Also:
1. Sebalder Januar-Gelände-Halbmarathon 2003
Ort: Sebalder Reichswald bei Erlangen
Start: Samstag, 10.1.04, 13:30
Bedingungen: 4°C also fast sommerlich
Teilnehmer: 1 (Setanta)
Nach drei Tagen Laufpause war ich eigentlich recht fit, von einem Muskelkater in den Oberschenkeln vom gestrigen Training (Ausgleichssportart, kein Laufen) einmal abgesehen.
Gleich zu Beginn des Laufs das erste Handicap: Die Startgerade, eine Strecke von ca. 500 Metern, komplett vereist, und das trotz Tauwetter. Für uns Läufer ist angetautes Eis auf den Wegen ja nicht wirklich prickelnd, also erstmal gaaaaanz vorsichtig losgetippelt. Stellenweise war es so extrem, daß ich mich wirklich wie eine Geisha bewegt hab; mein Gesicht war wohl auch mindestens genauso bleich ...
Hinter der ersten Kurve gings dann ein paar Meter, doch dann ging das mit dem Eis schon wieder los. In solchen Fällen gibt`s nur eine Rettung: Ab in die Pampa. Zum Glück ist ein guter Teil des Wegenetzes im Sebalder Reichswald mit breiten Grünstreifen links und rechts versehen. Die sind zwar nicht eben, sondern mit Wurzelwerk, Gräben, Löchern, Dellen durchsetzt, aber es gibt wenigstens kein Gestrüpp. Echtes Trailrunning also. Diese Art zu laufen setzt eine enorme Konzentration auf den Weg voraus und verzeiht keinerlei Unachtsamkeit. Was sie noch weniger verzeiht, ist der "Schlurfschritt", der sich vor allem in der zweiten Hälfte eines Laufs gerne einstellt, wenn die Kräfte langsam nachlassen und man die Haxn kaum noch hochkriegt...
Noch extremer wurde es beim Teilstück zwischen km 4,5 und km 5. (Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß meine HM-Strecke aus zweimal der gleichen 10,5 km-Strecke besteht; besagtes Teilstück ist also insgesamt viermal zu durchlaufen). Dort gibt es keinen Grünstreifen, also ab ins Dickicht. Das ist dann wirklich cool: Du mußt nicht nur höllisch achtgeben, daß Du nicht über irgendetwas stolperst oder umknickst, sondern auch noch auf diverse Äste und Büsche ... richtig spannend und vor allem - unglaublich anstrengend.
So froh über meine Gelpacks und mein Wasser wie bei diesem Lauf war ich im Leben noch nicht!
Ab km 17 wurde die Sache dann richtig ätzend: Der Muskelkater tat mittlerweile so richtig fies weh, dazu kam noch, daß mir in den Waden jegliche Kraft schwand ... Und dann dieser Trail ... wie ich die 21 dann doch noch geschafft habe, weiß ich gar nicht mehr, ich war jedenfalls heilfroh, als ich sie hinter mir hatte!
Mit meiner Gesamtzeit von 2:29 war ich angesichts der Umstände auch nicht wirklich unzufrieden; es überwog sowieso ein ganz spezielles Gefühl von "Runners High", resultierend aus der sehr ungewöhnlichen Strecke ...
Ein Preisgeld gabs bei diesem HM natürlich nicht, dafür aber trotzdem eine Belohnung, und zwar in Form eines genial guten Abendessens beim Italiener anläßlich des Pasta Forums Treffens / Carboloadings!
Ach ja: Trailrunning hat ein gewisses Suchtpotential ...
Viele Grüße
Dirk
(geschafft, aber glücklich)
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.
)
Ah alles klar 
