Ich habe lange mit mir gerungen wieder regelmäßig die Wege unsicher zu machen und mir ein Laufevent zum Ziel zu setzten. Ein absoluter Novize bin ich nicht,nur wurde meine Trainingsmotivation für etwas über 1 Jahr unterbrochen, sie heißt Cira und ist nun 7 Monate alt
.Zum Laufen kam ich Anfang 2005, nachdem ich im November 2004 mit einem Lungenriss im Krankenhaus gelandet bin. Die Ärzte brachten einige Ursachen auf den Plan: zu schnell gewachsen, das Laster Nicotin und nicht zuletzte von wenig auf viel Sport innerhalb zu kurzer Zeit und bei ungünstiger Witterung. Der Verzicht auf Nicotin und mehr Sport waren die Ratschläge der Ärzte.
In mir keimte der Gedanke: "Laufen ja, aber wie motiveren? Wie anfangen? Was beachten?" Fragen über Fragen, die mir nur ein Laufbuch beantworten konnte. Literatur war schnell besorgt und Herr Wessingage war ein guter Ratgeber.
Ich fing ganz klein an, Minute für Minute spulte ich auf dem Sportplatz ab. Aus der Minute wurde Minuten, daraus halbe Stunden, daraus die Stunde. Schon bald betraten meine Laufschuhe unebene Feldwege. Der im Buch vorgeschlagenen Trainingsplan fruchtete...Was nun? Die Antwort fand ich im hinteren Teil des Buches - eine Halbmarathon musste her. Gesagt getan, die Wahl fiel auf den MoPo-Marathon in Dresden. Fortan gab es ein Ziel. Gelegentlich ließ ich meine Training schleifen, doch das Datum stand fest...und die Familie war informiert. Kneifen ging nicht.
Mein Halbmarathontestlauf ergab eine Zeit von 2:30 Stunden, den lief ich auf dem Sportplatz unter Aufsicht eines Kollegen...nur für den Fall das die Lunge wieder schlapp macht. 52 Runden, stets im Kreis
Dann war der große Tag ran, ich stand am Start im hinteren Startblock...und es ging los. Mit Überschreiten der Startlinie fiel sämtliche Nervosität ab, ich lief von Publikumspulk zu Publikumspulk, von Sambatruppe zu Cheerleaderteam und wieder am Publikumspulk vorbei. Es war fast als ob ich im Trance lief...ab km 18 wurden die Beine schwer, doch der Stolz und auch das Verlangen, sämtlichen Spöttern eine Nase drehen zu können trieb mich voran. Jeder Meter zum Ziel wurde durch motivierende Zurufe des Publikums erleichtert und dann kam der große Zieleinlauf. Erleichtert und überglücklich übertrat ich die Ziellinie, nur kurz nach mir lief der Sieger des Marathons ein.
Mit meiner Medaillie um den Hals und einer Träne des Glückes empfing ich die Glückwünsche meiner Familie.
Auch der Berlin Halbmarathon war Faszination pur, Publikum und Läufer ebenso Klasse wie in Dresden.
Leider machte mir eine Weisheitszahn-OP die Teilnahme am nächsten MoPo-Marathon unmöglich, doch ich sollte meinen Halbmarathon bekommen.
Der fand im Kosovo im Lager der amerikanischen KFOR - Truppen statt. Als Ableger des Rock´n´Roll Halbmarathon in Virginia Beach, wurde uns die Gelegenheit gegeben im Camp Bondsteel mitzulaufen. Die Strecke selbst war undankbar, Gefälle wechselte sich mit steilen Steigungen ab und subtropisches Klima tat seinen Rest. Aber auch hier kam ich glücklich ins Ziel. Das war der vorerst letzte Laufevent...
...doch jetzt treibt mich die Sucht nach Laufen wieder raus.
Ich hoffe Ech war nicht langweilig beim Lesen und ich verspreche, das ich in meine Posts nicht soviel schreiben werde.
In diesem Sinne...ein herzliches Hallo an Alle.
Verdammt...jetzt habe ich den Vorstell-Thread gefunden...
