Die Theorie funktioniert in der Regel auch in der Praxis, zumindest dann, wenn der Tempoläufer sich seiner Verantwortung für die Leute bewusst ist, die mit ihm laufen. Denn was für den Tempoläufer eine (zumeist) gut machbare Leistung darstellt, ist für die anderen eine echte Herausforderung; nicht selten geht es dabei um persönliche Bestzeiten, die angestrebt werden sollen.
Große Halbmarathonveranstaltungen (z.B. Berlin, Stuttgart) haben solche Tempoläufer im 10 min-Abstand, teilweise auch feiner (1:30 / 1:40 / 1:45 / 1:50 / 1:55 / 2:00 / 2:10 ). Die Tempoläufer werden auf der Homepage der Veranstaltung angekündigt, in Stuttgart sogar mit einem persönl. Kurzportrait vorgestellt. Die Entlohnung für einen Zug-/Bremsläufer besteht in der Regel in einem kostenlosen Startplatz und dem T-Shirt, das er tragen muss.
Woher ich das weiß? Ich war in Stuttgart beim HM 2007 und 2008 Tempoläufer für 1:55 h, beim Hamburg-Marathon 2007 für 4:15 h. Die Zusage für Hamburg 2009 musste ich kürzlich leider gesundheitsbedingt zurückziehen.
Evtl. bin ich in diesem Herbst nochmal beim Frankfurt-Marathon "im Dienst".
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)