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Wie erkennt man Laufpotential?

Wie erkennt man Laufpotential?

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Ich habe mir früher nie Gedanken über Sport gemacht und ob man dafür geeignet ist. Sollte einfach Spaß machen. Das ist jetzt auch noch so. Ich würde nichts machen, was nicht doch auch Spaß macht, aber ich frage mich, woran man erkennen kann, dass man ein gewisses Potential zu herausragenden Leistungen hat. Sind diejenigen, die die ersten Plätze bei den Wettkämpfen belegen besonders "ausgestattet"? Muskeltechnisch?Trainieren sie "besser" als andere oder sind sie einfach grundlegend schon mit einem Vorsprung zum Laufsport gekommen?
Ich bin übergewichtig (ca. 35 kg), habe aber einen Ruhepuls von 33 (gemessen mit Brustgurt abends im Bett). Ich laufe seit ca. April relativ unregelmäßig, konnte aber aus dem Stegreif ca. 1h durchlaufen bei ca. 140er Puls. Das letzte mal, dass ich regelmäßig Sport gemacht habe, ist 13 Jahre her und war kein Ausdauersport. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich noch rausholen kann bei regelmäßigem Training und Gewichtsreduktion? Gibt es Möglichkeiten sowas abzuschätzen oder muss man abwarten? Denke mal, dass der Kopf ja auch mitläuft, nicht nur die arbeitenden Muskeln.
Und wie genau werden die Schnellsten zu den Schnellsten? :confused:

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:confused:
Also ich weiß ja nicht....
Ich glaube du bist ein Wunder....oder doch nicht... :confused:

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SK-Go hat geschrieben:Und wie genau werden die Schnellsten zu den Schnellsten?
Wenn du 35 kg zu viel hast, dann brauchst du dir über diese Frage momentan keine Gedanken zu machen.
Nimm ab, lauf, aber vorsichtig (Belastung von Gelenken etc.), notiere deine eigenen persönliche Fortschritte, und stell die Frage, wie es bei dir persönlich weiter gehen könnte, in einem Jahr nochmal.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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SK-Go hat geschrieben:Ich habe mir früher nie Gedanken über Sport gemacht und ob man dafür geeignet ist. Sollte einfach Spaß machen. Das ist jetzt auch noch so. Ich würde nichts machen, was nicht doch auch Spaß macht, aber ich frage mich, woran man erkennen kann, dass man ein gewisses Potential zu herausragenden Leistungen hat. Sind diejenigen, die die ersten Plätze bei den Wettkämpfen belegen besonders "ausgestattet"? Muskeltechnisch?Trainieren sie "besser" als andere oder sind sie einfach grundlegend schon mit einem Vorsprung zum Laufsport gekommen?
Ich bin übergewichtig (ca. 35 kg), habe aber einen Ruhepuls von 33 (gemessen mit Brustgurt abends im Bett). Ich laufe seit ca. April relativ unregelmäßig, konnte aber aus dem Stegreif ca. 1h durchlaufen bei ca. 140er Puls. Das letzte mal, dass ich regelmäßig Sport gemacht habe, ist 13 Jahre her und war kein Ausdauersport. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich noch rausholen kann bei regelmäßigem Training und Gewichtsreduktion? Gibt es Möglichkeiten sowas abzuschätzen oder muss man abwarten? Denke mal, dass der Kopf ja auch mitläuft, nicht nur die arbeitenden Muskeln.
Und wie genau werden die Schnellsten zu den Schnellsten? :confused:
Früh angefangen, sinnvoll gefördert, Training nicht zu viel und nicht zu wenig. In gewissen Maße auch Talent und Spaß am Ausdauersport.

In die Gruppe fällst Du mit 35 kg Übergewicht, 13 Jahre Sportabstinenz und X Jahre ohne Ausdauersport nicht mehr rein. Bleibt nur noch Gewichtsreduktion, Ernährungsanpassung und viel und vor allem hartes Training (insbesondere Tempo). Und so an die Spitze (damit meine ich mal bei einem Volkslauf vorne mitlaufen) schaffen es dann noch keine 5 %.

Abgesehen das der "Ruhepuls" überhaupt nichts über einen Trainingszustand aussagt halte ich 33 für relativ unrealistisch.

Siegfried

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Physiologisch bestimmt angeblich die Muskelfaserzusammensetzung, ob man mehr zum Sprinter oder mehr zum Dauerläufer neigt. Es gibt fast-twitch-, slow-twitch und intermediate-Fasern, vereinfacht gesprochen. Wer überwiegend schnellkontrahierende Muskeln hat, hat das Talent zum Sprinter, kann aber seinen Anteil an intermediate Muskeln für die Ausdauer trainieren. Entsprechendes gilt umgekehrt für den Ausdauertyp, wobei sich die Ausdauer besser trainieren lässt, als die Geschwindigkeit. Insofern Geschwindigkeit trainiert werden soll, geschieht dies am besten als Jugendlicher.
Die Abschätzung des Potenzials würde ich durch Messungen nach einigen Monaten und dann noch einmal nach 1-2 Jahren Training machen. Da sieht man, wie steil die Kurve ist und wie hoch die Absolutwerte sind.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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SK-Go hat geschrieben:Ich habe mir früher nie Gedanken über Sport gemacht und ob man dafür geeignet ist. Sollte einfach Spaß machen. Das ist jetzt auch noch so. Ich würde nichts machen, was nicht doch auch Spaß macht, aber ich frage mich, woran man erkennen kann, dass man ein gewisses Potential zu herausragenden Leistungen hat.
An der aktuellen Lauf-Leistung. Das einfachste ist, mal 50m fliegend zu sprinten und z. B: 1000m voll zu laufen. Dann kann man schon sehr viel vom Potenzial erkennen. "Ruhepuls 33" und "1h durchlaufen" sagt dagegen sehr wenig aus.

Dazu kommen körperliche Merkmale, am besten ist, du bist klein und dünn. Auch am Laufstil kann man oft schon etwas ablesen, wenn man ein wenig Ahnung hat.

Aber bei deinem aktuellen Zustand mit 35kg Übergewicht hat das alles erstmal mehr mit Spekulation zu tun als mit ernsthafter Prognose.
SK-Go hat geschrieben: Sind diejenigen, die die ersten Plätze bei den Wettkämpfen belegen besonders "ausgestattet"?
Oft ja.
SK-Go hat geschrieben:Muskeltechnisch?
Soll vorkommen. Die richtige Mischung aus schnellen und ausdauernden Fasern macht es.
SK-Go hat geschrieben: Trainieren sie "besser" als andere oder sind sie einfach grundlegend schon mit einem Vorsprung zum Laufsport gekommen?
Oft beides. Ein Talent bleibt mit zuwenig oder schlechtem Training weit hinter sienen Möglichkeiten zurück. Aber ein Ackergaul wird nie zum Rennpferd, ohne Talent kommst du nicht nach ganz oben. Als fleißiger Ackergaul kannst du aber immerhin dahin kommen, dass du im Mittelfeld mitläufst und Spaß hast.
SK-Go hat geschrieben: Ich bin übergewichtig (ca. 35 kg), habe aber einen Ruhepuls von 33 (gemessen mit Brustgurt abends im Bett). Ich laufe seit ca. April relativ unregelmäßig, konnte aber aus dem Stegreif ca. 1h durchlaufen bei ca. 140er Puls. Das letzte mal, dass ich regelmäßig Sport gemacht habe, ist 13 Jahre her und war kein Ausdauersport. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich noch rausholen kann bei regelmäßigem Training und Gewichtsreduktion? Gibt es Möglichkeiten sowas abzuschätzen oder muss man abwarten? Denke mal, dass der Kopf ja auch mitläuft, nicht nur die arbeitenden Muskeln.
Am besten ausprobieren. Lauf regelmäßig, lieber öfter mal nur 40min, versuch dafür, wirklich jeden 2. Tag zu laufen. Dann wirst du wahrscheinlich abnehmen, und dann kannst du auch irgendwann ein paar Tests laufen und dann kann man so langsam mit Prognosen anfangen.
SK-Go hat geschrieben: Und wie genau werden die Schnellsten zu den Schnellsten? :confused:
Bis zu 20 Trainingseinheiten in der Woche. In der Spitze oft 200 bis über 300 Laufkilometer in der Woche. Einfach Training, was für die meisten Leute ihr ganzes Leben lang zu heftig sein wird.
Davon kann man auch was lernen, aber man sollte sich gerade als anfänger nicht zu sehr daran orientieren.

Geh laufen, dann wirst fdu früher oder später mehr über dein Potenzial erfahren!

gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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SK-Go hat geschrieben: ...
Ich bin übergewichtig (ca. 35 kg), habe aber einen Ruhepuls von 33 (gemessen mit Brustgurt abends im Bett).
...
Hallo SK-Go,

lass Deinen Brustgurt zum Messen von Deinem Ruhepuls mal in der Ecke liegen
und nehme dafür z.B. Deinen Zeigefinger am Handgelenk/Hals.
Beste Zeit dafür ist übrigens morgens vor dem Aufstehen!!!!

Ausdauersportler (Spitzenniveau) haben einen Ruhepuls von ca. 40 Schlägen in der Minute!!!!!

Wenn Du Deinen (Ruhe-)Puls ermittelt hast und ihn einige Wochen notierst,
wirst Du irgendwann feststellen, ob Dein Training erfolgreich ist/Dein Körper damit zurecht kommt und sich dies in einer reduzierten Anzahl an Herzschlägen bemerkbar macht.

Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

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Siegfried hat geschrieben:Früh angefangen, sinnvoll gefördert, Training nicht zu viel und nicht zu wenig. In gewissen Maße auch Talent und Spaß am Ausdauersport.
Siegfried
Ah, also geht es eher in Richtung Umwelteinflüsse?
Siegfried hat geschrieben: In die Gruppe fällst Du mit 35 kg Übergewicht, 13 Jahre Sportabstinenz und X Jahre ohne Ausdauersport nicht mehr rein. Bleibt nur noch Gewichtsreduktion, Ernährungsanpassung und viel und vor allem hartes Training (insbesondere Tempo). Und so an die Spitze (damit meine ich mal bei einem Volkslauf vorne mitlaufen) schaffen es dann noch keine 5 %.
Siegfried
War von mir nicht gut formuliert. Wollte jetzt nicht persönlich für mich wissen, ob ich an der Spitze sein könnte, trotz der widrigen Umstände. Da sehe ich mich nicht. Aber trotzdem danke für die Einschätzung.
Siegfried hat geschrieben: Abgesehen das der "Ruhepuls" überhaupt nichts über einen Trainingszustand aussagt halte ich 33 für relativ unrealistisch.
Siegfried
Das kann ich nur bestätigen. Ich hab ja nicht viel gemacht. Meine Überlegung war ja insgeheim schon eher, dass was mit meinem Herz nicht stimmt oder es von ganz früher kommt, wo ich 5 Tage die Woche ca. 2h trainiert habe (über Jahre hinweg), allerdings Schnellkraftsport.

Schade, dass man also nicht so eine Art Milchmädchenrechnung aufmachen kann, pro 5kg weniger wird deine Zeit auf sagen wir 10 km 5 min schneller automatisch. (<-jetzt nur als Beispiel zu verstehen)

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SK-Go hat geschrieben: Schade, dass man also nicht so eine Art Milchmädchenrechnung aufmachen kann, pro 5kg weniger wird deine Zeit auf sagen wir 10 km 5 min schneller automatisch. (<-jetzt nur als Beispiel zu verstehen)
Die Milchmädchenrechnung gibts.

*Prozentual verbesserte Laufzeit = Prozentuale Gewichtsabnahme x 0,66

Beispiel: wenn jemand von 80 auf 72 kg abnimmt, also 8 kg, wären dass 10 Prozent Gewichtsabnahme. Angenommen er läuft vorher 50:00 Minuten auf 10 Kilometer, dann verbessert er sich um 10 x 0,66 = 6,6 Prozent. 6,6 Prozent von 50:00 Minuten sind 3:20 Minuten. Er könnte also alleine durch die (Fett-)Abnahme bei gleichem Trainingszustand 46:40 laufen.

gruß
chris

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Danke, Chris. Werd gleich mal rechnen. :winken:
Und später gleich noch laufen gehen. :zwinker2:

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SK-Go hat geschrieben: Schade, dass man also nicht so eine Art Milchmädchenrechnung aufmachen kann
Doch, das kann man :nick: .

Aaaaalso: Angenommen, Du läufst die 10 km in 1:15, dann erreichst du 53:45 nach Wegfall der von Dir erwähnten 35 kg. Das ist aber wirklich eine Milchmädchenrechnung, weil die ja nicht morgen weg sind, sondern in ca. 35 Wochen, in welchen Du ja sicher fleißig trainiert haben wirst :zwinker5: .

Knippi
(heute mal Spekulant)

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chrisk7 hat geschrieben:kein thema!
wie schauts am wochenende mit laufen aus?
kommst du aus der gegend?

gruß chris
Da bin ich leider schon vergeben an die Bergstraße. :wink: Mich findest du eher in der Region HD.

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cologne_biel_hawaii hat geschrieben: lass Deinen Brustgurt zum Messen von Deinem Ruhepuls mal in der Ecke liegen
und nehme dafür z.B. Deinen Zeigefinger am Handgelenk/Hals.
Was aber eigentlich die völlig falsche Vorgehensweise ist. "Jeder" normale Brustgurt bzw. eben jede Pulsuhr sollte deutlich genauer sein. Die meisten sprechen von EKG genau und sind es eigentlich auch. Das eigentlich erwähne ich hier, da ich den Wert von 33 auch für recht unwahrscheinlich halte, das wäre schon einer extremer "Ausrutscher" nach unten.
cologne_biel_hawaii hat geschrieben: Ausdauersportler (Spitzenniveau) haben einen Ruhepuls von ca. 40 Schlägen in der Minute!!!!!
Oder 30, OK das ist auch für einen Spitzensportler seehr wenig, Miguel Indurain war so jemand oder durchaus auch 60. Ebenso wie es völlig untrainierte Leute gibt die auch einen Ruhepuls von 60 haben. Der Bereich ist hier recht groß.
cologne_biel_hawaii hat geschrieben: wirst Du irgendwann feststellen, ob Dein Training erfolgreich ist/Dein Körper damit zurecht kommt und sich dies in einer reduzierten Anzahl an Herzschlägen bemerkbar macht.
Yepp, das ist das was zählt. Ausdauersport verringert den Ruhepuls.

Grüße,
Torsten

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chrisk7 hat geschrieben:Die Milchmädchenrechnung gibts.

*Prozentual verbesserte Laufzeit = Prozentuale Gewichtsabnahme x 0,66

Beispiel: wenn jemand von 80 auf 72 kg abnimmt, also 8 kg, wären dass 10 Prozent Gewichtsabnahme. Angenommen er läuft vorher 50:00 Minuten auf 10 Kilometer, dann verbessert er sich um 10 x 0,66 = 6,6 Prozent. 6,6 Prozent von 50:00 Minuten sind 3:20 Minuten. Er könnte also alleine durch die (Fett-)Abnahme bei gleichem Trainingszustand 46:40 laufen.

gruß
chris
schaut mal bei greif auf die seite, da gibt es genau zu diesem thema einen gewichts-zeit-rechner, ist eine witzige sache wenn man damit rumspielt :nick: :nick:

viel glück und viel spass

grüße von aigina

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beim laufen werden unzählige systeme und prozesse im körper gefordert.
im grunde bist du eine maschine, die aus noch kleineren maschinen besteht, den organen.
die wiederum bestehen nochmals aus kleineren maschinen, den zellen.

die wiederum bestehen auch aus kleineren maschinen den organellen.

und am unteren ende stehen die enzyme.

das nicht jeder mensch die gleiche maschine ist, erkennst du schon daran, dass es mann und frau gibt.
dass es großgewachsene menschen gibt und kleinwüchsige menschen
dass es dunkelhäutige menschen gibt und hellhäutige
dass einige sich mit matheaufgaben furchtbar quälen während andere geil auf sowas sind.

die unterschiede entstehen aus der anzahl der zellen, die der körper produziert, und der größe und anzahl der organellen.
ebenso ist auch die anzahl der enzyme wichtig.

teilweise ist dies alles durch training steuerbar. teilweise steuern das aber die gene.
auch die frage, inwieweit es denn durch training steuerbar ist wird durch die gene gesteuert und ist individuell verschieden.

die besten müssen überall gut sein. denn die auslese zum weltmeister filtert milliarden menschen aus.

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Das ist ein interessantes Thema. Ich frage mich das bei meinem Freund auch:
Er hat ein bisschen zu viel auf den Rippen und macht eigentlich gar keinen Sport- trotzdem kann er einfach so die 10km unter 45min laufen und auch problemlose einen Halbmarathon- Spaß macht es ihm nicht, aber er kanns halt. Da frag ich mich dann auch...was wäre drin mit ein bisschen Training und ein paar Kilos weniger?
Bild
Bild
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aigina hat geschrieben:schaut mal bei greif auf die seite, da gibt es genau zu diesem thema einen gewichts-zeit-rechner, ist eine witzige sache wenn man damit rumspielt :nick: :nick:

viel glück und viel spass

grüße von aigina
Hab mal ein paar Läufe eingegeben und die Zeiten dann mit den Ergebnislisten verglichen. Wäre ich schlank bei gleichem Trainingsstand, wäre ich so Mittelfeld. Bin ja gespannt wie es dann in der Realität aussieht, wenn ich das Abnehmen hinter mir habe (in der Hoffnung diese Ergebnisse dann durch das angefallene Training unterbieten zu können)
Gesperrt

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