Hallo!
Ich will Euch hier mal an meinen Erfahrungen beim KVB-Dauerlauf (10.000 m) vom 26.04.2009 teilhaben lassen.
Ich bin aktuell im Training für den Kassel HM (auf 1:27 h - Steffny, das erste Mal "systematisches Training", vorher wars immer eher frei nach Laune) und da stand gestern - 2 Wochen vor dem HM - der 10km-Test an.
Ich war sehr gespannt, vor allem da mit 39min eine echt schnelle Zeit angepeilt war. Im Training sind die schnellsten Einheiten 3:51 - Intervalle auf 1 km, also nur leicht schneller und vor allem deutlich weniger. Da die mich schon immer total kaputt gemacht haben, war ich recht skeptisch was das 39min-Ziel angeht.
Zudem lag meine bisherige Bestzeit noch bei 49:57 (allerdings aus dem Jahr 2004, mein einziger 10km-Lauf, die Durchgangszeit beim HM dürfte deutlich besser gewesen sein)
Nun denn, auf zum Lauf! Trotz Erscheinen am Start 45 min vor Beginn hielt ich meine Startnummer erst 12 Minuten vor Start in der Hand; keine Ahnung, was da bei der Organisation schiefgelaufen ist, jedenfalls war mein Puls (und vor allem der Blutdruck) während des Wartens auf die Nummer in etwa so hoch wie sonst beim Training
Gezieltes Warmlaufen war nun leider nicht mehr möglich und darum stellte ich mich an den Start. Nach kurzer Verzögerung ging es los, leider recht voll auf den ersten Metern, zumal es nach dem breiten Start bereits nach ca. 200m enger wurde
Während ich den ersten Teil der Strecke überlief, passierte man Teile des U-Bahn-Tunnels, der vor kurzem einstürzte (die Strecke liegt nicht weit von der Unfallstelle entfernt). Leider hatten sich viele Läufer zu weit vorne einsortiert und konnten überraschenderweise das Sprint-Tempo der ersten Meter nicht lange halten, sodass ein fröhliches Lücke-Suchen-und-Überholen-Spiel anstand
Vor dem Lauf hatte ich mir vorgenommen, die 3:54 min/km anzuvisieren, damit mir nicht, wie sonst viel zu oft, am Ende die Kraft ausgeht (in Frankfurt vollbrachte ich die Leistung, nach einem ca. 4:20er Schnitt die letzten 1,1km in 6:20 min zu beenden). Leider hatte ich mich vor dem Lauf nicht ordentlich informiert und war dann nach 6 Minuten der Meinung, dass entweder keine km-Markierungen mehr kommen, oder meine Fitness doch eindeutig schlechter ist als ich dachte
Nach kurzer Runde durch Seitenstraßen ging es auf den neuen Rheinau-Hafen zu. An sich eine schöne Idee und gute Kulisse, jedoch war dort überhaupt nichts abgesperrt oder mit Hinweis-Schildern versehen, sodass zu der Überhol-problematik auch noch eine "Fahrrad-Fahrern-und-Passanten-Ausweich-Problematik" hinzugesellte.
Voller Freude stellte ich zu Ende der 1. Runde (es war ein 3*3,3 km -Rundkurs) fest, dass es am Ende noch etwas bergauf ging (wieso merkt man immer die Bergauf-Stellen, aber nie die Bergab-Passagen?) und wagte einen Blick zur Uhr, nach Plan sollte ich ja die 1.Runde in 13min schaffen.
Nun, die Uhr zeigte 13:30 min an und ich fühlte mich bereits ein wenig überpacet. Das war ein Dämpfer, anscheinend war ich fürs Befinden zu schnell angegangen, aber dennoch zu langsam und Zweifel machten sich breit: Wie soll das so was werden mit dem angepeilten sub 1:30er HM in 2 Wochen?
Ein wenig frustriert, dachte ich, dass einfach weiterlaufen und nicht zuviel nachdenken, vermutlich die beste Alternative ist und entschied, die etwas brennenden Beine zu ignorieren, wenngleich evtl. etwas Tempo rauszunehmen (Hauptziel war es für mich,ein Einbrechen am Ende zu verhindern und endlich mal konstant durchzulaufen).
Nachdem ich die Umgebung etwas genauer beobachtet hatte und mich innerlich mit dem Gedanken "Nächstes Mal, wenn ich hier vorbeilaufe, ist das schon die letzte Runde" beruhigte, lief ich gegen Ende der 2. Runde auf die ersten Überrundungen auf. Als ich wieder am Ziel vorbeilief, riskierte ich einen weiteren Blick auf die Uhr und war mehr als überrascht, als sie 25:21 min anzeigte. Irgendwie komisch. Sollte diese Runde tatsächlich fast 2 Minuten schneller gewesen sein als die Erste? Nach etwas Grübeln fiel mir ein, dass die 1. Runde zusätzlich zum Rundkurs noch den Weg von Start bis zum Ziel beinhaltete (die waren nicht auf einer Höhe) und ich von daher anscheinend doch gut in der Zeit lag. Nun wurde ich nervös; eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, die Zielzeit nicht mehr zu erreichen und wurde insofern irgendwie befreit und verkrampft, jetzt wo ich das Ziel vor Augen hatte, wurde ich nervös und hatte wegen der Überrundungen und Ausweichmanöver die Sorge, aus dem Tritt zu kommen und das Tempo nicht wieder zu finden.
Erfreulicherweise lief es aber weiterhin gut und obwohl die Atmung etwas zu hecheln begann, kam ich auf die Zielgerade, klatschte mit dem 1.FC-Köln-Geißbock ab (eigentlich hat er das nicht verdient, so schlecht wie die Mannschaft im Moment spielt ) und lief in 37:33 min ein.
Dass es so eine gute Zeit würde, hätte ich mir nie erträumen lassen. Ich muss schon sagen, ich bin schwer beeindruckt davon, dass die Trainings-Plan-Systematik mit vielen langsamen Einheiten und gezielten Intervallen in so einem guten Ergebnis resultieren kann.
Der Lauf an sich war schön gemacht, tolles Publikum (viel los, gute Stimmung, am Ziel hat auch Fritz Schramma, Kölner OB, angefeuert) und die Wetterbedingungen waren hervorragend.
Jetzt blicke ich optimistisch auf den Kassel Halbmarathon und zähle schon die Tage
Kölner KVB-Dauerlauf - 10km in 39: Hoffnungslos oder möglich
1-------------
04.07.2008: HM Marburg - 1:42:05
01.03.2009: HM Frankfurt - 1:31:18
20.03.2009: HM Köln-Rodenkirchen - 1:32:46
26.04.2009: "10km" (eher 9800m) - KVB-Dauerlauf Köln - 37:33
10.05.2009: HM Kassel - 1:26:17 (PB)
Aktuell: ITBS - Reha
04.07.2008: HM Marburg - 1:42:05
01.03.2009: HM Frankfurt - 1:31:18
20.03.2009: HM Köln-Rodenkirchen - 1:32:46
26.04.2009: "10km" (eher 9800m) - KVB-Dauerlauf Köln - 37:33
10.05.2009: HM Kassel - 1:26:17 (PB)
Aktuell: ITBS - Reha