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Bloß nicht dehnen nach dem Lauf?

Bloß nicht dehnen nach dem Lauf?

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Mein Arzt fragte mich heute relativ entsetzt, ob ich etwa nach dem Laufen dehnen würde.. Bis zu diesem Moment hielt ich ihn für ganz kompetent, hat mit Laufen was am Hut, und eine Zwangsjacke trug er auch nicht..

Am Ende eines Laufs würde sich so viel Zucker (Laktat?) in den Muskeln befinden, dass beim Dehnen diese minikleinen Kristalle die Muskeln mikro-verletzten würden. Ich solle lieber mitten im Lauf 5min Pause machen fürs Dehnen, wenn ich unbedingt dehnen will.

Das sei eine relativ neue Erkenntnis..

Hat da schon mal jemand was von gehört?

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Hi cap,
Ja, das habe ich auch schon oft gehört. Man soll lieber an trainingsfreien Tagen Dehnübungen durchführen. Ich habe mich früher auch immer nach dem Laufen gedehnt, mache es jetzt aber nicht mehr. Zum Thema Dehnen steht hier bei runnersworld auch irgendwo was, habe ich letztens einen interessanten Artikel drüber gelesen, bin gerade nur zu faul zum Suchen :peinlich: Du findest da sicher Einiges zu, musst nur ein bisschen suchen. Jetzt darf Dein Arzt die imaginäre Zwangsjacke wieder ausziehen, finde ihn gar nicht bekloppt, eher kompetent :daumen:

Viele Grüsse
Bea

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cap hat geschrieben:Hat da schon mal jemand was von gehört?
Nö.
Ich will das ja nicht abstreiten. Aber ich würde dann doch erwarten, dass diese Mikroverletzungen auch ein bisschen schmerzen, ähnlich wie ein Muskelkater. Möglicherweise gibt es diesen Effekt ja trotzdem. Eine entsetzte Reaktion scheint mir aber arg übertrieben.

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runningirl hat geschrieben:Hi cap,
Ja, das habe ich auch schon oft gehört. Man soll lieber an trainingsfreien Tagen Dehnübungen durchführen. Ich habe mich früher auch immer nach dem Laufen gedehnt, mache es jetzt aber nicht mehr. Zum Thema Dehnen steht hier bei runnersworld auch irgendwo was, habe ich letztens einen interessanten Artikel drüber gelesen, bin gerade nur zu faul zum Suchen :peinlich: Du findest da sicher Einiges zu, musst nur ein bisschen suchen. Jetzt darf Dein Arzt die imaginäre Zwangsjacke wieder ausziehen, finde ihn gar nicht bekloppt, eher kompetent :daumen:

Viele Grüsse
Bea
Hier der Link von Runnersworld die auch nach dem laufen schreiben. RUNNERSWORLD.de – Das größte Laufmagazin der Welt – Der Stretching-Guide Richtig dehnen, die besten Übungen

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cap hat geschrieben:Mein Arzt fragte mich heute relativ entsetzt, ob ich etwa nach dem Laufen dehnen würde.. Bis zu diesem Moment hielt ich ihn für ganz kompetent, hat mit Laufen was am Hut, und eine Zwangsjacke trug er auch nicht..

Am Ende eines Laufs würde sich so viel Zucker (Laktat?) in den Muskeln befinden, dass beim Dehnen diese minikleinen Kristalle die Muskeln mikro-verletzten würden. Ich solle lieber mitten im Lauf 5min Pause machen fürs Dehnen, wenn ich unbedingt dehnen will.

Das sei eine relativ neue Erkenntnis..

Hat da schon mal jemand was von gehört?
Die Frage nach dem Dehnen nach dem Lauf kann man nicht pauschal beantworten, da es nicht DEN Lauf und DAS Dehnen gibt.

Schau mal beim Ratgeber von H. Steffny nach. Hat mich argumentativ überzeugt, da es zwischen Trainingsläufen und harten Einheiten bzw. Wettkämpfen unterscheidet.
Laufen, weil es Spaß macht.
---
"The swim in an ironman is a contactsport" (NBC)

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Ob Dir der Link hilft weiß ich nicht, aber ich finde dort gibt es schon interessante Erkenntnisse zum dehnen überhaupt.

http://www.wir-im-sport.de/templates/do ... 5cd456.pdf

Gruß
Gruß mikel

Marathon Bonn 2005 4:38:47
Marathon Frankfurt 30.10.2005 4:04:31 PB

Hunsrück HM 1:39:58 30.08.2009 PB

Rheinuferlauf Andernach 10 Km 14.09.2008 43:15 PB

Wasserlauf Montabaur 5 Km 12.07.2009 21:42 PB der Neuzeit

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dass man nicht sofort im anschluss ans laufen dehnen soll, habe ich durchaus schon öfters gelesen. ich lass mir immer 15-30 minuten zeit und dehne dann. nach sehr langen läufen und nach tempoeinheiten, dehne ich dafür eher gar nicht.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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schoaf hat geschrieben: ich lass mir immer 15-30 minuten zeit und dehne dann.


:daumen:
Ich geh auch erstmal in die Dusche und dann dehne ich. Aber mein Arzt hat nicht differenziert in "nicht direkt nachm Lauf" oder "nicht nach schnellen Einheiten", sondern allgemein "nicht dehnen!"

Dieser Tipp von dem o.g. RW-Artikel entspricht dem ein wenig:
Unser Tipp: Je härter das Training, desto leichter und schonender sollten die Dehnübungen danach sein. Denn nach einem anstrengenden Training haben sich in den Muskeln feine Risse gebildet, die durch zu starkes Stretching noch verstärkt werden könnten. Bei leichtem Training kann das Nachdehnen dagegen intensiver sein.
Da fehlt zwar dann der Hinweis auf den Zucker, aber der Sinn ist der gleiche..

Mhmmm... Wenn ich dann wieder laufen darf, werd ich das mal ausprobieren. Dabei zwing ich mich doch immer zum Kampf gegen die Dehnfaulheit.. :teufel:

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Naja zum Glück liegt der Zucker ja gelöst vor. Stelle mir gerade Bildlich Kristallinen Zucker auf der Reise durch die Blutbahn vor. Dann sähen unsre Aterien aus wien Nudelsieb, denk ich.
Oder der wird doch von so kleinen Ameisen oder sowas kristallin aus dem Muskelbau gefördert. Würde auch nett aussehen... :klatsch:
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Ähm, ich dehne nach (fast) jedem Lauf, muss ich mir jetzt sorgen machen :confused:
Mein Hausarzt meine vor kurzem, ob ich eh viel DEHNE, bei meinen Laufumfängen :confused:
Irgendwie gibt es da einen leichten WIDERSPRUCH zu deinem Arzt, oder??? (OK meiner ist ein Steirischer Arzt :zwinker2: )

Gruß

Kraxi (dem es an Tagen nach einem Lauftag ohne Dehnen, muskulär schlechter geht)

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Kraxi hat geschrieben:Irgendwie gibt es da einen leichten WIDERSPRUCH zu deinem Arzt, oder???
Es steht im leichten Widerspruch zu allem, was ich bisher gemacht hab.. Wenn ich nicht dehne, merk ichs in den Beinen. Wenn ich dehne, merk ichs auch, aber nicht so stark :zwinker2:
Und an den Regenerationstagen dehnen, am besten noch kalt :tocktock:

Ich seh ihn ja in 10 Tagen wieder zur Lauffreigabe, dann hak ich da noch mal nach..

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Also ich dehn eigentlich nach jedem Lauf (Ausnahme nach Wettkämpfen!). Und ich merk, dass es mir sehr gut tut! Ich fühl mich weniger verspannt und einfach besser! :daumen:

Letztes Jahr hatte ich in meinem Dehnprogramm um eine Dehnübung weniger, nämlich um die für das Iliosakralgelenk, hatte immer Schmerzen die bis zu einer 3 wöchigen Laufpause geführt haben. Seitdem hab ich 2 neue Dehnübungen gelernt :zwinker5: und bin weitgehend schmerzfrei! Hoffe mal, dass es auch so bleibt!

LG Marion (die fast schon eine Extrem-Dehnerin :zwinker5: ist)
Bild

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Hi Leute,
also erstmal stimmt es was der Arzt gesagt hat bzw. gibt es aktuelle Belege dafür. Auf meiner letzten Fortbildung bzgl. Dehnen speziell nach dem Sport wurden Studien vorgelegt, die nachweisen, dass die Versuchsgruppen, bei denen gedehnt wurde mehr Muskelkater aufweisen als diejenigen ohne zu dehnen.
Es sind Universitätsstudien, die meiner Ansicht (subjektiv) recht ordentlich durchgeführt worden sind. Da es mündlich, via Powerpoint vorgetragen wurde, habe ich leider die Studien und die Namen der durchführer nicht da. Könnte ich rausbekommen, wäre allerdings etwas aufwendig.
Allerdings sollte man dabei auch die verschiedenen möglichkeiten des Dehnens berücksichtigen. Im Sinne von Lockerungsübungen kann sich das auch durchaus anders auswirken.
Wenn dein Arzt sich da auskennt, kannst du ihn in dem Bereich ja nochmal gezielt nachfragen.
Gruß Timo

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Dass es durchaus kontroverse Meinungen bezüglich des Dehnens im Allgemeinen gibt und dass die Standarts sich alle Jahre wieder ändern, ist mir auch bekannt. Was ich jedoch zum ersten Mal höre ist, dass sich Zuckerteile an den Muskeln ablagern sollen (im Übrigen kann das kein Laktat sein, denn Laktat ist Milchsäure).

In einem anderen Bereich wird extremes Dehnen dafür genutzt, dem Muskel bewußt größeren Schaden zuzufügen, dem sogenannten Doggcrapp-Training im Bodybuilding. Nachdem die Mikrotraumen (kleine Verletzungen in der Muskulatur) durch das Training entstanden sind, dehnt der Athlet im Anschluss den trainierten Muskel. Hierdurch entstehen weitere Schäden, die im Laufe der Regeneration zu weiterem Leistungszuwachs führen.

Ich denke, ob man dehnt oder nicht und wann man dies tut, ist sehr individuell... der eine empfindet es als förderlich, andere als überflüssig. Da sich nicht einmal Sportmediziner und -wissenschaftler darüber einig sind: ausprobieren!
uwemathesius-pt.de

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Das Dehnen...
Ich las und hörte schon viel davon, als ich mit dem Laufen 1979 anfing, doch bisher kam ich auch sehr gut OHNE klar.
Ich denke, ich habe mir in den 30 Laufjahren..viel viel Zeit gespart!

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Ich habe hier auch noch einen sehr interessanten Link mit in den Ring zu werfen. Der ist von einer Triathlon-Zeitschrift. Ich persönlich dehne meist nach lockeren Einheiten, da ich dann am nächsten Tag das Gefühl habe, dass die Beine locker sind. Wenn ich manchmal vergesse oder einfach keine Lust habe, dann tut mir schonmal am nächsten Tag die Muskulatur weh. Also es ist so eine Sache, auf der einen Seite sagen alle, dass es nichts bringt, aber die Erfahrung zeigt mir was anderes. Ich möchte es jetzt so machen, dass ich 1-2x in der Woche ein Dehnprogramm in mein Krafttraining integriere.

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Ärzte...Götter in Weiß. ;-) Ich dehne 1-2 Stunden nach dem Lauf ausgiebig, wenn ich das nicht tun würde könnte ich nächsten Tag überhaupt nicht richtig laufen. Allerdings achte ich darauf nicht bis zur Schmerzgrenze zu dehnen...

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uwi77 hat geschrieben:(im Übrigen kann das kein Laktat sein, denn Laktat ist Milchsäure).
nicht ganz richtig...Laktate sind Salze der Milchsäure.

Gruß

Schlaumeier-Macke

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cap hat geschrieben:Am Ende eines Laufs würde sich so viel Zucker (Laktat?) in den Muskeln befinden, dass beim Dehnen diese minikleinen Kristalle die Muskeln mikro-verletzten würden. Ich solle lieber mitten im Lauf 5min Pause machen fürs Dehnen, wenn ich unbedingt dehnen will.
Soviel Laktat (ja...es ist ein Zucker...) liegt nach dem Lauf nicht vor...was dass für den Lauf heißen würde wisst ihr ja. Bei einem Dauerlauf normalen Tempos, normaler Länge, also nichts extremes steigt der Laktatspiegel nicht sonderlich an. Normal sind von Natur aus ca. 1 mmol/l Laktat im Blut...
Andere Zucker kommen auch nicht in Frage, weil auch der Blutzuckerspiegel einigermaßen konstant bleibt. Dafür haben wir Insulin und unsere bewusst hochgezüchteten Glykogenspeicher.
Thrawn hat geschrieben:Naja zum Glück liegt der Zucker ja gelöst vor. Stelle mir gerade Bildlich Kristallinen Zucker auf der Reise durch die Blutbahn vor. Dann sähen unsre Aterien aus wien Nudelsieb, denk ich.
Oder der wird doch von so kleinen Ameisen oder sowas kristallin aus dem Muskelbau gefördert. Würde auch nett aussehen...
Bild
Genau das ging mir auch durch den Kopf... :winken:

Ich dehne mich auch nur nach lockeren Läufen bzw. nach dem Einlaufen vor den Tempogeschichten. Danach nicht mehr, auch nicht nach den langen Läufen oder anderen harten Kisten, bei denen die Beine so schon genug zu reparieren haben.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Immer mal wieder was neues... :confused:
Zusammenfassung: Irgendwie hatte mein Doc recht (=Dehnen nachm Laufen ist nicht immer gut), seine Begründung (Zucker, Mikroschnitte) war aber nicht richtig, aber als Konsequenz überdenk ich mein Dehnverhalten (juchuuuuuuuu, kein Dehnen mehr nachm Laufen :hihi: ).

:winken:

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cap hat geschrieben:Immer mal wieder was neues... :confused:
Zusammenfassung: Irgendwie hatte mein Doc recht (=Dehnen nachm Laufen ist nicht immer gut), seine Begründung (Zucker, Mikroschnitte) war aber nicht richtig, aber als Konsequenz überdenk ich mein Dehnverhalten (juchuuuuuuuu, kein Dehnen mehr nachm Laufen :hihi: ).

:winken:
Diese Schlußfolgerung würde ich nicht ziehen. :-)))

Also, das Thema Dehnen wird in den letzten sehr kontrovers diskutiert. Hauptdiskussionpunkt ist aber, ist aber, ob dies in höheren Leistungsklassen eine Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit hat, bzw. gegenüber dem beabsichtigten Training kontraproduktiv ist.
Ein Punkt, der hier diskutiert wird, ist, ob nach hoch belasteten Einheiten es ähnlich wie beim Muskelkater zu weiteren Mikro-Rissen der Muskulatur kommen kann.
Für den Breiten- und Amateursport gilt aber was ganz Anderes. Fakt ist, das Laufsportler viel zu wenig Wert auf Dehnung legen und Verkürzungen insbesondere der hinteren Oberschenkel-, Gesäß- und Rumpfmuskulatur weit verbreitet sind. Hierdurch ergibt sich oftmals ein nicht optimaler Laufstil und möglicherweise Schäden aus resultierenden Fehlhaltungen. Dies wiegt viel schwerer als eine minimale Leistungseinbuße.
Natürlich musst du nicht direkt nach dem Laufen dehnen. Die Muskulatur bleibt noch eine Weile warm. (0,5 bis 2 Std, je nach Einheit). Du kannst auch überhaupt nicht nach dem Lauf dehnen. Dafür müsstest du aber an einem anderen Tag dehnen und dazu solltest du ordentliche warm sein. Der Aufwand ist dann ungleich höher.
Mein Tip: Dehne direkt nach dem Lauf. 10 min reicht. Mache es nach Gefühl, höhere auf deinen Köper. Leider gibt es immer noch den Irrglauben, es müsste wehtun.

Dehnen oder nicht????

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Hallo zusammen,

im Rahmen meiner Marathonvorbereitung habe ich das mit dem "Nicht-Dehnen nach dem Laufen" letztes Jahr auch zum ersten mal gehoert. Da Dehnen nicht zu meinen Lieblingsbeschaeftigungen gehoert, lasse ich es seitdem auch. ABER ich versuche mind. 2 x die Woche - 1 x im Yoga und 1 x irgendwie anders - ausgiebig zu Dehnen.

Die Begruendung war fuer mich damals auch sehr logisch: die Muskeln sind nach harten oder langen Einheiten schon sehr beansprucht und teilweise schon verhaertet, da muss man ihnen nicht noch durch Dehnen schaden.

Ich komme damit sehr gut klar.


Viele Gruesse

Saskia
http://www.saskiarennt.de

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berschee hat geschrieben: Selbst Haile dehnt nach dem laufen ausgiebig .
Gruß Achim
aber der Paul, der dehnt nie.

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cap hat geschrieben:...... sich so viel Zucker (Laktat?) in den Muskeln ........
Na was denn jetzt ? Milchsäure oder Zucker ? Und warum soll der Zucker da sein ? Mehr als vor dem Lauf ?

Ich denke das ist Unsinn. Man soll VOR dem Laufen nicht exzessiv dehnen; besonders bei WK nicht weil das Langziehen den Tonus stört. Hinterher ist dehnen gerade gut aber eben nicht wenn man Schmerzen hat; dann soll man es natürlich lassen.

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Ja immer wieder ein neuer Trend !

Davon lebt die Populärwissenschaft; am besten Ihr macht immer genau das was in der Lifestyle-Presse steht. Das ist immer gut.

Es kann zwar sein, daß Ihr dann mit 60 so steif seid, daß Ihr Euch die Schuhe nicht mehr selbst zubinden könnt, aber das ist ja egal. :hihi: :hihi: :hihi:

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DanielaN hat geschrieben:Na was denn jetzt ? Milchsäure oder Zucker ? Und warum soll der Zucker da sein ? Mehr als vor dem Lauf ?
Ich hatte vorhin einen Fehler. Laktat gehört nicht zu den Zuckern, sondern ist das Anion der Milchsäure, also Lactat(-). Das ist aber nicht das schlimmste, sondern das H(+), was noch frei wird. Das senkt den pH-Wert im Blut, was die Enzymaktivität senkt und irgendwann können die Muskeln nicht mehr arbeiten, weil sie nicht mehr mit Energie versorgt werden. Man wird spürbar "fest" und "steif". Lactat(-) selbst, wird sogar zur Energiegewinnung herangezogen und das geht sogar nicht mal schlecht.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Corruptor hat geschrieben:Lactat(-) selbst, wird sogar zur Energiegewinnung herangezogen und das geht sogar nicht mal schlecht.
Jau, davon habe ich vor kurzem auch gelesen. Die gesamte Praxis der Laktatmessung würde somit allerdings ad absurdum geführt (bzw deren Aussagekraft deutlich eingeschränkt).

Bisher ging man ja davon aus, dass Laktat außer der Leistungshemmung wenig bis gar keinen Nutzen hätte. Anscheinend kann man aber doch noch Energie daraus gewinnen.

Prinzipiell ist es mir egal, woher mein Körper sich den Saft holt. Aufgrund dieser neuen Erkenntnis werde ich lediglich keine Laktatmessung an mir durchführen lassen. Das Ergebnis ist einfach nicht aussagekräftig und unterliegt (geschätzten) Schwankungen von bis zu 30%.

LG,
flo

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fertigen hat geschrieben: Prinzipiell ist es mir egal, woher mein Körper sich den Saft holt. Aufgrund dieser neuen Erkenntnis werde ich lediglich keine Laktatmessung an mir durchführen lassen. Das Ergebnis ist einfach nicht aussagekräftig und unterliegt (geschätzten) Schwankungen von bis zu 30%.
[Ironie an] Womöglich könnte man ja die Trainingssteuerung nur über die Herzfrequenz, oder noch schlimmer, durch die Atemfrequenz und das eigene subjektive Empfinden realisieren. Dann würde man gar keine Geld mehr mit all den tollen Untersuchungen und Leistungsdiagnostiken verdienen. [Ironie aus]

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Nicht unbedingt. Denn wie ja schon Corruptor andeutete wird bei der freisetzung von Lactat (bzw. beim Abbau zu Lactat) H+ frei. Und zwar direkt proportional zum Lactat.
Und letztlich ist die PH-Verschiebung der Kanackpunkt bei der Versorgung der Zellen.
Diese brauchen nämlich eine Ph-Differenz um durch Zelleigene Ionenpumpen einen Stoffaustausch zu betätigen. Sinkt aber nun der Intrazelluläre PH Wert unter eine bestimmte Grenze, kann dies nicht mehr erfolgen.

Dennoch wir sprechen hier von Ionen - da ist nichts Kristallin oder fest. Rein mechanisch durch die Strechbewegung kann hier gar nicht erfolgen.
Microverletzungen der Muskelfaser durch zu heftiges Dehnen könnte lediglich den selben Grund wie ein z.b. zu heftiger Sprint sein.
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Hallo nochmal!

Habe mir gerade die Trainingspläne von Thomas Prochnow angesehen, hier ein Beispiel:
http://www.lauf-power.de/pdf/tp_hm_f.pdf

Man beachte was auf der ersten Seite ganz UNTEN steht:

NACH JEDEM TRAINING 15min DEHNEN ! ! !



Der Mann ist Sportwissenschaftler, international erfolgreicher Trainer und ist auch im Bereich der Rehabilitation in Regensburg tätig.

Und das schreibt er übers DEHNEN im allgemeinen:
Für einzelne Muskeln oder Muskelgruppen gibt es unterschiedliche Dehnübungen. Sie dienen in der Regel zur Vorbereitung der
Muskulatur auf die bevorstehende Belastung, zur Lockerung der Muskulatur nach der Belastung und zur besseren Durchblutung
der Muskulatur. Neben einer optimalen Arbeitsfähigkeit der Muskulatur wird die Gefahr von Verletzungen vermindert und die
Regeneration nach der Belastung gefördert. Für Läufer ist insbesondere die Dehnung nach dem Training für die bessere
Regeneration sinnvoll. Nach zu hartem Training oder nach einem Wettkampf sind oftmals ein Wannenbad oder 2-3 kurze

Saunadurchgänge besser.

Gruß

[/font]Kraxi

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Intrazellulärer PH Wert?

Zelleigene Ionenpumpen ?

Hab ich da als "NURLÄUFER" etwa was verpaßt?

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Foot Soldier hat geschrieben:Intrazellulärer PH Wert?

Zelleigene Ionenpumpen ?

Hab ich da als "NURLÄUFER" etwa was verpaßt?
Ach, ein Chemie-Studium reicht da doch schon aus. Interessant, was hier manche so schreiben. Ich werde mal in der Uni-Bibliothek die Lehrbücher korrigieren.

Zurück zum Dehnen:
Auch unter den Gelehrten des Volleyballsports findet dieser Glaubenskrieg statt. Nach harten Spielen dehnen einige gar nicht, andere wiederum machen ein ausführliches Dehnungsprogramm. Ich hab mich da nicht so festgelegt, dehne nach lockeren Sachen. Nach harten Einheiten dehne ich dann am nächsten Tag.

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ronnykind hat geschrieben:Interessant, was hier manche so schreiben.
:D Ich verstehe inzwischen meinen eigenen Thread nicht mehr..

:haeh:

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Naja, um das Verständnis gings mir nicht. Mir ist schon klar, das Lactat und Lactose was Verschiedenes ist. Und dass bei der Glykolyse Pyruvat entsteht, was im Zitronensäurezyklus abgebaut wird, weiß ich auch. Und dass, falls zu viel Pyruvat gebildet wird, Lactat gebildet wird, welches über die Blutbahn abtransportiert wird, ist mir auch klar.

Kann man Sportmedizin eigentlich nur mit Biochemie erklären? Dann könnte sich manch gescheiterter Biochemiker so noch was dazuverdienen.

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ronnykind hat geschrieben:Ach, ein Chemie-Studium reicht da doch schon aus. Interessant, was hier manche so schreiben. Ich werde mal in der Uni-Bibliothek die Lehrbücher korrigieren.

.
Brauchste nicht - steht da schon drinnen. :zwinker2:
cap hat geschrieben: :D Ich verstehe inzwischen meinen eigenen Thread nicht mehr..

:haeh:
Mir ging es im Grund nur um die simple Tatsache das hier keine, möglicherweise scharfkanigen Zuckerkristalle rumschrirren, wie man sie aus der Zuckerdose kennt. Und die dann womöglich unsere (Micro)Muskelfaser zerfetzen beim Dehnen, was dann zu schlimmen Muskelkater führt.
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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Thrawn hat geschrieben:Mir ging es im Grund nur um die simple Tatsache dass..
DAS hab ich auch verstanden.. ;) Pyruvat, Zitronesäurezyklus etc hingegen.. :nene:


Macht aber auch nichts. :P

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Corruptor hat geschrieben:Ich hatte vorhin einen Fehler. Laktat gehört nicht zu den Zuckern, sondern ist das Anion der Milchsäure, also Lactat(-). Das ist aber nicht das schlimmste, sondern das H(+), was noch frei wird. Das senkt den pH-Wert im Blut, was die Enzymaktivität senkt und irgendwann können die Muskeln nicht mehr arbeiten, weil sie nicht mehr mit Energie versorgt werden. Man wird spürbar "fest" und "steif". Lactat(-) selbst, wird sogar zur Energiegewinnung herangezogen und das geht sogar nicht mal schlecht.
Genau das hatte ich heute bei meinem Biolehrer angesprochen (Sport- und Biolehrer), weil ich gehört habe, das angeblich bei der anaeroben Energiegewinnung "gefährliche Zuckerreste" (außer Lactat -> also hier: Pyruvat) übrig bleiben.

Polysaccharid (Enzyme spalten und verarbeiten dieses zu ...) -> Glucose -> Pyruvat + 2 ATP -> ...

1) aerob: ... -> Citratzyklus -> Atmungskette => vollständige Verbrennung

2) anaerob: ... -> Deprotonierung von NADH mit Hilfe des Pyruvats -> NAD+ + Lactat (durch Reduktion des Pyruvats)

Das Lactat wird anschließend vom Körper wieder zu Glucose für erneute Energiegewinnung abgebaut und synthetisiert. Das Problem ist nun, dass die Synthese von Glucose einige Zeit in Anspruch nimmt, so dass anaerob "verbrannte" Kohlenhydrate erst einmal nicht mehr zur weiteren Reaktion zur Verfügung stehen. Daher kann man auch nicht mehr als z.B. 400m Vollgas geben (beim Sprint).

Außerdem ist es sehr interessant, wie viele Kohlenhydrate die Zellen zur Energiebereitstellung benötigen, wenn sie anaerob arbeiten:
Es entstehen pro Glucose-Molekül nur 2 ATP-Moleküle, wohingegen bei der aeroben Verbrennung 38 ATP-Moleküle (oder mehr - je nach Quelle) pro Glucose-Molekül entstehen und das Kohlenhydrat vollständig umgesetzt wird.

Vielleicht konnte das auch noch einiges klären. :zwinker5:

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ronnykind hat geschrieben:Kann man Sportmedizin eigentlich nur mit Biochemie erklären?
Du kannst den ganzen Menschen nur durch Biochemie erklären!

Behaupteten zumindest die Professoren dieses netten Faches an der Uni - und prüften uns (halb)tot.

Jedenfalls bleibt im Stoffwechsel nichts "über", alles findet eine erneute Verwendung und kann wieder zu Energieträgern zurück- oder umgebaut werden. Sogar CO2 und H2O sind im Organismus wichtig.

41
MarionR hat geschrieben:Du kannst den ganzen Menschen nur durch Biochemie erklären!

Behaupteten zumindest die Professoren dieses netten Faches an der Uni - und prüften uns (halb)tot.

Jedenfalls bleibt im Stoffwechsel nichts "über", alles findet eine erneute Verwendung und kann wieder zu Energieträgern zurück- oder umgebaut werden. Sogar CO2 und H2O sind im Organismus wichtig.

Stimmt, die versuchen alles zu erklären. Aber die mag doch keiner. Also, lieber dehnen als Biochemie.

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aecids hat geschrieben:Außerdem ist es sehr interessant, wie viele Kohlenhydrate die Zellen zur Energiebereitstellung benötigen, wenn sie anaerob arbeiten:
Es entstehen pro Glucose-Molekül nur 2 ATP-Moleküle, wohingegen bei der aeroben Verbrennung 38 ATP-Moleküle (oder mehr - je nach Quelle) pro Glucose-Molekül entstehen und das Kohlenhydrat vollständig umgesetzt wird.
Atmen rulez!!! :D :D :D
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Corruptor hat geschrieben:Atmen rulez!!! :D :D :D
Wenn man denn kann... Für uns "Langstreckler" sollte das aber kein Problem sein, wobei manchmal natürlich auch die "Körner" bewusst gehütet werden müssen. Aber du weißt das ja sehr, sehr gut. :zwinker5: :daumen:

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Ja!
cap hat geschrieben:Mein Arzt fragte mich heute relativ entsetzt, ob ich etwa nach dem Laufen dehnen würde.. Bis zu diesem Moment hielt ich ihn für ganz kompetent, hat mit Laufen was am Hut, und eine Zwangsjacke trug er auch nicht..

Am Ende eines Laufs würde sich so viel Zucker (Laktat?) in den Muskeln befinden, dass beim Dehnen diese minikleinen Kristalle die Muskeln mikro-verletzten würden. Ich solle lieber mitten im Lauf 5min Pause machen fürs Dehnen, wenn ich unbedingt dehnen will.

Das sei eine relativ neue Erkenntnis..

Hat da schon mal jemand was von gehört?
Tell in Neuankömmling hat geschrieben:Bzgl. Dehnen gibts 100 Theorien und Meinungen, nachfolgend meine:

Beweglichkeit und deshalb Dehnen ist unbestritten wichtig und je mehr desto besser! Im Idealfall sollte man das Dehnen aber als eigenständige Einheit durchführen, denn überanstrengte Muskeln sollte man nicht dehnen, z.B. nach Wettkämpfen nie. Da man aber auch kalte Muskeln nicht dehnen soll, muss man sich vorher aufwärmen und das frisst Zeit und deshalb ist es für Hobbyläufer wohl am sinvollsten die Dehnübungen nach dem Laufen zu machen (sofern es wie erwähnt kein Wettkampf, keine Tempoeinheit oder sonst was überaus anstrengendes war..)
Passt auch hierher..
http://thovo.ch/_blog/

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Seitdem mir mein Sportarzt, vor etwa 12 Monaten, ebenfalls vom Dehnen abgeraten hat, komme ich prima ohne derlei Muskelquälerei zurecht.
Laufbeginn: April 07 (95kg)
24.02.08 - Weibertreulauf Weinsberg (9,8km) - 44:14 (PB)
07.09.08 - EBM Papst Marathon (HM) - 1:39:21 (PB)
17.05.09 - Trollinger Marathon (M) - 4:41:47 ("PB") *lach*

46
Ich denke, dass jeder anders reagiert.
Wenn ich das Dehnen nach dem Laufen, speziell nach den langen Läufen, unterlasse, rächt sich mein Körper in den Folgetagen. Das vertrage ich gar nicht!!
Ich dehne aber dann auch nicht "auf Teufel komm raus" mit Schmerzen.
Gruß Volker

47
mh ich finde es ja immer mal wieder interessant
was für Gerüchte aufkommen O.o

also grundsätzlich KANN, DARF und SOLL man
nach dem Laufen dehnen, nur bitte nicht bis zur
Schmerzgrenze, da bei gerade beanspruchten
Muskeln ähnlich wie beim Muskelkater eine
erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Nichts
desto trotz sollte gedehnt werden um die
Muskulatur zu lockern und nach dem Laufen
wieder in "Normalzustand" zurück zu bringen.
Salop gesagt.

Die "krasse" Dehnphase (bis zur Schmerz-
grenze, um die Beweglichkeit zu erweitern)
sollte zu Anfang eines Laufes, NACH einer
Aufwärmphase von gut 10 min eingebaut
werden (wer möchte...)

Kalt zu dehnen, kann man machen hat aber
einen ungleich geringeren Effekt als dehnen
im "warmen" zustand.

Btw. mein Arzt (mit dem ich zusammenlebe und
sportler) bestätigt das es einfach in diesem
Bereich keine fundierten wissenschaftlichen
Forschungsergebnisse gibt, egal was man uns
immer wieder weiß machen möchte.
Man weiß bis heute nocht nicht mit Sicherheit
was zum Beispiel Muskelkater erzeugt O.o

Also auf Erfahrungswerte verlassen und auf
euren Körper hören, er sollte mehr als alle
Trainingpläne und Theorien, euer Training
bestimmtn.

Liebe Grüße
NothinElseMatters

48
Na ja, beim dehnen ist es halt auch so, dass jeder (auch Experten) ein bisschen was anderes für optimal hält.

Prinzipiell gilt aber:

Das Dehnen nach dem Training sollte nicht intensiv sein. Genau so wie beim Dehnen vor einer Belastung (obwohl das auch umstritten ist) sollte dieses nicht als Beweglichkeitstraining, sondern nur als Lockern der Muskeln gesehen werden, auch wenn der Übergang natürlich fließend ist.

Lockeres Dehnen nach einem lockeren Lauf macht aber durchaus Sinn. Dann sind die Muskeln warm, wodurch sie auch geschmeidiger sind und man sich nicht so leicht dabei verletzt (z.B. Verspannungen).

Nach solchen Läufen sind die Risse in den Muskeln gering, sodass sanftes Dehnen dem Muskel nicht schadet.

Nach harten Läufen sind die Risse größer. Ob hier sanftes Dehnen zum lockern Sinn macht, z.B. um Verspannungen zu lösen mag umstritten sein und kommt wohl auch darauf an, wie hart das ganze war.

Intensives Dehen wäre hier aber sicher unangebracht, da sich dadurch die Risse vergrößern würden. Das ist zwar beim Doggcrap der Sinn der Sache, aber zu der Methode gehört ja auch noch mehr und kommt außerdem vom Bodybilding, weswegen mann das wohl nicht einfach aufs Laufen übertragen kann.

Das vom Zucker oder vom Laktat oder wovon auch immer der Muskelkater stärker werden soll stimmt einfach nicht. Muskelkater entsteht durch die Muskelrisse. Das da Laktat reinläut und für das Brennen sorgt oder es verschlimmert entspricht zumindest nicht den Erkenntnissen der Mainstreamwissenschaft.

Das sieh man ja auch in der Praxis: Am stärksten hat man dann Muskelkater, wenn man ein sehr schweres Gewicht bewegt und die Belastungszeit kurz ist (z.B. 20sec). Ist ja auch klar, da dann der Zug auf die Muskeln am höchsten ist, und somit die größten Risse entstehen. Laktat/Zucker sammelt sich dabei aber nicht oder kaum an, was zeigt dass der Muskelkater damit auch nichts zu tun hat.

Also: Sanftes Dehnen direkt nach den Läufen = gut
Intensives Dehen direkt nach den Läufen = böse

Intensives Dehen kann man dann an Trainingsfreien Tagen machen, sofern man keinen Muskelkater hat, oder Der Muskel sonst irgendwie angeschlagen ist.

49
ich mache die Erfahrung daß regelmäßiges dehnen meine Fitness steigert. Ich fühle mich alles in allem lockerer. Dehnübungen mache ich jeden Tag und besonders intensiv nach Läufen ab 25km und nach jedem Berglauf. Die Muskeln und Sehnen "verkürzen" sich doch sehr und deshalb mache ich meine Übungen regelmäßig und fahre sehr gut damit.

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Mal eine (vielleicht) dumme Frage, was glaubt Ihr beim Dehnen zu dehnen?
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