Hallo Chrescht,
hinter meiner Antwort steckt viel Lauf- und ähnlich viel Saunaerfahrung. Ich gehe regelmäßig einmal pro Woche in die Sauna. Dahinter stecken zunächst die üblichen Motive des Saunierens, die ich hier nicht diskutieren möchte. Dahinter steckt auch, dass es für mich wenig gibt, was mich dermaßen entspannt. Sauna ist für mich wahnsinnig angenehm
. Doch nun zum Saunieren im Rahmen eines (Marathon-) Trainingsprogramms. Sauna wirkt über mehrere "Zugänge" bzw. Prozesse:
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- Die Wärme beseitigt Muskel (ver-) spannung, beugt also muskulären Problemen vor
- Wechselbäder heiße - Sauna, kalter Guss - schulen das Immunsystem
- Passiv ausgelöste Erhöhung der Herzfrequenz -> höherer Blutumsatz -> bessere Durchblutung der "gestressten" Laufmuskulatur und anderer Bereiche -> bessere Versorgung dieser Strukturen mit den nötigen Stoffen -> Verbesserung der Regeneration
- Das intensiv stimulierte Schwitzen trainiert die Schweißbildung. Trainierte (auch von der Sauna trainierte) Läufer schwitzen mehr, als untrainierte, was sie höhere Temperaturen im Training und Wettkampf besser vertragen lässt. Der Schweiß von Trainierten enthält auch deutlich weniger Mineralien. Der Körper lernt hauszuhalten. Auch in dieser Hinsicht unterstützt die Sauna.
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Es ist nicht einfach zu sagen, zu welchem Zeitpunkt in einer Trainingswoche ein Saunabesuch für
dich am sinnvollsten wäre. Und auch die Gestaltung der Saunabäder sollte durch Erfahrungswerte nach und nach individuell zugeschnitten werden.
Hinweise/Zusammenhänge:
- Am nötigsten ist / am meisten bringt Sauna nach einem langen Lauf oder einem harten Tempotraining
- Im Sinne der besten und sofortigen Saunaunterstützung wäre es die Sauna noch am Tag des Trainings zu besuchen.
- Aber: Dieser Tag ist zeitlich ja schon vom Training belastet. Außerdem senkt Sauna, um die positive Wirkung auf das Immunsystem entfalten zu können, zunächst seine Wirkung, die nach völliger Wiederherstellung dann eben etwas verbessert ist (auch eine Art Superkompensation). Jedes Training, ganz besonders aber (elend) lange Läufe dämpft jedoch seinerseits schon den Immunschutz. Wer in dieser Hinsicht empfindlich ist, sollte keinesfalls nach dem Langen auch noch die Sauna aufsuchen. Auch am Tag nach dem Langen ist der Immunschutz bei vielen noch nicht voll wiederhergestellt.
- Saunabesuch an einem Ruhetag wird für viele die Alternative sein. Ok; aber nur, wenn am nächsten Tag keine lange Trainingseinheit geplant ist, denn Sauna dehydriert massiv. Auch am nächsten Tag kann das noch nachwirken. Außerdem strengt Saunieren an ...
- An mir selbst habe ich beobachtet, dass mir Trainingstage nach der Vortagssauna meist merklich schwerer fielen. Allerdings sauniere ich sehr intensiv, ohne das nun näher auszuführen.
- Die Gestaltung des Saunabesuchs hängt von der Gewöhnung ab: Wie viele Gänge, bei welcher Temperatur und wie lange jeweils ... auch das muss trainiert sein. Vorsichtig rantasten: Vielleicht am Anfang zwei Schwitzgänge im Abstand von einer Stunde. Dazwischen viel trinken und ruhen.
Wenn es jemand mag zu saunieren, dann hift Sauna in mancherlei Hinsicht. Das ist unstrittig. Gedanken sollte man sich nur um das Wie machen. Wie sauniere ich - individuell also - richtig.
Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen weiter.
Schönes Laufen und saunieren wünscht
Udo