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26. Bad Kötztinger Witzlauf

26. Bad Kötztinger Witzlauf

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Als Vorbereitungswettkampf für den geplanten Start beim HM in Regensburg, wollte ich gestern nach einer harten Trainingswoche mit etwas über 100 WKM nochmal richtig Druck machen und mir etwas Wettkampfhärte holen, doch leider ging bei diesem Wettkampf alles schief was nur schief gehen kann. Aber der Reihe nach:

Am Sonntag morgen zeitig aufgestanden, und nochmal ein Frühstück mit Weißbrot, Honig und Kaffee zu mir genommen. Anschließend bin ich dann nach Bad Kötzting gefahren, wie ich aus meinen Bekanntenkreis gehört hatte, sollte es eine kleine Veranstaltung mit zweifelhafter Organisation sein, aber das es so schlimm wird... Naja, auf jeden Fall erst mal die Startnummer abgeholt, und 5 km eingelaufen wie im Trainingsplan vorgesehen. Dann habe ich mich in das Starterfeld auf der Laufbahn einsortiert. Zuerst waren mal 3,5 Runden im Oval zu absolvieren, in der dritten Runde war ich bereits an der Spitze und aus ging aus dem Stadion raus auf die Strecke. Nach ca. 500 m kam der erste zweifelhafte Punkt. Links oder Rechts? Der Streckenposten plauderte lustig mit einem Bekannten, erst auf mein Zurufen gab er Rechts als Richtung an, na gut weiter, der erste Anstieg, mit Schwung drüber wieder die gleiche Situation, Streckenposten lehnt am Auto und macht Bilder, ich laufe zu - da höre hinter mir meine Verfolger rufen "rechts, rechts" (was ja sportlich total fair ist), also komplett runterbremsen, Drehung um 180° und komplett neubeschleunigen, das hat mir natürlich auch einige Meter meines Vorsprunges gekostet. Da war ich schon etwas gereizt. Das kann ja noch lustig werden, zwei Streckenposten pennen, und das Knie sticht wie verrückt und das nach 3 km, aber nichts destotrotz vom Gefühl her ging es mir gut, deshalb das Tempo etwas forciert. Dann der nächste Streckenposten sitzt im Stuhl mit Sonnenbrille, ich rufe ihn an "wohin, wohin!" zögerlich zeigt er mit seinem Fingerchen nach links. Anschließend ging etwas durch die Stadt auch auf Kopfsteinpflaster, hier waren alle möglichen Abbiegemöglichkeiten mit einem Absperrband gesperrt, nicht schlecht dann weiß man wenigstens wo es lang geht. Wobei ich zeitweise schon gezweifelt habe ob ich noch auf dem richtigen Weg bin, also die Treppe rauf und einen Blick über die Schulter, weg passt noch ich sehe zwei Verfolger. Die nächste "Streckenpostin", direkt etwas gruselig und unheimlich zeigt sie doch selbstständig und deutlich die Richtung an, :wink: mittlerweile geht es zum Ende der ersten Runde in Richtung Stadion, hier stehen gleich vier Streckenposten die sich miteinander unterhalten, erstmal nach dreimaligen Zurufens reagiert einer und schreit gereizt zurück "na da lang, wohin denn sonst!" (Rechts oder gerade hätte es auch noch als Alternative gegeben.) Mittlerweile war ich richtig sauer, das Knie schmerzte mittlerweile fast unerträglich, irgendwie hatte ich wohl wegen des umherfliegendes Blütenstaubes etwas Atemprobleme (auch unter der Woche hatte ich gelegentlich leicht Heuschneupfen), dann die Streckenposten die keine waren - Ausnahme die nette "Streckenpostin" - und Verfolger die näher kamen, und nicht abbremsen mußten um nach den Weg zu fragen.

Bei km 7 dann schlimmste was passieren kann, irgendwie bekam ich fast keine Luft mehr und mußte stehenbleiben, nach ein paar Sekunden wurde es wieder besser, und ich habe humpelnt überlegt wieder weiterzulaufen. Da waren jedoch die ersten zwei Verfolger schon an mir vorbei, somit habe ich beschlossen aufzuhören, schade das Rennen hätte ich in 34:xx gewinnen können. Bin dann denn einen Kilometer ins Stadion zurück getrabt. Und jetzt kommt die Höhe: Ein Streckenposten im Stadion erzählt mir ich würde in falsche Richtung laufen, :klatsch: da bin ich wohl total explodiert und habe ihm mal was über "seine Streckenposten" erzählt.

Bin dann total gefrustet zum Duschen, und danach ins Wettkampfbüro um meiner Unmut Luft zu machen über die Streckenbeschilderung. Der Typ meinte dann das wären alles erfahrene Streckenposten, eine Markierung der Strecke mit Pfeilen wäre nicht möglich, da sich die Stadt sonst beschweren würde, und ein Führungsrad hält man nicht für erforderlich. Und überhaupt die meisten die hier mitlaufen, waren schon öfters dabei und kennen die Strecke, wenn ich die Strecke nicht kennen würde wäre das mein Problem.... Was will man hierzu sagen?

Gut ich bin verletzt ausgeschieden, das ist wirklich mein Problem, hierfür kann keiner was. Aber so eine mißerabel organisierte Veranstaltung habe ich noch nicht erlebt. Wenn mal jemand einen Orientierungslauf machen will, kann es sich nächstes Jahr gerne für diesen Witzlauf anmelden. Die sehen mich dort auf jeden Fall nicht mehr, was ihnen vermutlich auch egal ist. Die Strecke war allerdings schön ausgewählt, wenn auch nicht leicht zu laufen mit den Anstiegen und den engen Kurven.

Heuschnupfen habe ich auch heute etwas, aber das laufen total auf "Anschlag" hat wohl zu der Atemnot geführt. Knieschmerzen sind seit heute morgen auf weg, bin heute 2,5 h und 80 km mit dem Rennrad gefahren, ohne Probleme, ich denke ich probier morgen mal einen lockeren Lauf, und starte evtl. am Sonntag in Straubing und probier es da nochmal.
"Men, today we die a little" (Emil Zatopek an der Startlinie zum Olympia Marathon 1956)
http://www.laufteam.net
http://markusrennt.blogspot.com/

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Hi Markus,
na wenigsten etwas positives das das Knie nicht mehr weh tut. :daumen:
Solche verbockten Wettkämpe gehören zum Läuferleben leider auch mal dazu. Kann nur besser werden.
Gruß
Jürgen

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Boah, wie gruselig.

Man, das ist ja wirklich doof, was da alles abgegangen ist. Solche Streckenposten braucht das land aber wirklich nicht. Ein Führungsrad wäre doch wirklich kein Problem.

Alles gute und bis Regensburg.
Reno
Alle Äußerungen von mir sind meine persönliche Meinung und Resultat aus gelesenen, gehörten und teilweise selbst erlebten.
Dies bitte ich zu beachten:zwinker5:

10km 00:49:19 06.05.2006 26. Weidener Straßenlauf
HM 01:51:38 02.09.2007 Ältötting
M 03:55:20 28.06.2009 Fürth
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