Banner

Doping

Doping

1
Irgendwie stumpft man ja ab, und ja, ich weiß: Claudia Pechstein wurde noch nichts nachgewiesen, solange gilt die Unschuldsvermutung.

Trotzdem wollte ich euch diesen Artikel nicht vorenthalten:

Doping: Blutspuren - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Sport

Zitat zu der Vermutung, Pechstein könnte eine außergewöhnliche Krankheit haben:

"Es wäre eine ganz spezielle Krankheit, Claudia Pechstein hätte sie seit mindestens neun Jahren, 14-mal müssen die Symptome besonders ausgeprägt gewesen sein, ohne dass Claudia Pechstein deswegen körperlich geschwächt gewesen wäre. Und 10-mal erreichte die Krankheit einen Höhepunkt ausgerechnet bei einem Weltcup oder einer Weltmeisterschaft."

Ich bin, unabhängig von der Schuldfrage, gespannt, ob der indirekte Nachweis von Doping anerkannt wird. Sollte das nicht geschehen, gibt es wohl wenig Chancen, Eigenblutdoping zu bestrafen (wird in diesem Artikel gut erklärt).

2
Tja..und... was möchtest du jetzt fragen.. oder wissen ..andeuten oder mitteilen? :wink:

3
Foot Soldier hat geschrieben:Tja..und... was möchtest du jetzt fragen.. oder wissen ..andeuten oder mitteilen? :wink:
Ich bin insb. darauf gespannt, wie mit dem indirekten Nachweis umgegangen wird. Zudem halte ich den Artikel einfach nur für lesenswert, da gutes Hintergrundwissen zu der Thematik vermittelt wird, das sonst vielleicht nicht so "laiengerecht" serviert wird.

4
ist nen wirklich amüsanter komentar ...aber doping gehört nunmal dazu ...das schmälert ja die leistung der sportler nicht

5
Ehrlich gesagt glaube ich keinem Sportler mehr, auch keiner Claudia Pechstein. Dafür gab es in den letzen Jahren in anderen Paradedisziplinen genug sehr prominente Fälle. Wie war das nochmal mit einem Dieter Baumann, mit einem Jan Ullrich, einer Katrin Krabbe, Lothar Leder, Johann Mühlegg und, und, und..... die Liste ließe sich beliebig in den unterschiedlichsten Ausdauersportarten erweitern. Früher war ich vielleicht auch ein wenig naiv und habe in der Tat an ihre Unschuld geglaubt, aber mittlerweile spielt viel zu viel Geld eine Rolle beim Griff zu Dopingmitteln. Ich fürchte selbst wenn sie freigesprochen würde, ein fader Beigeschmack wird in jedem Fall für immer an ihr haften bleiben.

6
wletumsegler hat geschrieben:...das schmälert ja die leistung der sportler nicht
:confused:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,635847,00.html hat geschrieben:Die maximale Sauerstoffaufnahme war um 14,3 Prozent erhöht.
In meinen Augen, schmälert das die Leistung des Sportlers sehr. Gerade im Ausdausport findet da quasi eine Leistungsexplosion statt. Es ist einfach nicht fair allen anderen gegenüber, die mit ehrlich erbrachter Leistung immer nur hinterherhinken.
Laufen: 3km: 10:13 - 5km: 17:39 - 10km: 36:16 - (HM: 1:27:06)
Triathlon: KD(1/36/9): 2:02:42

7
jain
...stell dir vor, du sillst in die weltspitze vorrücken: dann musst du auch die trainings- und leistungssteigerungsmethoden der weltspitze annehmen. der sportler, z.b. jan ulrich, betrügt dann ja niemanden. er stellt chancengleicheit zwsichen sich und den konkurenten her. chancengleichheit herzsustellen ist kein betrug. und jan ulrich vollkommen recht wenn er sagt, er habe nicht betrogen.

ungedopte sportler bleiben doch so oder so auf der strecke. das hat nichts damit zu tun, ob es einen jan ulrich oder eine claudia pechstein mehr oder weniger gibt. insofern werden diese auch vom einzelnen nicht betrogen. sie werden vom system betrogen...

8
Man könnte ja auch sagen: Die Zuschauer in den Stadien etc sind schuld!
Gäbe es keine Aussicht auf neue Rekorde geht keiner ins Stadion, gibt es keine Fernsehübertragung, keine Gelder durch Werbung, ergo nix wovon die Sportler leben könnten. Allein schon von dieser Seite betrachtet, bleiben den Jungs und Mädels nicht wirklich viele Möglichkeiten.
Andererseits gibt es bei Sportarten wie Schwimmen und Bobfahren auch "technisches Doping". Neue Superanzüge, Superkufen und so weiter. Das wird dann eben auf den Menschen ausgedehnt.

9
Mittlerweile habe ich aufgehört, wenn ich mir Sport anschaue, darüber nachzudenken, wer von denen gedopt ist. Wahrscheinlich gehört das auch zum Sport, dass man versucht, cleverer als die Kontrollen zu sein. Ich kann halt nicht mehr abgrenzen, wo ich mit Doping-Verdächtigungen aufhören soll.

Was mich an dieser neuen Debatte stört, ist, dass es nicht sicher ist, ob wirklich Doping vorliegt. Es würde mir vollkommen ausreichen, wenn man Sportler sperren würde, wenn man zwar weiß, dass sie gedopt haben, aber das wie oder womit noch offen ist. Ist dieser Blutpass nun die Lösung? Da werden irgendwelche Werte genommen, die medizinisch einen Sinn machen, mit denen ich aber nichts anfangen kann. Und jeder kann die Unterschiede erklären. Der Eine führt Schwankungen und Überschreitungen von Grenzwerten auf Doping zurück, der Andere kann das mit Krankheiten oder sonstigen Dingen erklären. Solange es nicht wirklich ein definitiver Nachweis für Doping ist, sollte man niemanden deshalb sperren und schon gar nicht öffentlich anschuldigen.
Für Pechstein ist dieser Vorgang wohl das Ende der Karriere, obwohl es nur Hinweise auf ein Doping gibt. Es ist nicht klar, dass sie wirklich gedopt hat. Wahrscheinlich hat sie das getan, auch wenn sie das in der Öffentlichkeit vehement und offensiv abstreitet. Mir ist dieses "Wahrscheinlich" noch zu wenig für das Zerstören einer Karriere.

10
wletumsegler hat geschrieben:jain
...stell dir vor, du sillst in die weltspitze vorrücken: dann musst du auch die trainings- und leistungssteigerungsmethoden der weltspitze annehmen. der sportler, z.b. jan ulrich, betrügt dann ja niemanden. er stellt chancengleicheit zwsichen sich und den konkurenten her. chancengleichheit herzsustellen ist kein betrug. und jan ulrich vollkommen recht wenn er sagt, er habe nicht betrogen.

ungedopte sportler bleiben doch so oder so auf der strecke. das hat nichts damit zu tun, ob es einen jan ulrich oder eine claudia pechstein mehr oder weniger gibt. insofern werden diese auch vom einzelnen nicht betrogen. sie werden vom system betrogen...
warum hat jan ulrich nicht gleich gesagt, dass er was nimmt? er hat betrogen, so wie die andere eben auch.

11
wenn er gesagt hätte, dass er was nimmt, hätte er sich schutzlos einer meute ausgesetzt. alles was er über "ich habe etwas genommen" hinaus gesagt hätte, wäre im strudel untergegangen. außerdem wird ein "ich habe etwas genommen" allgemein einem schuldeingeständnis gleichgesetzt.
er ist aber nicht schuldig, weil er niemanden betrogen hat:

wikipedia beschreibt betrug als: ein Vermögensdelikt, bei dem der Täter in rechtswidriger Bereicherungsabsicht das Opfer durch Vorspiegelung oder Unterdrückung von Tatsachen gezielt so irreführt, dass es sich selbst oder einen Dritten am Vermögen schädigt.

...d.h. wenn sich jemand allgemeinen anerkannten konventionen (und doping im spitzensport ist unter spitzensportlern allgemein anerkannt) anpasst, ist das definitionsgemäß kein betrug.
wo ist der unlautere vorteil des dopenden, wenn alle dopen?

12
wletumsegler hat geschrieben:...d.h. wenn sich jemand allgemeinen anerkannten konventionen (und doping im spitzensport ist unter spitzensportlern allgemein anerkannt) anpasst, ist das definitionsgemäß kein betrug.
ist das so? allgemein anerkannt und alle machen es? du bist da ganz sicher?

13
wletumsegler hat geschrieben:wenn er gesagt hätte, dass er was nimmt, hätte er sich schutzlos einer meute ausgesetzt. alles was er über "ich habe etwas genommen" hinaus gesagt hätte, wäre im strudel untergegangen. außerdem wird ein "ich habe etwas genommen" allgemein einem schuldeingeständnis gleichgesetzt.
er ist aber nicht schuldig, weil er niemanden betrogen hat:

wikipedia beschreibt betrug als: ein Vermögensdelikt, bei dem der Täter in rechtswidriger Bereicherungsabsicht das Opfer durch Vorspiegelung oder Unterdrückung von Tatsachen gezielt so irreführt, dass es sich selbst oder einen Dritten am Vermögen schädigt.

...d.h. wenn sich jemand allgemeinen anerkannten konventionen (und doping im spitzensport ist unter spitzensportlern allgemein anerkannt) anpasst, ist das definitionsgemäß kein betrug.
wo ist der unlautere vorteil des dopenden, wenn alle dopen?
Wenn alle stehlen, ist es auch kein stehlen mehr, wenn ich dir auf die Birne haue und du anschließend mir, ist es keine Körperverletzung, weil wir beide keinen Vorteil davon haben.

Gut, dass die Welt so einfach ist.

Soweit ich es weiss, unterschreibt mittlerweile jeder, dass er nicht dopt und erhält dadurch Sponsorengelder ( sind letzlich Gelder, die der Verbraucher bezahlt ) und auch Fördergelder seitens des Sportbundes aus Steuermitteln.

Und ich möchte nicht jemanden indirekt finanzieren, der durch Doping mit Leistungen vorgaukelt, die er sonst nie erbringen würde und auf Fragen bezüglich Doping mich höchstwahrscheinlich wissentlich anlügt.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

14
wletumsegler hat geschrieben:jain
...stell dir vor, du sillst in die weltspitze vorrücken: dann musst du auch die trainings- und leistungssteigerungsmethoden der weltspitze annehmen. der sportler, z.b. jan ulrich, betrügt dann ja niemanden. er stellt chancengleicheit zwsichen sich und den konkurenten her. chancengleichheit herzsustellen ist kein betrug. und jan ulrich vollkommen recht wenn er sagt, er habe nicht betrogen.
Damit setzt du voraus, dass alle in der Weltspitze dopen
Das Problem ist nicht nur das betrügen, sondern viel mehr die gesundheitlichen Schäden, die gerade in jungen Jahren dazu führen, sich nicht mehr von den Nebenwirkungen zu erholen.
Und deswegen darf es keine Freigabe geben. Mutanten schaue ich mir im Kino an.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

15
Andres hat geschrieben:Ehrlich gesagt glaube ich keinem Sportler mehr, auch keiner Claudia Pechstein. Dafür gab es in den letzen Jahren in anderen Paradedisziplinen genug sehr prominente Fälle.
Hat seit Jahren auffällige Butwerte und läßt sie jetzt auf einmal untersuchen. Das ist schon auffällig. Auf jeden Fall hat sie nicht auf meine Mail geantwortet, warum sie jetzt erst ihr Blut unterscuhen lassen will, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

16
wletumsegler hat geschrieben:wikipedia beschreibt betrug als: ein Vermögensdelikt, bei dem der Täter in rechtswidriger Bereicherungsabsicht das Opfer durch Vorspiegelung oder Unterdrückung von Tatsachen gezielt so irreführt, dass es sich selbst oder einen Dritten am Vermögen schädigt.
Wenn Du schon die Wikipedia bemühst, dann mach dir doch die Mühe und ließ auch den zweiten Absatz: "im nichtstrafrechtlichen Sinn eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, die nicht auf einen Vermögensvorteil abzielt und damit eine strafrechtlich gesehen irrelevante Form des Betrugs ist (zur Abgrenzung auch als "Betrügerei" bezeichnet). Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Täter dabei keine anderen strafbaren Delikte begeht. Motive hierfür sind oft immaterielle Werte wie wissenschaftlicher Ruhm; eine Bestrafung hat allenfalls außergerichtlich zu erfolgen."

Genau das ist der Betrug am Fan. Da es im Profisport auch um (viel) Geld geht, kann dem Ganzen noch eine strafrechtliche und/oder zivilrechtliche Bedeutung zukommen.
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/bamf-297-pushup.gif[/img]

17
wletumsegler hat geschrieben:... er ist aber nicht schuldig, weil er niemanden betrogen hat:

wikipedia beschreibt betrug als: ein Vermögensdelikt, bei dem der Täter in rechtswidriger Bereicherungsabsicht das Opfer durch Vorspiegelung oder Unterdrückung von Tatsachen gezielt so irreführt, dass es sich selbst oder einen Dritten am Vermögen schädigt.
...
wo ist der unlautere vorteil des dopenden, wenn alle dopen?
Was ist den mit den Ungedopten die genau aus diesem Grund nicht zur Weltspitze gehören, weil sie diesen Schritt nicht mitmachen? Laut der von dir hergeholten Definition ist das doch der Fall. Sie hätten unter normalen Umständen eine Chance zu gewinnen. Die doppenden Athleten hindern sie aber so daran. Das nicht vorne mit dabei sein und dessen positive Folgen sind der Schaden.
ronnykind hat geschrieben:Es würde mir vollkommen ausreichen, wenn man Sportler sperren würde, wenn man zwar weiß, dass sie gedopt haben, aber das wie oder womit noch offen ist. Ist dieser Blutpass nun die Lösung? ... Der Eine führt Schwankungen und Überschreitungen von Grenzwerten auf Doping zurück, der Andere kann das mit Krankheiten oder sonstigen Dingen erklären. Solange es nicht wirklich ein definitiver Nachweis für Doping ist, sollte man niemanden deshalb sperren und schon gar nicht öffentlich anschuldigen.
Das Problem ist einfach, das man die Doppingmittel nur sehr schlecht nachweißen kann, ...
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,635847,00.html hat geschrieben:Und wer ganz sicher gehen will, nicht erwischt zu werden, der benutzt einfach eines der zahlreichen Epo-Produkte, über deren Aufbau die Dopingjäger so gut wie nichts wissen und die sie nicht direkt nachweisen können.
... ihre Auswirkungen dagegen sehr leicht.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,635847-2,00.html hat geschrieben:Bei der Weltmeisterschaft in Hamar betrug der Retikulozyten-Anteil bei Claudia Pechstein am 6. Februar 3,49 Prozent, ... Elf Tage danach war ihr Wert deutlich niedriger, 1,37 Prozent, das ist normal.
Im Moment scheint nur einfach noch keine richtige Sicherheit zu herrschen, was das Durchgreifen angeht.
Was auch damit zusammenhängt, das ein Verband der hart durchgreift seinem Sport erstmal "schädigt".
Laufen: 3km: 10:13 - 5km: 17:39 - 10km: 36:16 - (HM: 1:27:06)
Triathlon: KD(1/36/9): 2:02:42

18
Mäx84 hat geschrieben:Das Problem ist einfach, das man die Doppingmittel nur sehr schlecht nachweisen kann, ...
... ihre Auswirkungen dagegen sehr leicht.
Das mit dem Nachweis ist mir bekannt, da ich doch selbst nen fauler Chemie-Student bin.
Interessant ist doch nur die Kausalität zwischen Wirkung und Doping. Die Erkenntnis, dass Doping zu der Wirkung führt, ist ja bekannt, ansonsten würde ja niemand Doping praktizieren. Ist aber der Schluss von Wirkung auf Doping auch so eindeutig? Oder gibt es nicht noch unzählige andere Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden sollten/müssen. Sollte im Sport nicht auch gelten: "Im Zweifel für den Angeklagten?"

Wenn aber Untersuchungen und Studien zeigen, dass bestimmte Wirkungen bei einzelnen Personen, die unter ständiger medizinischer Kontrolle stehen, nur durch Doping erklärbar sind, dann und nur dann muss der Sportler die Konsequenz ertragen.

19
@bamf

den betrug am fan habe ich jetzt gar nicht so gesehen. liegt möglciherweise daran, dass mir die sportler-fan-beziehung etwas fremd ist. da gebe ich dir aber wohl recht.

ich denke aber, dass wettbewerbe primär eine sache unter konkurierenden sportlern sind. ich sehe da keine ausweg aus dem dilema. einerseits sind doping-kontrollen schon notwendig, um tote zu vermeiden, andererseits geht damit natürlich auch eine gewisse ehrlichkeit gegenüüber außenstehenden verloren, da dopingkontrollen sugerieren, wir hätten es mit einem "sauberen" sport zu tun.
ich denke aber auch irgendwie, dass die fans doch eigentlich bescheid wissen müssten. wer mit offenen augen durch die welt geht, sollte wissen, dass schon im breitensport doping betrieben wird und dass die leistung, die ein an an "seinem" spitzensportler verehrt und die ihn zum fan macht, in den meisten disziplinen mit extremer wahrscheinlichkeit nicht ohne pharmakologische unterstützung zusatsnde kommt.

20
ronnykind hat geschrieben: Das mit dem Nachweis ist mir bekannt, da ich doch selbst nen fauler Chemie-Student bin.
Interessant ist doch nur die Kausalität zwischen Wirkung und Doping. Die Erkenntnis, dass Doping zu der Wirkung führt, ist ja bekannt, ansonsten würde ja niemand Doping praktizieren. Ist aber der Schluss von Wirkung auf Doping auch so eindeutig? Oder gibt es nicht noch unzählige andere Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden sollten/müssen. Sollte im Sport nicht auch gelten: "Im Zweifel für den Angeklagten?"

Wenn aber Untersuchungen und Studien zeigen, dass bestimmte Wirkungen bei einzelnen Personen, die unter ständiger medizinischer Kontrolle stehen, nur durch Doping erklärbar sind, dann und nur dann muss der Sportler die Konsequenz ertragen.
im berechtigten zweifel für den angeklagten. das stimmt schon! ...aber im fall pechstein erscheinen mir berechtigte zweifel nicht sinnvoll möglich.

und das hat nichtmal etwas mit den "dopingdiagnosemehtoden" zu tun. zweifel gibt es auch bei direkten nachweismethoden ...ich möchte da an die frage erinnern, wie direkt nachgewiesenes nandrolon in zahnpasta kommt...

ich finde diese neuen methoden gut! sie haben das potential sport wirklich dopingfreier zu machen, indem sie auch dopingmittel die bislang völlig unbekannt und also nicht nachweisbar waren (siehe balco), nicht nur juristisch sondern auch praktisch illegal macht.

21
wletumsegler hat geschrieben:im berechtigten zweifel für den angeklagten. das stimmt schon! ...aber im fall pechstein erscheinen mir berechtigte zweifel nicht sinnvoll möglich.
Mein medizinisches Grundwissen reicht nicht aus, um das zu beurteilen. Wenn die publizierten Fakten so stimmen, dann halte ich eine natürliche Ursache auch für unwahrscheinlich.
wletumsegler hat geschrieben:und das hat nichtmal etwas mit den "dopingdiagnosemehtoden" zu tun. zweifel gibt es auch bei direkten nachweismethoden ...ich möchte da an die frage erinnern, wie direkt nachgewiesenes nandrolon in zahnpasta kommt...

ich finde diese neuen methoden gut! sie haben das potential sport wirklich dopingfreier zu machen, indem sie auch dopingmittel die bislang völlig unbekannt und also nicht nachweisbar waren (siehe balco), nicht nur juristisch sondern auch praktisch illegal macht.
Da man eben nicht alles nachweisen kann, muss es ausreichen, dass man nachweist, dass etwas Verbotenes gemacht wurde. Was gemacht wurde, ist dabei zweitrangig. Aber ob man damit Sport dopingfreier bekommt, ist doch fragwürdig. Ich sehe momentan nen anderen Weg. Es werden ein Sportler als Bauernopfer an den Pranger gestellt. Dann ist Ruhe. Alle warten auf den ersten Fall bei der Tour de France. Noch ist da nix passiert. Sollten dieses Jahr wirklich alle Sportler besser und schlauer als die Antidoping-Agenturen sein? Wahrscheinlich wird ein paar Wochen nach der Tour bekanntgegeben, wer gedopt hat. Angeblich hat man 9 Fahrer beim Giro positiv gefunden, deren Namen noch vor dem Tour-Start veröffentlich werden sollten. Da ist nix passiert.

22
wletumsegler hat geschrieben:ich denke aber, dass wettbewerbe primär eine sache unter konkurierenden sportlern sind. ich sehe da keine ausweg aus dem dilema. einerseits sind doping-kontrollen schon notwendig, um tote zu vermeiden, andererseits geht damit natürlich auch eine gewisse ehrlichkeit gegenüüber außenstehenden verloren, da dopingkontrollen sugerieren, wir hätten es mit einem "sauberen" sport zu tun.
Primär sind Sportereignisse im Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit ein Geschäft. Auch Sportler sind Marken, generieren als solche Einnahmen und können sich sportliche Konkurrenz eigentlich gar nicht nicht leisten. Von daher muss man die Motivation zum Doping verstehen. Wer ehrlichen Sport will, wird ihn jederzeit unterhalb der Spitze, der Professionalität und des Profits finden können. Darüberhinaus herrscht Show und Spektakel. Dopingkontrollen sind ein Teil des Spektakels, Sex+Drugs+Rock n'Roll. Wer heute noch Pfadfinderlageratmo im Leistungssport sucht, ist schlichtweg naiv.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

23
Hat jemand gestern Monitor in der ARD gesehen?
Kam ein Bericht über Geref:
Beim Dopingmittel "Geref" versagen die Kontrollen | tagesschau.de

Naja, jetzt weiss bestimmt der letzte Trottel wie und wo man sich seine Dopingmittel besorgt,
bei alibaba.com in China, der Lieferant weiss auch, dass der deutsche Zoll Päckchen
die unter einem bestimmten Wert deklariert sind nicht kontrolliert werden.
Unter $ 22 schaut der Zoll ja nicht mal ins Päckchen - scheint die auch nicht Stutzig zu machen,
dass jemand 1g Glucose mit FedEx kommen lässt - Versand kostet das hundertfache
des deklarierten Warenwerts...

Zwar werden wohl wenige Sportler sich ne Jahresration von einem Gramm bestellen, denke
aber das noch andere Leute Lust auf Chemikalien von alibaba.com aus dem Reich der Mitte bekommen.

24
Wenn die Fakten auf der PK von Claudia Pechstein so stimmen, wovon man ausgehen muss, dann sind die angeführten Indizien einfach nicht ausreichend, um einen Sportler öffentlich des Dopings zu verdächtigen oder sogar wegen Dopings zu sperren.

Das Nachweisverfahren liefert nur reproduzierbare Werte mit starken Schwankungen. Solche Schwankungen, die auf Doping schließen sollen, können aufch von dem Nachweisverfahren stammen bzw. kommen von dem Nachweisverfahren. Die Vertrauensintervalle, die man bestimmen kann, sind einfach zu groß, um den natürlichen Wert eindeutig zu bestimmen.

Nimmt man noch die ganzen Verfahrensfehler (keine Messprotokolle mehr vorhanden, falsch überlieferte Ergebnisse, Probenzuordnung nicht eineindeutig) der ISU dazu, so muss man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass Pechstein wieder starten darf.

Aber es bleiben natürlich noch Fragen über, die nicht geklärt sind. Wieso ist Pechstein bisher der einzig bekannte Sportler, bei dem die Retikolozytenwerte so auffällig schwanken? Wenn das Verfahren, wie in Ringversuchen nachgewiesen worden ist, solch statistische Schwankungen liefert, dann muss das bei allen Untersuchten so sein.

Ich bin mal gespannt, was der CAS nun entscheiden wird. Eine Seite wird sehr darunter leiden. Entweder bleibt Pechstein gesperrt, dann ist ihre Karriere beendet. Sollte aber die Sperre aufgehoben werden, dann wird in den nächsten Wochen jedes Verfahren in Frage gestellt werden. Der Kampf gegen Doping würde einen herben Rückschlag erleiden.

25
Naja, angeblich stimmen bei bald der Hälfte der Proben die Barcodes nicht... wenn wirklich so schlampig gearbeitet wird, dann wär eine Sperre eine Farce. Wenn man mit statistischen Methoden jemanden überführen will (wegen Unregelmäßigkeit!!!), dann muss man schon selber sehr sorgsam vorgehen.
Kein Herz für Walker ... oder auch: Spazierengehen ist kein Sport

18.07.2010 Challenge Roth, Marathon, 3:24:51, 25.07.2010 Herzoman 0,4/23/5, 1:09:04, 3. Platz AK,
29.08.2010 Finish Line Lauf Nürnberg, 10km, 40:06, 18.09.2010 Arcadenlauf Erlangen, 10km, 40:33,
03.10.2010 Nürnberger Stadtlauf, HM, 1:34:01


Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36, erledigt
Meine Laufberichte

26
RioLouco hat geschrieben:Naja, angeblich stimmen bei bald der Hälfte der Proben die Barcodes nicht... wenn wirklich so schlampig gearbeitet wird, dann wär eine Sperre eine Farce. Wenn man mit statistischen Methoden jemanden überführen will (wegen Unregelmäßigkeit!!!), dann muss man schon selber sehr sorgsam vorgehen.
Das ist nur für den Fall Pechstein erschreckend. So etwas darf nicht passieren und qualifiziert für den Besuch beim Henker.

Viel schlimmer ist aber, dass die Bestimmung von Retikolozyten an Lotto gleicht. Aus analytischer Sicht scheint die Methode nicht geeignet, exakte Werte zu liefern. Die Ergebnisse aus den Ringversuchen streuen so stark, dass man wegen weniger Ergebnisse überhalb eines Wertes nicht gesperrt werden sollte. So lange also berechtigte Zweifel an der Methodik des Nachweises existieren, sollte kein Sportler öffentlich an den Pranger gestellt werden. Trotzdem frag ich mich, ob es denn nicht noch mehr Sportler gibt, wo es diese Schwankungen bei den Retikulozyten gibt. Aus statistischen und methodischen Gründen müssen diese vorhanden sein. Aber warum hat kein weiterer Verband etwas unternommen?
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“