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Risikosportart Nordic-Walking?

Risikosportart Nordic-Walking?

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Hallo zusammen,

es bestehen ernsthafte Zweifel meinerseits, das Nordic-Walking gesund ist. Die Ursache für den unterbewussten Walking-Hass hat sich jetzt bei mir persönlich manifestiert. :D

Ich hab mir am letzten Sonntag beim Sturz mit Nordic-Walking Stöcken die linke Schulter ausgekugelt. Wir waren im Laufschritt mit den Stöcken unterwegs um die Armkoordination fürs Laufen zu verstärken (sozusagen Nordic-Running). Dabei habe ich leider die Koordination der Stöcke unterschätzt. :peinlich:
Da man da ja auch so schön in den Schlaufen festsitzt bin ich dann ungebremst auf meine Schulter und dann tats ziemlich weh. :weinen:

Im folgenden chronologisch meine letzte Woche zwischen Bangen und Hoffen:

Sonntag 01.03.
Schulter unter kurzer Narkose im Krankenhaus wieder eingerengt. War meine erste Narkose (war so ca. 10 min weg), danach noch locker 1,5h warten. Mein Blutdruck bewegte sich von dem Narkosezeug in Bereichen von 150/100. Die Schwester frage mich ob ich angenehme Träume gehabt hätte. Meine Recherche im Netz ergab das das Mittel (Ketanest) wohl auch halluzigene Wirkung hat. Ich hatte beim Aufwachen nur einen Ohrwurm von Polarkreis18 im Kopf, war sehr angenehm :zwinker2:
Ich bekomme noch Schmerzmittel und nen Gilchrist-Verband den ich 10-14 Tagen. Eigenlich bin ich ganz optimistisch, Schulter wieder drin, da sollte ich danach wieder laufen können.

Montag 02.03.
Bei meinem Unfallschirug/Orthopäden angerufen. Hartnäckiges Nachfragen und ich bekomm am Nachmittag nen Termin (bin Kassenpatient). Der ist in 5 min mit mir fertig. 2 Wochen Krankenschein, neue Diclofenac und ne Überweisung zum MRT.
Direkt angerufen, erster Terminvorschlag nächste Woche. Auf Rückfrage mit dem Hinweis akuter Fall und absoluter zeitlicher Flexibilität gabs dann nen Termin am Mittwoch morgen. Am Donnerstag direkt wieder nen Termin bei meinem Orthopäden gemacht. :daumen:

Dienstag 03.03.
Zuviel Zeit für ne Internetrecherche im 1-Finger-Suchsystem. Horrorberichte von abgerissenen Bändern, Rotatorenmanschetten und zum erstem Mal die Erkenntnis: Wenn die Schulter einmal draussen war, geht sie beim zweiten Mal leichter raus :frown:

Mittwoch 04.03.
MRT. Das geht Ruckzuck. Pünktlich zum Termin bin ich dran, rein in die Röhre nach 15 min bin ich gar :zwinker5:
Nochmal 30 min gewartet und ich bekomm das Ergebnis vom Doc erklärt, direkt mit Bericht, Bilder und ner CD. Ergebnis nen dickes Hamatom in der Schulter, Hill-Sachs Impression und disloziertes Labrum. Immer diese Fachbegriffe, aber wenigstens sind alle Bänder und Sehnen dran.

Das 1-Finger-Suchsystem muss wieder herhalten, irgendwie ist das Internet Segen und Fluch zugleich. Ergebniss der Recherche: Man kann operieren, muss aber nicht. Faktoren sind Alter und Tätigkeit (z.B. viel Überkopf).

Donnerstag 05.03.
Orthopäde liest Bericht und sagt sofort: Zu welchem Schulterspezialisten wollen Sie? Ich entschied mich für die Arcus Sportklinik in Pforzheim. Aussage Orthopäde: Der wird Sie noch länger krankschreiben. Ingesamt kam ich mir irgenwie vor wie beim Patiententennis so schnell wie der den Ball wieder ins nächste Feld schlägt. Ob das ne Auswirkung der Patientenpauschale ist?

Ich hab in Gedanken schon alles berufliche und läuferische gecancelt für die nächsten Monate und stellte mich innerlich bereits auf ne OP ein. :sauer:

Anruf bei der Klinik. Erster Terminvorschlag für Termin bei dem Oberschulterguru dort (Dr. Ambacher) in 4 Wochen.
Meine Nachfrage: "Und was mach ich in der Zwischenzeit (krankfeiern, zurück zu meinem Orthopäden)?"
Sie: "Ok, ich muss nachschauen. Von wo kommen Sie, können Sie morgen um 08.30 da sein, längere Wartezeit einrechnen?
Ich: "Kein Problem von Stuttgart aus, außerdem hab ich Zeit, da krankgeschrieben"

Das das jetzt nicht ein Termin beim Oberguru war, sondern ein der Guru war mir zu dem Zeitpunkt nicht bewusst. Obwohl für die OP würde ich schon zu dem Oberguru gehen (wenn ich schon so ne Extra-Oberguru Versicherung hab).

Freitag 06.03.08
Früh aufgestanden und um 06.30h mit der Bahn nach Pforzheim gefahren. Nach Aufnahme dort komme ich direkt um 08.30h dran. Eine Assistenzärtzin macht die erste Aufnahme der Daten und Sichtung der bisherigen Befunde. Dann kommt der Guru und erklärt wies weitergehen soll.

In meinem Fall erstmal ohne OP. Das Risiko, das es nochmal passiert ist wohl vorhanden, aber statistisch bei über 30 Jährigen geringer, da die Schulter mit dem Alter fester wird. Aber wie statistisch meine Schulter sich verhält kann natürlich keiner sagen :D

Da ich außerdem nicht andauernd über Kopf arbeite oder z. B. aktiver Handballer soll ich es erstmal versuchen mit Stabilisierung der Muskulatur durch Krankengymnastik. Bis jetzt habe ich auch noch immer diesen Glichrichstverband getragen, ne Art Zwangsjacke für den Arm. Der Doc sagt, das Teil können Sie ablassen und nur noch nachts ne Woche tragen. Ich kam mir vor wie in der Bibel: "steh auf, nimm Deinen Gilchristverband und geh" :zwinker2:

Meine Nachfrage:
Arbeiten --> kein Problem :)
Laufen, Radfahren --> wenn Sie dabei keine Schmerzen haben sofort wieder :)

Also damit werde ich den HH-Marathon nicht aufgeben, schließlich hatte ich in den 4 Trainingseinheiten am letzten Wochenende schon 55km gelaufen und in den Wochen davor waren es auch 60km. Da sollte ich, wenn ich nächste Woche wieder laufen gehe, nicht viel verloren haben.

Nachtrag:
Als Privatpatient wär ich warscheinlich direkt bei den Spezialisten in Pforzheim gelandet, die hätten Ihr MRT angeschmissen und ich wär innerhalb eines Tages mit der Empfehlung rausgegangen, die ich jetzt habe. Zumindest bin ich froh, das ich diese Zusatversicherung für stationäre Behandlung habe, da kann ich mir zumindest den Spezialisten raussuchen und hab vermutlich auch ne bessere Chance auf nen schnellen OP-Termin, so traurig das ist.

Ein bischen Nachdenklich hatte mich die Behandlung bei meinem Orthopäden gemacht, das war schon sehr fix, wie der mich wieder vom A-> B geschickt hat. Die Bilder oder den Arm hat der sich selbst nicht angeschaut. Ich hoffe nicht, das das in der Gesundheitsreform begründet ist.

So bin ich im Moment auch schon längere Zeit hausarztlos. Der, der wirklich gut sein soll und in der Nähe ist, macht für Neupatienten keine schnellen Termine, immer 2 Wochen Wartezeit. Ich glaub da muss ich mir demnächst mal was ausdenken, wo ich 2 Wochen auf den Termin warten kann.

Carsten
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Hallo und gute Besserung!

Wenn es dich tröstet, ich habe das im Fitness-Studio beim Ausrutschen in der Dusche geschafft. Der junge im Unfallkrankenhaus war aber etwas überfordert. Die LMAA-Spritze hat nicht gereicht, ich habe echt Halluzinationen gehabt. Dann Vollnarkose, danach war Sie drin. Meine Frau meinte, ich hätte Geräusche gemacht, wie ein Hund der verprügelt wird. Aber am anderen Tag sofort MRT! Dann durch das Tragen des Verbandes Schweissdrüsenabzess unter der Schulter bekommen. Der Chirurg stand schon bei Fuss. Das ging glücklicherweise mit Zugsalbe doch von alleine wieder weg. Ich habe die Krankengymnastik übersprungen und nach knapp 4 Wochen im Fitnessstudio wieder angefangen zu trainieren (Trainer ist auch Pysiotherapeut). Ich bin absolut Beschwerdefrei, was ich nicht von allen Leuten behaupten kann, die eine Luxation hatten.
Gruss
Andreas






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Habt ihr es gut. In Tschechien sieht das anders aus. Von wegen Narkose und so. Ne da wirst du erstmal ne Stunde lang auf den maroden Straßen rumgekurvt. Bei jedem Schlagloch schmerzverzerrt. Dann geht es weiter mit einem Röntgenbild, wo du selbst fast noch Kurbeln musstest (natürlich im Stehen gemacht) und zu guter letzt kommt dann ein tschechischer Arzt an, der dann sagt: "So jetzt lassen sie den Arm mal locker" (auf deutsch natürlich), tritt dir mit seinen Hausschuhen unter die Achseln und hängt sich wie ein geistesgestörter an den Arm. 2 maliges Knacken und der Arm war drin. Nen tolles Trageding und ab ging es nach Hause bzw. ins Hotel. Mit einem Taxifahrer, der Angst hatte, dass er mit seinem Taxi den Berg zum Hotel nicht schafft (aber er fand Deutsche voll cool, da wir ja VW haben).
Danach bin ich dann zum deutschen Orthopäden und nach dem Röntgenbild meinte er das nichts sei.

Entweder war der inkompetent oder ich bilde mir das ein. Der Arm ist schon vorher beim Kanu immer rausgesprungen, aber während der Aktion auch immer wieder rein. Ich habe heute noch Momente wo der Arm raus- und gleich wieder reinspringt.

Noch als Anmerkung: Wenn ihr einmal in Tschechien wart werdet ihr nie wieder schlecht über das deutsche Gesundheitssystem reden.

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Mann oh mann, das sind ja Storys. Ich wünsche euch allen alles Gute.
Ich dacht, Nordic walking ist nur gefährlich für andere: zB Läufer, die überholen wollen. Ich hab schon mal ein Bein gestellt bekommen, war unabsichtlich, hat mich aber meine Laufhose gekostet und vier Wochen aufgeschlagene Knie.

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NW-Stöcke sind fürs Joggen (viel) zu kurz, mit längeren Stöcken wäre wahrscheinlich nichts passiert.

Ich bin längere Zeit mit Stöcken gelaufen, da ich das für sportlicher hielt als nur zu gehen, tatsächlich geht der Puls schneller rauf. Indes ist der Effekt auf die obere Muskulatur beim Gehen wesentlich intensiver. Inzwischen laufe ich wieder mit Stöcken, aber mit Paralleltechnik und Stöcken in Überlänge von 150 cm. Darauf bin ich als Barfußläufer gekommen, da ich mir nicht in den Fuß stechen wollte. Macht richtig Laune, Unfallgefahr geringer als beim Spazierengehen!

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Mein herzlichstes Beilied.
Ich hab jede meiner Schultern schon 3x ausgekugelt und es war jedes Mal verdammt schmerzhaft. :motz:
Narkose zum einrenken hab ich dabei nur einmal bekommen, nachdem der Arzt und die Praxishelferin etwa eine Stunde an meinem Arm rumgezerrt haben und mich schlussendlich trotzdem ins Krankenhaus geschickt haben.
Einmal bin ich vor dem einrenken noch von selbst ohnmächtig geworden und beim letzten Mal hab ich sie selbst wieder rein gekriegt

Die linke Seite hab ich vor etwa 10 Jahren mal operieren lassen und seither nicht mehr ausgekugelt. Allerdings hab ich dadurch sehr viel Beweglichkeit verloren und kriege mit 30 schon Arthrose in der Schulter.
Bei der anderen hab ich mich deshalb entschlossen vorläufig nicht zu operieren und das ganze mit Krafttraining und Vorsicht zu behandeln.
Gesperrt

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