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Frust, Frust, Frust: Darf vielleicht nie mehr laufen

Frust, Frust, Frust: Darf vielleicht nie mehr laufen

1
Hi Zusammen,

ich muss mich jetzt mal ausheulen. Bei mir wurde im November letzten
Jahres ein massiver Knorpelschaden im Knie diagnostiziert. Nach sehr
langer Pause und Aufbautraining ist jetzt immer noch keine Besserung
in Sicht. Manche Ärzte raten zur Operation (Mikrofrakturierung), aber die
Erfolgschancen sind, wie ich in anderen Medizinforen gelesen habe, nicht
so doll und meistens geht es anschliessend noch schlechter.

Es scheint mehr und mehr darauf hinauszulaufen, dass ich nicht mehr
Laufen darf wegen der blöden Knieschmerzen. Und dass nach ca. 15 Jahren
mit 30-50 km Laufumfang pro Woche. Ich fühle mich seit November
wie ein Heroinabhängiger auf Entzug. Radfahren oder Schwimmen
sind absolut kein Ersatz.

Und das alles wegen einer "Warmduscher"-Miniverletzung wie einem
kleinen Riss im Knorpel (allerdings bis auf den Knochen).

Und jetzt ist der Frühling da und es juckt mich so dermassen in den Beinen,
einfach loszulaufen. Dann sehe ich all die anderen Läufer und der Frust
wird noch grösser.

So genug geheult! Rauf aufs Rad!

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

2
Hallo Jens,
man das hört sich ja nicht so toll an..

Aber für "schwere" Fälle gibt es doch die Möglichkeit, eigenen Knorpel zu implantieren.

Meine Freundin ist OP-Schwester und eine Klinik hier am Ort wendet diese Methode an, daher weiß ich davon.
Es wird gesunder Knorpel entnommen, im Labor gezüchtet/vermehrt und in einem zweiten Termin wieder ins Gelenk verbracht. Er soll gut "anwachsen" und auch zunehmen.
Wird allerdings nur in schweren Fällen angewandt, weil wohl als Methode noch nicht so weit verbreitet.
Der erste Eingriff wird ambulant gemacht, der zweite im Rahmen einer Op.
Hab das jetzt aus der Erinnerung berichtet, bei Bedarf frag ich nochmal genauer.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

3
Hallo Jens, kann zwar nichts Produktives beitragen, kann dich aber total verstehen und drücke dir die Dauemn, dass doch noch alles gut wird!!!

Ich glaube hier im Forum gibt es aber noch den ein oder anderen, der auch mit einem Knorpelschaden zu kämpfen hat, vielleicht könnt ihr euch austauschen. Gibt "Knorpelschaden" mal in die Sufu ein, - ich meine mich an einen Thread bzgl. Knorpelschaden 3ten Grades zu errinnern.

4
Hallo Jens,
mensch, Du Armer.
Bei mir wurde aufgrund einer alten Knieverletzung und 2x Knie-OP ein Knorpelschaden 3-4 Grades diagnostiziert. (Knieverletzungen sind sogar in meiner Berufsunfähigkeitsversicherung ausgenommen!). Der eine Doc meinte damals nach dem zweiten CT. "Also, wenn sie ein künstliches Gelenk wollen, sie würden es bekommen, die Diagnose passt" !!! :klatsch: :tocktock:
Ich bin dann zu einem anderen Arzt gefahren (der hat meinem Vater schon in beide Knie künstliche Gelenke verpasst). Der war von den Bildern auch nicht begeistert, meinte aber ich solle mit dem Gelenk so lange warten als möglich, da ich eigentlich noch zu "jung" für ein künstliches Gelenk bin. Laufen wollte er mir auch komplett verbieten und ich solle doch bitte nur noch Radfahren usw. Auf meinen begeisterten Blick meinte er dann, "na ja, Bewegung ist immer noch besser als gar keine Bewegung".
Ich laufe immer noch, habe mir zwar den großen Traum vom Marathon abgeschminkt und merke, dass ich eben mit Wochenumfängen zwischen 30 und 40 Kilometer ganz gut klarkomme.
Ich bin jetzt mal knapp über 60 Kilometer in einer Woche gelaufen, das merke ich dann doch deutlich im Gelenk. Ich versuche jetzt einfach auf meine Knochen zu hören und wenn es mal deutlich zwackt, gibt es halt einen extra Ruhetag. Auch meide ich eben zu große Ansteigungen und steile Bergabläufe, die gehen halt auch direkt auf die Knochen. Seit dem ich hier in der Münchner Gegend bin und nicht mehr im Allgäu merke ich auch, dass das Fehlen des ewigen rauf und runter beim Laufen für mein Knie besser ist. Dazu war ich jetzt Ende letztem Jahr noch bei einem Orthopäden der pro Laufen ist :) , habe ihm wirklich alles geschildert. Der hat mich dann erst mal zur Laufanalyse geschickt. Dort wurden mir dann Tipps gegeben, wie ich besser laufen kann und es gab halt genau verpasste Einlagen, die ich aber nicht mehr missen möchte. Zudem nehme ich noch diese "Gelenk Aktiv Kapseln" vom Aldi. Ob die nun was nützen, oder ob es Placebo-Effekt ist, weiss ich nicht, aber *klopfaufholz*, wenn es so bleibt, wie jetzt bin ich zufrieden und mache eben nur mal halbe Sachen wie einen Halbmarathon.
Also Kopf hoch. Es gibt Möglichkeiten :daumen:
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:

5
Hallo Jens,

ja, deinen Frust kann ich gut nachvollziehen. Ich konnte das ganze vorige Jahr nicht Laufen, weil ich auch mit einem Knieproblem zu tun hatte. Bei mir war es eine Schleimbeutelentzündung, die nicht weggehen wollte. Laufen war also nicht möglich, also habe ich mir Alternativen gesucht. Ich habe dann vor allem viel Yoga gemacht, um die Heilungsprozesse anzukurbeln. Mein Knie war so dick, dass ich nicht mal gut Fahrrad fahren konnte. Bin dann viel Schwimmen gewesen und habe so ne Art Aquajogging gemacht. Bei Yoga habe ich spezielle sanfte Übungen für das Knie gemacht.

Bei der Auseinandersetzung mit dem Knieproblem bin ich auf ein paar Ursachen gestoßen, die mit dazu beigetragen haben:

1. Falsche Ernährung (Säure-/Basenhaushalt war zugunsten der Säuren verschoben)
2. Verkürzte Muskeln durch jahrelanges Vernachlässigen der Dehnung
3. das Knie hat auch eine bestimmte unbewusste seelische Problematik ausgedrückt

Meine Gesundheitsmaßnahmen sind:

1. Maßvolle Vollwerternährung (z.Z. Läufer-Diät 50/25/25)
2. Jeden Tag Yoga (viele Übungen für Läufer)
3. Auseinandersetzung mit seelischer Problematik

Das Ergebnis ist, dass ich jetzt wieder ca. 40 km die Woche laufe und auch wieder Volleyball und Squash spiele. Mein rechtes Bein ist mittlerweile wesentlich flexibler geworden.

Ich würde, an deiner Stelle, mein Knie noch nicht abschreiben, die Regenerationsfähigkeiten des Körpers sind größer als man oft denkt. Ich würde mich auch nicht sofort für eine OP entscheiden. Es gibt dazu interessante Studien und Versuche. Man hat z.B. Leute mit Knieproblemen in 2 Gruppen eingeteilt. Eine wurde operiert, bei der anderen wurde nur so getan. Das Ergebnis war in beiden Fällen gleich gut. Eine andere Geschichte, von der ich gelesen habe, ist, dass ein Mann aus der Bundeswehr entlassen wurde, weil sein Knie irreparabel kaputt war. Der fing mit Lauftraining an und nach 3 Jahren machte er seinen ersten Marathon. Nach 20 Jahren hat er sein Knie wieder checken lassen und es war völlig gesund, kein Anzeichen von einem Schaden!

Ich kann dich nur ermutigen, nach Wegen zu suchen, wie du deine eigenen Heilungsprozesse ankurbeln kannst. Geduld gehört aber auf alle Fälle dazu!

Gruß

Thomas

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Heiler hat geschrieben: Aber für "schwere" Fälle gibt es doch die Möglichkeit, eigenen Knorpel zu implantieren.

Meine Freundin ist OP-Schwester und eine Klinik hier am Ort wendet diese Methode an, daher weiß ich davon.
Es wird gesunder Knorpel entnommen, im Labor gezüchtet/vermehrt und in einem zweiten Termin wieder ins Gelenk verbracht. Er soll gut "anwachsen" und auch zunehmen.
Wird allerdings nur in schweren Fällen angewandt, weil wohl als Methode noch nicht so weit verbreitet.
Der erste Eingriff wird ambulant gemacht, der zweite im Rahmen einer Op.
Bei einem Kumpel von mir wurde das im Sprunggelenk gemacht. Es waren 2 Ops, einmal Knorpel rausnehmen, dann nach dem anzüchten wieder rein. Die Methode ist noch ziemlich neu (angeblich gehörte der zu den ersten 10 Leuten, bei denen das so gemacht wurde) und wohl auch ziemlich teuer. Der Typ ist privat versichert - vielleicht kommt man da als Kassenpatient noch nicht so gut ran?

Er musste dann ziemlich lange sehr vorsichtig mit dem Fuß umgehen, damit der Knorpel gut anwachsen kann, viel Physio usw. Es hat aber geklappt und er spielt wieder Fußball. Aber die ganze Sache hat sicher 6-9 Monate gedauert, bis er das Bein wieder voll belasten konnte. 6 Wochen dauert afair schon in etwa das Anzüchten vom Knochen gedauert.

Also ich würde die Hoffnung nicht aufgeben. Es gibt in dem Bereich leider sehr große unterschiede in der Qualität und dem Erfolg der Behandlung. Andere Bekannte haben sich nach langem Warten und Zögern bei einem Kniespezialisten am Meniskus operieren lassen. Da sie gesetzlich versichert waren, mussten sie afair "eigenes Geld mitbringen" ... aber jetzt laufen sie wieder.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

7
frimipiso hat geschrieben:So genug geheult! Rauf aufs Rad!
So ist es! Hebel umlegen und dasselbe anders machen. Der Blick zurück macht es Dir nur schwerer. Laufen durch Spazierengehen, Leistung/Fitness durch Radfahren oder Schwimmen ersetzen.

One way or another!
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

8
Vielen Dank für Eure Tips und den Zuspruch!

Meine Stimmung schwankt momenan ständig zwischen "Durchhalten - Wird schon wieder"
und "Jetzt geht nichts mehr".

Zum medizinischen Hintergrund: Ich war jetzt bei 3 Orthopäden, wobei der erste
zur heftigen Operation (Mikrofrakturierung mit 1/2-1 Jahr Reha) geraten hat.
Der zweite riet zur "soften" Operation mit Plica-Entfernung mit 2 Wochen Reha.
Und der dritte (sehr angesehener Mannschaftsarzt eines Fussballvereins) riet
dazu abzuwarten, in 6 Monaten noch ein MRT zu machen und zu schauen ob
es schlimmer wird. DANN erst OP.

Das mache ich jetzt auch. Abwarten und Radfahren und Kraulen lernen.
Aber die Schmerzen werden kaum besser und vom Laufen bin ich
weiter entfernt als letzten November.

Zu dieser Mikrofrakturierung (und auch zu der Knorpeltransplantation) habe ich
gehört (in Patientenforen), dass es funktionieren KANN, wenn man Glück hat. Aber wenn es nicht klappt, hat man anschliessend viel grössere Probleme, die sich weiter verschlimmern können. Also bedeutet so eine OP Alles oder Nichts mehr.
Alternativ dazu müsste man halt mit dem Knorpelschaden leben und Dinge wie
Laufen, Skifahren, Tennis, Bergwandern und und und aufgeben.

Naja erstmal abwarten und Alternativsport treiben. Wahrscheinlich sind die
Entzugserscheinungen bei diesem Wetter und all den Läufern um mich herum
besonders hoch. Da reagiert man vielleicht einfach etwas über.
Gibt es sowas wie Methadon, um die Entzugserscheinungen von Laufjunkies zu mildern? :D

Was mir auch fehlt, ist der "Kaffeeklatsch", den ich mit meinen Läuferkumpels
und Kumpelinnen, beim Laufen gehalten habe. Beim Schwimmen oder Radfahren
kann man nicht quatschen.

Viele Grüsse und lauft für mich ein paar km mit!

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

9
Hallo Jens,

was sind denn eigentlich die Ursachen für den Knorpelschaden? Weißt du darüber etwas? Wie bist du vorher gelaufen? Wie sah dein Training aus?

Gruß

Thomas

10
Fliegenpilzmann hat geschrieben:Hallo Jens,

was sind denn eigentlich die Ursachen für den Knorpelschaden? Weißt du darüber etwas? Wie bist du vorher gelaufen? Wie sah dein Training aus?

Gruß

Thomas
Wenn ich das mal wüsste. Ein Riss im Knorpel spricht ja eigentlich für eine
plötzliche Gewalteinwirkung (eher als für kontinuierliche Abnutzung).

Ich habe da verschiedene Theorien:

- Ich habe meine Sohn (18kg) in der Kraxe bergab getragen im August letzten
Jahres. Ich erinnere mich daran, dass ich da mal einen Schmerz bemerkt habe.
- Ich bin letztes Jahr auf Bergläufen mal ziemlich heftig bergab gelaufen ohne
Rücksicht auf Verluste.
- Ich fahre jeden Tag etwa 37 km mit dem Rad zur Arbeit und zurück. Irgendwann
letztes Jahr bin ich auf neue Radschuhe mit Klickpedalen umgestiegen. Bin mir
nicht sicher, ob das nicht etwas damit zu tun hat.

Ansonsten ist der Knorpel an der besagten Stelle übrigens normal dick, wie
das hochauflösende MRT zeigt. Aber bei dem Riss könnte sich der Knorpel
lösen, so dass dann ein grösseres Stück herausbricht und dann ist
Schicht im Schacht.

Aber ich wüsste auch gerne, was die Probleme jetzt ausgelöst hat ... :confused:
"Woanders is auch scheisse."

11
Hallo Jens
:besserng:
Habe auch meine Probleme mit dem Knorpel (beidseits) gehabt und wenn ich es übertreibe, gibt er mir auch heute noch UNMISSVERSTÄNDLICH :sauer: zu verstehen, was ihm nicht passt. Beim Bergablaufen ist nach 500 Meter Sendepause, wenn ich mich nicht einbremse. Was mir sehr gut geholfen hat, waren spezielle Kräftigungsübungen für die Kniemuskulatur. Könnte bei dir auch gut helfen, da das Knie besser stabilisiert wird. Habe den größten Teil der Läufe auf der Finnenbahn oder in Wiesen auf weichem Untergrund absolviert. Am Anfang nach einigen guten Tipps hier im Forum auch Schwimmen mit Aquajogging und Fahrradfahren kombiniert.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass du den Knorpel beim Bergablaufen beschädigt hast.
Was zu jetzt am meisten brauchst, ist viel Geduld. Wenn du es zu früh angehst oder zu intensiv, geht der Schuss nach hinten los und der Schaden wird um so heftiger. Nach neuestem (mir bekannten) Stand der Technik kann man auch künstliche Knie einbauen, halten dann ca. 10 bis 15 Jahre (mit viel Glück kann es 2 mal gemacht werden) und dann ist Feierabend.
Gruß Raffi.

12
DerC hat geschrieben: Der Typ ist privat versichert - vielleicht kommt man da als Kassenpatient noch nicht so gut ran?
Hi !
Darüber haben wir nicht gesprochen, das weiß ich nicht.
Hab mir nur die Methode erklären lassen, da meine Freundin extra zu einer Fortbildung deswegen war.
Das es nicht immer erfolgreich ist, ist mir neu. Aber wie gesagt, ich müßte nachfragen.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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frimipiso hat geschrieben: Aber ich wüsste auch gerne, was die Probleme jetzt ausgelöst hat ... :confused:
Bergläufe, jeden Tag 80 km auf dem Rad: Vielleicht neigst du eher zum Übertreiben? Der Knorpelschaden, wäre damit ein Zeichen, dass du über deine körperlichen Grenzen gehst.

Wenn man heute außerhalb des Körpers Knorpel züchten und dann wieder einsetzen kann, warum sollte dann nicht der Knorpel in der Lage sein, sich zu regenerieren? Du müsstest ihm nur mal die Gelegenheit dazu geben. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, dauert so etwas aber sicher mehr als 1 Jahr. Aber nach einer OP hätte man ja auch 9 Monate Reha, wie ich lesen konnte.

Wie sieht es bei dir eigentlich mit Dehnung aus? Ich höre immer wieder, dass Läufer dazu neigen, dies nicht ausreichend zu machen. Knieschäden haben manchmal auch darin ihre Ursache.

14
Fliegenpilzmann hat geschrieben:Bergläufe, jeden Tag 80 km auf dem Rad: Vielleicht neigst du eher zum Übertreiben? Der Knorpelschaden, wäre damit ein Zeichen, dass du über deine körperlichen Grenzen gehst.
Ähm. Ich habe mich falsch ausgedrückt: es sind 37 km am Tag. Und die Bergläufe, die
ich gemacht habe gingen fast nur bergauf (Zugspitze, Osterfelder ...), was das Knie
ja eher schonen sollte. Bergabpassagen
bin ich fast immer langsam gegangen. Aber letztes Jahr eben auch mal gelaufen,
weil ich unter Zeitdruck war.

Gedehnt habe ich eigentlich immer.
"Woanders is auch scheisse."

15
frimipiso hat geschrieben:es sind 37 km am Tag.
Ah, ich dachte, das war eine Strecke!

Na ja, sind ja nur Vermutungen von mir!

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Hallo Jens,

erstmal wünsche ich dir gute Besserung und hoffe, dass du wieder laufen können wirst.
Ich laufe seit 15 Jahren und leite seit 10 Jahren einen Lauftreff hier in Bremen.
Ich weiß nicht, wie oft ich schon die Diagnose Knorpelschaden oder Arthrose und ein damit zusammenhängendes Laufverbot gehört habe. Ich weiß aber, dass es in ganz vielen Fällen dennoch möglich war, weiter zu laufen oder überhaupt erst mit dem Laufen zu beginnen.
Es ist manchmal ein mühsamer Weg, Muskeln aufzubauen und die Lauftechnik so zu verändern, dass du ganz viel Aufprallkraft mit der Fußmuskulatur und dem Quadrizeps abfängst.
Ich habe gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Krankengymnasten und Reha-Trainern gemacht und kann dir nur raten, dich auf die Suche zu begeben.
Kraftaufbau, Dehnung, Yoga, Ernährung, Visualisierung, das alles kann dich sehr viel weiterbringen.
Ich betreibe auch Triathlon und kann dir diesbezüglich nur dazu raten, auch deine Sitzpostion auf dem Rad zu analysieren und die Klickies erstmal wegzulassen.
Wenn du Kraulschwimmen erlernen willst, hol dir auch da Rat von Fachleuten, also Schwimmtrainern, denn der Kraulstil kann das Knie ent- aber auch belasten, wenn du die Technik nicht beherrscht.
Alles Gute
Angelika

17
triage hat geschrieben: Ich betreibe auch Triathlon und kann dir diesbezüglich nur dazu raten, auch deine Sitzpostion auf dem Rad zu analysieren und die Klickies erstmal wegzulassen.
Hallo Angelika,

danke für die Tips. Wie sollte die ideale Sitzposition denn aussehen? Die Klickies habe
ich schon weggelassen.

Gruss,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

19
Hallo,

nochmal vielen Dank für Eure aufbauenden Tips. Ich habe jetzt wieder etwas mehr
Hoffnung, dass es wieder wird. Also werde ich nicht mehr vor Panik hyperventillieren,
sondern nach vorne schauen und alternativ trainieren. I'll be back! :teufel:

Die Aldi-Knorpelpillen werde ich mir besorgen.

@Fliegenpilzmann: Was ist denn die Läufer-Diät 50/25/25?

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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frimipiso hat geschrieben:H Die Klickies habe
ich schon weggelassen.
Alternativ kannst du auch Speedplay Frogs verwenden, die haben ein großes seitliches Spiel. Mein unter schwerer Arthrose leidender Ehemann ist sehr angetan davon.

Ansonsten kann ich dir nur gute Besserung wünschen und bestätigen, dass Muskelaufbau das sinnvollste ist, was du selbst dazu beitragen kannst.

tina

21
TinaS hat geschrieben:Alternativ kannst du auch Speedplay Frogs verwenden, die haben ein großes seitliches Spiel. Mein unter schwerer Arthrose leidender Ehemann ist sehr angetan davon.
Habe sie mir gerade angesehen. Das wäre mal einen Versuch wert.
Danke für den Tip!

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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INRUNNER hat geschrieben:Hallo frimipiso,

ich kenne aus eigener Erfahrung zwei absolute Spezialisten für Korpelschäden, die Dir mit Sicherheit helfen können.

Prof. Dr. Dr. Grifka - Bad Abbach Klinik und Poliklinik fr Orthopdie
Prof. Dr. Imhof - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie am Klinikum rechts der Isar

Gruß und viel Glück
INRUNNER
Danke für die Adressen. Letztes Jahr war ich schon einmal bei Prof. Imhoff wegen
eines Ermüdungsbruchs. Bevor ich mir unter das Messer lege, werde ich
sicherlich noch einmal seine Meinung einholen. Jetzt versuche ich es erst nochmal
konservativ.
"Woanders is auch scheisse."

24
frimipiso hat geschrieben: @Fliegenpilzmann: Was ist denn die Läufer-Diät 50/25/25?
Das steht für 50% Kohlenhydrate, 25% Eiweiß und 25% Fett und damit ich abnehme kalorienreduziert.

25
Fliegenpilzmann hat geschrieben:Das steht für 50% Kohlenhydrate, 25% Eiweiß und 25% Fett und damit ich abnehme kalorienreduziert.
bißchen viel Eiweiß, hoffentlich nicht zuiel totes tier, aber ansonsten fast das Verhältnis einer "normalen Ernährung".
Läuferdiät hört sich lustig an
Gruß Rolf
Bild
Bild
:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

26
Bio Runner hat geschrieben:bißchen viel Eiweiß, hoffentlich nicht zuiel totes tier, aber ansonsten fast das Verhältnis einer "normalen Ernährung".
Läuferdiät hört sich lustig an
Ja, den Eiweißanteil fand ich auch eher gewöhnungsbedürftig. Der liegt sonst bei mir weit darunter, eher bei 15%, was ja auch ausreichend wäre. Da ich kaum Fleisch und Fisch(max. 1 mal im Monat) esse, ist es auch gar nicht so einfach, den Anteil von 25% Eiweiß zu bekommen. Ich schaffe das aber genussvoll mit Magerquark, fettarmen Joghurt und Käse (vor allem Harzer und fettarmer Frischkäse).

25% Eiweiß deshalb, weil man als ambitionierter Freizeitsportler etwas mehr davon zum Muskelaufbau und -regeneration benötigt. Mit diesem Anteil habe ich mich aber besonders auseinandergesetzt und komme jetzt damit gut klar.

Bei den Fetten nehme ich vor allem Lein-, Raps- und Olivenöl, Nüsse, Samen und etwas Butter.
Den Hauptanteil bei den KH machen Obst und Gemüse aus. Ich fühle mich damit sehr gut und energievoll. Wenn ich in die Nähe von Wettkämpfen komme, werde ich die KH auf 60% heben und den Eiweiß- und Fettanteil entsprechend reduzieren.

Läuferdiät ist nicht meine Worterfindung, so heißt ein Artikel bei runnersworld, an dem ich mich u.a. auch orientiert habe. :)

27
Das klingt ja ganz nett, aber ich weiss nicht, wie ich diese angestrebten Prozentzahlen
konkret umsetzen soll. :confused:

Worunter läuft eigentlich Bier? :D
Fliegenpilzmann hat geschrieben:Ja, den Eiweißanteil fand ich auch eher gewöhnungsbedürftig. Der liegt sonst bei mir weit darunter, eher bei 15%, was ja auch ausreichend wäre. Da ich kaum Fleisch und Fisch(max. 1 mal im Monat) esse, ist es auch gar nicht so einfach, den Anteil von 25% Eiweiß zu bekommen. Ich schaffe das aber genussvoll mit Magerquark, fettarmen Joghurt und Käse (vor allem Harzer und fettarmer Frischkäse).

25% Eiweiß deshalb, weil man als ambitionierter Freizeitsportler etwas mehr davon zum Muskelaufbau und -regeneration benötigt. Mit diesem Anteil habe ich mich aber besonders auseinandergesetzt und komme jetzt damit gut klar.

Bei den Fetten nehme ich vor allem Lein-, Raps- und Olivenöl, Nüsse, Samen und etwas Butter.
Den Hauptanteil bei den KH machen Obst und Gemüse aus. Ich fühle mich damit sehr gut und energievoll. Wenn ich in die Nähe von Wettkämpfen komme, werde ich die KH auf 60% heben und den Eiweiß- und Fettanteil entsprechend reduzieren.

Läuferdiät ist nicht meine Worterfindung, so heißt ein Artikel bei runnersworld, an dem ich mich u.a. auch orientiert habe. :)
"Woanders is auch scheisse."

28
frimipiso hat geschrieben: Worunter läuft eigentlich Bier? :D
Kohlenhydrate.

Ich benutze ein Tagebuch, um den Überblick über die Prozente zu gewinnen und plane mein Essen 1 Tag im Voraus. Das klappt sehr gut. Nach einer Weile weiß man dann schon in etwas was passt und was nicht.

29
Hallo Zusammen,

ich habe heute mal ein kleines Experiment gewagt: ich bin mit dem Rad in den
Park gefahren und bin dort 10 min lang mit kleinen Schritten auf Gras gelaufen.

Experiment ist leider misslungen: Jetzt habe ich wieder Knieschmerzen, allerdings
an einer anderen Stelle als zu Anfang der Verletzung. NERV! :sauer: :kotz:

Also weiter schwimmen und radeln (Gähn).

Übrigens habe ich bald einen Termin bei Prof. Imhof in München. Mal schaun,
was er so sagt.

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

I'll be back: Neue Diagnose!!!

30
Hallo Zusammen,

nachdem die Schmerzen bei mir trotz aller möglicher nichtoperativer Massnahmen
nicht besser geworden sind, habe ich den 4. Arzt (Prof. Imhoff in München)
besucht und mich gedanklich schon auf eine OP eingestellt:

ABER: Nach der sehr ausführlichen Untersuchung und Begutachtung meiner
Kernspinaufnahmen hiess es : Chronische Entzündung der Sehne, mit der der Quadrizeps an der Patella ansetzt (Ansatztendinitis Quadrizepssehne). Meine
Mikrofissur im Knorpel soll anscheinend normal für Leute sein, die Sport
treiben.

Fazit: 3 Monate schonen und Schmerzen vermeiden und danach VOLLER
Sporteinsatz wieder möglich. DAS sind mal schöne Neuigkeiten!

:hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra:

Anscheinend sind die Symptome so ähnlich wie ein retropatellarer Knorpelschaden.
Bei 80% der Patienten liegt bei diesen Symptomen ein Knorpelschaden vor
und die meisten Orthopäden diagnostizieren dies wohl auch unter Zeitdruck so
(speziell wenn im CT Befund eine Fissur steht).

Ich wollte Euch nur mal dieses Update schicken! Es muss nicht immer der
Knorpel sein!!! Übrigens habe die Krankengymnastikübungen für
den Knorpel die Entzündung der Sehnenansätze noch verschlimmert. :klatsch:

Viele Grüsse,

(ein sehr fröhlicher) :winken:
Jens
"Woanders is auch scheisse."

31
Erstmal herzlichsten Glückwunsch für diese Prima Nachricht! Wenn man weiß, dass es irgendwann wieder gut wird lässt sich so eine lauffreie Zeit doch gleich viel besser ertragen. Zeigt auch wieder schön, dass man als Patient mündig bleiben sollte und nicht der Diagnose des ersten, zweiten oder gar dritten Arztes einfach sofort zustimmt :-) Alles Gute von mir für die Genesung.

32
MannMitHut hat geschrieben: Zeigt auch wieder schön, dass man als Patient mündig bleiben sollte und nicht der Diagnose des ersten, zweiten oder gar dritten Arztes einfach sofort zustimmt :-) Alles Gute von mir für die Genesung.
Ich habe daraus gelernt, dass man dem 2. oder 3. Arzt nicht die Diagnose der
anderen Ärzte auf die Nase binden sollte, denn dann schiessen sie sich auf
die gleiche Diagnose ein. Jeder Arzt sollte seine Diagnose unabhängig
geben. Nur dann macht eine zusätzliche Meinung Sinn.
"Woanders is auch scheisse."

Super

33
Hallo,
Glückwunsch, die 3 Monate gehen auch vorbei. Eine Entzündung bekommst Du doch wieder hin. Aber jetzt auch wirklich Ruhe geben und schonen.
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:

34
Na, das sind doch prima Neuigkeiten! Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dich darüber riesig freust.
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

35
frimipiso hat geschrieben: Also weiter schwimmen und radeln (Gähn).

Jens
ich habe das erste, und hoffentlich letzte mal im Leben mit Knieschmerzen zu tun gehabt, nachdem ich mich von einem Schwimmfanatiker-Kumpel von mir anstecken ließ. Ich habe es bestimmt übertrieben, wie immer, aber es waren so ungefähr 300-500m 3 bis 4 mal der Woche. Nach ca. 3 Wochen fingen beide Kniegelenken an zu heulen. Die Schmerzen kamen wie aus dem Nichts und waren fast unerträglich. Also, nicht mehr Sportschwimmen für mich. Es war sowieso langweilig, lol.
Kulmbach:Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen

36
frimipiso hat geschrieben:
Anscheinend sind die Symptome so ähnlich wie ein retropatellarer Knorpelschaden.
Bei 80% der Patienten liegt bei diesen Symptomen ein Knorpelschaden vor
und die meisten Orthopäden diagnostizieren dies wohl auch unter Zeitdruck so
(speziell wenn im CT Befund eine Fissur steht).
(ein sehr fröhlicher) :winken:
Jens
Was hast Du denn für Beschwerden?
Moppy
“ Eine Krise kann etwas sehr Fruchtbares sein - man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.” (Max Frisch) :mundauf:

37
Hallo Jens,
ich hab eben von Deinem Pech galesen. Lass den Kopf nicht hängen. Irgendwie geht es immer weiter. Du musst einfach versuchen, positiv zu denken.
Warum solltest Du nicht auch Rad fahren. Ich kenne einige Läufer, die aufgrund von Verletzungen nicht mehr in der Lage sind, zu laufen. Sie sind aber bei vielen Laufveranstaltungen mit dem Radl dabei. Sie betreuen Läufer, machen Fotos, oder feuern einfach nur an und fiebern mit. Das macht auch Spass, und die Stimmung erlebt man so auch mit.
Wahrscheinlich muß Dein Kopf erst soweit sein. Dann wirst Du sehen, das Radeln auch schön ist, und eine schmerzfreie Alternative.
Liebe Grüße von
Laufmaus Elke :hallo:
Lerne zu Lachen. Werde zu einer Sonne für deine Freunde.

38
frimipiso hat geschrieben:
Fazit: 3 Monate schonen und Schmerzen vermeiden und danach VOLLER
Sporteinsatz wieder möglich. DAS sind mal schöne Neuigkeiten!

:hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra: :hurra:

Ein Ende ist absehbar. Heilung naht. Dann kann man auch warten, oder? :daumen:

Einen guten Verlauf wünscht der ebenfalls kniegeplagte
3fach :winken:
Bild

Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

39
Moppy hat geschrieben:Was hast Du denn für Beschwerden?
Moppy
Schmerzen unter der oberen Kniescheibenkante und darüber vor allem
beim Treppensteigen und wenn ich das Knie unter Last beuge.

Merkwürdigerweise wurden die Schmerzen beim Ausfüher
der Kräftigungsübungen gegen einen Knorpelschaden schlimmer.

Aber jetzt habe ich ja die Lösung (hoffentlich).
"Woanders is auch scheisse."

40
Hallo Jens,

freut mich sehr. So bist du hoffentlich nochmal am sportlichen Ende vorbeigeschlittert...

LG Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h
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