nachdem ich Uwes Thread zum Thema „Winterlaufserie“ gelesen habe, wollte ich doch noch über meinen 10er bei der Winterlaufserie in Köln-Refrath berichten. Da ich nicht so schnell bin wie Uwe, wird auch mein Bericht etwas länger dauern.
Irgendwo hatte ich ja schon einmal geschrieben, dass während meiner Vorbereitung auf den 04.04.04 in der zweiten Wochen (25.01.) ein 10km Wettkampf sowie in der siebten Trainingswoche (29.02.) ein HM vorgesehen sind. Beide Läufe finden idealerweise in der großen Serie in Refrath zu diesen Terminen statt.
Die Voraussetzungen für einen Wettkampf waren am Sonntag morgen ideal: am Vortag hatte es geschneit, über Nacht kräftig geregnet, es war kalt, naß, einfach eklig. Außerdem mag ich keine Kurzstrecken wie 10km, da muß man direkt von Beginn an immer so rennen.
Dazu kam noch, dass ich keine richtige Vorstellung von meiner Zielzeit hatte. Auf der einen Seite stand die bisherige Bestzeit von 55:31, die aber aus August 2003 stammt und seitdem war ich ja einige Trainingskilometer unterwegs gewesen. Die 55:00 sollte also auf jeden Fall (endlich) zu knacken sein.
Auf der anderen Seite stand die laufende Marathonvorbereitung, mit bereit drei lagen Läufen von jeweils 30km und auch sonst ordentlichem Programm in den Beinen und dann noch das Wetter und der damit zu erwartende Laufuntergrund.
Naja, unter 55min zu laufen ist ja eigentlich ganz einfach, 5:30min/km im Schnitt und den letzten dann etwas schneller, et voilá.
Wohlgemut fuhr ich nach kleinem Frühstück also Richtung Köln, meine Scheibenwischer taten unterwegs ihr Bestes um mir vorzugaukeln: so schlimm ist es draußen eigentlich gar nicht.
In Refrath dann die erste Überraschung: Schon weit vor der Meldestation war die Bundesstrasse beidseitig vollgeparkt. Trotz des Wetters ein Riesenauflauf. Läufer sind schon komische Menschen. stupid:
Das Anmeldezelt (!) befand sich mitten im Wald, ein weiters zu einer Seite offenes Zelt zum Umkleiden, das wars. Toiletten, Duschen etc. Fehlanzeige, na wenigstens das mit den Duschen hatte ich ja vorher gewusst.
Ich holte meine Serienstartnummer, während die kleine Serie (an diesem Tag 5km) gerade auf den Start wartete. Noch einmal zu Auto wegen der Sicherheitsnadeln, ein paar Sachen umgepackt und wieder zurück an den Start, wo die 5km Sprinter schon ins Ziel liefen. Ich nutze die verbleibende Zeit bis zum Start mit Warmlaufen, dabei wurde klar: Der Untergrund, auf dem wir laufen sollten, war entweder matschig oder glatt oder beides. Nachdem ich ein paar Läufer in Singlets und kurzer Tight gesehen hatte, entschloß ich mich, unter mein startnummernbewehrtes laufen-aktuell-Singlet nur ein langarmiges T-Shirt zu ziehen. Die restlichen Klamotten packte ich auf eine Zeltstange und dann ging es Richtung Start.
Meine Güte watt viele Leute. An ein nach vorne gehen war bei der bereits aufgestellten dichten Masse nicht zu denken, also hinten angestellt und auf den Start gewartet. Der kam recht pünktlich um 11:00 Uhr und nach einigen Sekunden war ich dann im Troß über der Startlinie und konnte meine Uhr andrücken. An ein eigenständiges Tempo war auf den ersten 1,5 km überhaupt nicht zu denken, um einen rum nur andere Läufer.
So war ich über die 5:19 des ersten km ganz froh, der zweite wurde in der gleichen zeit absolviert. Geht doch! Dann endlich etwas Platz, um einen eigenen Rhythmus zu finde, aber so richtig wurde das nix. Bei jedem Schritt musste man auf den Untergrund achten. Als km 3 zeigte meine Uhr nur noch 5:28 (ich hatte ja noch 40sek. Reserve). Dann liefen wir auf Asphalt, trotzdem brauchte ich für den 4km 5:37. Aber nach der Wendemarke bei km 5 (in 5:18, puh!) lief es dann plötzlich richtig gut. Ich hatte endlich meinen Rhythmus gefunden, fühlte mich angestrengt aber gut. Die km 6-9 waren dann auch alle so um die 5:15. Allerdings hatte ich keine Konzentration, etwaige Zielzeiten zu errechnen. Auf dem letzten km konnte ich dann noch mal beschleunigen und ihn in 5:06 abschließen. Selbst gestoppte Gesamtzeit 53:05.
Äh ja, neue Bestzeit natürlich.
Obwohl ich das deutliche Gefühl hatte: da wäre noch mehr gegangen bin ich hochzufrieden. Es ist toll, die eigenen Fortschritte zu beobachten und zu wissen: Bei meiner Schneckenzeit ist noch immer reichlich Potential für Verbesserungen. Die Rückfahrt war dementsprechend euphorisch und im Gegensatz zu meinen früheren 10km-Wettkämpfen kann ich mich heute schon wieder richtig gut bewegen. Ich merke meine Beine zwar, aber den für morgen vorgesehenen lockeren 15km-Lauf sehe ich ganz gelassen entgegen.
Die nächsten Läufe der (großen) Serie in Köln-Refrath sind übrigens am 08.02. (15km) und am 29.02 (HM)
Noch 9 Wochen und den Rest von dieser! :shock2:
Gruß
Peter
Startnummer 592 beim Rhein-Energie-Marathon Bonn am 04.04.04.
) ;( 
