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Intervalle im Marathontraining

Intervalle im Marathontraining

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Servus,
hätte da mal ne Frage zu Intervallen im Marathontraining.
Lauft Ihr diese auch grundsätzlich im Marathonrenntempo, so wie in den Steffnyplänen, oder darfs da auch mal schneller sein.
Wie lang und mit wieviel Wiederholungen sind dann die schnelleren Intervalle bei Euch?
Kombiniert Ihr die auch mal mit einem Tempolauf in der selben Woche, oder wäre das erfahrungsgemäß schon zu intensiv?
Gibt es eine Faustformel wieviele Kilometer man pro Woche im angestrebtem Renntempo laufen darf - maximal ? (also durch Intervalle + Tempolauf + Endbeschleunigung beim langen Lauf)
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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400m intervalle läuft man üblicherweise schneller als marathontempo, z.b. 10k tempo oder noch schneller.

intervalle machen natürlich spass, weil es die schnellsten läufe sind, die man macht.
im marathontraining wird ihre bedeutung aber von den meisten freizeitläufern überschätzt.

der anteil der intervalle am gesamttraining ist selbst in der unmittelbaren marathonvorbereitung bei vielen profis nahezu verschwindend gering:

RUNNERSWORLD.de – Das größte Laufmagazin der Welt – Trainingsbeispiel

die kraft und ausdauer, lange schnell zu laufen holt man sich vor allem über viele einheiten und viele km pro woche.

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Die gängige Theorie schön und gut, aber das war nicht genau das was ich wissen wollte.
Wie sieht das denn bei Euch in der Praxis wirklich aus?
Keiner dabei der auch mal ab und an eine 10k Intervalltrainingseinheit einstreut?
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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ich habe bei meiner letzten vorbereitung folgende intervalle gemacht: 8 x 1000, 10 x 1000, 4 x 2000m und 6 x 1000, jeweils in der trainingswoche 2, 4, 6, 8. diese iv ungefähr 10 sekunden schneller gelaufen als das geplante mrt.

in jeder trainingswoche einmal iv oder schnelles fahrtspiel (woche 1, 3, 5, 7, 9), aber jede woche einen tempolauf im mrt, diesen tempolauf von 12km gesteigert bis auf max. 18km mit ein- und auslaufen! ich denke aber das der tempolauf im mrt die 18km auf keinen fall überschreiten sollte, da er nur dazu dient den körper an das tempo zu gewöhnen. längere tempoeinheiten würde ich persöhnlich für zu viel des guten halten und mich kaputt machen.
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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Thrawn hat geschrieben:Servus,
hätte da mal ne Frage zu Intervallen im Marathontraining.
Lauft Ihr diese auch grundsätzlich im Marathonrenntempo, so wie in den Steffnyplänen, oder darfs da auch mal schneller sein.
Wie lang und mit wieviel Wiederholungen sind dann die schnelleren Intervalle bei Euch?
Kombiniert Ihr die auch mal mit einem Tempolauf in der selben Woche, oder wäre das erfahrungsgemäß schon zu intensiv?
Gibt es eine Faustformel wieviele Kilometer man pro Woche im angestrebtem Renntempo laufen darf - maximal ? (also durch Intervalle + Tempolauf + Endbeschleunigung beim langen Lauf)
Also ich laufe in der Marathonvorbereitung durchaus Intervalle, natürlich eher längere wie z.B. 4 x 2.500, 3 x 3.000, 3 x 4.000, aber auch mal 1000er. Und natürlich sind die schneller als Marathontempo, sonst bringen sie ja nichts.

Im Marathontempo laufe ich meine Tempodauerläufe (zumindest die längeren, also z.B. 15 km).

Normalerweise habe ich pro Woche sowohl einen TDL als auch Intervalle auf dem (Greif-)Plan. Die TDLs halte ich übrigens für deutlich wichtiger. Und natürlich gibt es pro Woche einen langen Lauf.

Ob das zu intensiv ist, hängt vom Trainingszustand ab.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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MatthiasR hat geschrieben:Also ich laufe in der Marathonvorbereitung durchaus Intervalle, natürlich eher längere wie z.B. 4 x 2.500, 3 x 3.000, 3 x 4.000, aber auch mal 1000er. Und natürlich sind die schneller als Marathontempo, sonst bringen sie ja nichts.

Im Marathontempo laufe ich meine Tempodauerläufe (zumindest die längeren, also z.B. 15 km).

Normalerweise habe ich pro Woche sowohl einen TDL als auch Intervalle auf dem (Greif-)Plan. Die TDLs halte ich übrigens für deutlich wichtiger. Und natürlich gibt es pro Woche einen langen Lauf.

Ob das zu intensiv ist, hängt vom Trainingszustand ab.

Gruß Matthias
Greif lässt bei mir aktuell den Tempolauf im prognostizierten M-Tempo + 20 sec laufen (18 km), darin enthalten ist eine Endbeschleunigung im M-Tempo (2 km, nächste Woche 4 km usw.).

Beispiel1: 16 km @ 5:20, 2 km @ 5:00
Beispiel2: 14 km @ 5:18, 4 km @ 4:58

Meine Steuerzeit liegt bei 44:30 / 10km, die prognostizierte Marathonzeit im Mai bei 3:21 .... 3:30h

"Intervalle" sind eher Wiederholungen, z.B. 3*4000m im M-Renntempo.

Beispiel: 3x4000 m @ 5:00,+ 1200m Trabpause, davor Ein- und Auslaufen

Ich befürchte jedoch dass das Tempo sich noch mehr steigert, nächste Woche gibt es Wiederholungen die schon näher am HM-Tempo liegen.

Fast vergessen: Samstag ein langer Lauf mit 35km in 5:40 ... 6:00 / km.

Auch der lange Lauf wird zunehmend schneller und in den letzten 8 Wochen vor dem Marathon mit Endbeschleunigung gelaufen.

Als ganz wichtig wird gesagt (Greif) dass man mind. 10 mal auf die lange Runde muss (35 km). Der Reiz muss spätestens nach 14 Tagen wiederholt werden (also immer nur ein Wochenende pausieren / Wettkampf) weil sonst wieder von vorne begonnen wird.

(Steht bei Die einzigartige Serviceseite für Läuferinnen und Läufer im Newsletterarchiv)
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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Also ich mache grundsätzlich Interw.
da ich der Typ Läufer bin wo Stunden laufen kann,fehlt mir die Geschwindigkeit
Habe letztens 16*200 Meter voll, mit 100Meter Trappause gemacht.
Muss ehrlich sagen, das war eins der schlimmsten Training was ich gemacht habe.Obwohl es nur 7,8 Km waren. :kotz:

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Ok - also es wird schon auch bei vielen Leuten im Marathontraining mal deutlich schneller gelaufen als das Renntempo - und das nicht nur bei Testwettkämpfen.

Und natürlich hätt ich drann denken müssen - was mir gerade Carstens Link gezeigt hat, (vielen Dank für die Bereitstellung! :daumen: ) das es natürlich vor allem auch auf die Leistungklasse drauf ankommt.

Kurzgesagt wirds wahrscheinlich drauf hinauslaufen, das je langsamer der Läufer, desto weniger Intervalle unter Wettkampftempo.
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Thrawn hat geschrieben: Kurzgesagt wirds wahrscheinlich drauf hinauslaufen, das je langsamer der Läufer, desto weniger Intervalle unter Wettkampftempo.
ich sehe das so: erst ab einer gewissen zielzeit sind intervalle notwendig.
ich persöhnlich sehe ab einer 3h30min-zeit intervalle für sinvoll, aber das ist wieder sehr verschieden von läufer zu läufer.
meine erste vorbereitung zum marathon habe ich komplett ohne intervalle durchgezogen und kam auf meine zeit. beim zweiten marathon, ziel sub 3:30, habe ich intervalle eingestreut und kam auch auf meine zeit. wie gesagt das ist sehr verschieden.
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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liverpool hat geschrieben:ich sehe das so: erst ab einer gewissen zielzeit sind intervalle notwendig.
Notwendig oder sinnvoll :confused: - ich finde es immer eine schöne Abwechslung! Ich kann nicht 4-5 mal/Woche langsam durch die Gegend schlurfen... da hätte ich bald keine Lust mehr.

Daher würde ich jedem IVs empfehlen- muss ja nicht bis ans letzte limit gehen.

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben: Daher würde ich jedem IVs empfehlen- muss ja nicht bis ans letzte limit gehen.
okay so gesehen hast du sicherlich recht.

ich persöhnlich sehe ein iv-training schon als harte einheit wo man nahe an seine grenzen geht, zumindest was die hf angeht.
aber iv "locker" gelaufen sind sicherlich eine bereicherung des trainingsaltages und schaffen abwechslung, stimmt.
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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Hallo Thrawn,

ich habe letztes Jahr, weil mir die Lust gefehlt hat, mal auf Intervalle im Marathontraining verzichtet und ohne größere Mühe im September einen Marathon in 3:55 absolviert.

Die schnellsten Einheiten in den letzten 8 Wochen vor dem Marathon war ein 15-km-Lauf in 5:36 min/km und ein 11-km-Lauf in 5:27 min/km

Allerdings ging dem Marathontraining ein mit viel Intervall-Training gespicktes HM-Training für einen Frühlings-HM voraus.

Ich sehe es auch so, dass für Marathonzeiten knapp unterhalb der 4 Stunden Intervalle nicht unbedingt notwendig sind, sofern das MRT kein Problem darstellt. Wem Intervalle Spass machen, dem schaden sie allerdings auch nicht. In vergangenen Jahren bin ich ab und an in der Marathonvorbereitung 800m-Intervalle gelaufen.

Endergebnis: In etwa identisch.

Gruß Zwangsläufer

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Habe auch eine Frage bezüglich Intervall-Training.
Ist es sinnvoller 5x2000 oder 4x2500 zu absolvieren?

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Fusio hat geschrieben:Habe auch eine Frage bezüglich Intervall-Training.
Ist es sinnvoller 5x2000 oder 4x2500 zu absolvieren?
Ich seh da keinen Unterschied!

8x1 gegenüber 4x2 ist da schon eher ein Unterschied....

gruss hennes

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Hmm... IMHO müssten doch 4x2500 etwas fordernder beziehungsweise anstrengender sein als 5x2000? Oder sehe ich das falsch? :confused:

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Äh muss man um das überhaupt vergleichen zu können, nicht die dazugehörigen Geschwindigkeiten kennen?

Wählt Ihr die eigentlich auch immer nach Intervalllänge, also z.b. 3000m oder 5k Renngeschwindigkeit für 400'er; 10k für 1000'er usw???
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Hallo Trawn,

ich glaube Fusio ging von derselben Pace aus, was nun wirklich fordernder ist, kann man sicherlich nicht so pauschalisiert sagen, ich persönlich würde ich eher zu den 4x2500m tendieren.

So kurze Intervalle im Marathonrenntempo bzw. -belastung habe ich bis dato aber noch nie gemacht, in meiner letten Vorbereitung waren eher folgende Intervalle vertreten:

3 x 4000m mit 1km TP
3 x 5000m mit 1km TP
4 x 5000m mit 1km TP

In meinen letzten neun Wochen der Vorbereitung zum Frankfurt-Marathon´08 habe ich keinerlei Intervalle im 5km- und 10km-Renntempo absolviert, nur oben genannte Intervall-Varianten und Tempoläufe (bis 30km :geil: ) im Marathonrenntempo und Marathonrennbelastung.


Gruß

Karsten
Hört auf an Wunder zu glauben, sondern fangt an hart zu trainieren und sinnvoll zu essen.

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Hallo Karsti

Ja du hast recht, ich habe bei beiden Varianten die gleiche Pace gemeint. Für mich so etwas zwischen HM und M Pace.
Mal schauen, im Moment tendiere ich auch eher in Richtung 4x2500 statt 5x2000.

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Fusio hat geschrieben:Habe auch eine Frage bezüglich Intervall-Training.
Ist es sinnvoller 5x2000 oder 4x2500 zu absolvieren?
Das dürfte bei gleichem Tempo im Trainingseffekt höchstens einen minimalen Unterschied machen (zugunsten der längeren Intervalle).
Psychologisch sind die 4 x 2.500m aber einfacher, zumindest für mich.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Servus MatthiasR ,
MatthiasR hat geschrieben:...Psychologisch sind die 4 x 2.500m aber einfacher, zumindest für mich...
Psychologisch sehe ich das genauso und vor allem hat man sich noch eine Trabpause gespart :peinlich: .


Gruß

Karsten
Hört auf an Wunder zu glauben, sondern fangt an hart zu trainieren und sinnvoll zu essen.

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Karsti hat geschrieben:Servus MatthiasR ,



Psychologisch sehe ich das genauso und vor allem hat man sich noch eine Trabpause gespart :peinlich: .


Gruß

Karsten
:hihi:


Dem kann man nur zustimmen! :daumen:

Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Besser sind 5 x 2.500 m, da kommen dann auch ordentlich km zusammen, sind auch nicht so schlimm wie 3 x 5 km im HMRT.
Von nix kommt oft nix :D
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Thrawn hat geschrieben:Lauft Ihr diese auch grundsätzlich im Marathonrenntempo, so wie in den Steffnyplänen, oder darfs da auch mal schneller sein.
Die Frage ist, wie es um die Voraussetzungen für die anvisierte Zielzeit bestellt ist. Wie sieht es mit der benötigten Grundschnelligkeit aus? (Sind die der Marathonzielzeit entsprechenden Unterdistanzzeiten relativ einfach zu erreichen, oder ist dafür noch viel Tempotraining notwendig?)
Hat man schon die entsprechende Grundschnelligkeit, scheinen mir schnelle/fordernde Intervalle nicht so wichtig zu sein. Dann liegt der Fokus mehr auf der Ausdauer. Ist das Ziel ambitionierter, muss neben der Ausdauer auch am Tempo gearbeitet werden. Darauf scheinen mir die Greif-Pläne ausgerichtet zu sein.
Stefffnys Pläne halte ich persönlich für sehr gut. Von der geforderten Unterdistanzzeit sollte man aber schon zu Beginn des Plans nicht allzu weit entfernt sein (gilt in besonderem Maße für die langsameren Pläne...).

So weit meine Meinung. Wie hoch aber der Anteil der schnellen Kilometer an den Gesamtkilometern sein darf, da bin ich mir nicht sicher. Nicht viel mehr als 10 Prozent, würde ich mal vermuten...

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Es geht doch bei Intervallen nicht nur um Geschwindigkeitsentwicklung. Genauswenig glaube ich, dass nur schnellere Läufer vom Intervalltraining profitieren.

Beim Intervalltraining läuft man hohe Geschwindigkeiten und hat gegen Ende schon einige Kilometer in den Beinen. Ich mache nächste Woche ein Treppentraining: 5000-4000-3000 m mit entsprechenden Trabpausen. Da hab ich schon 15 km in den Beinen, wenn ich mich zur letzten Wiederholung aufmache. Schnelle Läufe bei entsprechender Vorermüdung sind grade im Marathontraining wichtig, deshalb finde ich solche langen Wiederholungsläufe durchaus auch für "Anfänger" praktikabel.

Gruß
Chris

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Chri.S hat geschrieben:Es geht doch bei Intervallen nicht nur um Geschwindigkeitsentwicklung. Genauswenig glaube ich, dass nur schnellere Läufer vom Intervalltraining profitieren.

Beim Intervalltraining läuft man hohe Geschwindigkeiten und hat gegen Ende schon einige Kilometer in den Beinen[...]
...will man aber seine Geschwindigkeit entwickeln, kommt man um scharf gelaufene Intervalle (oder verwandte Einheiten) nicht umhin. Ist die Geschwindigkeit schon da/soll nicht weiter ausgebaut werden, genügen auch mäßig schnelle Intervalle (im MRT oder so)... die erfüllen dann aber einen anderen Zweck.

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Embert hat geschrieben:...will man aber seine Geschwindigkeit entwickeln, kommt man um scharf gelaufene Intervalle (oder verwandte Einheiten) nicht umhin.
Das mag sein, ich behaupte ja auch nicht das Gegenteil. Wollte nur zeigen, dass Intervalle auch einen anderen Nutzen als reine Geschwindigkeitsentwicklung haben und dass sie durchaus auch für langsamere Läufer interessant sind.

Und obs zur Geschwindigkeitsentwicklung unbedingt Intervalle sein müssen, daran mag ich auch nicht so Recht glauben. Fahrtspiele, so sie halbwegs stimmig konstruiert sind (ists dann noch ein Fahrtspiel? :D ), können das ebenso wie Intervalleinheiten.

Intervalle bergen halt die Gefahr, und das merke ich immer öfter, dass man vorgegebene Einheiten stur durchzieht, weils eben so im Plan steht. Woher soll aber der Trainer wissen, ob ich grad 7*1k oder 9*1k laufen kann? Letztlich kann ich das als Läufer nur selber bestimmen, und diese, ich nenne es mal Vernunft, haben nicht alle Läufer, oft am wenigsten Anfänger, weil ihnen die Erfahrung dazu fehlt und sie sich an einen Plan gradezu klammern (was verständlich ist).

Gruß
Chris

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Chri.S hat geschrieben:Und obs zur Geschwindigkeitsentwicklung unbedingt Intervalle sein müssen, daran mag ich auch nicht so Recht glauben. Fahrtspiele, so sie halbwegs stimmig konstruiert sind (ists dann noch ein Fahrtspiel? :D ), können das ebenso wie Intervalleinheiten.
...dann sind wir uns ja einig. Fahrtspiele meinte ich z.B. mit 'verwandten Einheiten'.
Chri.S hat geschrieben: Intervalle bergen halt die Gefahr, und das merke ich immer öfter, dass man vorgegebene Einheiten stur durchzieht, weils eben so im Plan steht. Woher soll aber der Trainer wissen, ob ich grad 7*1k oder 9*1k laufen kann? Letztlich kann ich das als Läufer nur selber bestimmen, und diese, ich nenne es mal Vernunft, haben nicht alle Läufer, oft am wenigsten Anfänger, weil ihnen die Erfahrung dazu fehlt und sie sich an einen Plan gradezu klammern (was verständlich ist).
...die Gefahr besteht, das merke ich auch bei mir immer wieder. Das ist dann aber eher ein Problem der Selbstdiziplin, bzw. ein Problem mit vorgegebenen Trainingsplänen. Erfahrene Läufer, bzw. Trainer vor Ort können damit wahrscheinlich besser umgehen.

Mich würde mal grundsätzlich interessieren, in welchem Ausmaß Arbeit an der Geschwindigkeit in den letzten 10 oder 8 Wochen vor dem Rennen überhaupt möglich ist. Vielleicht ist grundsätzlich auch die bessere Variante, sich zunächst auf kürzere Rennen und die Geschwindigkeit zu konzentrieren, um diese dann später auf die lange Distanz umzusetzen...

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Embert hat geschrieben:...will man aber seine Geschwindigkeit entwickeln, kommt man um scharf gelaufene Intervalle (oder verwandte Einheiten) nicht umhin. Ist die Geschwindigkeit schon da/soll nicht weiter ausgebaut werden, genügen auch mäßig schnelle Intervalle (im MRT oder so)... die erfüllen dann aber einen anderen Zweck.
Wo hast du denn das her ?
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Alfathom hat geschrieben:Wo hast du denn das her ?
Ohne schnelles Training wird man auch nicht schneller. Das sollte für den Marathon genauso gelten, wie für alle anderen Distanzen auch, oder habe ich da was falsch verstanden? :confused:

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Embert hat geschrieben:Ohne schnelles Training wird man auch nicht schneller. Das sollte für den Marathon genauso gelten, wie für alle anderen Distanzen auch, oder habe ich da was falsch verstanden? :confused:
Auch das ist nicht ganz richtig, weil man sein Tempo ja auch stets mit der Grundkondition mitverbessert. (maximales Tempo =aerobe Maximalgeschwindigkeit + das Geschwindigkeitsplus, das der Körper durch sauerstofflose Verstoffwechselung von Kohlenhydraten erzielen kann, ohne zu übersäuern).
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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Embert hat geschrieben:Ohne schnelles Training wird man auch nicht schneller. Das sollte für den Marathon genauso gelten, wie für alle anderen Distanzen auch, oder habe ich da was falsch verstanden? :confused:
mal ganz simpel: Zahlen sind nur Beispiele.

Du trainierst 3 x 3.000 m in 15 und läufst auf einen HM dann in 90
wollen wir wetten, wenn du später 3 x 5.000 m in 15 trainierst, dass du den HM in 87 läufst.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Embert hat geschrieben:Ohne schnelles Training wird man auch nicht schneller. Das sollte für den Marathon genauso gelten, wie für alle anderen Distanzen auch, oder habe ich da was falsch verstanden? :confused:
Kommt darauf an, was man unter "schnell" versteht.

Du wirst deine maximalgeschwindigkeit nicht oder kaum steigern können, wenn du im Training nicht schnell läufst.

Angenommen wir messen mit Lichtschranke 30m Vollsprint aus dem Hochstart und einmal 30m fliegend mit 30m Anlaufen. Dann läufst du en halbes Jahr 100 km/ Woche und läufst nie schneller als Marathontempo.
Dann misst du die Werte wieder und du wirst kaum eine Verbesserung finden. Wenn du vorher ab und an schnell trainiert hast oder eine Sportart ausgeübt, in der man schnell laufen muss (z. Fußball, Handball usw), wirst du ohne die schnellen Elemente nach dem halben Jahr wahrscheinlich langsamer werden auf den 30m.

Eine schnellere Zeit auf einer Langstrecke kann man dagegen in vielen Fällen auch erreichen, wenn man nie Sprint trainiert. (Es hilft aber durchaus auch für den Marathon, ab und an oder gar regelmäßig (sehr) schnell zu laufen oder gar zu sprinten). Dabei steigert man aber nicht in erster linie die Maximalgeschwindigkeit oder das Beschleunigungsvermögen, sondern man steigert die Zeit, die man die Geschindigkeit durchhält.

Aber dadurch wird man natürlich schneller auf einer längeren Distanz.

Nurn wird oft behauptet, beim Marathon sei wegen seiner Länge die reine Ausdauer der alles entscheidende Faktor und die Grundshcnelligkeit zu vernachlässigen. Das ist natürlich nicht der Fall, sonst würde irgendein "Ultra-Extremist" den WR halten und nicht Haile, der 99% der Forumsmitglieder in einem 200m Sprint schlagen könnte. Die Grundschnelligkeitm, die wir mit der oben beschriebenen Methode (30m Sprints) ungefähr messen können, spielt durchaus auch auf der Langstrecke eine Rolle. Vor allem dadurch, dass sie das maximal erreichbare auf jeder längeren Strecke begrenzt Wer die 100m nicht unter 15s läuft, braucht nicht über Maathon unter 2:10 nachzudenken. Es geht einfach nicht, soweit lässt sich die Umsetzung auf die Längere Strecke nicht optimieren.

Sehr wichtig ist die Schnelligkeitsausdauer. Die Geschwindigkeit über die Zeit und die Strecke zu bringen ist das Ziel, und das kann man natürlich nicht optimieren, wenn man die WK-Belastung bzw. das ungefähre WK-Tempo nicht trainiert.

Theoretisch würde man natürlich am schnellsten vorankommen, wenn man immer nur schnell trainiert. Zumal in weiten Bereichen jedes Schnelle TRaining auch eine positive Wirkung auf die Ausdauer - das wird von den "lang und langsam"-Fetischsten oft nicht verstanden oder unterschlagen:
Das training bei den typischen Langstrecklertempi von 1500m- Marathontempo ist super für die Ausdauer, gerade die intensive aerobe Training im 3000-5000m bereich (anders ausgedrückt: Tempi, die man 8-20min Durhchält) ist sehr gut für die Ausdauer.

Nur: man kann nicht jeden Tag so intensiv und schnell trainieren, sonst schafft man nur 5-10min Training am Tag oder geht kaputt. Also muss ein Kompromiss her. Und der heißt, ich laufe auch mal langsamer. Es bringt zwar weniger, aber es hilft mir, mich von den schnellen Einheiten zu erholen und, ganz wichtig: Es erhöht den möglichen Trainingsumfang. Und der ist umso entscheidender, je länger die Zielstrecke ist.

Prinzipiell ist das langsame Laufen eine Notlösung. Aber eine, die funktioniert.

Über die richtige Balance zwischen hochintensivem, mittelintesivem und lockerem Training kann man super streiten und unzählige PimalDaumenregeln aufstellen, am Ende werden allgemeine Ratschläge dem für einen bestimmten Läufer optimalen Traininsgmix selten gerecht. Also muss man selbst ran und ausprobieren.

Denn mit einer Grobeinteilung in TEmpo und "Kein-Tempo" wird man der komplexen Materie nicht gerecht. Ein 5h-Marathonie kann fast immer MRT laufen, ein 3h Marathonläufer läuft vielleicht mal 15km MRT und 5km 5k-Intervalle in einer Woche, aber 20km im 3km Tempo oder schneller werden den meisten auch über die Woche verteilt schwer fallen.

Gruß
C.

Dann sollte man immer die Gesamtbelastung im Auge behalten: Wenn der Umfang bei z. B. 160km/Woche an sich schon grenzwertig ist, muss man mit der Intensität vorsichtig sein. Wenn man dagegen 50km auf 4 Einheiten i. d. Woche verteilt, kann oft ohne Probleme jedes 2. mal intensiv trainiert werden, wobei das wiederum eher für einen 20 jährigen als für einen 70jährigen passen wird.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Gut… mal abseits von Grundsatzdiskusionen…

Betrachten wir die letzten 2 bis 3 Monate vor einem Marathon, also den Zeitraum, für den die üblichen Standardpläne geschrieben sind.
Wenn unmittelbar vor diesem Zeitraum eine 10er Zeit von etwa 45 Minuten habe und mit dem Steffny-Plan auf 3:30 trainiere, stehen meine Chancen nicht schlecht, diese auch zu erreichen. Vereinfacht angenommen, würde das bereits vorhandene Potenzial auf die lange Strecke umgesetzt.

Wie ist es aber, wenn man mit den gleichen Voraussetzungen in den letzten Makrozyklus startet, aber mehr will, als ‚nur‘ die vorhandene Unterdistanzzeit beim Marathon umzusetzen? Dann würde es mit den Steffny-Plänen schwer, wobei ich das auch nicht ausschließen will. In dem Fall würde ich einen Versuch mit Plänen, die einen größeren Schwerpunkt auf schnelle Läufe legen (z.B. Greif), die größeren Erfolgsaussichten einräumen. Gerade wegen des höheren Tempoanteils.

Wie seht ihr das?

Und in diesem Zusammenhang müsste es doch tendenziell auch stimmen, das für die Entwicklung der Geschwindigkeit schnelle Läufe nötig sind, oder?
Gesperrt

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