Der Startschuß ertönt und wir wünschen uns untereinander viel Glück. Gelaufen wird auf einem Kurs mit drei Runden, eine Minirunde und zwei große Runden. Die erste Runde führt uns auf breiter Stecke auf die Route du Vin, der breiten Uferstraße. Bis wir wieder ins Stadtzentrum abbiegen hat sich das größte Gewühl sortiert. Der Kurs geht jetzt durch die Fußgängerzone mit großer Zuschauerbeteiligung. Kilometer 1 ist für mich nach 4;20 beendet. Zu schnell, wie üblich. Am Start vorbei geht es jetzt auf die erste große Runde. Wir laufen flott stadtauswärts Richtung Mertert und beim Schmetterlingsgarten runter auf den Moselleinpfad. Hier ist es flach, es läuft sich gut. Kilometer 2 in 4:30 Noch habe ich Kraft, überhole aber nur noch selten, werde aber auch nicht oft überholt. Kilometer 3 kurz hinter der Grenzbrücke in 4:22. Ich bin überrascht und freue mich. Sollte heute was drin sein? Doch der vierte Kilometer zeigt mir die gelbe Karte. Die Strecke bleibt recht flach, bis auf einen kurzen Anstieg hoch zu einer Schleuse. Doch unter den vielen Bäumen müssen sich Birken verstecken. Plötzlich schnürt es mir den Hals zu, ich bekomme kaum noch Luft. Etwas übertrieben formuliert, aber so fühlt es sich bei dem Tempo an. Die Quittung: Kilometer 4 in 4:42. Ich denke das war’s – ich habe das erwartet. Um so mehr freue ich mich, als die Bronchien wieder aufgehen und ich Luft bekomme. Vorsichtig ziehe ich das Tempo an und überhole wieder Läufer, die mich kurz zuvor überholten. Es geht wieder in die Stadt. Kilometer 5 in 4:32. Noch bin ich auf Kurs, bin erfreut aber ohne Illusionen. Seit einem halben Kilometer laufe ich in einem Loch – niemand ist vor mir, hinter mir scheinbar auch nicht. Ich laufe alleine, und das ist schwer. Obwohl Kilometer 6 wieder runter zur Mosel führt, buche ich 4:34. Dann passiert das Wunder: von hinten nähern sich Schritte, plötzlich laufen 3 Läufer neben und knapp hinter mir. Ich kann mich ihren Schritten anpassen und werde schneller. Kilometer 7 in 4:31. Eine Sekunde! Geht noch was? Doch die Birke zeigt mir die rote Karte. Wieder dieser Abschnitt – die Bronchien gehen zu, ich keuche, als wenn ich im Endspurt wäre, trotzdem werde ich langsamer. Der Läufer in rot gewinnt Land und die beiden Läufer von der LG Langsur ziehen auch vorbei Kilometer 8 in 4:38 bedeutet das Ende aller Träume. Der neunte Kilometer wird besser, sowohl mental als auch vom Gefühl her. Hier realisiere ich, was die beiden Läufer in gelb machen: der eine will den anderen wohl zu einer sub 45 ziehen. Jedenfalls motiviert er ihn mit „du siehst toll aus“ oder „ nur noch etwas kämpfen“. Mich motiviert das auch, so komme ich aus dem Loch raus. Kilometer 9 in 4:33. Die Zeiten sprechen ihre Sprache, doch auf dem letzen Kilometer mobilisiere ich noch einmal alle verbliebenen Kräfte. Viel ist nicht mehr übrig, aber es reicht, um meine beiden Zugpferde etwa 500 Meter vor dem Ziel abzuhängen. Das tut mir zwar leid, doch hier kämpft jeder für sich. Im Ziel steht dann für mich eine Nettozeit von 45:11 min. Ich erwartete nichts und lief meine zweitbeste Zeit – damit bin ich für heute hoch zufrieden!
Direkt im Ziel bedankte ich mich bei meinen beiden Mitstreitern. Die Kameraden von der TG erreichten überwiegend ihre Ziele, einige liefen sogar unerwartete Bestzeiten. Wir standen noch einige Zeit zusammen, bevor wir uns verabschiedeten
Sowohl vor dem Start, als auch nach dem Zieleinlauf traf ich noch Achim (Berschee). Es freut mich sehr, daß er wieder laufen kann und das Problem mit seiner Schulter fast überwunden hat
. Natürlich kam er vor mir ins Ziel - doch das berichtet er besser selbst 
.PS: Am Nachmittag machte ich mit meiner Familie noch einen Radausflug nach Saarburg. So kamen dann noch 18 Fahrradkilometer in rund einer Stunde hinzu.
rum. Ich hoffe, die Birke ist bald durch.
! Dann eben hier: herzlichen Glückwunsch zu Deiner sensationellen Zeit!
tja, eigentlich ist mein Ziel in Trier sub 1:40. Dann muß ich Dich enttäuschen - das wird wohl nichts mit dem zusammen laufen in Trier 
. Dann klappt das bei mir und Du hast 'ne neue Bestzeit.
