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Raabklamm in der Steiermark

Raabklamm in der Steiermark

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Hallo, Lauffreunde!
Gestern früh war ich etwas unschlüssig, wo und wie ich mein Tagespensum erfüllen wollte. Nachdem ich seit kurzem Begeisterung an Cross-Läufen gefunden hatte, entschied ich mich für einen Lauf durch die oststeirische Raabklamm, der längsten Klamm Österreichs.
z.B.:Raabklamm oder: Rabklamm2
Das Gelände ist zwar derart unwegsam, dass nur Verrückte an ein Lauftraining dort denken können, aber diese Bedingung erfülle ich ja leicht. :nick:
Nach einer halbstündigen Anfahrt parkte ich in Mitterdorf an der Raab beim Gemeindezentrum, schnallte mir meine Nierentasche (mit Trinkflaschenhalterung, für 10 € aus dem Supermarkt, voll brauchbar :daumen: ) um und begab mich auf den Wanderweg der "kleinen Raabklamm" flussaufwärts Richtung Norden.
Die ersten km verliefen noch im Siedlungsgebiet und kaum im Schatten. Die hohen Aussentemperaturen ließen mich etwas am Vorhaben zweifeln, doch wenigstens einen guten Teil der kleinen und großen Raabklamm zu laufen.
Doch bald kam ich in die tiefe, schattige Schlucht des Wanderwegs und wurde nach ein paar hundert Metern über Erdwegen zwischen Farnen und blühenden Kräuter neben der Raab
mit ersten beachtlichen Hindernissen konfrontiert: nasser, felsiger Untergrund, Schotterwege und aufwändig erstellte Steige mit einer Steilheit, die das Laufen unmöglich machten.
Hier lief und kletterte ich also im Pulsbereich zwischen 70 und 85% weiter, mich immer mehr an der wirklich fantastischen Umgebung erfreuend. :geil:
Der Weg ist gut markiert, was tw. notwendig ist, da man sich aufgrund der überwuchernden Flora nicht immer sicher sein kann, richtig unterwegs zu sein. Teils geht es neben dem Fluss dahin und teils weit (50 hm?) darüber in den Wald, weil es sonst in die Raab ragende Felsformationen nicht anders möglich machen, weiterzukommen.
Nach insgesamt ca. 7,5km kam ich ans Ende der "kleinen Raabklamm". Inzwischen war wohl eine knappe Stunde vergangen. Der Übergang zur "großen Raabklamm" verläuft über einen steilen Anstieg zum Jägerwirt, welchen ich nur teilweise laufen konnte, und dann hinab neben die Schnellstraße.
Nach dem neuen "Einstieg" wurde es erst richtig abenteuerlich, da die große Klamm vollkommen abgeschieden und noch unwegsamer verläuft. Dieser Umstand ermahnte mich zur Vorsicht. Meine Fußmuskulatur war bereits leicht ermüdet vom Stabilisieren der Schritte zwischen all den nassen Felsen, Steinen und Wurzeln und eine Verletzung in dieser Gegend hätte eine peinlich aufwändige Rettungsaktion bedeuten können.
Schön langsam meldete sich mein Blutzuckerspiegel. Müdigkeit und Zweifel ("was treibe ich hier?" :klatsch: ) kamen auf. Eine Tube Power-Gel half.
Jedoch wurde mir klar, dass die Kräfte für eine gänzliche Tour bis Arzberg und zurück nach Mitterdorf nicht reichen würde. Ausserdem hatte ich Angst in ein Unwetter zu geraten. Eine Klamm bei Hochwasser? Nein danke! Meine Uhr zeigte 01:30 h Trainingszeit an und ich kehrte um.
Wieder rauf in den Wald, wieder runter in das Flussbett, abermals über einen Steig. Stock, Steine, Felsen. Wann komme ich endlich zum Ende der großen Klamm?
Und dann, eine Begegnung der besonderen Art: Auf einem Felsen in der Sonne neben dem Bach räkelt sich eine (?) Äskulapnatter, sicher 120 cm lang! Offenbar konnte sie sich zu keiner Fluchtrichtung entschließen und schlängelte hin und her. Was soll`s, ich war gleich wieder weiter um dem Tier das Sonnenbad zu gönnen.
Jetzt verließen mich meine Kräfte immer mehr. Das zweite Päckchen mit Gel verdampfte in meinem Organismus, und ich kämpfte mich laufend zum Übergang in die kleine Klamm.
Diesmal ließ ich die Steigung zum Jägerwirt aus, indem ich einfach 500m der Schnellstraße entlanlief.
In der kleinen Klamm kam der Übergang in den sonnigen Bereich wie ein Hammer. Noch einen Kilometer, dann war Schluss. Die Uhr zeigte 2:50 und ich ging die letzten zwei- oder dreitausend Meter. Dabei hatte ich Gelegenheit, eine andere Route kennenzulernen, die mich direkt zu meinen Parkplatz führte. Dort sah ich dann auch an dort aufgestellten Tafeln, dass die Gemeinde vier Rundlaufwege mit dem dortigen Startpunkt ausgeschildert hatte.
Nach kurzem Studium dieser Informationen (Hitze, schwitz!) fiel ich erschöpft ins Auto und wusste, das ich bald wieder kommen würde...
:hallo:

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Sibasio, das klingt super - ein spannender Lauf - danke für den schönen Bericht und die Links! Und du warst offensichtlich rechtzeitig zurück, denn angeblich mussten sie gestern in der Steiermark ja den Hagel mit Schneeräumern beseitigen... oder war das woanders?
Lebe lieber ungewöhnlich

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Giegi hat geschrieben:...Und du warst offensichtlich rechtzeitig zurück, denn angeblich mussten sie gestern in der Steiermark ja den Hagel mit Schneeräumern beseitigen... oder war das woanders?
Es dauerte noch ein paar Stunden, bis das Wetter umgeschlagen hat.
Dann war aber die Hölle los! Ist bei uns im Sommer leider schon sehr häufig.
LG

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Hi sibasio,

starker Bericht und auch starker Lauf :respekt: .

Aber Vorsicht, da kannst du leicht umknicken, ich kann ein Lied davon singen :teufel: , noch fünf Wochen Laufpause :frown: .
Servus

Tom
Bild
Fitnessstudio & CrossFit:daumen:

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Hallo sibasio,

toller ausführlicher Bericht!
Respekt vor dem langen lauf von 2:50 h.
Ich nähere mich gerade ganz laaaangsam den 2:00 Stunden.
Gruss
Daniel
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