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Effekt von "zerlegten" langen Läufen?

Effekt von "zerlegten" langen Läufen?

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Hallo,
habe mal ne trainingstechnische Frage. Die Ausgangslage:
Heute stand mit 30 k ein langer Lauf auf meinem Programm. Der ist im Moment (fast) jede Woche auf der Tagesordnung. Leider lassen die Bodenverhältnisse hier im Moment nur das laufen in der Stadt zu, darum musste ich heute mit der von mir nicht so geschätzten "3x10k-Runden"- Variante vorlieb nehmen. Der Vorteil war, dass ich meine Flasche im warmen Treppenhaus deponieren konnte, da ich nach jeder Runde zu Hause vorbei gekommen bin.

Als ich um 7 Uhr nach lockeren 20 k am Ende meiner zweiten Runde ankam, merkte ich,dass bei uns im Wohnzimmer Licht brannte. Mist, Sohnemann ist wach, damit auch meine Frau. Nach kurzem Überlegen habe ich die letzte Runde geknickt, habe den Lauf abgebrochen. Ich hatte einen langen Areitstag vor (jetzt: hinter :daumen: ) mir, meine Frau hatte den Kleinen eh den ganzen Tag, und so konnte ich meine Frau noch mal ins Bett schicken und habe noch 1,5 h mit meinem Sohnemann gehabt. War klasse.

Heute Abend hat es mich dann gekickt und ich bin noch mal los und wollte die 30 voll machen, es wurden dann 14 daraus..., also insgesamt knapp an die 35 heute... :klatsch:

Meine Frage: War es sinnvoll, diese 14 k noch mal zu laufen, oder waren das "leere" Kilometer? Mir ist klar, as gesplittete 30 keinen langen lauf am Stück ersetzen können (Ermüdung...). Wie aber bewertet ihr solche Doppeleinheiten an einem Tag? Welchen Trainingseffekt, welche Vorteile etc. würdet ihr darin sehen? Das ganze natürlich vor allem unter dem Aspekt der Ultrasaisonvorbereitung...

Bin gespannt auf eure Antworten,

Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Ich würde sagen: den 30er ersetzt die gestückelte Einheit nicht, aber in Hinblich auf die Ultraambitionen dürfte auch schon reines Kilometersammeln sinnvoll sein.
You can check out any time you like but you can never leave

geplant:
10.07.11: Challenge Roth LD (3,8-180-42,2)


http://lonerunner-lauf-triathlon.blogspot.com/

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nachtzeche hat geschrieben: ...Die Ausgangslage:
Heute stand mit 30 k ein langer Lauf auf meinem Programm.
...
Meine Frage: War es sinnvoll, diese 14 k noch mal zu laufen, oder waren das "leere" Kilometer? Mir ist klar, as gesplittete 30 keinen langen lauf am Stück ersetzen können (Ermüdung...). Wie aber bewertet ihr solche Doppeleinheiten an einem Tag? Welchen Trainingseffekt, welche Vorteile etc. würdet ihr darin sehen? Das ganze natürlich vor allem unter dem Aspekt der Ultrasaisonvorbereitung...

Bin gespannt auf eure Antworten,

Liebe Grüße
nachtzeche
Ich halte sogenannte Doppeleinheiten für sehr sinnvoll, gerade für die Ultravorbereitung!
Im letzten Jahr habe ich für den 24er und den Triathlon extrem einige Doppel- (Lauf), bzw. Koppeleinheiten (Rad + Lauf) gemacht. Für den Triathlon ist das eigentlich normal!!
Beim reinen Lauf-Doppeltraining habe ich variiert, entweder beide im lockeren + langsamen Tempo, oder halt einen locker und den anderen zügiger, wobei der zügige fast immer morgens war.

Der wesentlichste Effekt für mich war dabei, das die Beine in den "längeren" Wettbewerben mir nie das Gefühl gaben, das sie schwer oder fest wurden.
Okay, ist zwar auch eine Sache des Kopfes, ob der Körper sich verweigert, bzw. ob man den eigenen Zweifeln die Oberhand gewährt, aber das ist ein anderes Thema. :nick:

Im Februar beginne ich, nach dem Brocken Challenge, langsam wieder mit diesen Einheiten, vorzugsweise auf dem Kölnpfad um diesen Wanderweg für den Wettbewerb im August kennenzleren und um im Mai fit für den Etappenlauf zu sein. :D

Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

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Ich halte ab und zu zwei Laufeinheiten pro Tag auch für sinnvoll. So kann man sich nochmal was reinschaufeln und sogar mehr km machen, als am Stück gut wäre. Da ich im Training eh nie über 25km laufe, passt das ganz gut in mein Programm. Und mit 2:55 auf Marathon bei ner Schachtel Kippen am Vortag scheint das auch aufgegangen zu sein.

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nachtzeche hat geschrieben:
Meine Frage: War es sinnvoll, diese 14 k noch mal zu laufen, oder waren das "leere" Kilometer? Mir ist klar, as gesplittete 30 keinen langen lauf am Stück ersetzen können (Ermüdung...). Wie aber bewertet ihr solche Doppeleinheiten an einem Tag? Welchen Trainingseffekt, welche Vorteile etc. würdet ihr darin sehen? Das ganze natürlich vor allem unter dem Aspekt der Ultrasaisonvorbereitung...
Für die meisten Läufer hier gibt es keine "leeren" km. Wenn du weit genug von deinem persönlichen Umfangslimt entfernt bist, hilft noch alles.

Es gibt schlecht plazierte km, zu langsam oder zu schnell gelaufene km, die dich zum falschen Zeitpunkt zu sehr ermüden für eine schnelle Einheit oder einen WK.

Da du aber eh lang laufen wolltest, sollte die geringere Belastung mit dem geteilten lauf hier nicht deplaziert sein, zumindest gut verkraftbar.

Grundsätzlich haltte ich viel von Doppeleinheiten, mache ich auch öfters. Bei mir liegt es auch daran, dass ich ungern lange am Stück laufe und so mache ich auch mal morgens 8 und abends 10km oder so. Es gibt uch viele Menschen, denen liegen die Doubles aber gar nicht, bei manchen geht es auch organisatotrisch einfach schlecht.

Im allgeimeinen gilt: Je länger die Zielstrecke, desto weniger Doppeleinheiten, desto länger die einzelne Einheit bei identischem Wochenumfang.. Siehe auch hier bei Pfitzinger. Er empfiehlt ds Doppeln im M-Training also erst ab ca. 120km/Woche - nach seiner Logik dann im Ultratraining eher noch später doppeln.

Nach meiner Erfahrung setzen Marathon-Läufer, denen das Doppeln liegt, auch bei geringeren Umfängen schon erfolgreich gelegentlich 2 TE am Tag ein, andere dagegen laufen 150km/Woche ohne Doppeleinheit.

Besonders gut finde ich die Doppeleinheiten, um harte Belastungsblöcke zu bilden. Im Marathontraining für Fortgeschrittene könnte das z. B sein:

Tag 1 35km LAuf locker
Tag 2 morgens 10, abends 15k locker
Tag 3 15km MRT + 5k Ein-/Auslaufen

Macht 80km in 3 Tagen - das ist so schon nicht ohne, aber bei 25km am Stück am 2. Tag würde es noch etwas härter für viele. Das Verletzungrisiko wird trotz der Blockbelastung durch die Doppeleinheit verringert. Auf sowas muss man natürlich vorbereitet sein. Also vorher schon mal 60km in 3 Tagen laufen, dann mal 70.

Danach kann man mit gutem gewissen 2-3 Tage wenig trainieren und kommt dennoch locker auf mehr als 100k in der Woche.

Da es im Ultra noch mehr als im Marathon darum geht, lange am Stück zu laufen und mit großer Vorbelastung weiterzulaufen, sollten solche Belastungsblöcke auch da sehr wirksam sein.

Eine weitere Anwendung für Doppeleinheiten: Sich gut erholen, und trotzdem Umfang machen bzw. km fressen.

Z. B. Donnerstag morgen war ich kaputt von der kumulierten Trainingslastung der Tage davor. Tempotraining musste ich abbrechen, danach noch gut 5km langsamer ls 5er Schnitt ausgelaufen und mich nicht fit gefühlt.

Am Abend lief ich 9,5km in 4'31, und das ging schon wieder locker. am morgen hätte ich die so nicht dranhängen können, das Risiko, mich zu sehr kaputtzumachen, wäre mir zu groß gewesen, und das Tempo wäre bei derselben Anstrengung nicht drin gewesen.

Am Anfang sind die Doppeleinheiten für viel hart, aber nach der Gewöhnung ist es es für viele eine gute Möglichkeit, sich näher an das aktuelle persönliche Umfangslimit ranzutasten. Wenn das Limit überschritten ist, dann kommen dann wirklich leere km, die meher ermüden als nützen. Aber da bist du wahrscheinlich noch nicht.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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