also bei mir kommt der mann mit dem hammer so nach 2 km. dann muss ich ich immer kurz stehen lassen. dann laufe ich wieder weiter aber dann kommt er alle 1-1,5km wieder. :(
jetzt fehlt nur noch mööpmööp-viagra-powerrunner, der behauptet, er SEI der mann mit dem hammer... :zwinker2:


aber mal etwas ernsthafter: nach 2 km ist man vielleicht außer puste oder muss 'ne gehpause einlegen, weil man zu schnell angegangen ist oder die kondition noch net reicht, aber das würde ich nie als den hammermann bezeichnen...

ich musste letztes jahr auch beim human race ab 8 km gehpausen einlegen, würde aber trotzdem behaupten, ich bin diesem unfreundlichen geschöpf noch nie begegnet. mag sein, dass das noch irgendwann kommt, wenn ich mal deutlich über 30 km rausgehe, meine bisher längsten läufe waren zwei mal halbmarathondistanz und einmal knappe 28 km...
was ich in letzter zeit so gelaufen bin:
02.05.2010: metro group marathon düsseldorf in 3:57:04
19.09.2010: einstein marathon ulm (trainingsrückstand und schmerzen => hm in 2:24:28)

was demnächst noch so alles folgen soll:
winterlaufserie ismaning 2010/11 - cancelled
Bild


Bild
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Der Aktivator ist von der Firma "Sponsor" und hauptsächlich ein Gemisch aus Koffein und Taurin. Geht sehr schnell ins Blut und gibt wirklich einen Pusch. Fällt im übrigen nicht unter die Dopingbestimmungen... :daumen:

Frei erhältlich bei vielen Runners point-Filialen oder auch Radsportgeschäften.
Bild


http://www.ra-hascher.de

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Um diesen Typen zu treffen, muss man nicht unbedingt einen Marathon laufen, meinen ersten HM bin ich viel zu schnell angegangen und habe mich mitziehen lassen. Bei km 13 war dann Ende, habe mich den Rest nur noch vorwärts geschleppt. Planung des Rennens kann einem da ganz schön was ersparen. Seit dem laufe ich die zweite Hälfte immer schneller als die erste. :idee:

Um die "Angst" vor der Länge zu verlieren, helfen echt nur die langen Trainingseinheiten, man gewöhnt sich dran, 3 1/2h durchzulaufen.
Bild

Meine Bestzeiten:
M 3:28:00h
HM 1:35:36h
10k 0:43:30h

Meine liebsten Läufe:
Die eine Bestzeit ergeben.

Laufziele:
HM sub 1:35h
Spaß haben

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Stemi hat geschrieben:Um diesen Typen zu treffen, muss man nicht unbedingt einen Marathon laufen, meinen ersten HM bin ich viel zu schnell angegangen und habe mich mitziehen lassen. Bei km 13 war dann Ende, habe mich den Rest nur noch vorwärts geschleppt. Planung des Rennens kann einem da ganz schön was ersparen. Seit dem laufe ich die zweite Hälfte immer schneller als die erste. :idee:

Um die "Angst" vor der Länge zu verlieren, helfen echt nur die langen Trainingseinheiten, man gewöhnt sich dran, 3 1/2h durchzulaufen.

Ich bin der Auffassung, das der "echte" Hammermann erst bei km 30 aufwärts kommt, wenn die Glyogen-Speicher leer sind.
Das man sich z.B. in einem 10km-Lauf bei km 6-7 richtig abschiessen kann, ist mir durchaus bewußt.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

Erstkontakt ...

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Ich glaube, gestern habe ich den Hammermann getroffen. Nachdem meine letzten langen Läufe so gut gelaufen sind bin ich vermutlich etwas überheblich geworden. Ich habe mich auf die 30+ gefreut und habe mir eine neue, flachere Strecke ausgesucht. Ohne Frühstück zur Mittagszeit los. Ging total locker. Das Wetter hat gepasst und auf der ersten Hälfte hatte ich Gegenwind. Um so einfacher war der Rückweg - anfangs zumindest. So nach 23 km merkte ich, dass der Puls höher ging. Macht ja nix, soll ja so sein. Ab km 26 fingen die Lungen an, leicht zu brennen. Macht ja nix, soll vielleicht so sein. Kurz nach km 27 kam der Schlag, das soll aber nicht so sein, oder?. An Laufen war nicht mehr zu denken. Ich versuchte eine Mischung aus 100 m Gehen, 200 m Laufen (wobei man das eigentlich nicht so nennen darf). Ich musste sogar mehrfach stehenbleiben.

Zur Vorgeschichte muss ich sagen, dass ich seit einer Woche meine Kalorienzufuhr um 20 % eingeschränkt habe, weil ich ein paar kg runterkriegen will, was sicher auch ein Grund für den Ein-/Abbruch war.

War interessant, aber ich würde bevorzugen, wenn ich den Mistsack so bald nicht mehr treffe.
:daumen: Laufen ist nicht alles ! :daumen:
Well, it's alright to be little bitty!

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Der Hammermann kommt auch gar nicht erst wenn man die Glykogenzufuhr aufrecht erhält, d.h. zwischendrin was futtert (Bananen, KH-Gels, Riegel). Und nicht erst auf den Hunger warten, dann ist es schon zu spät.
Ich nehm auf jeden Fall bei allen anstrengenderen läufen über 90min was zum essen mit und hatte seitdem nie mehr Probleme von wegen Hungerast.
PB:
11,2km - 44:07 :nene:
HM - 01:22:59 :geil:
M - 03:04:22 :daumen:

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Gel habe ich bei den langen Läufen immer für den Notfall dabei und auch ein wenig Kleingeld. Fies war gestern, dass ich schon am km 7 Hunger hatte, den ich durch ein zwei Schluck aus meiner Flasche immer wieder "lindern" konnte. Richtig fies war, dass in der Ortschaft, in die ich lief ein McDonalds ist und ich wirklich schwer am überlegen war, ob ich mir nicht einen Cheeseburger und ein Milchshake hole. Ich konnte aber widerstehen und schaffte es völlig ohne Nahrungszufuhr bis zum Hammermann. Den habe ich mir also redlich erarbeitet :D
:daumen: Laufen ist nicht alles ! :daumen:
Well, it's alright to be little bitty!

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Redapricot hat geschrieben: Aber in der vorletzten Woche hab ich nach dem LaLaLa tags darauf noch einen gaaaaanz langsamen Lauf über 10 km durchgeführt. Nach 4 km war es, als ob ich gegen eine Wand donnere, Zittern, Hunger, Schwindel etc alles inklusive. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits über 100 Trainingskilometer ..
ey krass! kenn ich! auch bei mir macht es bei km 4 immer zack-bumm und dann geht gar nix mehr! dann muss ich immer 100m gehen, einen ordentlichen schluck nehmen und dann geht es wieder.
Gesperrt

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