Das Profil des Leutkircher Laufes (Leutkirch liegt südlich von Memmingen auf württembergischer Seite mitten im Allgäu) war "landschaftstypisch" das heißt, es geht entweder bergauf oder bergab, flach gibt's nicht.
Der Start erfolgte an einer steilabschüssigen Strasse von ca 2,5 Metern Breite und er erfolgte ca 2 Minuten zu früh. 
Einige Läufer hatten hinten noch gar nicht mitbekommen, dass es vorne los ging, denn auch eine Startpistole fehlte, der Start erfolgte mittels einer Art Holzpatsche, bestehend aus zwei Teilen, mit Gelenk verbunden. Beim Start wurden diese Teile gegeneinandergeschlagen, was ein mehr oder weniger deutlich vernehmbares "Patsch" auslöste.
Ich raste also den Berg runter und hatte bald meinen ersten km beieinander, mit 3:36 der Schnellste, den ich bisher bei Wettbewerben gelaufen bin.Es blieb aber bei diesem "Rekord", denn nun ging es erst weniger deutlich bemerkbar, aber dann richtig knackig die Allgäuer Berglandschaft wieder nach oben. Bewusst hielt ich mich zurück, hier war heute nicht soviel machbar, zuviel bekannte "Bergziegen" waren am Start und am Freitag ist ja noch der "Lazarus-von-Schwendi-Lauf". Nach dem längsten Anstieg nach ca 4,5 km erfolgte ein schneller und steiler Abschnitt nach unten, der Kurs wurde dann recht unrhytmisch.
Kurzen steilen Anstiege folgten genauso kurze und steile Gefälle. Teils ging es über Wiesen ohne Weg, größtenteils aber über Waldwege, nur ein kleiner Teil war zu Anfang asphaltiert. Da es beim Start noch geregnet hatte, war es daher auch recht rutschig.
Am Ende musste man ca 600 Meter vor Start und Ziel dann noch mal eine richtig knackige Steigung nehmen und konnte dann über eine abschüssige Wiese direkt in das Ziel
bei km 10,2. Platz 28 unter ca 190 Läufern. AK Neunter und Zeit 41:01 Minuten.
Soweit so gut, bis hierher war es eine recht angenehme Geschichte, zumal aus unserem team noch Silke die AK 30 Wertung der Frauen gewinnen konnte. In Anbetracht dessen was folgte aber nicht unbedingt ein "Gewinn".
Es folgte die schlimmste Siegerehrung meiner bisherigen Läuferkarriere.
Angekündigt für elf Uhr begann sie knapp vor zwölf. Bis dahin spielte ein Alleinunterhalter auf seiner "Orgel" im Festzelt
. Und das mit einer Lautstärke, die meiner besten Ehefrau von allen die zufällig mitgeführten Ohropax geradezu in die Ohren jagte. 
Das Treppchen wurde aus unerfindlichen Gründen auf der Bühne hin und hergezogen, die Pokale mussten offensichtlich erst ausgepackt und sauber in Reih und Glied aufgestellt werden.
Dann wurden erst einmal die Bambini "geehrt" ein heilloses Durcheinander begann, schliesslich wurde jeder der ca 50 Bambinis namentlich verlesen, die Kiddies bekamen es aber gar nicht so mit, dass sie jetzt dran sind, "verständlich" und so ging die Zeit in's Land.
Anstatt nach den Bambinis die Kinder zu ehren, die, wie beispielsweise meine Tochter , wollten nämlich gerne noch eines der Fahrgeschäfte nutzen, die direkt um das Festzelt aufgebaut wurden, ging es direkt zu den 10-km-Läufern.
Jede Altersklasse Männlein zuerst (auch was neues)dann die Weiblein, dann die Stadtmeister, dann die 5km-Läufer. Vielen war das offensichtlich zuviel, manch Pokal blieb "stehen". Erst zuletzt waren dann die Kinder dran, man wollte offensichtlich die Eltern im Festzelt "binden". Wenigstens bekam jedes Kind einen kleinen Pokal und eine Urkunde.
Bevor nun der Alleinunterhalter wieder zuschlagen konnte, verzichteten wir auf die Anwesenheit bei der Startnummernverlosung und verabschiedeten uns.
Summa summarum, der Lauf selbst ist interessant und auch abwechslungsreich, doch gewinnen sollte man nicht, denn die Siegerehrung ist gelinde ausgedrückt eine Katastrophe....
Es kann dabei auch dahingestellt bleiben, dass das Versprechen, unser team wenigstens online als team zu werten, nicht erfüllt wurde....
(wegen eines Versehens bei der Groß-und Kleinschreibung wurden wir zunächst nicht als team erkannt
)
